Unterhaltung

Ösis entsetzt Waltz ist ein Piefke!

Tja, das ist ja dann wohl mal ein deutscher Oscar: Christoph Waltz.

Tja, das ist ja dann wohl mal ein deutscher Oscar: Christoph Waltz.

(Foto: REUTERS)

Österreich ist geschockt: So wie es aussieht, ist Christoph Waltz, der für seine grandiose Verkörperung eines SS-Offiziers in "Inglourious Basterds" den Oscar erhielt, gar kein Österreicher. Doch es kommt noch dicker: Er ist nicht etwa Schweizer oder Südtiroler, sondern Deutscher. Ausgerechnet!

And the winner is ... ein Deutscher! Wenn man den Spekulationen glaubt, die derzeit durch den österreichischen Blätterwald rauschen, ist Oscar-Preisträger Christoph Waltz nämlich gar kein Österreicher. Der "Inglourious Basterds"-Star hat angeblich - genau wie sein Vater - die deutsche Staatsbürgerschaft. Zwar ist Waltz als Sohn einer österreichischen Mutter in Wien geboren und aufgewachsen und spricht auch mit zartem österreichischen Akzent, streng genommen aber darf sich nun Deutschland über die begehrte Film-Trophäe freuen.

Dabei hatte das ganze Alpenland gefeiert, als Waltz im März aus den Händen von Penelope Cruz den Oscar in Empfang nahm. Für seine Darstellung des sprachtalentierten SS-Offiziers Hans Landa in Quentin Tarantinos Nazi-Satire hatte es bereits zuvor Preise gehagelt, vom Golden Globe über den Bambi bis hin zur Goldenen Palme in Cannes. "Mit der diesjährigen Oscar-Verleihung ist Österreich endgültig zum Fixstern am internationalen Filmhimmel geworden", triumphierte der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. Und die Medien von Salzburg bis St. Pölten jubelten: "Wir sind Oscar!"

Die Deutschen spähten dabei etwas neidisch auf den Superhelden aus Wien. Und jetzt? Statt eitel August-Sonnenschein sind nun die ewigen Sticheleien zwischen den beiden Nachbarländern einmal mehr aufgeflammt.

"Deutsche wollen uns Waltz klauen"

Die Zeitung "Österreich", die die Gerüchte ins Rollen gebracht hatte, titelte "Deutsche wollen uns Waltz klauen" und schrieb, dass sich "unsere Nachbarn jetzt ein kräftiges 'Ätsch' nicht verkneifen können". Findige Wikipedianer änderten denn auch umgehend den Waltz-Eintrag im gleichnamigen Online-Lexikon. Er sei "ein Schauspieler mit deutscher Staatsbürgerschaft, der in Österreich geboren wurde", heißt es da jetzt etwas umständlich, aber immerhin versöhnlich.

Die Berliner PR-Agentur des 53-jährigen Schauspielers wollte die Berichte nicht kommentieren. "Dazu ist alles gesagt. Wir sagen dazu gar nichts. Es gibt keine Stellungnahme", hieß es auf Anfrage.

Einbürgerungsbemühungen laufen

Unterdessen laufen die Bemühungen, den überraschend verloren gegangenen Sohn doch wieder zum Österreicher zu machen, auf Hochtouren. Und das könnte schon bald passieren: "Personen, deren Einbürgerung in besonderem Interesse der Republik liegt, können im Eilverfahren den österreichischen Pass überreicht bekommen", erläuterte "Österreich".

Alles in allem ist es natürlich egal, welchen Pass Waltz nun hat. Denn im Grunde ist der charismatische Darsteller längst ein Weltbürger und Globetrotter. Er lebt zwischen London und Berlin, dreht Filme in Hollywood und hat durch seine "Green Card" auch Aussichten auf die amerikanische Staatsbürgerschaft. Wenn er nochmal einen Oscar gewinnt, können sich dann vielleicht gleich mehrere Länder gemeinsam freuen.

Quelle: ntv.de, dpa

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