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Wer kann schon von sich behaupten, von Barack Obama geküsst worden zu sein?
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Aber immerhin ist Aretha Franklin auch die "Queen of Soul" und als solche ...
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
... durfte sie bei seiner Vereidigung als US-Präsident am 20. Januar 2009 für ihn singen.
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Den Königinnen-Titel wird ihr vorerst auch niemand streitig machen.
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Mit 17 Grammys, gut zwei Dutzend goldenen Schallplatten und ihrem Platz als erste Frau in der Rock'n'Roll Hall of Fame (im Jahr 1987) ist sie eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Welt.
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Und sie ist eine Naturgewalt. Wer sich fragt, warum Soul-Musik so heißt, sollte sie sich anhören.
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Wenn Aretha Franklin singt, dann ist sie pures Gefühl und man glaubt, in ihre Seele blicken zu können.
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(Foto: REUTERS)
Sie singt kraftvoll, manchmal voller Kampfeswillen oder sogar Wut - "Respect" ist nicht umsonst einer ihrer bekanntesten Songs.
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(Foto: dpa)
Mit ihrer Fassung des Krachers von Otis Redding, der 1967 einschlug wie eine Bombe, verdiente sie sich erstmals den Soulqueen-Titel. Der Song und seine Aussage passten wie die Faust aufs Auge in die Zeit. Eine Zeit, in der Schwarze in den USA - und nicht nur da - von der Mitwelt "R-E-S-P-E-C-T" einforderten.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
"Ich und die Mehrheit der Schwarzen", sagte sie damals, "schauen gerade ein zweites Mal in den Spiegel. Nicht, dass wir uns vorher für uns geschämt hätten. Wir fangen lediglich an, uns zu schätzen, wie wir sind." Der Erfolg der Single ...
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... und der LP "I Never Loved A Man The Way I Love You" brachten für Franklin die entscheidende Wende. Zuvor musste sie sich sieben Jahre lang auf Wunsch des Plattenlabels Columbia mit leichten Popsongs herumschlagen. Erst der Wechsel zu "Atlantic Records" gab ihr die künstlerische Freiheit, die sie brauchte. Jetzt war sie die Queen of Soul und konnte die Musik machen, die sie wollte: ...
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(Foto: Anonymous/AP/dapd)
... mit viel Improvisation, viel Gospel - und vor allem viel Gefühl, Energie und natürlich Soul. "Chain of Fools", "Baby I Love You", "A Natural Woman" und "Think" waren weitere große Erfolge. Und sie sang nicht nur auf der Bühne und im Studio, sondern auch auf dem Podest: Sie gab den Veranstaltungen der schwarzen Bürgerrechtsbewegung eine Stimme, ...
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(Foto: AP)
... oft neben dem Freund und Kollegen ihres Vaters: Martin Luther King. (im Bild: Coretta King lauscht Aretha Franklin bei einer Gedenkfeier für ihren ermordeten Mann, am 16. August 1968)
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(Foto: Anonymous/AP/dapd)
In den siebziger Jahren wurde es ruhiger um sie. Es erschienen Alben, ...
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... die nach Meinung der Kritik immer großartig gesungen, musikalisch aber gelegentlich zu uninspiriert und zu schwach waren.
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Ihre Scheidung von ihrem ersten Mann Ted White 1969 kostete sie viel Kraft. Zudem musste sie sich um ihre vier Söhne - den ersten bekam sie schon mit 15 - kümmern. (Bild: mit ihrem zweiten Ehemann Glynn Turman und ihrem vierten Sohn Kecalf im April 1978)
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Zudem bestimmte eine neue Musikrichtung namens Disco die Charts und die schwarze Diva dieser Zeit hieß nicht Aretha Franklin, sondern Donna Summer.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Doch das Energiebündel kam zurück. Bei ihren Alben wie "Who's Zoomin' Who" (1985) oder "A Rose Is Still A Rose" (1998) war Franklin schon eine Legende.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Musikalische Größen wie Annie Lennox und Elton John arbeiteten mit ihr, auch Puff Daddy und George Michael (im Bild). Ihr Duett mit George Michael "I Knew You Were Waiting" bekam 1987 einen Grammy in der Kategorie "Best R&B Performance Duo or Group" und wurde ein Nummer-eins-Hit in den USA und Großbritannien.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Und dann war da ja noch ihre Patentochter, der sie auch zum Erfolg verhelfen wollte. Die junge Frau sang, wie die Pastorentochter Aretha Franklin früher, auch im Kirchenchor, hatte eine große Stimme und verdiente eine Chance: Whitney Houston. (Bild: Houston 1983 mit dem Produzenten Clive Davis, kurz nach Unterzeichnung ihres Vertrags mit Arista Records)
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Franklin verschwand nicht in der musikalischen Versenkung - sie überzeugte immer wieder mit ihrer Fähigkeit, die Grenzen zwischen den Musikstilen aufzuheben und sich auf Neues einzulassen. (Bild: mit Rod Stewart und Dustin Hoffman, 1993)
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(Foto: JOE KENNEDY/AP/dapd)
Ihr Können und ihre Einzigartigkeit wurden so auch vielfach honoriert: 1987 wurde sie als erste Frau überhaupt in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. (Bild: 1987 mit dem "Godfather of Soul" James Brown)
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(Foto: AMY SANCETTA/AP/dapd)
Sie sang ebenso bei der Amtseinführung von US-Präsident Bill Clinton 1993 (im Bild) ...
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... wie 1997 bei seiner Wiederwahl (im Bild: mit James Taylor bei der Gala zu Beginn von Clintons zweiter Amtszeit) und ...
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
... bei der Amtseinführung von Präsident Barack Obama im Januar 2009.
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1999 verlieh Bill Clinton ihr die "National Medal of the Art" - die bedeutendste Auszeichnung, die durch den US-Kongress an Künstler und Förderer der Künste verliehen wird.
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(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Auch von US-Präsident George W. Bush wurde sie geehrt - er überreichte ihr 2005 die Freiheitsmedaille (Presidential Medal of Freedom), eine der höchsten zivilen Auszeichnungen der USA. Sie war sichtlich bewegt.
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Bereits 1994 erhielt Aretha Franklin den "Lifetime Achievement Award" der National Academy of Recording Arts and Sciences, die auch die Grammys vergibt.
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Der Ruhm ist ihr also gewiss.
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Sie steht längst in einer Reihe mit den ganz Großen. (1998 mit Luciano Pavarotti)
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Ihren Thron will die stimmgewaltige Diva deshalb noch lange nicht räumen.
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Sie hat inzwischen ihr eigenes Label "Aretha's Records" gegründet, ... (2008 mit Sohn Eddie)
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... bei dem bis zum Jahresende die neue CD "Aretha: A Woman Falling Out Of Love" erscheinen soll. (Bild: mit Aaron Neville)
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Und wie für eine Königin angemessen, wird ihr auch schon zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt.
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In den kommenden Monaten soll ein Musical über ihr Leben anlaufen. (Bild: mit den "Blues Brothers" John Goodman J. Evan Bonifant, Joe Morton und Dan Ackroyd, 1998)
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Die Hollywood-Studios stehen schon für eine Filmversion bereit, als Hauptdarstellerin ist Oscar-Preisträgerin Jennifer Hudson im Gespräch.
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Aretha Franklin kann es sich auch noch eine Nummer größer vorstellen: "Ich hätte gern, dass drei verschiedene Frauen mich spielen", sagt sie. (Bild: mit Hugh Jackman)
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Auch sonst bäckt sie nach wie vor keine kleinen Brötchen.
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Sie will weitermachen, weiter singen und weiter auf Tournee gehen, ...
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... obwohl sich Freunde Sorgen um sie machen.
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Dass sie fast 40 Kilo abgenommen hat, führt sie auf eine Diät zurück. Diese bestand vor allem aus Disziplin: "Ich habe gelernt, dass ich nicht verhungere, wenn ich nur einen Hot Dog esse statt zwei", sagte Franklin der "New York Times".
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
US-Sängerin Natalie Cole hatte ihr zudem den Rat gegeben, nach 18 Uhr nichts mehr zu essen. "Am Anfang dachte ich, sie sei verrückt. Aber es funktioniert wirklich", so Franklin.
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Für sportliche Betätigung benutze sie das Laufband zu Hause oder wandere die Gänge im Supermarkt auf und ab.
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Doch die vielen Kilos könnte sie nicht nur durch die Diät verloren haben: Franklin musste mehrfach ins Krankenhaus, und bei der Trauerfeier für die im Februar 2012 gestorbene Whitney Houston war sie nicht dabei.
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
Ihren Mut und Optimismus hat sie aber nicht verloren.
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Eine für den Sommer 2012 geplante Heirat mit ihrem langjährigen Freund William Wilkerson (im Bild, 2006) hat sie zwar gerade abgesagt. Es ging ihr dann doch "alles ein bisschen schnell".
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Aber kürzlich nach ihrer großen Liebe gefragt, antwortete Franklin: "Die Liebe meines Lebens? Ich bin viel zu jung, um diese Frage zu beantworten".
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Mit dieser Einstellung muss man sich wohl keine allzu großen Sorgen um sie machen.
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Am 25. März 2012 wird Aretha Franklin 70 Jahre alt.
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Respekt! (Text: Andrea Beu, mit dpa)
"Queen of Soul" wird 70 R-E-S-P-E-C-T, Aretha Franklin!
Wer sich fragt, warum Soul-Musik gerade so heißt, sollte ihr zuhören: Seit Aretha Franklin in den 1960er Jahren mit ihrem Hit "Respect" zur Stimme der schwarzen Bürgerrechtsbewegung wurde, gilt sie als die "Queen of Soul". Bis heute ist sie Vorbild für unzählige junge Sängerinnen, so wie sie es für ihre Patentochter Whitney Houston war.
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