
Was stimmt nicht mit Gallier-Häuptling Majestix? Und was hat die weiße Lilie damit zu tun?
(Foto: Éditions Albert René / Story House Egmont 2023)
Neuigkeiten um Abenteuer der bekanntesten Gallier der Welt werden gehütet wie Staatsgeheimnisse. Bevor der 40. "Asterix"-Band im Oktober erscheint, wird nun der Titel bekannt gegeben. Auch erste Details zur Handlung gibt es - vom neuen Autor der Reihe.
Der neue, im Oktober erscheinende "Asterix"-Band heißt "Die weiße Iris". Das haben die Éditions Albert René sowie der deutsche Verlag Story House Egmont bekannt gegeben. "Die Blüte einer einzigen Iris erleuchtet den Wald", heißt es demnach im 40. Band der weltberühmten Comicreihe. Das Album erscheint am 26. Oktober weltweit gleichzeitig mit einer Auflage von fünf Millionen Exemplaren, davon 1,7 Millionen im deutschsprachigen Raum.

Die weiße Iris hatte in der Antike eine hohe symbolische Bedeutung.
(Foto: Éditions Albert René / Story House Egmont 2023)
Auch kleine Details zur Handlung werden verraten: Zu einem Bild, das Asterix, Obelix, Idefix und Dorf-Oberhaupt Majestix an einem Baum zeigen, heißt es vom Verlag: "Uns würde es ja schon reichen, wenn ein Lächeln das Gesicht von Majestix erhellen würde! Der Häuptling der Gallier macht eine wahrhaft finstere Miene. Welche Laus ist ihm nur über die Leber gelaufen?"
"Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Gallier bei ihrem neuen Abenteuer zu begleiten und sie in ungewöhnlichen Situationen zu zeichnen", sagt demnach Zeichner Didier Conrad. "Die neue Denkschule aus Rom namens 'Die weiße Iris' bringt das Dorf ganz schön durcheinander!"
Handlung spielt im Gallier-Dorf
Auch Fabrice Caro, der erstmals ein "Asterix"-Album geschrieben hat, gibt einen kleinen Einblick in den neuen Band: "Ich wollte ein Abenteuer, bei dem sich die Handlung auf das Dorf selbst und die unmittelbare Umgebung konzentriert." Er liebe die Asterix-Alben, in denen etwas oder jemand von außen ins Dorf gelangt und das Gleichgewicht stört. "Es ist spannend zuzusehen, wie die Dorfbewohner, die ja für ihre liebenswert-intrigante Art bekannt sind, darauf reagieren."

Bereits im Dezember erschien eine "Asterix"-Seite als Vorgeschmack auf das neue Album.
(Foto: Editions Albert René / Storyhouse Egmont)
Entsprechend der Tradition wechseln sich bei "Asterix" Reiseabenteuer mit Geschichten ab, die im und um das gallische Dorf herum spielen. Im zuletzt erschienenen Band "Asterix und der Greif" verschlägt es die tapferen Gallier weit nach Osteuropa zum Volk der Sarmaten. Dagegen spielt Band 38, "Die Tochter des Vercingetorix", im Gallier-Dorf.
Caro geht auch darauf ein, was es mit dem Titel von Band 40 auf sich hat: "Die weiße Iris ist der Name einer neuen Schule aus Rom. Sie propagiert das positive Denken und breitet sich von Rom bis Lutetia in immer mehr Städten aus." Herrscher Cäsar ist demnach der Meinung, dass diese Strömung den Lagern rund um das berüchtigte Dorf neuen Auftrieb geben könne. "Aber die Lehren dieser Denkschule finden auch bei den Dorfbewohnern großen Anklang, als diese damit in Berührung kommen", erklärt Caro weiter. Allerdings seien nicht alle Gallier glücklich damit. Die Iris sieht Caro dabei als Symbol für Gutherzigkeit und Entfaltung.
Die Iris hat eine hohe Symbolkraft
Tatsächlich hatte die Iris bereits bei vielen Völkern der Antike eine hohe Bedeutung. "Die Römer sahen in der Anordnung der Blütenblätter ein Symbol für Weisheit, Treue und Tapferkeit. Deshalb war es üblich, weiße und blaue Iris auf den Tempeln der Juno zu pflanzen", schreibt Laurence Gossart, Doktorin der Künste an der Université Paris I Panthéon-Sorbonne, in einer Mitteilung des Verlags.
Mit "Die weiße Iris" feiert die Comicreihe, die 1959 das Licht der Öffentlichkeit erblickte, ein Jubiläum. Erstmals ist dabei Caro als Autor mit an Bord. Während Didier Conrad bereits seit dem 2013 erschienenen Band 35 die Abenteuer zeichnet, als Nachfolger des 2020 gestorbenen "Asterix"-Co-Schöpfers Albert Uderzo, ist Caro schon der vierte Autor: René Goscinny, der Asterix, Obelix und Co. zusammen mit Uderzo erfunden hatte, schrieb die ersten 24 Bände, die heute zu den besten der Reihe gehören. Nach dessen frühem Tod 1977 übernahm Uderzo die Aufgabe - allerdings nahm die Qualität der Abenteuer nach Meinung vieler Fans ab. Ihm folgte Jean-Yves Ferri, der zusammen mit Conrad fünf Alben vorgelegt hat, nun aber ersetzt wird.
Neben dem neuen Album soll in diesem Jahr übrigens auch eine neue Realverfilmung von "Asterix" erscheinen. Die Dreharbeiten von "Asterix & Obelix im Reich der Mitte" mussten wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Am 18. Mai soll der Streifen aber in die deutschen Kinos kommen. Die Hauptrollen übernehmen Guillaume Canet als Asterix und Gilles Lellouche als Obélix. Im April kommt zudem eine gleichnamige Bildergeschichte zum Film heraus, mit ganzseitigen Illustrationen von Fabrice Tarrin.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 20. März 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de