Das spanische Königshaus hat es dieser Tage nicht leicht: Infantin Cristina droht eine Prozess wegen Verwicklung in einen Finanzskandal und ihrem Vater schwinden Beliebtheitswerte und Gesundheit. Einzig Kronprinz Felipe erreicht weiterhin große Zustimmung in der Bevölkerung.

Spaniens König Juan Carlos hat nach einer Umfrage der Zeitung "El País" in der Bevölkerung seines Landes stark an Popularität verloren. Wie das linksliberale Blatt berichtete, rangiert der 75-jährige Monarch in einer Beliebtheitsskala noch hinter den Inspekteuren des Finanzamts.

53 Prozent der Befragten missbilligten die Amtsführung des Königs, 42 Prozent hießen sie gut. Die Umfrage wurde gemacht, bevor die Königstochter Cristina wegen ihrer möglichen Verwicklung in einen Finanzskandal von einem Ermittlungsrichter zu einer Beschuldigten erklärt wurde. Der ursrprünglich für Ende April angesetzte Prozess gegen die spanische Infantin wurde erst kürzlich verschoben. Sie wäre das erste Mitglied der spanischen Königsfamilie, das sich jemals vor Gericht verantworten muss.

Juan Carlos habe vor allem bei den Wählern der Sozialisten und bei den jungen Leuten an Sympathien verloren, berichtete das Blatt. Seine Beliebtheitswerte seien derzeit noch schlechter als vor einem Jahr nach dem Bekanntwerden seiner Teilnahme an einer umstrittenen Elefantenjagd in Afrika. Kronprinz Felipe weist deutlich bessere Werte auf als sein Vater. 61 Prozent der Befragten hießen seine Amtsführung gut, 33 Prozent missbilligten sie.

Neben seiner sinkenden Beliebtheit hat der Monarch  derzeit auch mit seiner Gesundheit zu kämpfen. Erst im vergangenen Monat hat sich der spanische König einer Bandscheiben-OP unterziehen müssen. Außerdem war ihm im November 2012 eine künstliche Hüfte eingesetzt worden. Während seiner Elefantenjagd im vergangenen Jahr in Botswana war Juan Carlos gestürzt und hatte sich an der Hüfte verletzt.