Das Regiedebüt und der Bosnien-Krieg Jolie ganz bescheiden
11.02.2012, 14:06 Uhr
Jolie bei den Dreharbeiten.
(Foto: dpa)
Seit Langem schon reist Angelina Jolie durch die Konfliktregionen dieser Welt. Nun stellt sie einen Film zum Bosnienkrieg vor - und relativiert ihre Leistung.
Hollywoodstar Angelina Jolie will ihre Fähigkeiten als Regisseurin nicht allzu hoch gehängt sehen: "Ich weiß, dass es Leute gibt, die möglicherweise fachlich fähiger als ich gewesen wären", sagte die 36-jährige Oscar-Preisträgerin am Rande der Berlinale. Das Thema ihres Regiebedebüts - der Bosnienkrieg - sei ihr aber so nahe gegangen, dass sie den Film "In the Land of Blood and Honey" ("Im Land, wo Blut und Honig fließen") einfach habe machen müssen.
"Ich habe während meiner Reisen in die Konfliktregionen dieser Welt viele Aufzeichnungen gemacht und war frustriert darüber, wie wenig eingegriffen wird", sagte Jolie, die sich seit Jahren als UNHCR-Sonderbotschafterin engagiert. Ihre Beobachtungen hätten sie dazu veranlasst, ein Drehbuch über die Grausamkeiten des Bosnienkrieges zu schreiben, und ihr Partner sowie viele andere hätten sie darin bestärkt. "Und so fand ich mich als Regisseurin wieder."
Jolies Regiedebüt erzählt die komplizierte Liebesgeschichte zwischen einer Muslimin und dem Sohn eines bosnisch-serbischen Generals in den Wirren des Krieges. Für ihren Film, der zahlreiche sehr brutale Szenen hat, engagierte Jolie fast ausschließlich Schauspieler aus Ex-Jugoslawien. "Es war sehr schwer für alle, für die Schauspieler, für die Männer, die die Angreifer spielen mussten", sagte Jolie, die mit Pitt und den sechs Kindern zur Berlinale gereist ist.
Ob sie künftig noch einmal hinter der Kamera stehen will, ließ die 36-Jährige offen. Sie werde sich in ihrer Filmarbeit aber weiter mit den Konfliktherden der Welt befassen. Derzeit habe sie das Thema Afghanistan in Arbeit. "Ich habe es aber noch niemandem gezeigt", sagte Jolie.
Quelle: ntv.de, AFP