Widerspruch zur indonesischen Tradition "Miss World"-Wettbewerb wird nach Bali verlegt
07.09.2013, 21:23 Uhr
Die Demonstrantinnen halten nichts vom Schönheitswettbewerb "Miss World".
(Foto: dpa)
Weil sie den berühmten Schönheitswettbewerb als Degradierung der Frau empfinden, protestieren Muslime in Indonesien gegen die Austragung in ihrem Land. Die Veranstalter verlegen den Kontest nun ins hinduistische Bali.
Nach den Protesten von Islamisten hat Indonesien das Finale des Schönheitswettbewerbs "Miss World" verlegt. Es findet nun am 28. September auf der Ferieninsel Bali statt und nicht wie vorgesehen in Sentul nahe der Hauptstadt Jakarta, teilte Sozialminister Agung Laksono mit. Bali gehört auch zu Indonesien, wird aber mehrheitlich von Hindus bewohnt.
Hunderte Demonstranten waren in Jakarta auf die Straßen gegangen, um gegen die Veranstaltung zu protestieren. Sie degradiere Frauen zu Objekten, kritisierten sie.
Veranstalter hatten versichert, dass Rücksicht auf die indonesische Kultur genommen werde. Der einzige Unterschied zu lokalen Schönheitswettbewerben seien die internationalen Teilnehmerinnen. Diese würden deshalb beim Strandmodendurchlauf auch nicht wie sonst in Bikinis, sondern in traditionellen Sarongs auftreten.
Die Teilnehmerinnen des Wettbewerbs sind bereits auf Bali. Dort waren die Vorentscheidungen geplant.
Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Fast 90 Prozent der 238 Millionen Einwohner sind Muslime.
Quelle: ntv.de, lou/dpa