Bei den MTV Music Awards gewinnt Sängerin Miley Cyrus einen Preis. Doch entgegen nimmt die Trophäe ihr obdachloser Freund Jesse. Jetzt stellt sich heraus: Der junge Mann wird von der Polizei gesucht. Sein Vater sieht ihn im Fernsehen das erste Mal seit Jahren.

Als Popsängerin Miley Cyrus bei der Verleihung der "MTV Music Awards" ihren obdachlosen Freund Jesse Helt auf die Bühne schickte, um ihren Preis entgegenzunehmen, rührte dies viele Zuschauer zu Herzen. Als einer von 1,6 Millionen jugendlichen Ausreißern und Obdachlosen in den USA wollten er und seine berühmte Freundin die Öffentlichkeit auf die bedrückende Situation dieser jungen Menschen aufmerksam machen.

Doch der junge Mann ist kein unbeschriebenes Blatt. US-Medien zufolge wird Helt in seiner Heimat Oregon seit 2011 per Haftbefehl gesucht. Er soll gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben, die ihm nach einer Verurteilung wegen Sachbeschädigung, Drogenkonsum und Hausfriedensbruchs auferlegt worden waren.

Cyrus steht trotzdem zu ihrem Freund. Anstatt das wichtige Thema der Jugendobdachlosigkeit zu thematisieren, "jagen sie Jesse", twitterte die Sängerin. Man solle sich doch lieber um die anderen 1,6 Millionen Jugendlichen kümmern, die kein Zuhause haben.

Cyrus traf Helt laut der Zeitung "The Oregonian", als sie ein Heim für Obdachlose besuchte. Die Sängerin soll den jungen Mann zwischenzeitlich in einem Hotel untergebracht und auch für sein Outfit bei der Preisverleihung gezahlt haben. Nach der Show stellte sie ein Bild von sich und Helt online und nannte ihn "mein Held".

"Wusste nicht, dass er obdachlos ist"

Helts Vater Dennis hingegen sagte der britischen "Daily Mail", dass es ihm "das Herz gebrochen" habe, als er seinen Sohn plötzlich im Fernsehen auf der Bühne stehen sah. Es tue ihm weh zu sehen, dass Jesse in Los Angeles offenbar als Stadtstreicher lebe, wo er doch eigentlich eine Familie habe, "auf die er bauen kann". Er habe seinem Sohn Geld geschickt und ihm auch angeboten, falls nötig den Rückflug in die Heimat zu bezahlen. Doch Jesse habe nie um Hilfe gebeten.

"Wir standen in Kontakt, als er sich nach LA aufmachte, aber in diesem Jahr haben wir noch nicht gesprochen", sagte der 61-Jährige. "Ich dachte, er arbeitet immer noch daran, seinen Traum zu verwirklichen. Ich wusste nicht, dass er obdachlos ist." Auch von Dennis' Ärger mit dem Gesetz will sein Vater nichts mitbekommen haben. Er hofft, dass Dennis nun wieder Kontakt mit seiner Familie aufnehmen werde und diese ihm dabei helfen könne, sein Leben zu ordnen.