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Ist der Knoten jetzt geplatzt?
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Zumindest ist die Null getilgt, die bislang in den Siegbilanzen von MercedesGP und Nico Rosberg prangte.
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Während Rekordchampion und Teamkollege Michael Schumacher beim Großen Preis von China ein Boxen-Fiasko erlebte, feierte "Shanghai-Express" Rosberg in seinem 111. Rennen endlich seinen ersten Formel-1-Sieg.
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Länger als Rosberg hatten nur vier der nun 103 Formel-1-Sieger in der Geschichte der Königsklasse auf ihren Premierensieg warten müssen.
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Rosbergs Debüterfolg war noch dazu ein historischer für Mercedes. Der Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg wurde nach der Eroberung seiner ersten Pole Position auch zum ersten Silberpfeil-Sieger ...
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... seit dem legendären Juan Manuel Fangio.
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Der fünfmalige Weltmeister aus Argentinien hatte am 11. September 1955 in Monza den zuvor letzten Sieg für ein Mercedes-Werksteam gefeiert.
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20.671 Tage vor Rosberg, der als siebter deutscher Fahrer einen Grand Prix gewann.
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Ausgelassen schrie Rosberg anschließend seine Freude durch den Boxenfunk und feierte sich und sein Team mit einem ohrenbetäubenden "Yeeeeeeeeeees!"
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Dann sprang er jubelnd auf sein Auto …
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… und spritzte bei der Siegerehrung die Magnumflasche Champagner fast komplett auf Sportchef Norbert Haug.
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So sehr er den Zieleinlauf und den anschließenden Triumphzug auch genoss, so sehr hatte er während der 96 Minuten und 26 Sekunden im Auto gelitten.
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"Ich dachte, das Rennen geht nie zu Ende", bekannte Rosberg: "Ich habe mich gefühlt, als würde ich die 24 Stunden von Le Mans fahren."
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Freude, Jubel und Erleichterung im Lager von Mercedes kannten nach der ersten Sternstunde im Zeitalter der neuen Silberpfeile keine Grenzen. "Das war absolut gigantisch, sensationell. Ich bin unglaublich happy", sagte Rosberg nach seinem "Bilderbuchsieg" (Haug).
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Er fand ganz einfach: "Das war ein perfektes Rennen nach einem Superstart. Jetzt hoffe ich, dass noch viele Siege folgen werden."
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Den Beweis, dass er nicht nur ein Talent, sondern ein Siegfahrer ist, hat Rosberg jetzt erbracht.
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Mercedes-Sportchef Norbert Haug nahm die heftige Champagner-Dusche entsprechend locker.
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"Das war schon okay", sagte Haug schmunzelnd. Mehr Probleme hatte der 59-Jährige auf dem Weg zum Podium. "Ich habe den Eingang nicht gefunden", sagte der Schwabe: "So oft war ich schließlich noch nicht dort."
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Sein ehemaliger McLaren-Schützling, der in Shanghai hinter Jenson Button drittplatzierte Lewis Hamilton, hatte ihm schließlich den Weg gewiesen.
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Den hässlichen bunten Siegerpokal nahm er anschließend stolz mit zum TV-Interview.
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"Den gebe ich nicht mehr her", sagte der Mercedes-Sportchef, bei Fangios Erfolg gerade mal drei Jahre alt, in seinem ersten Überschwang.
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Wenig später meinte er: "Der Pokal geht zum Team, da gehört er hin. Wir werden aber sicher ein Duplikat bekommen."
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Direkt nach dem erlösenden Erfolg im 41. Rennen des neuen Werksteams und der ersten Gratulation an Rosberg hatte Haug erst einmal die Ruhe gesucht und sich abseits des Rummels auf eine Bank des Team-Pavillons zurückgezogen, wo ihn jedoch immer wieder Anrufe und SMS von Gratulanten erreichten.
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Rosberg musste einen knapp zweistündigen Marathon durch Gratulanten und Schulterklopfer zurücklegen, der ihm keine Zeit zur Besinnung ließ.
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"Ich habe es schon realisiert", sagte der 26-Jährige dennoch ganz entspannt: "Wenn man etwas das erste Mal erlebt, weiß man nicht, was einen erwartet."
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"Nun habe ich es erlebt. Und es war schön."
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Auch Teamchef Ross Brawn war überglücklich. "Heute ist alles perfekt gelaufen", sagte das "Superhirn": "Es war ein perfektes Rennen von Nico."
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Michael Schumacher bejubelte am Kommandostand den Sieg des Teamkollegen, das eigene Abschneiden sorgte aber für Frust.
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Der Rekordweltmeister, von Rang zwei aus ins Rennen gegangen, hatte diesen bis zum ersten Boxenstopp nach zwölf Runden erfolgreich verteidigt.
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Wenige Meter später musste er sein Auto aber in der Wiese abstellen - weil ein Mechaniker das rechte Vorderrad nicht richtig festgeschraubt hatte. Der hatte nach dem Entdecken des Fehlers noch energisch Handzeichen gegeben, um Schumacher aufzuhalten, doch der war bereits losgefahren.
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"Sobald ich in Kurve drei die rechte Seite belastet habe, war sofort klar, dass da ein Problem ist", meinte der 43-Jährige: "Es war schnell ein relativ großer Schaden da, deshalb habe ich das Auto abgestellt und nicht mehr probiert, noch in die Box zurückzufahren. Es ist schade für die Jungs, die ihr Bestes gegeben haben."
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Schumacher wurde von einem Streckenposten mit einem Motorroller ins Fahrerlager gebracht und verschwand direkt im Team-Pavillon. Statt dem Mechaniker einen Vorwurf zu machen, kündigte Schumacher aber an, "ihn nachher mal kräftig zu drücken".
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In der WM-Wertung setzte sich der britische McLaren-Pilot Hamilton durch seinen dritten Platz mit nun 45 Punkten an die Spitze vor seinem Teamkollegen Jenson Button, der in Shanghai Zweiter wurde.
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Der vorherige Spitzenreiter Fernando Alonso (Spanien/Ferrari/37) ist nach seinem neunten Platz nun Dritter, knapp vor Red-Bull-Pilot Mark Webber (36), der in China Vierter wurde.
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Weltmeister Sebastian Vettel ist mit 28 Zählern Fünfter.
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Der nur von Platz elf gestartete und anschließend sogar noch zurückgefallene Champion hatte mit einer beeindruckenden Aufholjagd bis auf Rang zwei Träume von einem deutschen Doppelsieg geschürt, ...
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... wurde in den letzten Runden mit abbauenden Reifen aber doch noch bis auf Rang fünf zurückgereicht.
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"Die Strategie hatte uns nach vorne gespült, am Ende aber auch wieder ein bisschen nach hinten", meinte Vettel nüchtern.
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"Wir sind insgesamt nicht schnell genug. Wir wissen, dass wir kämpfen und uns noch verbessern müssen."
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Die beiden Silberpfeile hatten einen guten Start erwischt.
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Vor allem Rosberg kam glänzend weg ...
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... und ließ sich bei seiner Zwei-Stopp-Strategie ...
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... auf dem Weg zum Premierensieg auch von einem kleinen Fahrfehler nicht aus dem Konzept bringen.
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Am Ende hatte er noch Luft auf Verfolger Button, weil dessen dritter Stopp rund sechs Sekunden länger dauerte als üblich.
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Der Rest war Jubel in Silber.
Sternstunde mit Schumacher-Fiasko Rosberg bricht den Mercedes-Bann
Der eine erlebt ein peinliches Debakel, der andere bricht den Bann: Während Rekordchampion Michael Schumacher beim Großen Preis von China von einem lockeren Rad ausgebremst wird, feiert Nico Rosberg seinen Premieren-Sieg in der Formel 1 und auch für Mercedes. Die Superlative nach dem "Bilderbuchsieg" schlagen Salti.
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