Deutsche Doku wird Oscar-Kandidat "Pina" bekommt zwei Chancen
19.11.2011, 08:45 Uhr
Wenders und Kanzlerin Angela Merkel hatten sich die Premiere des 3D-Films "Pina" gemeinsam angeschaut.
(Foto: AP)
Wenn alles gut geht, muss man Wim Wenders bei der Oscar-Verleihung im Februar zweimal die Daumen drücken. Denn sein Tanz-Film "Pina" gehört sowohl als deutscher Beitrag als auch als Dokumentation zu den Kandidaten auf den American Award.
Regisseur Wim Wenders hat mit der Dokumentation "Pina" gleich doppelte Oscar-Chancen. Nach Mitteilung der Oscar-Akademie in Los Angeles ist sein Film über die 2009 gestorbene Wuppertaler Choreografin Pina Bausch unter den Kandidaten in der Sparte "Dokumentarfilme". Die Preisverleiher gaben die fünfzehn Anwärter in der Oscar-Vorrunde am Freitag bekannt. Der Film des deutschen Regisseurs geht zudem in der Kategorie "bester nicht-englischsprachiger Film" ins Rennen.
"Pina" war im September von einer Jury in Deutschland bestimmt worden. Zum ersten Mal wählte die deutsche Filmbranche damit einen Dokumentarfilm für den Wettbewerb um den Auslands-Oscar aus. Insgesamt haben sich 63 Länder beworben. Zu den Mitstreitern gehören neben fast allen europäischen Ländern unter anderem auch Kuba, China, Indien, Vietnam und erstmals Neuseeland. Im vorigen Februar holte der dänische Film "In A Better World" von Regisseurin Susanne Bier die begehrte Auszeichnung.
Kandidatenkür im Januar
In der Sparte "Dokumentation" hatten sich zunächst 124 Filme qualifizieren können, 15 davon schafften es jetzt in die engere Wahl. Mit "Pina" im Rennen sind unter anderem "Jane's Journey" über das Leben der Affenforscherin Jane Goodall, "Sing Your Song" über den Sänger und Bürgerrechtler Harry Belafonte, und die Dokumentation "Buck" über den Pferdeflüsterer Buck Brannaman.
1960 hatte der Tierforscher Bernhard Grzimek mit seinem Afrika-Film "Serengeti darf nicht sterben" den Dokumentar-Oscar nach Deutschland geholt. Drei Mal konnten deutsche Regisseure den Auslands-Oscar gewinnen: Volker Schlöndorff mit "Die Blechtrommel" (1980), Caroline Link mit "Nirgendwo in Afrika" (2003) und zuletzt 2007 Florian Henckel von Donnersmarck mit dem Stasi-Drama "Das Leben der Anderen".
Am 24. Januar gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die endgültigen Anwärter, meist fünf Kandidaten in jeder Sparte, bekannt. Einen Monat später, am 26. Februar, geht dann die 84. Oscar-Verleihung in Los Angeles über die Bühne.
Quelle: ntv.de, dpa