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Um Stalker ausfindig zu machen Wurden Swift-Fans bei Konzert heimlich gefilmt?

US-Sängerin Taylor Swift bei einem Konzert in Chicago.

US-Sängerin Taylor Swift bei einem Konzert in Chicago.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Vorwürfe klingen ungeheuerlich: Während einer Show von Popstar Taylor Swift sollen die Gesichter ihrer Fans heimlich gescannt worden sein, um mögliche Stalker zu identifizieren. Mit aufdringlichen Anhängern hat die Sängerin seit Jahren Probleme.

Versteckte Kameras sollen auf einem Konzert der US-Sängerin Taylor Swift im Mai die Gesichter von Besuchern gescannt haben, um Stalker zu identifizieren. Die Aufnahmen seien heimlich gemacht worden, während die Fans sich auf einem Bildschirm Videos der Konzertproben angesehen hätten, sagte der Sicherheitsexperte Mike Downing dem Musikmagazin "Rolling Stone". Der Experte arbeite in leitender Funktion für ein Unternehmen, das große Konzerthallen wie den Madison Square Garden in New York in Sicherheitsfragen berät.

Laut Downing, der nach eigener Aussage bei dem Swift-Konzert im kalifornischen Pasadena vor Ort war, wurden die Daten anschließend an einen Kontrollposten in Nashville gesendet. Dort habe man sie mit einer Datenbank abgeglichen, in der die Gesichter von Hunderten Stalkern der US-Sängerin gespeichert sind.

Swift wurde bereits mehrmals von Stalkern belästigt

Software zur Gesichtserkennung wird bei Konzerten und Sportveranstaltungen immer öfter genutzt. Kritiker sind besorgt über die Auswirkungen. Die Technologie sei nicht perfekt und könne Unschuldige treffen, sagte Jay Stanley von der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union dem britischen "Guardian". Fraglich sei auch, wie mit den gesammelten Daten umgegangen werde, ob sie gespeichert oder weitergegeben würden.

Laut einer Studie der Georgetown University aus dem Jahr 2016 sind die Gesichter von rund 117 Millionen Menschen bereits in Datenbanken gespeichert. Swifts Management hat auf Medienanfragen zu den Vorwürfen bisher nicht reagiert.

In den vergangenen Jahre hatte Swift immer wieder mit Stalkern Probleme. Erst im April wurde ein Mann, der sich Zugang zum Anwesen der 28-Jährigen verschaffen wollte, von einem Gericht zu drei Tagen im Gefängnis und drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Im Januar meldete sich ein offenbar verwirrter Mann telefonisch bei der Polizei, der nachfragte, in welchen US-Bundesstaaten er eine Waffe tragen dürfe. Diese brauche er, um seine Freundin Taylor Swift zu beschützen. Wenige Monate zuvor wurde ein weiterer Stalker der Sängerin in die Psychiatrie eingewiesen, weil er Swift unter anderem innerhalb kurzer Zeit 60 Mal angerufen und versucht hatte, in eines ihrer Appartements zu gelangen.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/spot

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