

Wir blicken auf das Jahr zurück und erinnern an bekannte, berühmte, besondere Persönlichkeiten aus Kunst, Politik, Sport, Wissenschaft, Fernsehen und Wirtschaft, die in den vergangenen zwölf Monaten gestorben sind.
Philipp Jenninger starb am 4. Januar im Alter von 85 Jahren. Der CDU-Politiker gehörte dem Bundestag von 1969 bis 1990 an. Von 1984 bis 1988 war er dessen Präsident.
Jenningers Rede zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht am 10. November 1988 im Bundestag löste einen Eklat aus und führte einen Tag später zu seinem Rücktritt als Bundestagspräsident.
Beim Staatsakt im Bundestag am 18. Januar zu Jenningers Ehren würdigte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ihn aber als Wegbereiter von Reformen und strikten Gegner autoritärer Herrschaft. Sein Rücktritt sei ein politisches Drama gewesen und ein Lehrstück, "wie unbarmherzig die politische Welt sein kann".
John Young war vier Jahrzehnte lang Nasa-Astronaut. Als Kommandant von "Apollo 16" verbrachte er im April 1972 drei Nächte auf der Mondoberfläche. Er war der erste Mensch, ...
... der sechs Raumflüge absolvierte, und er steuerte gleich vier Raumfahrzeuge: das Gemini- und Apollo-Raumschiff, die Apollo-Mondfähre sowie das Space Shuttle. Young starb am 5. Januar im Alter von 87 Jahren.
Die französische Sängerin France Gall hatte 1965 ihren internationalen Durchbruch, als sie mit Serge Gainsbourgs Titel "Poupée de cire, poupée de son" für Luxemburg den Grand Prix Eurovision de la Chanson gewann. 1987 landete sie mit dem Lied "Ella, elle l'a" auch in Deutschland einen Nummer-eins-Hit.
Nach dem Tod ihres Mannes Michel Berger 1992 gab Gall kaum noch Konzerte. Am 7. Januar erlag sie im Alter von 70 Jahren einem Krebsleiden. Sie wurde neben Berger und ihrer Tochter Pauline, die 1997 an Mukoviszidose gestorben war, auf dem Friedhof Montmartre in Paris beerdigt - in einem Mausoleum aus Glas.
Am 10. Januar starb Eddie Clarke (r., neben Lemmy), das letzte Mitglied der "klassischen Formation" von Motörhead. "Fast" Eddie Clarke, wie er genannt wurde, stieß 1976, kurz nach der Gründung von Motörhead, zur Band. Sechs Jahre bildete er mit Lemmy Kilmister und Phil "Philthy Animal" Taylor das klassische Line-Up. 1982 stieg er aus, war aber immer wieder bei Live-Auftritten dabei. Clarke wurde 67 Jahre alt.
Die US-amerikanische Rennfahrer-Legende Dan Gurney (l.) fuhr in der Formel 1 für Ferrari, BRM, Lotus, Brabham, Eagle und McLaren. 1967 gewann er die 24 Stunden von Le Mans und begründete die Tradition, Siege mit einer Champagnerdusche zu feiern. Gurney war auch als Konstrukteur erfolgreich und gewann 1967 den Großen Preis von Belgien in Spa mit seinem eigenen Auto. Er starb am 14. Januar im Alter von 86 Jahren.
Der US-Sänger Edwin Hawkins gehört zu den Begründern der modernen Gospelmusik, mit "Oh Happy Day" hat er der Welt einen bekannten Ohrwurm hinterlassen - sein Hit wurde mehr als sieben Millionen Mal verkauft. Im Alter von 74 Jahren starb der vierfache Grammy-Gewinner am 15. Januar, am selben Tag wie ...
... Dolores O'Riordan. Sie war nicht nur in ihrer Heimat die Stimme einer Generation, sondern begeisterte als Frontfrau der Band Cranberries mit ihrem Protestsong gegen den Nordirlandkonflikt weit über die Landesgrenzen hinaus: "Zombie" aus dem Jahr 1994 stürmte die Charts.
Die Cranberries aus der irischen Hafenstadt Limerick verkauften in den 1990er-Jahren weltweit Millionen Tonträger. 2003 trennte sich die Band, 2009 gab es einen Neustart, ein Studioalbum und Konzerte, bis O'Riordan überraschend im Alter von nur 46 Jahren starb, ...
... aus zunächst unklaren Gründen - sie war leblos in einem Hotel in London aufgefunden worden. Eine Untersuchung ergab: Es war ein tragischer Unfall, sie ertrank unter erheblichem Alkoholeinfluss in der Badewanne.
Paul Bocuse galt als der "Papst der französischen Küche", der Gastronomieführer "Gault-Millau" nannte ihn "Koch des Jahrhunderts". Der Spitzenkoch wurde weit über die Grenzen Frankreichs hinaus zur Ikone der feinen Lebensart mit exquisiten Speisen und Getränken. Bocuse gehörte zu den Vertretern der "Nouvelle Cuisine", einer Bewegung, die die französische Küche entstauben und modernisieren wollte. Er starb am 20. Januar mit 91.
Sänger Mark E. Smith zählte 1976 zu den Gründern von The Fall und gehörte der Band als einziges Mitglied immer an. (Mehr als 60 Musiker gaben sich in den über 40 Jahren Bandgeschichte die Klinke in die Hand.) The Fall veröffentlichte viele Tonträger, darunter mehr als 30 Studioalben. Größere Charterfolge waren ...
... The Fall, deren eher avantgardistischer Indie-Sound selten gefällig war, zwar nie beschieden. Aber die Band hatte eine eingeschworene Fangemeinde und viele Musiker geben an, von The Fall beeinflusst worden zu sein. Schon 2017 musste die Band wegen des schlechten Gesundheitszustands von Smith Auftritte absagen - am 24. Januar starb er mit nur 60 Jahren.
Seine Möbel zum Selbstzusammenbauen haben die Welt erobert und prägen die Wohnkultur von Millionen von Menschen: Ingvar Kamprad. Der schwedische Milliardär hatte den heutigen Möbelriesen Ikea 1943 mit 17 Jahren gegründet. Das I und das K stehen für seine Initialen, E und A für die Bauernhöfe Elmtaryd und Agunnaryd, auf denen er aufgewachsen ist.
Im Visier hatte Kamprad von Anfang an den kleinen Mann mit schmalem Geldbeutel. Er ist selbst unter einfachen Leuten in Småland aufgewachsen. Um Steuern zu sparen, wandelte Kamprad die Firma ...
... 1982 in eine Stiftung mit Sitz in den Niederlanden um. Der Konzern spaltet sich inzwischen in viele Firmen auf, die in Liechtenstein, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden registriert sind. Kamprad starb am 27. Januar; er wurde 91 Jahre alt.
Am Tag danach starb der Musiker Coco Schumann. Heinz Jakob Schumann, wie er eigentlich hieß, hatte einen christlichen Vater, der später zum Judentum konvertierte, und eine jüdische Mutter. Seinen Spitznamen Coco soll er von einer französischen Freundin bekommen haben. 1943 wurde er nach Theresienstadt deportiert, wo er als Mitglied der "Ghetto Swingers" für die SS Konzerte geben musste.
1944 kam er mit der Band ins KZ Auschwitz, um dort für neu ankommende Häftlinge und die Arbeitskolonnen zu musizieren. Nach dem Krieg blieb er in Deutschland und feierte mit seiner Band Coco-Schumann-Quartett internationale Erfolge. Schumann spielte als einer der Ersten in Deutschland auf einer E-Gitarre. Die Swing-Legende wurde 93.
Im Kirchenchor formte er seine Stimme, mit Motown brachte er sie zur Perfektion: Dennis Edwards (hi.r.) prägte den Sound der Temptations entscheidend mit. Der Sänger ging mehrfach eigene Wege und veröffentlichte drei Soloalben, blieb der Band aus Detroit aber ein Leben lang verbunden. Zu den Temptations und deren Label Motown kam er, als die Gruppe sich 1968 von ihrem Leadsänger David Ruffin trennte.
Edwards brachte nach Ruffins glattem Gesang einen etwas härteren, raueren Leadgesang mit, der auch den Hit "Papa Was A Rollin' Stone" prägt. Mit dem Grammy für "Cloud Nine" 1968 wurden die Temptations die erste Motown-Band überhaupt, die diese Auszeichnung gewann. 1989 wurden sie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Edwards starb am 1. Februar, zwei Tage vor seinem 75. Geburtstag.
Der Schauspieler und Musiker Rolf Zacher spielte in über 200 Kino- und Fernsehfilmen mit. Er erhielt den Bundesfilmpreis für eine Gaunerrolle in Reinhard Hauffs "Endstation Freiheit" (1980, im Bild.) Zudem war er in vielen "Tatorten" zu sehen, aber auch in anderen Serien wie "Liebling Kreuzberg" und "Alarm für Kobra 11".
Im Januar 2016 zog Zacher ins RTL-Dschungelcamp ein. Mit seiner ...
... rauen Stimme war er Synchronsprecher für Robert De Niro und Nicolas Cage. Musik spielte ebenfalls eine große Rolle bei ihm. Zacher schrieb Songtexte und sang selbst. Am 3. Februar starb er im Alter von 76 Jahren, am selben Tag wie ...
... Stefan Moses, einer der bedeutendsten deutschen Fotografen (hier 2003 neben Gerhard Schröder). Viele Prominente hat er porträtiert, darunter Heinrich Böll, Willy Brandt, Otto Dix, Günter Grass, Thomas Mann und Martin Walser. Zeitschriften veröffentlichten häufig Reportagen von ihm. Viele der Motive und großen Bildzyklen drehten sich um das Thema "Deutschland und die Deutschen", darunter sein Projekt "Ostdeutsche Porträts" aus den Jahren 1989 und 1990. Moses wurde 89.
Die Schauspielerin Marie Gruber (l.) wurde bekannt an der Seite von Wolfgang Stumph in "Go Trabi Go". Sie spielte in vielen Fernsehserien mit, ...
... darunter in mehr als 40 Folgen von "Polizeiruf 110" (im Bild). In "Stubbe - Von Fall zu Fall" war sie Stubbes Ehefrau Caroline und spielte erneut an der Seite von Stumph. Zuletzt war sie in der TV-Serie "Babylon Berlin" zu sehen. Gruber wurde 62 Jahre alt. Sie starb am 8. Februar.
Prinz Henrik, der Mann der dänischen Königin Margrethe (hier 1968 mit ihrem erstgeborenen Sohn Frederik), starb am 13. Februar im Alter von 83 Jahren. Der gebürtige Franzose namens Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat war seit 1967 mit Margrethe verheiratet, fünf Jahre bevor diese zur Königin gekrönt wurde, ...
... und galt als ihre große Stütze. Immer wieder sah man die beiden ausgelassen zusammen. 2017 feierten sie ihre Goldene Hochzeit. Danach ging es Henrik gesundheitlich immer schlechter. Im September 2017 gab das Königshaus bekannt, er leide an Demenz. Der Prinz zog sich daraufhin weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.
Herbert Ehrenberg war 1976 bis 1982 Minister für Arbeit und Sozialordnung. Der Name des SPD-Politikers ist auch verbunden mit der Einführung einer flexiblen Altersgrenze bei der Rentenversicherung. 1983 gründete der studierte Ökonom zudem die Künstlersozialversicherung (KSK), die selbstständigen Künstlern und Publizisten Zugang zur gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung verschafft. Ehrenberg starb mit 91 am 20. Februar.
Der US-Evangelist und ehemalige Baptistenpfarrer Billy Graham diente mehreren Präsidenten als Berater, darunter Lyndon B. Johnson, Gerald Ford und George Bush senior. Mit Massen-Evangelisationen wurde er einem Millionenpublikum bekannt. Sein Auftreten brachte ihm den Spitznamen "Maschinengewehr Gottes" ein. Er starb mit 99 Jahren am 21. Februar, ...
... am selben Tag wie Ulrich Pleitgen. Der vielseitige Schauspieler war vom Theater ebenso wie aus dem Kino und vor allem aus dem Fernsehen bekannt. Zuletzt war er 2016 als Großvater und Ökoaktivist ...
... in "Immer Ärger mit Opa Charly" im TV zu sehen. Damals hatte er zu seiner Rolle erklärt, dass er eine Parallele zu sich selbst sehe: "Auch ich habe keine Lust, im Kopf alt zu werden und bin aktiv." Daneben arbeitete er auch als Sprecher für Hörbücher und Hörspiele. Pleitgen wurde 71.
Auch am 21. Februar starb die britische Schauspielerin Emma Chambers. Sie wurde vor allem mit ihrem Auftritt in dem Liebesdrama "Notting Hill" 1999 bekannt. Sie spielte Honey, die Schwester von Hauptdarsteller Hugh Grant. Er würdigte Chambers als "lustige und warme Person und natürlich brillante Schauspielerin". Sie wurde nur 53.
Der russische Diplomat und Deutschlandkenner Valentin Falin war 1971 bis 1978 sowjetischer Botschafter in Deutschland, später beriet er Präsident Michail Gorbatschow in den Verhandlungen über die deutsche Einheit. Falin wurde 91 Jahre alt, er starb am 22. Februar.
Der britische Regisseur Lewis Gilbert führte bei drei Bond-Filmen die Regie: Bei "Man lebt nur zweimal" von 1967 mit Sean Connery und bei "Der Spion, der mich liebte" und "Moonraker - Streng geheim" mit Roger Moore Ende der 1970er-Jahre. Zu seinen größten Erfolgen zählte außerdem der Filmklassiker "Alfie" mit Michael Caine in der Hauptrolle. Gilbert starb mit 97 am 23. Februar.
Sridevi Kapoor gehörte zu den Großen des indischen Bollywood-Kinos und galt als der erste weibliche Superstar Bollywoods. Ihr Leben gäbe selbst Stoff genug für einen Film. Die Schauspielerin wurde nur 54 Jahre alt - sie starb am 24. Februar, als sie in einem Hotel in Dubai in einer Badewanne alkoholisiert das Bewusstsein verlor und ertrank.
Italiens Fußball-Nationalspieler Davide Astori, der Kapitän des AC Florenz, starb am 4. März im Alter von nur 31 Jahren. Eine Obduktion ergab als Todesursache Herzstillstand. Im Dezember nahm die Staatsanwaltschaft Florenz Ermittlungen gegen zwei Ärzte auf. Sie sollen fahrlässig gehandelt haben. Sie hatten Astori ein medizinisches Attest ausgestellt, demzufolge er gesund war, obwohl sie Extrasystolen (Herzschläge, die außerhalb des physiologischen Herzrhythmus' auftreten) festgestellt hatten.
Der international bekannte französische Modeschöpfer Hubert de Givenchy hatte jahrzehntelang Kreationen für Frauen geschaffen. Unter den Stars, die seine Mode trugen, waren Elizabeth Taylor, Jacqueline Kennedy, Marlene Dietrich und Audrey Hepburn. Er starb am 10. März im Alter von 91 Jahren.
Kardinal Karl Lehmann war einer der populärsten katholischen Kirchenvertreter Deutschlands und genoss weltweit Ansehen. Er war von 1983 bis 2016 rund 33 Jahre lang Bischof des Bistums Mainz, ...
... von 1987 bis 2008 leitete Lehmann die Deutsche Bischofskonferenz. Er kämpfte seit September 2017 mit den Folgen eines Schlaganfalls und einer Hirnblutung und starb am 11. März mit 81 Jahren. "Er war einer der wichtigen Brückenbauer zwischen den Konfessionen und Religionen", würdigte ihn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Am selben Tag starb Siegfried Rauch, im Alter von 85 Jahren. 14 Jahre war der Schauspieler als Kapitän auf dem "Traumschiff" unterwegs, ...
... in der ZDF-Serie "Der Bergdoktor" spielte er den väterlichen Freund. Hans Sigl, Rauchs Kollege aus dem "Bergdoktor" (r.), sagte, Rauch habe bei allem Erfolg nie den Blick für das Wesentliche verloren. "Er war aufrichtig und herzlich, lustig und liebevoll."
Am 14. März starb im Alter von 76 Jahren Stephen Hawking, der bekannteste Astrophysiker der Welt. Er litt an der Muskel- und Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose). Seit Jahrzehnten war er fast völlig bewegungsunfähig und saß im Rollstuhl. Die Fachwelt schätzte Hawking wegen seiner Theorien zum Ursprung des Kosmos und zu Schwarzen Löchern. Neben seinem brillanten Geist ...
... beeindruckte sein unermüdlicher Lebenswille die Menschen. Sowohl bei der Trauerfeier in den Universitätsstadt Cambridge, wo er lange gelebt und geforscht hatte, als auch bei der Beisetzung seiner Asche in der Londoner Westminster Abbey im Juni gab es eine große Anteilnahme, viele Menschen erwiesen ihm die letzte Ehre.
Als kauziger Kommissar Max Palu hatte Jochen Senf über 17 "Tatort"-Jahre hinweg viel zur Beliebtheit der Krimiserie beigetragen. Vorher war er auch als Autor und Regisseur tätig und 1969 bis 1978 als Hörspieldramaturg beim Saarländischen Rundfunk. Senf arbeitete zudem in einem Jugendzentrum und mit straffällig gewordenen Jugendlichen. Am 18. März starb er, mit 76 Jahren.
Manfred Prasser galt als einer der ideen- und einflussreichsten Architekten der DDR. Er baute in Berlin das Konzerthaus am Gendarmenmarkt im Schinkelschen Sinne mit um, rekonstruierte den Französischen Dom, kreierte den Friedrichstadtpalast als moderne Musicalbühne, entwarf Luxushotels. Sein Meisterwerk war jedoch ...
... der große Saal im Palast der Republik - sechseckig, mit verschiebbaren Wänden und ausgeklügelter Bühnentechnik. Von 1973 bis 1976 erbaut, war der Palast ein großer Veranstaltungs- und Vergnügungstempel. Auch die Volkskammer hatte ihren Sitz hier. Prasser starb am 20. März mit 85 Jahren.
Lys Assia war die erste Gewinnerin des Eurovision Song Contests: Die Schweizerin schafft es 1956 mit dem Lied "Refrain". Zweimal versuchte sie Jahrzehnte danach (vergeblich), auch die älteste Teilnehmerin zu werden. Assia starb am 24. März mit 94 Jahren.
Von Luis Buñuel bis Orson Welles: Stéphane Audran stand für viele Starregisseure vor der Kamera. Ihren Durchbruch verdankte die französische Schauspielerin jedoch Claude Chabrol, den sie 1964 auch heiratete. Einige ihrer Streifen haben Filmgeschichte geschrieben wie "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" von Luis Buñuel und "Babettes Fest" (im Bild) von Gabriel Axel. Audran starb am 27. März; sie wurde 85.
Winnie Mandela war die Ex-Frau von Südafrikas Freiheitskämpfer Nelson Mandela. Sie hatten 1958 geheiratet. Mit seiner Verhaftung 1962 und seiner Verurteilung begann für sie die schwierigste Zeit ihres Lebens. Am 11. Februar 1990 kam er nach 27-jähriger Haft wieder frei. Noch vor seiner Wahl zum Präsidenten trennte er sich von ihr und ließ sich 1996 scheiden: ...
... Winnie wurde mit Entführungen, Folterungen und sogar Mord in Verbindung gebracht. 1991 wurde sie wegen Entführung und Beihilfe zur Körperverletzung zu sechs Jahren Haft verurteilt, kam in der Berufung aber mit einer Geldstrafe davon. Zum Schluss gab sie alle politischen Ämter ab. Winnie Mandela starb am 2. April im Alter von 81 Jahren.
Der belgische Radprofi Michael Goolaerts wurde nur 23 Jahre alt - er erlitt am 8. April während des Frühjahrsklassikers Paris-Roubaix einen Herzinfarkt. Rettungskräfte waren sofort bei ihm; nach zunächst offenbar geglückter Reanimation an der Strecke war Goolaerts ins Krankenhaus gebracht worden. Dort verstarb er am Abend im Beisein von Familie und Freunden.
Der Regisseur und Oscar-Preisträger Milos Forman war einer der ganz Großen des Films. Er wurde 1932 in Böhmen geboren, verlor früh seine Eltern: Mutter und Vater wurden von der Gestapo verhaftet und starben im KZ. Nach dem Prager Frühling 1968 emigrierte Forman in die USA. Zu seinen bekanntesten Werken gehören "Amadeus" und ...
... "Einer flog über das Kuckucksnest" (im Bild, mit Jack Nicholson). Für Letzteren gewann Forman 1976 fünf Oscars, darunter für Regie, Hauptdarsteller Nicholson und als bester Film. Forman starb im Alter von 86 Jahren am 15. April, am selben Tag wie ...
... der US-Schauspieler Lee Ermey. Der wurde als brutaler Drill-Sergeant im Kriegsfilm "Full Metal Jacket" (im Bild) bekannt. Ermey spielte in rund 60 Filmen mit. Als früherer US-Marine verkörperte er häufig Militärrollen. Ermey wurde 74 Jahre alt.
Am 17. April starb im Alter von 92 Jahren Barbara Bush, die Frau des ehemaligen US-Präsidenten George H. W. Bush und ...
... Mutter des späteren US-Präsidenten George W. Bush. Er nannte seine Mutter als Grund dafür, dass er so viele Frauen in seinem Führungsstab hatte: "Der Grund, warum ich die Ratschläge von Frauen schätze, die einen starken Willen haben und ihre Meinung vertreten, ist meine Mom."
Sie war die älteste ehemalige First Lady der USA. Die Bushs waren seit 73 Jahren verheiratet. Die beiden lernten sich kennen, als Barbara 16 Jahre alt war. Er war ab 1981 Vizepräsident von Ronald Reagan. 1989 wurde er dann selbst Präsident. Während seiner Amtszeit erfreute Barbara sich hoher Beliebtheitswerte.
Avicii war 2011 der internationale Durchbruch als DJ gelungen. Zwei Jahre später veröffentlichte der Schwede, mit bürgerlichem Namen Tim Bergling, das Album "True", das weltweit die Charts stürmte. Sein Tod am 20. April erschütterte Fans und Kollegen.
Avicii wurde tot im Oman aufgefunden. Medienberichten zufolge nahm sich der DJ das Leben und hinterließ einen Abschiedsbrief. Seine Familie hatte den 28-Jährigen später in einem Statement als eine "zerbrechliche Seele" bezeichnet. Er konnte demnach "einfach nicht mehr weitermachen": "Er wollte Frieden finden."
Der kleinwüchsige Schauspieler Verne Troyer mit einer Körpergröße von 81 Zentimetern hatte in der James-Bond-Parodie "Austin Powers" den Part als "Minie-Me", als geklonter Schurken-Doppelgänger von Dr. Evil übernommen.
Während seiner Karriere hatte er weitere Nebenrollen in Dutzenden Filmen und TV-Serien. So spielte er etwa im ersten Harry-Potter-Film "Harry Potter und der Stein der Weisen" die Rolle des Kobolds Griphook. Troyer starb am 21. April mit 49.
Der Tod von Holger Biege am 25. April war ein Schock für seine Fans und Freunde - auch wenn es zuletzt still geworden war um ihn. 2012 hatte der Sänger ...
... einen Schlaganfall erlitten, war schließlich gelähmt, verlor seine Stimme. Seine Songs wie "Wenn der Abend kommt" oder "Sagte mal ein Dichter" sind aber vielen noch im Ohr. Der vor allem im Osten Deutschlands sehr beliebte Liedermacher starb mit 65 Jahren.
Ein breites, freundliches Lächeln und seine markante Stimme waren das Markenzeichen des Mannes mit dem Schnauzbart. Als Stimme von Käpt'n Blaubär spann der Schauspieler Wolfgang Völz in der "Sendung mit der Maus" irrwitziges Seemannsgarn. Er war ...
... Mitglied der "Raumpatrouille Orion" (l.) und Sir John in den Edgar-Wallace-Parodien "Der Wixxer" und "Neues vom Wixxer". Für mehr als 600 Fernseh- und rund 150 Kinofilme stand Völz vor der Kamera. Seine Stimme lieh der Berliner Stars wie Walter Matthau, Peter Ustinov und Mel Brooks. Völz starb am 2. Mai mit 87.
Der israelische Musiker Abi Ofarim, mit bürgerlichem Namen Abraham Reichstadt, feierte in den 1960er-Jahren mit seiner ersten Frau große Erfolge im Duo Esther & Abi Ofarim. Hits wie "Cinderella Rockefella" oder der von den Bee Gees geschriebene "Morning of my Life" gingen um die Welt. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere trennten sich Esther und Abi. Alkohol- und Drogenexzesse ...
... brachten den Sänger in den Jahren danach öfter in die Schlagzeilen - und ihn beinahe um. Kurzzeitig landete er sogar im Gefängnis. Er krempelte danach sein Leben um und zog sich für viele Jahre von der Bühne zurück, arbeitete als Produzent und kümmerte sich um seine zwei Söhne. 2017 gewann Gil Ofarim bei der RTL-Show "Let's dance". Er starb am 4. Mai im Alter von 80 Jahren.
Dieter Kunzelmann (l.) war ein linksradikaler Aktivist und Mitbegründer der "Kommune 1", der berühmten Berliner Wohngemeinschaft mit Rainer Langhans (M.), Uschi Obermaier und Fritz Teufel (2.v.r.). Mit seinen Happenings galt Kunzelmann als "Chef-Provokateur" der Studentenbewegung. In den Achtzigerjahren engagierte er sich im Berliner Abgeordnetenhaus als Mitglied der "Alternativen Liste", einem der Vorläufer der Grünen.
Seinem politischen Stil der Provokation blieb er bis ins Alter treu: 1993 etwa bewarf er den Dienstwagen des damaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Eberhard Diepgen, mit rohen Eiern. Dafür musste Kunzelmann ins Gefängnis. 1998 hatte er selbst eine Anzeige über seinen angeblichen Tod geschaltet, um sich einen Rückzug aus dem öffentlichen Leben zu sichern. Am 14. Mai ist er nun im Alter von 78 Jahren gestorben.
Dem Schlagersänger Jürgen Marcus gelang der Durchbruch 1972 mit "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben". In den folgenden Jahren war er ein fester Bestandteil der goldenen deutschen Schlagerära und aus einer Show wie der "ZDF-Hitparade" nicht mehr wegzudenken. Weitere bekannte Hits sind "Ein Festival der Liebe", "Auf dem Bahnhof der vielen Geleise" und "Ein Lied zieht hinaus in die Welt". Zudem trat Marcus in einigen Filmen und Serien auf.
Marcus hatte sich zu Beginn der 90er-Jahre als homosexuell geoutet. Mit seinem Lebensgefährten Nikolaus Fischer (hier beide 2005) war er mehr als 20 Jahre liiert. Marcus litt seit 2002 unter einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Am 17. Mai erlag er der Krankheit im Alter von 69 Jahren.
Vielen galt Philip Roth als bester lebender US-Schriftsteller. 27 Romane veröffentlichte er, dazu Sachbücher, Dutzende Novellen, Kurzgeschichten, Essays und Interviews. Zu den bekanntesten Werken des Pulitzer-Preisträgers gehören die Roman-Trilogie "Der Ghostwriter", "Zuckermans Befreiung" und "Die Anatomiestunde". Mehrere seiner Bücher wurden verfilmt.
Den Nobelpreis für Literatur hatte Roth aus Sicht vieler Fans eigentlich sicher, die Auszeichnung blieb ihm aber verwehrt. 2011 ehrte ihn US-Präsident Barack Obama mit der "National Humanities Medal". Roth starb im Alter von 85 Jahren am 22. Mai.
Ein Schock für die Fans und die Musikwelt war der plötzliche Tod von Demba Nabé (l.), Frontmann der Berliner Dancehall-Combo Seeed. Zu deren größten Hits gehören "Ding", "Dickes B" und "Aufstehn". Der gebürtige Berliner mit Vater aus Guinea starb am 31. Mai mit nur 46 Jahren.
Eunice Gayson war das erste "Bond-Girl" und das einzige, das in zwei Filmen auftrat. Sie spielte Sylvia Trench, die Geliebte von Sean Connery als James Bond, in "007 jagt Dr. No" (1962, im Bild) und "Liebesgrüße aus Moskau" (1963). Gayson starb am 8. Juni. Sie wurde 90 Jahre alt.
Enoch zu Guttenberg, Vater von Ex-Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg, machte sich international einen Namen als Dirigent. Er engagierte sich auch stark für den Umweltschutz und gehörte zu den Mitbegründern des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Später trat er jedoch im Streit aus. Er starb wenige Wochen vor seinem 72. Geburtstag am 15. Juni.
Joseph "Joe" Jackson (r.) war vor allem als erster Manager seines Sohnes Michael (neben ihm, 1971) sowie der Jackson 5 bekannt, die aus fünf seiner Söhne bestand. Die junge Band fuhr in den 1970er-Jahren beim Label Motown noch vor Größen wie Marvin Gaye und Stevie Wonder einen Hit nach dem anderen ein, darunter "I Want You Back", "ABC" und "I'll Be There".
Der Jackson-Patriarch führte zeitweise die Geschäfte seines Sohnes Michael, der sich vom Vater aber bald unabhängig machte. Die Karriere der Kinder führte Joe Jackson mit strenger Hand und schlug sie auch, wie er gestand. "Ich bin froh, dass ich hart war", sagte er 2013 mit Blick auf den Erfolg innerhalb der Familie. Er starb am 27. Juni mit 89.
Die österreichische Autorin Christine Nöstlinger war eine der wichtigsten Stimmen der Kinderliteratur. Sie schrieb über 150 Bücher, darunter Titel wie "Maikäfer flieg!" und "Die feuerrote Friederike". Ihr Werk wurde in 30 Sprachen übersetzt und zum Teil auch verfilmt. Nöstlinger starb im Alter von 81 Jahren am 28. Juni.
Der französische Filmemacher und Schriftsteller Claude Lanzmann widmete sein Leben dem Kampf gegen das Verdrängen und Vergessen. Mit seiner fast zehnstündigen Zeitzeugen-Dokumentation "Shoah" über den deutschen Völkermord an den europäischen Juden wurde er weltberühmt. Er ließ darin Opfer und Täter zu Wort kommen. Als Jugendlicher engagierte er sich ...
... in der kommunistischen Jugendbewegung und der Widerstandsbewegung Frankreichs. Nach dem Krieg studierte er ab 1947 in Tübingen Philosophie und war 1948/49 Lektor an der Freien Universität Berlin. Er war einer der wenigen Franzosen, die bald nach dem Krieg nach Deutschland reisten. 2013 verlieh die Berlinale ihm den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk. Lanzmann wurde 92; er starb am 5. Juli.
Der Ritt mit schmerzverzerrtem Gesicht machte Hans Günter Winkler zu einer Legende des Pferdesports und sein Pferd Halla weltberühmt. Die Stute trug den verletzten Springreiter 1956 zu olympischem Doppel-Gold: Unter starken Schmerzen hatte er den zweiten Lauf mit null Fehlern gemacht und für Deutschland die Goldmedaille errungen. Beim ersten Lauf hatte er sich einen Bauchdeckenriss zugezogen. Winkler starb im Alter von 91 Jahren am 9. Juli.
Oksana Schatschko, eine Mitgründerin der Frauenrechtsgruppe Femen, wurde am 23. Juli tot in ihrer Pariser Wohnung gefunden, bei ihr ein Abschiedsbrief - sie hatte Suizid begangen. Nach Angaben von Femen war die Ukrainerin mehrmals entführt und misshandelt worden. Seit 2013 lebte Schatschko darum im französischen Exil. Sie wurde nur 31.
Sergio Marchionne war einer der bekanntesten Spitzenmanager Italiens. Dass der Chef des Automobilkonzerns Fiat Chrysler an gesundheitlichen Problemen leidet, war der Öffentlichkeit erst kurz vor seinem Tod durch eine Mitteilung von Fiat bekannt geworden. Der Autobauer hatte überraschend einen neuen Konzernchef ernannt, nachdem Marchionne schwer erkrankt war. Er starb am 25. Juli mit 66 Jahren.
Mit vielen Tattoos, die ihn wie ein lebendes Skelett aussehen lassen, machte sich der Kanadier Rick Genest zur als "Zombie Boy" bekannten Kunstfigur. Auch Lady Gaga wurde auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn für ihr Video zu "Born This Way". Am 1. August wurde er tot in seiner Wohnung gefunden, er hatte mit nur 32 Jahren Suizid begangen.
Joël Robuchon war ein international renommierter Spitzenkoch. Die Restaurants des Franzosen kamen im Sommer 2018 auf weltweit 24 Sterne im Michelin-Gastronomieführer - kein Spitzenkoch hatte mehr. 1990 erhielt er vom Gastronomieführer Gault&Millau den Ehrentitel "Koch des Jahrhunderts". Robuchon starb am 6. August im Alter von 73 Jahren.
Der als "Humanist der Moderne" gefeierte Autor V.S. Naipaul galt als feinsinniger Beobachter mit einem ungewöhnlich guten Gespür für die Zusammenhänge der modernen Welt. Er wurde von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen, 2001 erhielt er den Literaturnobelpreis. Am 11. August starb Naipaul im Alter von 85 Jahren.
Tausende waren bei der Trauerfeier oder gedachten ihrer an anderen Orten; ihr Tod bewegte und erschütterte nicht nur Fans in den USA, sondern weltweit, denn eine Königin war gestorben: die "Queen of Soul" Aretha Franklin.
Sie wurde mit Titeln wie "Respect", "Chain of Fools" und "I Say a Little Prayer" berühmt. Für ihren von Gospel und Jazz beeinflussten Soulgesang wurde sie mit 18 Grammys ausgezeichnet. Mehr als 100 Lieder von ihr kamen in die Charts. Franklin wurde als erste Frau 1987 in die Rock&Roll Hall of Fame aufgenommen und sang unter anderem für ...
... die US-Präsidenten Barack Obama, Jimmy Carter und Bill Clinton sowie bei der Beerdigung des Bürgerrechts-Aktivisten Martin Luther King. Das Musikmagazin "Rolling Stone" kürte sie 2010 zur "besten Sängerin aller Zeiten" - noch vor Kollegen wie Ray Charles oder Elvis Presley.
Im Februar 2017 hatte Franklin ihren Rückzug aus dem Musikgeschäft angekündigt. Schon einige Tage hatten Berichte, dass Franklin schwer erkrankt sei, Fans und Wegbegleiter erschüttert. Am 16. August erlag sie im Alter von 76 Jahren einer Krebserkrankung.
Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan starb am 18. August. Der Diplomat aus Ghana verbrachte fast sein gesamtes Berufsleben bei den Vereinten Nationen. Als erster UN-Chef hatte er sich in der Verwaltungshierarchie der Weltorganisation hochgearbeitet und war zudem der erste Amtsinhaber aus den Staaten Afrikas südlich der Sahara.
2001 erhielt er zusammen mit der UNO den Friedensnobelpreis. In seinen zehn Jahren an der Spitze der UNO galt Annan als das moralische Gewissen der Welt. Annan wurde 80 Jahre alt.
Einen Pullover trug "Mister Hitparade" eher selten: Dieter Thomas Heck war ein ganz Großer unter den Showmastern im deutschen Fernsehen. Die ZDF-Hitparade präsentierte er von 1969 bis 1984 ...
... insgesamt 183 Mal live aus Berlin. Seine Begrüßung des Publikums mit "Hier ist Berlin" wurde legendär. Heck starb im Alter von 80 Jahren am 23. August.
Der prominente US-Republikaner und führende Kritiker von US-Präsident Donald Trump, John McCain, saß seit 1987 im US-Senat und hat sich im Laufe der Zeit den Ruf eines "Mavericks" erworben - eines Mannes, der der Parteiräson nicht immer folgt und auch unbequeme Meinungen vertritt. Er zählte zu den prominentesten Mitgliedern des US-Kongresses ...
... und hatte sich über die Parteigrenzen hinweg große Achtung erworben. 2008 trat er als Präsidentschaftskandidat der Republikaner an, verlor die Wahl aber gegen Barack Obama. McCain litt an einem äußerst aggressiven Hirntumor und hatte sich einige Tage vor seinem Tod am 25. August entschlossen, die Behandlung einzustellen. McCain wurde 81.
Neil Simon gehört zu den beliebtesten Dramatikern der USA und zu den erfolgreichsten der Welt. Er wurde als "König des Broadway" gefeiert - viele Stücke von ihm liefen dort. 1983 wurde sogar ein ganzes Broadway-Theater nach ihm benannt.
Von Gene Sacks 1968 mit Jack Lemmon und Walter Matthau in den Hauptrollen verfilmt, wurde sein Stück "Ein seltsames Paar" zum Welterfolg, bis heute immer wieder neu aufgelegt und adaptiert. Insgesamt sammelte Simon mehr Nominierungen für Oscars und Tonys ein als jeder andere Dramatiker. Er starb am 26. August mit 91 Jahren.
In Hollywood war er berüchtigt für sein Macho-Gehabe, der markante Schnauzbart war sein Markenzeichen: Der Schauspieler Burt Reynolds wurde bekannt unter anderem mit der Westernserie "Rauchende Colts" in den 60er-Jahren. Vor allem in den 70er- und 80er-Jahren galt er in Hollywood als Kassenmagnet - etwa mit dem Film "Ein ausgekochtes Schlitzohr" (im Bild) oder "Auf dem Highway ist die Hölle los".
Für seine Nebenrolle in "Boogie Nights" (im Bild) war Reynolds 1998 für einen Oscar nominiert. Im gleichen Jahr gewann er für die Rolle einen Golden Globe. Reynolds starb am 6. September im Alter von 82 Jahren.
Peter Kretzschmar, der frühere Weltklasse-Handballer, als Spieler und Trainer Weltmeister und Vater von Stefan Kretzschmar, starb am 9. September, eine Woche vor seinem 86. Geburtstag. Erst am 7. Februar war seine Frau Waltraud, dreimalige Handball-Weltmeisterin, nur wenige Tage nach ihrem 70. Geburtstag gestorben. Peter Kretzschmar wurde 85.
Horst Bosetzky war einer der erfolgreichsten deutschen Krimiautoren. Er war in den 70er-Jahren unter dem Pseudonym -ky bekannt geworden. Bosetzky galt als Erfinder des "Sozio-Krimis", der bewusst gesellschaftlich brisante Themen aufgriff. Zudem machte er sich als Soziologieprofessor und Verwaltungsexperte einen Namen. Bosetzky starb mit 80 Jahren am 16. September.
Marty Balin (l.) war Mitbegründer von Jefferson Airplane. Die Band wurde für ihren psychedelischen Blues-Rock und Hits wie "Somebody to Love" und "White Rabbit" bekannt. Beim Festival in Woodstock 1969 trat die Band neben Größen wie Janis Joplin, Jimi Hendrix, Joan Baez und The Who auf. Auch als Leadsänger der aus Jefferson Airplane hervorgegangen Band Jefferson Starship hatte Balin später viele Hits. Er starb am 27. September mit 76.
Der Sänger, Liedtexter und Schauspieler Charles Aznavour wurde als "französischer Frank Sinatra" gefeiert. Mit seiner rauen Stimme eroberte er sich ein Weltpublikum. Geboren wurde Aznavour in Paris als Shâhnourh Varenagh Aznavourian. Schon als Kind sang er im Restaurant seiner armenischen Eltern, die vor den Gräueltaten in ihrer Heimat geflohen waren.
Aznavour hat sein ganzes Leben im Umfeld der Bühne verbracht, denn sein Vater war Sänger, seine Mutter Schauspielerin. In seiner mehr als 70-jährigen Karriere hat Aznavour über 1300 Chansons komponiert, darunter "La Bohème" und "Du lässt dich gehn", mehr als 180 Millionen Platten weltweit verkauft und ...
... in mehr als 60 Filmen mitgewirkt. Starregisseure wie François Truffaut und Volker Schlöndorff (im Bild "Die Blechtrommel") holten ihn vor die Kamera. Aznavour starb am 1. Oktober im Alter von 94 Jahren, am selben Tag wie ...
... Graciano Rocchigiani. Der ehemalige Weltmeister im Supermittelgewicht und im Halbschwergewicht kam mit 54 Jahren bei einem Autounfall in Italien ums Leben. Er war zu Fuß unterwegs und wurde von einem Auto überfahren.
Sein Profidebüt feierte "Rocky" 1983. 1988 wurde er erstmals IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht und so jüngster Boxweltmeister Deutschlands. Zehn Jahre später gewann er im Halbschwergewicht den Titel der WBC. Insgesamt bestritt er 48 Profi-Kämpfe, siegte 41 Mal, davon 19 Mal durch K.o., erlitt nur 6 Niederlagen und erreichte ein Unentschieden. Legendär waren 1995 seine Kämpfe gegen Henry Maske (r.), mit dem er eine Ära des deutschen Boxsports prägte.
Montserrat Caballé galt als die letzte große Operndiva. Seit dem Beginn ihrer Karriere 1956 kam sie auf über 4000 Auftritte. Den internationalen Durchbruch schaffte sie 1965 in der Titelrolle von Donizettis "Lucrezia Borgia" in der Carnegie Hall in New York. Über die Opernwelt hinaus bekannt wurde sie ...
... 1992 mit dem für die Olympischen Sommerspiele geschriebenen Song "Barcelona". Sie hatte das Stück 1991 mit dem wenig später gestorbenen Rockstar Freddie Mercury aufgenommen. Caballé starb am 6. Oktober mit 85 Jahren.
Paul Allen (r.) war einer der Gründer von Microsoft, Technologie-Pionier, milliardenschwerer Investor sowie Besitzer zweier US-Profisport-Teams. Er hatte Microsoft 1975 zusammen mit Bill Gates (l.), einem Freund aus Kindertagen, gegründet. Acht Jahre später verließ Allen den Software-Konzern wieder. Bereits damals wurde bei ihm Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Allen besiegte den Krebs mehrmals, blieb aber gesundheitlich angeschlagen. Am 15. Oktober erlag er der Krankheit; er wurde 65.
Gilberto Benetton war einer der bekanntesten Unternehmer Italiens. Er hatte zusammen mit seinen Geschwistern Luciano, Giuliana und Carlo 1965 die Benetton-Gruppe gegründet. Die vier gehörten zu den reichsten Menschen Italiens; das Magazin "Forbes" schätzte Gilbertos Vermögen auf 2,7 Milliarden Dollar. Er starb am 22. Oktober im Alter von 77 Jahren.
Ein weißer Sänger und Gitarrist, der den schwarzen Blues im Blut hatte, Soul und Rock ebenso beherrschte und damit die Musik der US-Südstaaten beeinflusste wie kaum ein Zweiter: Das war Tony Joe White. Mit "Rainy Night In Georgia" schrieb White eine Ballade für die Ewigkeit.
Sein "Swamp Rock" - frei übersetzt: Rockmusik aus den Sümpfen - hat Musiker wie Eric Clapton oder Creedence Clearwater Revival inspiriert. Whites Songs wurden von Weltstars wie Elvis Presley, Ray Charles, Tina Turner und Randy Crawford gecovert. Der Mann mit der unvergleichlichen Stimme starb am 24. Oktober mit 75 Jahren.
Der Liedermacher Ingo Insterburg (l. neben Karl Dall) hatte Ende der 1960er die Band Insterburg & Co gegründet. Zu einer Zeit, als es den Begriff Stand-up-Comedy in Deutschland noch nicht gab, erlangte die Band Kultstatus mit einer neuen Art Unterhaltung: Blödel-Musik und Parodien für den einfachen Humor. Damit war sie Vorbild für Künstler wie Otto und Mike Krüger.
Bekanntestes Lied der Band war das von Insterburg vorgetragene "Ich liebte ein Mädchen aus ...", das bis heute parodiert wird. Mehr als 55 Jahre stand Insterburg, der auch ein begeisterter Marathonläufer war und an mehr als 20 solcher Wettkämpfe teilnahm, auf der Bühne. Er starb am 27. Oktober im Alter von 84 Jahren.
James "Whitey" Bulger war ein berüchtigter US-Gangsterboss, über Jahrzehnte Chef der Bostoner "Winter Hill Gang". 2011 wurde er nach 16 Jahren auf der Flucht in Kalifornien festgenommen. Er erhielt eine lebenslange Haftstrafe unter anderem wegen elffachen Mordes, Erpressung, Geldwäsche und organisierten Verbrechens. Am 30. Oktober wurde er im Gefängnis von Mithäftlingen erschlagen. Bulder wurde 89.
Theodor Hoffmann war der vorletzte DDR-Verteidigungsminister. Der frühere Admiral war am 18. November 1989, also noch nach dem Mauerfall, zum Minister für Nationale Verteidigung ernannt worden. Er übernahm das Amt in der Regierung unter Hans Modrow vom zurückgetretenen Heinz Keßler. Hoffmann schaffte Militärparaden ab und plädierte für eine Militärreform. Seine Amtszeit endete im Frühjahr 1990. Er hatte zuvor in der DDR-Marine Karriere gemacht. Hoffmann veröffentlichte mehrere Bücher zur Geschichte der Volksmarine und der NVA. Er starb am 1. November mit 83.
Als die US-amerikanische Comic-Legende Stan Lee am 12. November starb, trauerten Kollegen in Hollywood und Fans weltweit. Lee schuf mit seinem Marvel-Verlag in den 1960er-Jahren eine ganze Reihe populärer Comic-Figuren, darunter "Thor", "Doctor Strange", "The X-Men" und "Daredevil", ...
... aber auch "Spider-Man" (im Bild), "Iron Man" und "Hulk". Lee wirkte bis zuletzt an den Blockbuster-Filmen zu den jeweiligen Helden mit und hatte in vielen auch kurze Gastauftritte. Auch der Erfolgsfilm "Black Panther" von 2018 stammte aus seiner Feder. Lee wurde 95 Jahre alt.
Mit der Rolle des Benny mit dem tänzelnden Gang wurde Morten Grunwald (r.) bekannt. Er war das letzte lebende Mitglied des dänischen Filmtrios der Olsenbande. Vor allem in der DDR waren die Gaunerkomödien beliebt. Grunwald wirkte in mehr als 50 Filmen mit, darunter in 14 mit der Olsenbande. Er starb im Alter von 83 Jahren am 14. November, am selben Tag ...
... wie Rolf Hoppe. Er schrieb deutsch-deutsche Filmgeschichte, war einer der bekanntesten DDR-Schauspieler und dank "Mephisto" (im Bild) auch schon vor der Wende im Westen präsent. Als General in dem Oscar-gekrönten Film war Hoppe 1981 bekannt geworden. Seit 1963 spielte er über 400 Film- und Bühnenrollen, war im klassischen Theater ebenso präsent wie in den Indianerfilmen der DEFA als "Bösewicht vom Dienst" ...
... und in Märchen wie "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" - darin spielte er den König. Dieser Märchenfilm ist längst Kult und alljährlich fester Teil des TV-Adventsprogramms. Gefragt blieb der Charakterdarsteller Hoppe ...
... auch nach der Wende. Er stand für große Produktionen wie "Schtonk!" oder "Comedian Harmonists" vor der Kamera. Zudem spielte er in Komödien wie "Alles auf Zucker" (im Bild) sowie "Tatort"-Krimis. Am Herzen lag ihm auch seine eigene, 1995 in einem Bauernhof am Rande Dresdens gegründete Bühne, deren Prinzipal er bis zuletzt war. Hoppe starb drei Wochen vor seinem 88. Geburtstag.
Jens Büchner wurde als Auswanderer in der Vox-Sendung "Goodbye Deutschland" als "Malle-Jens" bekannt, war Café-Inhaber und Schlagersänger. Er erlag am 17. November im Alter von 49 Jahren einer Krebserkrankung.
Auch wer den Film nicht kennt, kennt doch den Titel: "Wenn die Gondeln Trauer tragen" ist Nicolas Roegs berühmtester Film, ein Meisterwerk mit Julie Christie und Donald Sutherland (im Bild).
Roeg arbeitete zunächst als Kameramann. 1970 bekam er die Chance, bei dem psychedelischen Gangsterfilm "Performance" (im Bild) Regie zu führen - mit Mick Jagger in der Rolle eines Rockstars. Ein Skandalfilm nicht nur wegen der sexuellen Experimente der Hauptpersonen, sondern auch wegen Roegs ungewöhnlicher Sprünge zwischen Wirklichkeit und surrealen Drogenträumen.
Immer wieder arbeitete Roeg (M.) mit Rockstars und den ganz Großen des Showgeschäfts zusammen - wie beim Kultfilm "Der Mann, der vom Himmel fiel", in dem David Bowie (r.) die Hauptrolle spielte. Der britische Kultregisseur starb im Alter von 90 Jahren am 23. November, drei Tage vor einem anderen Meister seines Fachs: ...
... Bernardo Bertolucci. Er gehörte zu den wichtigsten Regisseuren der italienischen Filmgeschichte. Bekannt ist er für seine Meisterwerke "Der letzte Tango in Paris" (1973, im Bild: Bertolucci, Marlon Brando und Maria Schneider), "1900" ...
... und "Der letzte Kaiser". Mit diesem Werk von 1987 feierte Bertolucci seinen wohl größten Erfolg. Der Film wurde mit neun Oscars und vier Golden Globes ausgezeichnet und ging in die Kinogeschichte ein.
Nach zehnjähriger Regiepause war Bertolucci mit "Ich und du" (2012) in die Kinos zurückgekehrt. Er erlag mit 77 Jahren einem Krebsleiden.
Nachdem im April schon seine Frau Barbara gestorben war, folgte ihr am 30. November im Alter von 94 Jahren George H. W. Bush, meist George Bush senior genannt. Er saß von 1989 bis 1993 ...
... als 41. Präsident der USA im Weißen Haus in Washington. Zuvor diente der Republikaner acht Jahre unter Ronald Reagan als Vizepräsident. Bushs Sohn George W. Bush war von 2001 bis 2009 Präsident. Weltweit wurde der Tod von Bush senior mit Trauer aufgenommen. Als "wahren Freund" der Deutschen würdigten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel ihn.
Zwei Jahre lang war Stefanie Tücking Mitte der 80er-Jahre das Gesicht von "Formel Eins". Die ARD-Kultsendung, in der sie aktuelle Musikvideos präsentierte, machte die junge Moderatorin mit der rauchig-heiseren, unverwechselbaren Stimme damals bundesweit bekannt. Mit 24 Jahren wurde sie dafür mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Später ...
... wechselte sie zum Radio und war 30 Jahre lang, bis zuletzt, Moderatorin bei SWR3. Der frühe und plötzliche Tod von Tücking am 1. Dezember schockierte Fans und Kollegen. Die Obduktion ergab: Todesursache war eine Lungenembolie. Tücking wurde nur 56.
Wolfgang Mayrhuber hatte seine Laufbahn bei der Lufthansa 1970 als Ingenieur in der Triebwerksinstandhaltung in Hamburg begonnen. Von 2003 bis 2010 war der Österreicher Vorstandsvorsitzender der größten deutschen Fluggesellschaft. In diese Zeit fielen unter anderem die Übernahmen von Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines. Von 2013 bis 2017 war Mayrhuber Vorsitzender des Aufsichtsrats. Er starb am 1. Dezember mit 71 Jahren.
Zwei Monate nach dem Unfalltod von Graciano Rocchigiani trauerte am 3. Dezember der deutsche Boxsport erneut: Ex-Weltmeister Markus Beyer erlag im Alter von nur 47 Jahren einer schweren Krankheit.
Der gebürtige Sachse galt als herausragender Techniker mit einer starken Linken. 1999 wurde er durch einen Punktsieg über den Briten Richie Woodhall (l.) zum ersten Mal Weltmeister. Beyer war der dritte Deutsche nach Max Schmeling und Ralf Rocchigiani, dem es gelang, den Titel im Ausland zu holen.
Pete Shelley hatte 1975 die Buzzcocks mitbegründet. Inspiriert wurde die Band von den Sex Pistols, die damals als Aushängeschilder des Punk die Musikwelt aufmischten. Ähnlich berühmt und erfolgreich wie die Sex Pistols oder The Clash waren die Buzzcocks zwar nie, dennoch gelten sie heute ebenfalls als wichtige Wegbereiter des Genres. Ihr größter Hit war der Song "Ever Fallen in Love (With Someone You Shouldn't've)", der 1978 erschien und mehrfach gecovert wurde. Shelley starb am 6. Dezember mit 63.
Die Jazz-Sängerin Nancy Wilson wurde bekannt mit Songs wie "Guess Who I Saw Today" und "(You Don't Know) How Glad I Am". In ihrer fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere war sie in verschiedenen Musikrichtungen wie Jazz, R&B und Pop zu Hause. Sie galt aber vor allem als Meisterin der Balladen und nannte sich selbst eine "Song-Stilistin". Sie starb im Alter von 81 Jahren am 13. Dezember.
Simcha "Kazik" Rotem war der letzte jüdische Widerstandskämpfer aus dem Warschauer Ghetto. Er konnte 1943 nach schweren Kämpfen gegen die Deutschen mit anderen Kameraden durch einen Abwasserkanal aus dem zerstörten Ghetto fliehen. 1944 nahm er am Warschauer Aufstand teil, später siedelte er nach Israel über. Er starb am 22. Dezember im Alter von 94 Jahren in Jerusalem.
Amos Oz war einer der prominentesten Schriftsteller Israels. Er veröffentlichte viele Romane und Erzählungen, seine Werke wurden in 40 Sprachen übersetzt. Oz erhielt viele Preise, unter anderem 2014 den Siegfried-Lenz-Preis und 1992 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, und galt lange als Anwärter auf den Literaturnobelpreis. Viele seiner Werke befassen sich mit dem Leben im Kibbuz. Oz war seit 1967 ein Befürworter der "Zwei-Staaten-Lösung". Außerdem unterstützte er die israelische Friedensbewegung. Oz starb am 28. Dezember mit 79 Jahren. (abe/dpa)