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Kein vierter Stern, aber immerhin der dritte Platz: Mit einem Sieg im "kleinen Finale" ist der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika ein Happy End gelungen.
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Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewann im Dauerregen von Port Elizabeth mit 3:2 (1:1) gegen Uruguay und kam bei ihrer 17. Teilnahme an einem WM-Turnier zum 11. Mal unter die besten Drei.
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Mit ihren glanzvollen Auftritten bis zum Halbfinale machen die "jungen Wilden" außerdem Hoffnungen auf eine erfolgreiche EM 2012 in Polen und der Ukraine und bei der nächsten WM 2014 in Brasilien.
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"Wir hätten uns alle mehr erhofft, aber wir haben eine junge Mannschaft, wir haben ein Ausrufezeichen gesetzt, und wir können in den nächsten Jahren noch Einiges erwarten", sagte Sami Khedira.
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Der Stuttgarter erzielte per Kopf mit seinem ersten Länderpieltor in der 82. Minute den verdienten Siegtreffer.
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Zuvor sahen 36.254 Zuschauer ein sehr unterhaltsames Spiel, in dem beide Mannschaften beinahe vollständig alle taktischen Fesseln abgelegt hatten …
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… und munter den Weg zum gegnerischen Tor suchten.
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Auch Bundestrainer Joachim Löw sprach von einem versöhnlichen Abschluss: "Wir gehen nicht mit leeren Händen nach Hause. Die Mannschaft hat verdient gewonnen."
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"Wenn man das ganze Turnier sieht, hat sie Großartiges geleistet. So können wir stolz nach Hause fahren."
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Sein Zukunft als deutscher Bundestrainer ließ er offen.
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An das Spiel um Platz drei hatte Löw zuvor ganz offensichtlich andere Maßstäbe angelegt als sein Trainerkollege.
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Während Uruguays Coach Oscar Tabarez seine Bestbesetzung auf den nassen Rasen im Stadion "Nelson Mandela Bay" von Port Elizabeth schickte, …
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… rotierte der Bundestrainer gleich fünfmal: Lukas Podolski, Philipp Lahm (jeweils grippaler Infekt) und Ersatztorwart Tim Wiese (Schleimbeutelentzündung) fielen krankheitsbedingt aus.
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Piotr Trochowski musste wieder Thomas Müller weichen, den er im Halbfinale gegen Spanien wegen dessen Gelbsperre vertreten hatte.
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Für die Verletzten rückten WM-Debütant Dennis Aogo (Linksverteidiger), Cacau (Sturm) und Marcell Jansen (l.), der überraschend im linken offensiven Mittelfeld aushalf, in die deutsche Startelf.
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Im Tor stand außerdem Jörg Butt. Der 36-jährige kam somit bei seiner zweiten WM-Teilnahme nach 2002 zu seinem ersten WM-Spiel und seinem erst vierten Länderspiel.
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Butt durfte immerhin als gutes Omen gelten. Sein letztes Spiel hatte er am 1. Juni 2003 bestritten, die DFB-Auswahl gewann damals 4:1 gegen Kanada, was die Bilanz des Torhüters auf drei Spiele, drei Siege verbesserte.
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Und Butts Vorderleute waren offenkundig gewillt, dessen Serie zu verlängern.
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Die deutsche Mannschaft nahm das Spiel von Beginn an ernster als erwartet, schon in der 4. Minute saß der erste Schuss von Müller.
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Der Treffer wurde aber aberkannt, weil ein Handspiel vorausgegangen war.
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Eine knappe Viertelstunde später hatte Schiedsrichter Benito Archundia aus Mexiko allerdings keine Einwände.
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Uruguays Torhüter Fernando Muslera beging in der 19. Minute die größte Torwartsünde …
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… und ließ einen strammen Weitschuss von Bastian Schweinsteiger nach vorn abprallen.
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Dort hatte Müller keine Mühe, ...
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... zum 1:0 abzustauben.
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Es war kein Abseits, sondern Turniertor Nummer fünf (19.) für den 20-jährigen WM-Debütanten. Damit zog er mit den WM-Toptorjägern Wesley Sneijder (Niederlande) und David Villa (Spanien) gleich und sicherte sich wohl endgültig den Titel "bester junger WM-Spieler".
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Zwischendurch hätte Arne "Diego" Friedrich um ein Haar sein zweites Länderspieltor erzielt. Sein Kopfball nach einem Eckstoß von Mesut Özil landete aber nur an der Latte (10.).
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Das Spiel hatte von Beginn an hohen Unterhaltungswert. Beide Mannschaften schienen von taktischen Fesseln befreit und spielten munter drauflos.
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Die deutsche Mannschaft wirkte trotz der vielen Umstellungen gut abgestimmt.
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Müller sprühte nach seiner Zwangspause auf der Jagd nach der Torjägerkrone der WM vor Einsatz- und Spielfreude.
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Schweinsteiger durfte seine Rolle als Sechser dabei wesentlich offensiver gestalten als in den Spielen zuvor.
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Schweinsteiger war es allerdings auch, der den etwas überraschenden Ausgleich der Südamerikaner ermöglichte.
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Der diesmal zum Kapitän ernannte Münchner ließ sich in der 28. Minute von Diego Perez ...
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... im Mittelfeld den Ball abgrätschen.
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Über Luis Suarez landete der Ball umgehend bei Edinson Cavani. Der ließ erst Per Mertesacker ...
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... und dann Hans Jörg Butt keine Chance, an den Ball zu kommen.
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Es war das 1:1.
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In der 42. Minute hatte Suarez sogar das 2:1 auf dem Fuß, nach einem Fehlpass von Sami Khedira.
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Der Profi von Ajax Amsterdam schoss jedoch links am Pfosten vorbei.
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Ein Pass auf Cavani wäre in dieser Situation die richtige Entscheidung gewesen.
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Auch nach dem Wechsel blieb Uruguay aktiver: Torwart Jörg Butt verhinderte in der 48. Minute das 2:1 für die Südamerikaner.
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Nachdem er zuvor gegen Cavani abgeblockt hatte, ...
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... wehrte er den Nachschuss von Suarez mit einem Reflex zur Ecke ab.
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Drei Minuten später war dann aber auf Uruguays Stürmerstar Diego Forlan Verlass …
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… und Butt zum zweiten Mal machtlos.
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Nach Flanke von Egidio Arevalo war der Angreifer von Atletico Madrid mit einer Volleyabnahme zum 2:1 erfolgreich.
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Für Forlan war es wie zuvor schon für Müller ebenfalls Turniertor Nummer fünf.
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Das junge deutsche Team zeigte jedoch Moral: Nur fünf Minuten nach dem Rückstand glich Deutschland durch Jansen aus.
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Nach Flanke von Jerome Boateng war er per Kopf erfolgreich.
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Jansen profitierte dabei von einem Stellungsfehler ...
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... von Uruguays Torwart Fernando Muslera, der Jansens Kopf mit dem Ball verwechselte.
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Oder, um es anders auszudrücken: Auch das zweite deutsche Tor war ein Geschenk von Uruguays Keeper.
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Während die Fußballwelt noch über der Frage grübelte, wie um Himmels willen es Uruguay mit Muslera im Tor ins Halbfinale schaffen konnte, …
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… ging es auf dem Platz munter hin und her.
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Dabei konnte sich Butt noch mehrmals auszeichnen, unter anderem gegen Forlan aus spitzem Winkel …
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… und bei einem Fernschuss von Suarez.
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In der 82. Minute traf dann Khedira per Kopfball zum 3:2. Vorausgegangen war ein Eckball von Mesut Özil und ausnahmsweise kein Torwartfehler von Muslera.
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Der war nach dem Schlusspfiff dennoch ebenso untröstlich wie Luis Suarez, weil in der 93. Minute nur die Torlatte den 3:3-Ausgleich verhindert hatte.
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Zuvor hatte Arne Friedrich mit rigorosem und regelwidrigem Handeinnsatz einen Freistoß dicht vor dem deutschen Strafraum verursacht, ...
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... den Diego Forlan stramm und platziert aufs Tor schoss.
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Hans Jörg Butt war schon geschlagen, doch die Torlatte erwies sich in dieser Szene als zwölfter deutscher Spieler.
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Von dort prallte Jabulani ins Aus - der vierte Dritte Platz für Deutschland bei einer Weltmeisterschaft nach 1934, 1970 und 2006 war damit perfekt.
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Aber hatte es daran nach dem Tentakel-Orakel aus Oberhausen irgendwelche Zweifel gegeben?
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Allerdings: Zum kompletten deutschen Fußballglück fehlt auch nach WM-Bronze noch eine Kleinigkeit.
Geführt, zurückgelegen, gewonnen DFB-Team mit Spaß zu WM-Bronze
Es ist gekommen, wie es Orakel Paul prophzeit hat: Deutschland fährt als WM-Dritter mit nach Hause. Zuvor bietet das Löw-Team seinen Fans gegen Uruguay ein unterhaltsames und torreiches Spiel zum Abschied.
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