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Der kleine "Chao Mae Thap Thim"-Schrein mitten im historischen Teil der Millionenmetropole Bangkok ist von einem hohen Metallzaun umgeben.
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Auf der Baustelle dahinter warten Dutzende Lkw und Bagger darauf, dass der Abriss des Schreins beginnt.
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Die Chulalongkorn-Universität, der das Grundstück gehört, will auf dem Gelände zwei Wohngebäude mit insgesamt 1758 Appartements bauen.
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Aber noch trotzt der Schrein der zunehmenden Gentrifizierung des Stadtteils. Ein Komitee kämpft mit einer gerichtlichen Verfügung gegen die Räumung.
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Früher war der Ort, in dem in einem goldgerahmten Altar eine Figur der Meeresgöttin Mazu thront, das Herz der chinesischen Gemeinde in der thailändischen Hauptstadt.
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Penprapa Ployseesuay kümmert sich seit 25 Jahren um den Schrein. "Früher oder später werden sie die Wasserversorgung und den Strom abstellen", meint die Verwalterin.
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Probleme mit Wasser anderer Art gibt es schon jetzt. Durch die Bauarbeiten wurde das Abflusssystem beschädigt, deshalb wird das Gebäude immer wieder überflutet.
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Der "Chao Mae Thap Thim"-Schrein ist ein seltenes Beispiel von Widerstand gegen die Gentrifizierungswelle, die mit Bangkok auch eine der pulsierendsten Hauptstädte Asiens erreicht hat.
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Das Nebeneinander von Alt und Neu ist eigentlich eines der faszinierenden Merkmale von Bangkok.
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Aber die vielen Wolkenkratzer …
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… und neu entstehenden Eigentumswohnungen verdrängen zunehmend den Charme der historischen Viertel.
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Ein Beispiel dafür ist das 1,79 Milliarden Dollar teure "Iconsiam", eine riesige Shopping-Mall mit Blick auf das gegenüberliegende Flussufer, ...
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... wo früher traditionelle Stelzenhäuser standen.
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Surin Sae-Ton, der in seinem Laden auf der anderen Seite des Flusse Tee verkauft, ist "begeistert von der neuen Atmosphäre". Aber er wisse nicht "wie es der Gesellschaft in Zukunft mit diesem neuen Wohlstand gehen wird."
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Auch Lee Kwang Tao, der ein Geschäft für Chinesische Medizin betreibt, begrüßt die Veränderungen um ihn herum.
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In den vergangenen Jahren seien die Geschäfte nicht mehr so gut gelaufen. (im Bild: ein Taxifahrer bei einer Pause)
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"Das ist der Grund, warum die Leute in dieser Gegend ihr Eigentum verkaufen", meint Ladeninhaber Lee Kwang Tao.
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Kritiker bemängeln, dass die Durchmischung der Gesellschaft, die Bangkok ausmacht, ...
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... durch die Modernisierung verloren geht.
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Die Stadt müsse gute Lösungen finden, um den Wandel behutsam zu begleiten.
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Die Geschwindigkeit der urbanen Veränderungen sei allerdings weder zu kontrollieren noch aufzuhalten ...
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… und oft würden dabei wichtige Dinge unter die Räder geraten. Zum Beispiel "die Erhaltung des kulturellen Erbes", meint Niramon Serisakul, …
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… der Direktor des Instituts für Urban Designer und Stadtentwicklung an genau der Universität, die den Schrein lieber gestern als morgen abgerissen sehen möchte.
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"Ich bin sehr traurig", sagt Verwalterin Penprapa. Die Universität schätze einfach nicht die Bedeutung des Ortes, "der es verdient, erhalten zu werden".
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Auch einige Studenten protestieren gegen die Zerstörung. Hier lauschen sie einem Online-Vortrag über den künstlerischen und historischen Wert der religiösen Stätte.
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Laut Angaben der Universität soll der Schrein im Centenary Park neu errichtet werden. Dort sei bereits ein Platz vorgesehen.
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Für Penprapa ist das keine Alternative. Ein neuer Standort werde der Magie des jahrhundertealten Schreins nicht gerecht, der vor 53 Jahren nach einem Feuer an die jetzige Stelle umgezogen war.
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"Wir werden Widerstand leisten, so lange wir können", sagt sie. "Ich weiß, dass es nicht einfach sein wird." (kse/rts)
Gentrifizierung in Bangkok Historischer Schrein trotzt Wolkenkratzern
Immer mehr Wolkenkratzer schießen in Bangkok aus dem Boden und rauben historischen Vierteln zunehmend ihren Charme. Jetzt soll ein jahrhundertealter Schrein abgerissen werden, um Platz für Wohnkomplexe zu machen. Die Gemeinde wehrt sich.
