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Was Uli Hoeneß wohl daheim gedacht hat, falls er sich Schalkes Sturmlauf bei Champions-League-Sieger Inter Mailand im Fernsehen angeschaut hat?
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Und Felix Magath, der Schalke überhaupt erst ins Viertelfinale der Königsklasse gegen Inter Mailand geführt hatte und trotzdem gefeuert worden war?
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Magath und Hoeneß werden in den nächsten Tagen ganz sicher danach gefragt werden, der grandiose 5:2 (2:2)-Erfolg des FC Schalke 04 verlangt ganz einfach danach.
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Vielleicht war Hoeneß ja insgeheim froh, dass seine Bayern im Pokal-Halbfinale im eigenen Stadion kürzlich nur mit 0:1 gegen Schalke verloren hatten.
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Bereits bekannt ist, wie Magaths Nachfolger Ralf Rangnick den sensationellen Sieg beim Titelverteidiger einordnete – ganz nüchtern: "Was wir insgesamt nach vorn gespielt haben, war richtig gut."
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"Richtig gut" ist die Untertreibung des Jahrhunderts, wenn das eigene Team soeben fünf Tore in einem Auswärtsspiel ...
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... beim italienischen Triple-Gewinner des Vorjahres geschossen hat.
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Gegen jenen Gegner, der im Achtelfinale den FC Bayern aus dem Wettbewerb geworfen hatte.
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Mit dem zweiten "Wunder von San Siro" haben die "Königsblauen" das Tor für den Einzug ins Halbfinale der Champions League ganz weit aufgestoßen.
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14 Jahre nach dem nicht minder sensationellen Gewinn des Uefa-Cups im San Siro feierten …
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… die Schalker mit der Premiere von fünf Toren in einem Champions-League-Spiel ausgerechnet beim Titelverteidiger einen historisch hohen Erfolg und blieben damit im laufenden Wettbewerb zum achten Mal in Folge ungeschlagen. Nur zum Champions-League-Start mussten sich die Schalker Olympique Lyon geschlagen geben.
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Vor dem Viertelfinal-Rückspiel im eigenen Stadion könnte die Brust der Schalker nicht breiter sein, auch wenn sich in die große Freude eine gehörige Portion Ungläubigkeit mischte.
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"Das war ein schöner Abend. Wir wollten einen Sieg, aber dass er so ausgefallen ist ... Das ist ein wunderbarerer Tag und ich bin sehr glücklich, dass ich meinen Beitrag leisten konnte", meinte der spanischen Torjäger Raul, der den Italienern mit dem 3:2 mitten in Inters Drangphase den Zahn gezogen hatte.
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Joel Matip, Schütze des eminent wichtigen 1:1-Ausgleichs, ergänzte: "Ich muss erst einmal begreifen, was hier gelaufen ist. So etwas passiert nicht alle Tage. Wir haben alle gut zusammengearbeitet, und dieser Sieg ist das Produkt."
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Dabei hatte die Partie für Inter nach Maß und für Schalke spektakulär schrecklich begonnen: Nach nur 25 Sekunden gingen die Italiener durch ein unglaubliches Tor von Dejan Stankovic aus rund 50 Metern in Führung.
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Zuvor war Schalkes Torhüter Manuel Neuer nach einem Steilpass auf Diego-Milito etwa 20 Meter aus seinem Tor herausgelaufen und hatte den Ball artistisch per Flugkopfball bis kurz vor die Mittellinie geklärt. Doch sicher geklärt war der Ball damit nicht, wie sich wenig später zeigte.
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Denn von dort schoss Stankovic ...
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... das Spielgerät mit perfekter Schusstechnik volley ...
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... über Freund und Feind hinweg ...
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... zum fünfschnellsten Treffer in der Champions-League-Geschichte in den verwaisten Schalker Kasten.
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"Das erste Tor habe ich so auch noch nicht erlebt", kommentierte Schalke-Coach Ralf Rangnick das Blitztraumtor für die Italiener.
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Es sei ihm verziehen, dass ihm an diesem emotionalen Abend offenbar entgangen war, dass es sich bei Dejan Stankovics Tor um eine Kopie jener beiden Gegentreffer handelte, die Herthas unglücklicher Ersatzkeeper Sascha Burchert im Oktober 2009 …
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… gegen den Hamburger SV kassiert hatte.
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Aber Gedächtnistor hin oder her: Schalke zeigte sich nur kurz beeindruckt und suchte postwendend den Weg in die Offensive, ...
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... wo Raul (4., 6.) das Inter-Gehäuse mit Kopfbällen jeweils nur knapp verfehlte. Keeper Cesar schwante da wohl schon, dass es ein beschäftigungsreicher Abend für ihn werden könnte.
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Die "Königsblauen" verfielen nicht in eine Schockstarre, sie wehrten sich und sorgten stets für Torgefahr gegen die labile Mailänder Abwehr, die im laufenden Wettbewerb schon 14 Gegentore kassiert hatte.
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Nummer 15 folgte nach einem Kopfball von Kyriakos Papadopoulos, den Inter-Keeper Julio Cesar nur nach vorn abwehren konnte.
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Dort staubte Joel Matip zum 1:1 ab.
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Im zweiten Spiel unter dem neuen alten Trainer Rangnick zeigte Schalke trotz des Ausfalls wichtiger Spieler wie Klaas-Jan Huntelaar, Peer Kluge und Christoph Metzelder (im Bild) eine kämpferische Glanzvorstellung mit Mut zum Risiko und beherztem Offensiv-Fußball.
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Nur kurz nach dem Ausgleich bot sich den Schalkern bereits die nächste große Chance. Doch Jose Jurado (19.) scheiterte an den Füßen von Torhüter Julio Cesar.
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Effektiver waren zunächst die Spieler von Inter-Coach Leonardo.
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Beim 2:1 hatte der personifizierte Bayern-Schreck Diego Milito in der 33. Minute nach Kopfballvorlage seines argentinischen Landsmannes Esteban Cambiasso keine Mühe,...
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... Neuer aus nur fünf Metern zu überwinden.
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Spielmacher Wesley Sneijder hatte das Tor mit feinem Pass auf Cambiasso eingeleitet.
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Doch Schalke, so schien es, hätten an diesem Abend im San Siro auch drei oder vier Gegentore nicht davon abgehalten, selbst immer wieder den Weg zum Inter-Tor zu suchen.
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Nur drei Minuten nach dem neuerlichen Rückstand sorgte der Brasilianer Edu für den neuerlichen Ausgleich.
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Sein Treffer war ein Produkt puren Willens: Nachdem Cesar Edus ersten, abgefälschten Schuss noch irgendwie pariert hatte, setzte der Brasilianer energisch nach …
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… und bugsierte den Ball aus ganz spitzem Winkel mit der Außenseite seines rechten Fußes zum 2:2-Ausgleich ins Tor.
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Cesar konnte nur noch geschlagen hinterherschauen.
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Nach dem Wechsel musste sich Schalke aggressiven Angriffen der Italiener erwehren, die vehement auf ihre dritte Führung drängten.
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Doch erst verzog Milito frei vor dem Tor knapp.
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Dann zeigte Manuel Neuer seine Weltklasse und lenkte einen Schuss von Eto'o aus kurzer Distanz mit einer herausragenden Parade ins Seitenaus.
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Es war die entscheidende Szene des Spiels, denn kurz darauf gelang Raul das, was die Italiener bei Schalke nicht geschafft hatten: Der spanische Altstar versetzte Inter mit dem Tor zum 3:2 für Schalke in eine Schockstarre.
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Mit all seiner Routine und Klasse setzte er sich in der 53. Minute – nach feinem Außenristpass von Jefferson Farfan - gegen zwei Abwehrspieler durch ...
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...und vollendete aus kurzer Distanz zur ersten Schalker Führung an diesem denkwürdigen Abend.
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Es war das 72. Europapokal-Tor des Spaniers.
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Vier Minuten später grätschte Ranocchia eine Hereingabe von Jurado ins eigene Tor und entschied damit die Partie.
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Als kurz darauf auch noch Cristian Chivu (62.) eine überharte Gelb-Rote Karte sah, gab sich Inter endgültig auf.
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Nachdem Schalke durch Jurado (65.) und Farfan (75.) noch zweimal am Pfosten gescheitert war, ...
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... setzte schließlich Edu mit einem Tor aus 18 Metern den Schlusspunkt unter ein großes Spiel seiner Schalker.
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"Das heute ist fast unvergleichlich", kommentierte der überglückliche Raúl das Schützenfest im San Siro, während die Schalke-Fans auf den Tribünen das "Wunder von Mailand" ausgiebig feierten.
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Trotz des "überdeutlichen" 5:2 ließ es sich der Spanier nicht nehmen, eindringlich vor dem Rückspiel am 13. April zu warnen: "Es wird nicht einfach, da warten immer noch 90 Minuten auf uns."
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Inters Trainer Leonardo, der mit seinem Team nach dem 0:3 im Derby beim AC Mailand die zweite Schmach binnen vier Tagen hinnehmen musste, trauerte den vergebenen Chancen nach: "Das Spiel hat für uns perfekt begonnen. Ein Schlüsselmoment war jedoch das 2:2 vor der Halbzeit."
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"Danach hatten wir Chancen zum 3:2, stattdessen kassieren wir das 2:3 und 2:4."
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Fazit Leonardo: "Wenn man das heutige Spiel nimmt, dann ist es schwer vorstellbar, im Rückspiel vier Tore zu erzielen."
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Mit dieser Einschätzung lag der Brasilianer angesichts von jeweils 17 Torschüssen für beide Mannschaften aber falsch. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass Inter in Gelsenkirchen viermal trifft, auch im Hinspiel hatten die Mailänder genügend gute Chancen.
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Ausgeschlossen scheint nur, dass Schalke ohne Tor bleibt.
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Zumindest nach dieser Nacht im San Siro.
Furioser Torrausch im San Siro Schalke spielt Inter an die Wand
Erst 25 Sekunden sind im Champions-League-Viertelfinale gespielt, da schießt Dejan Stankovic aus 50 Metern ein unglaubliches Volleytor zur 1:0-Führung von Inter Mailand gegen den FC Schalke. Es ist der spektakuläre Auftakt zu einem Spiel, das irrwitzig endet. Denn mit fünf Treffern sorgt Schalke noch dafür, dass Stankovic' Blitztraumtor beim Abpfiff nicht mehr ist als eine Randnotiz.
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