Höher! Schneller! Weiter! Ninja Warrior Germany feiert Premiere
10.07.2016, 06:24 Uhr
Kevin Kapelski aus Berlin lässt sich zu einem Urschrei hinreißen.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
In den USA ist das "Ninja Warrior"-Format schon lange Kult. Nun präsentiert RTL die Parcours-Exzesse auch in deutschen TV-Stuben. Das Ergebnis: zwei Stunden rasante Hochleistungsaction im Fast-Forward-Modus.
Frank Buschmann hat ja schon so einiges gesehen. Immer wieder offen für neue Spiel- und Sportformate hat sich der beliebte Kommentator des Öfteren vor laufenden Kameras die Seele aus dem Leib geschrien. An diesem Abend platzt ihm aber vor Begeisterung fast der Kopf: "Die Höhe! Die Muskeln! Die Anspannung!", brüllt er immer wieder ins Mikrofon, während sein Kollege Jan Köppen neben ihm aufgeschreckt zusammenzuckt.
Tja, bei "Ninja Warrior" ist der "Buschi" voll in seinem Element. Hier gibt es nur eine Richtung. Und die führt geradewegs zum feuerroten Buzzer, der die Kandidaten von 100.000 Euro Siegprämie träumen lässt. Auf dem Weg dorthin wartet aber so manch Hindernis auf die Auserwählten.
Fünf schräg angeordnete Hüpfbretter, eine Periskoprutsche, ein sich drehender Schaumgummistamm, ein überdimensionales Fangnetz und eine knapp viereinhalb Meter hohe Halfpipe-Wand: Schon der Start-Parcours hat es in sich. Meistern wollen sie ihn natürlich alle. Aber nur die Wenigsten der zahlreich an den Start gehenden Möchtegern-Ninja-Warriors kommen ans Ziel. Viele plumpsen bereits nach dem zweiten Bretthüpfer in den Wassergraben.
Was zählt, ist das Gesamtpaket
Balancieren ist auch nicht jedermanns Sache. Und sich auf einer Himmelsleiter stehend in ein Fangnetz schwingen? Pustekuchen! Egal ob Fitness-Blogger, Kunstturner, Body Builder, Karate- oder Box-Weltmeister(in): Sie alle müssen sich entweder unter Wasser blubbernd oder auf einer Matte liegend, eingestehen, dass unbändige Kraft und ein dicker Bizeps hier nicht zwingend ausschlaggebend sind. Am Ende zählt das Gesamtpaket. Und das haben nur die Wenigsten am Start.
So konzentriert sich beispielsweise der 18-jährige Schüler Bertolt Schirmacher aus Hamburg lieber auf das Leuchten des in der Ferne lockenden Buzzers, anstatt sich, wie so manch anderer, nach jedem geschafften Teilstück des Parcours erst einmal ausgiebig vom Studiopublikum feiern zu lassen. Der Lohn: Am Ende der Show steht das Küken der Sendung wie sechs weitere Kandidaten als Finalteilnehmer fest.
Drei davon sorgen für regelrechte Jubelstürme: Max Sprenger, Sladjan Djulabic und Andreas Wöhle aus dem Rheinland. Das Trio mit der Lizenz zum Bauklötzestaunen geht aber auch mit den besten Voraussetzungen an den Start. Auch in ihrer Freizeit hüpfen die drei Freunde gerne von einem Parcours-Rennen zum nächsten. Obendrein sind Max, Sladjan und Andreas auch noch "Bouldern"-Experten (Klettern ohne Sicherungsseil). Die Erfahrung zahlt sich natürlich am Ende aus. Weder der erste, noch der zweite Parcours des Abends stellt den Dreier vor allzu große Probleme.
Nicht nachdenken, einfach los!
Der Kölner Lehrer The-Huy Giang kann sich ebenfalls auf die Schultern klopfen. Auch er darf nach zwei gemeisterten Parcours-Durchgängen mit "Buschi" und Jan abklatschen. Für den 35-Jährigen mit asiatischen Wurzeln war das Ganze aber auch ein Klacks. Der Kerl steht schließlich im Guinness Buch der Rekorde. Und zwar als der einzige Mensch auf Erden, der es geschafft hat, sich an einer Bohrmaschine hängend 142 Mal um die eigene Achse zu drehen. Sachen gibt's!
Für "Ninja Warrior" sind aber genau solche Typen gefragt. Nicht nachdenken, einfach los! Wer hier zu viel grübelt, der scheitert entweder an der Zeit-Hürde oder landet irgendwann im kühlen Nass. Dort empfängt ihn dann Co-Moderatorin Laura Wontorra mit ein paar aufmunternden Worten. Das war's dann aber auch schon. Die Schnellsten und Fokussiertesten hingegen dürfen weiterhin feudale Zukunftspläne schmieden. 100.000 Euro Siegprämie sind schließlich kein Pappenstiel. In diesem Sinne: Buzzer anvisieren, Beine in die Hand nehmen und ab dafür!
Quelle: ntv.de