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Am 7. Juli 1985 schrieb ein bis dato unbekannter 17-Jähriger ein Stück deutsche Sportgeschichte.
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Boris Becker aus Leimen gewann als bislang jüngster Profi in Wimbledon das bedeutendste Tennis-Turnier.
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Danach wurde er weltberühmt.
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Nun jährt sich sein erster Triumph zum 25. Mal.
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Ein Nicken und ein leises Lächeln: So verfolgt Boris Becker in einem Werbespot den Moment, der sein Leben und die deutsche Tennis-Welt für immer veränderte.
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"Einerseits kommt's mir vor wie gestern. Andererseits habe ich das Gefühl, dass es 100 Jahre her ist", meint Becker über jenen 7. Juli 1985.
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Wer damals nicht als einer von elf Millionen Zuschauern live am Fernseher dabei war oder noch zu klein, ...
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... so wie der 1984 geborene neue deutsche Doppel-Wimbledonsieger Philipp Petzschner (links), bekommt den Matchball derzeit immer wieder in der Werbung serviert.
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Es war kurz vor halb sechs, die Sonne ließ den nach zwei Wochen übrig gebliebenen Rasen auf dem Centre Court von Wimbledon grün leuchten. Und Prinzessin Diana war auch da.
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Becker hat vor den 13.118 Zuschauern seinen ersten Matchball gegen den gebürtigen Südafrikaner Kevin Curren mit einem Doppelfehler vergeben, beim Stand von 40:30 aber eine zweite Chance.
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Curren galt eigentlich als Favorit, nachdem er Stefan Edberg, Titelverteidiger John McEnroe und Jimmy Connors jeweils ohne Satzverlust abserviert hatte.
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Doch dann kam dieser willensstarke junge Deutsche, der 1984 beim Wimbledon-Debüt nach einem Bänderriss im Rollstuhl vom Platz gefahren werden musste und diesmal trotz eines bösen Umknickens mit dem Fuß den US-Amerikaner Tim Mayotte bezwang.
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"Ich konzentriere mich auf den Ballwurf und haue einfach drauf. Der Sieg war meine ganz persönliche Mondlandung", sagt Becker in der Werbung.
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Curren konnte Beckers Aufschlag mit der Rückhand nur noch berühren, der 6:3, 6:7, 7:6, 6:4-Erfolg machte den Jungen mit dem roten Haarschopf und dem mächtigen Aufschlag zum ersten deutschen Herren-Einzel-Sieger beim berühmtesten Tennis-Turnier der Welt.
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Ganz nebenbei wurde Becker erster ungesetzter Champion, mit 17 Jahren und 227 Tagen bis heute jüngster Gewinner auf dem Heiligen Rasen und seine Heimatstadt Leimen in Deutschland auf einen Schlag weltbekannt.
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Unvergessen bleibt, wie Beckers Vater Karl-Heinz von der Tribüne aus die Siegerehrung im Bild festhielt, während sein Sohn mit der Herzogin und dem Herzog von Kent plauderte.
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"Ich habe diesen Tag immer als meinen zweiten Geburtstag bezeichnet, weil ich dadurch sehr berühmt, sehr reich wurde. Ich hatte viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Mein Privatleben ist seit diesem Tag fast unmöglich", sagt Becker, der von einem auf den anderen Moment zur öffentlichen Person wurde.
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Zwar überwiege die Freude. Doch keine Beziehung, keine Äußerung auch abseits des Tennis blieben Privatsache, ...
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... zum Beispiel mit seiner neuesten Frau, der Lilly.
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So hoch die Höhen, so tief die Tiefen für den neuen Star, der später als Steuersünder verurteilt wurde und bei einer außerehelichen Affäre mit Angela Ermakova, …
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… die sich - anders als zunächst kolportiert - nicht in einer Besenkammer abspielte, ein Kind zeugte.
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Die Art, wie Becker mit seiner Aura die Fans auf den Plätzen und an den Fernsehern seit 1985 für fast anderthalb Jahrzehnte fesselte, ist im deutschen Tennis seitdem unerreicht.
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Der "Becker-Hecht", ...
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... die "Becker-Faust" und der "Becker-Blocker" für den Rückhand-Return bürgerten sich als feste Ausdrücke ein, der Centre Court in Wimbledon als Beckers "Wohnzimmer" war fester Bestandteil auch in deutschen Stuben.
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1986 und 1989 holte er erneut den Titel, 1991 gab es die schmerzliche Pleite gegen Michael Stich (im Bild) - eine von vier Final-Niederlagen bis zu seinem Abschied 1999. Nur zwölf Mal verlor Becker insgesamt in London, 71 Matches gewann er.
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Der "rote Baron" kehrt seitdem immer wieder zurück und analysiert für den britischen TV-Sender BBC das Geschehen an der Church Road.
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Der mittlerweile 52-jährige Curren, seit 1986 US-Bürger, stand vorige Woche in Wimbledon noch auf dem Platz - im Doppel der Legenden.
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Schon in der vorigen Woche feierte Boris Becker im Edel-Club Morton's das 25-jährige Jubiläum seines Wimbeldon-Sieges. "Ich bin von Hause aus kein nostalgischer Mensch, aber da muss ich ein bisschen zurückblicken, ein bisschen schluchzen vielleicht sogar", sagt er.
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Was bleibt, ist die Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag, als der jüngste Leimener aller Zeiten das Tennisturnier in Wimbledon gewann. (sgi/dpa)
Der berühmteste Leimener Vor 25 Jahren siegte Boris Becker in Wimbledon
Am 7. Juli 1985 schrieb ein bis dato unbekannter 17-Jähriger ein Stück deutsche Sportgeschichte. Boris Becker gewann als bislang jüngster Profi in Wimbledon das bedeutendste Tennis-Turnier. Danach wurde er weltberühmt.
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