Coronavirus-Liveticker +++ 22:22 Hamburger Tafel: Pandemie bringt "viele Familien ins Schleudern" +++
10.10.2021, 20:00 UhrDie Hamburger Tafel muss immer mehr Bedürftige versorgen. "Während der Corona-Krise haben viele Menschen ihren Job verloren oder sind immer noch auf Kurzarbeit angewiesen", sagte Vorstandsmitglied Julia Bauer der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Vor Corona habe das soziale Logistikunternehmen in der Hansestadt im Durchschnitt 30.000 Menschen versorgt, das seien deutlich mehr geworden. "Vor allem viele Familien sind in den vergangenen eineinhalb Jahren ins Schleudern geraten", sagte Bauer.
+++ 21:34 Lauterbach kontert Kritik an RKI-Chef Wieler +++
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält Personaldiskussionen beim Robert-Koch-Institut (RKI) zum jetzigen Zeitpunkt für unangebracht. "Wir sind in einer besonders vulnerablen Phase, wo es jederzeit wieder ein Aufflammen der vierten Welle geben könnte.", sagte Lauterbach im "Bericht aus Berlin". FDP und Grüne hatten RKI-Chef Wieler im Zusammenhang mit der Ausweisung der Impfquote kritisiert. Das Institut hatte in der vergangenen Woche neue Zahlen veröffentlicht, die eine höhere Impfquote in der Bevölkerung ausweisen, als bisher angenommen. Dieser Unterschied müsse natürlich aufgearbeitet werden, so Lauterbach.
+++ 20:56 Inzidenz steigt in Baden-Württemberg weiter leicht +++
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiterhin leicht gestiegen. Wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilt, liegt der Wert bei 86,3 - nach 86,0 am Samstag und 82,8 am Freitag. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz sinkt auf 2,06 nach 2,12. Sie gibt die Zahl der Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner an, die innerhalb einer Woche in eine Klinik im Südwesten aufgenommen wurden. Neben der Zahl der Covid-19-Patienten in Intensivbehandlung ist der Wert ausschlaggebend für mögliche strengere Maßnahmen - vor allem für Ungeimpfte.
+++ 20:21 Bundesländer melden 6047 Neuinfektionen +++
Die Landesbehörden haben im Laufe des Sonntags 6047 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Damit liegt die heute gemeldete Zahl der Neuinfektionen gut 20 Prozent über dem Vorwochenwert, obwohl aus Bremen - dem aktuell am stärksten betroffenen Bundesland - keine neuen Daten vorliegen. Zudem wurden 21 neue Todesfälle registriert. Das Wochenmittel steigt damit auf knapp 60 Tote pro Tag. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie 94.196 Menschen in Folge einer Infektion gestorben. Die Gesamtfallzahl steigt auf 4.311.726 labortechnisch bestätigte Ansteckungen.
Die Ansteckungsrate wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,06 angegeben (Vortag: 1,05). Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 1344 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 750 davon werden beatmet. Rund 4135 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Hinweis: Bremen hatte seine Fallzahlen erst sehr spät übermittelt. Daher hieß es in einer früheren Version des Eintrages, dass 6011 neue Fälle gemeldet worden seien. Die Zahl wurde nun nach oben korrigiert.
+++ 20:00 Urlaubsorte erwarten Andrang zu Herbstferien +++
Der anhaltende Aufschwung im Tourismus in Niedersachsen hält nach einer gut gebuchten Sommersaison wohl bis in den Herbst hinein an. Für die anstehenden Herbstferien erwarten die niedersächsischen Touristenorte an der Küste, auf den Inseln, im Harz und in der Lüneburger Heide zahlreiche Gäste. Die Buchungslage in den Urlaubsregionen ist ausgesprochen gut, wie eine Umfrage bei Tourismusverbänden ergab. Zwar gibt es noch freie Unterkünfte - wer aber noch kurzfristig verreisen möchte, sollte nicht mehr all zu lange mit Buchungen warten, heißt es.
+++ 19:27 In Berlin entfällt Obergrenze bei 2G-Events +++
In Berlin sind heute einige neue Corona-Regeln in Kraft getreten. So gelten bei Großveranstaltungen keine Obergrenzen mehr für die Besucherzahl, wenn alle Teilnehmer gegen Corona geimpft oder genesen sind (2G). Bislang galt eine Obergrenze von 25.000 Menschen. Nach den neuen Regeln könnte zum Beispiel das Olympiastadion wieder komplett gefüllt werden. Schon seit einiger Zeit gilt, dass Betreiber etwa von Restaurants oder Veranstalter selbst entscheiden können, ob sie den Zutritt zu ihren Innenräumen Geimpften, Genesenen und Getesteten (3G) erlauben oder nur noch Geimpften und Genesenen (2G). Im Falle von 2G entfällt die Maskenpflicht. Diese 2G-Option wird nun auch Hotels, anderen Beherbergungsbetrieben und Ferienwohnungen sowie Museen, Galerien und Gedenkstätten, Bibliotheken und Archiven eröffnet.
+++ 18:52 Ministerin hält Thüringer Impfzahlen für realistisch +++
Trotz Zweifel des Robert-Koch-Instituts (RKI) an den niedrigen Impfquoten in Deutschland hält Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner die Zahlen für den Freistaat für realistisch. "Ich glaube, für Thüringen ist das kein so großes Problem, weil wir ganz viel über die Impfzentren, die Arztpraxen und die mobilen Teams geimpft haben - und diese Daten sind alle beim RKI angekommen", sagt Werner. Zuvor hatte das Robert Koch-Institut bekannt gegeben, dass in Deutschland möglicherweise mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft sind als in den veröffentlichten Zahlen ausgewiesen.
+++ 18:17 Nürnberg hält Gedenkfeier für Corona-Opfer +++
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in Nürnberg 980 Menschen mit oder an den Folgen des Coronavirus. gestorben. In deren Gedenken steht schon seit einiger Zeit ein begehbarer Metall-Kubus auf dem Klarissenplatz vor dem Neuen Museum. Im Innern des Kunstwerks sind auf einer Platte Symbole der Religionen und Trostsprüche abgebildet. Um diesen Metallwürfel herum haben sich am Sonntag etwa 40 Menschen versammelt, um den Corona-Opfern zu gedenken. Unter ihnen ist auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. Er ist froh über die Gelegenheit "gemeinsam zu trauern", sagt er in seiner Eröffnungsrede dem Bayrischen Rundfunk zufolge. "Das ist ein Zeichen des Zusammenhalts in unserer Stadt", so König. Denn diese Gedenkveranstaltung wurde nicht von der Stadt allein organisiert, sondern in Zusammenarbeit mit dem Rat der Religionen.
+++ 17:39 Maßnahmen-Gegner scheitern mit Klagen in Niedersachsen +++
Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat 14 Eilverfahren bezüglich der neuen Corona-Verordnung für Niedersachsen abgewiesen. Die Antragsteller konnten sich demnach in keinem Fall durchsetzen. In zwei weiteren Eilverfahren stehen die Entscheidungen noch aus. Einer Sprecherin des Gerichts geht es bei den zwei verbliebenen Verfahren darum, wie lange der sogenannte Genesenenausweis gilt, sowie um die 3G-Regelung für Krankenhäuser. In niedersächsischen Kliniken müssen Besucher derzeit geimpft, genesen oder getestet sein. Die neue Corona-Verordnung gilt in Niedersachsen seit dem 22. September.
+++ 17:10 Sydney beendet nach 106 Tagen Lockdown +++
Nach fast vier Monaten ist heute der Corona-Lockdown in Sydney aufgehoben worden. "Das ist ein großer Tag für unseren Bundesstaat", sagt der Regierungschef von New South Wales, Dominic Perrottet. Nach "100 Tagen Blut, Schweiß und keinem Bier" hätten sich die Menschen die Lockerungen verdient. 106 Tage lang mussten Geschäfte, Schulen und viele Büros in Australiens größter Stadt im Kampf gegen die hochansteckende Deltavariante des Coronavirus geschlossen bleiben. Die Einwohner durften sich zudem nicht mehr als fünf Kilometer von ihrer Wohnung entfernen.
+++ 16:30 Maskenverweigerer sprüht Pfefferspray in Bus +++
Nach einem Streit über die Maskenpflicht hat ein Unbekannter in Wiesbaden Pfefferspray in einen Bus gesprüht. In der Nacht zu Samstag sei in einem Fahrzeug der Nachtlinie ein Streit ausgebrochen, weil sich ein junger Mann geweigert habe, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, erklärt die Polizei. Nachdem er des Busses verwiesen worden sei, habe der Mann Pfefferspray aus der Tasche gezogen und in den Fahrgastraum gesprüht. Drei Fahrgäste klagten über Augenreizungen, eine Rettungswagenbesatzung versorgte sie. Der Täter floh zwar, wurde aber später festgenommen.
Mit "Schwindelzettel" und einem Flachmann saß Peter Handke während des Lockdowns vor dem Notre Dame.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
+++ 16:04 Literaturnobelpreisträgers Handke ärgert sich über Lockdowns+++
Die Corona-Lockdowns haben aus Sicht des österreichischen Literaturnobelpreisträgers Peter Handke die Einsamkeit der Alten dramatisch gesteigert. "Mir kommt alles so falsch vor. Man sieht fast nur noch die Jungen unterwegs, und es gibt unendlich vereinsamte Alte", sagte der in Frankreich lebende Schriftsteller dem Wiener "Kurier". "Wenn ich daran denke, wie man die Leute im Altersheim hat sterben lassen! Für mich müsste man die Verantwortlichen vor das Völkergericht stellen." Er selbst habe für mehr Bewegungsfreiheit von seinem Verlag einen "Schwindelzettel" bekommen. Darauf habe gestanden, er sei nachts unterwegs, um ein großes Werk zu schreiben. Als er "mit meinem Flachmann allein vor der Fassade von Notre Dame" gesessen habe, habe dieser Zettel bei einem Polizisten tatsächlich genutzt. Nicht hingegen, als er in Chaville im Departement Hauts-de-Seine, wo der 78-Jährige lebt, auf der Straße ging: "Auf der anderen Straßenseite fängt das Departement Yvelines an. Ich ging dort, da kam ein Polizeiwagen: "Ist Ihnen bewusst, dass Sie das andere Departement in Gefahr bringen?" Ich dachte, der Polizist macht einen Witz. Zwei Wochen später bekam ich den Strafbescheid", sagte Handke dem Blatt weiter.
+++ 15:32 Katholische Kirche sauer über Absage des Martinzugs in Bonn +++
Die Katholische Kirche hat die Stadt Bonn für die das Hin und Her in Bezug auf die Martinszüge in der Stadt kritisiert. Die Zusage von Oberbürgermeisterin Katja Dörner vom Freitag, dass die verschärften Corona-Regeln nicht für die Martinszüge gelten würden, komme zu spät, teilte Stadtdechant Wolfgang Picken am Sonntag verärgert mit. "Der große Martinszug wird also ausfallen und die Stadtverwaltung trägt dafür die alleinige Verantwortung. Man hat die Martinszüge vor die Wand fahren lassen. Das ist - um es gelinde zu sagen - ein echtes Trauerspiel."
+++ 14:54 Schwieriger Start in die Herbstferien von den deutschen Flughäfen +++
Der Start der Herbstferien in mehreren Bundesländern hat an diesem Wochenende vielen Flugreisenden Geduld und gute Nerven abverlangt - nicht zuletzt wegen der mit der Corona-Krise verbundenen Vorschriften und Schutzmaßnahmen. An den Flughäfen in Hamburg, Berlin und Frankfurt/Main gab es ungewöhnlich lange Schlangen vor den Check-In-Schaltern und an den Sicherheitskontrollen. Videos in den sozialen Medien zeigten am Sonnabend am BER wartende Menschen quer durch die Check-in-Hallen. Manche Urlauber verpassten Berichten zufolge sogar den Abflug. Es mache sich bemerkbar, dass verstärkt viele geimpfte Menschen nun wieder in den Urlaub fliegen möchten. In Corona-Zeiten würden die Abläufe deutlich länger dauern, beispielsweise wegen der Kontrolle von Impfpässen, sagte ein Flughafensprecher in Berlin. Er appellierte an Reisende: "Seien Sie zwei Stunden eher da."
+++ 14:26 Malaysia hebt Reiseeinschränkungen für vollständig Geimpfte auf +++
In Malaysia erlaubt die Regierung vollständig geimpften Einwohnern ab morgen wieder Reisen im In- und ins Ausland. Ministerpräsident Ismail Sabri Yaakob begründet die Entscheidung damit, dass 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Malaysia nunmehr vollständig geimpft sei.
+++ 13:57 Moderna verkauft Impfstoff fast nur an reiche Länder - Biden übt Druck auf Unternehmen aus +++
Moderna verkauft fast seinen gesamten Covid-Impfstoff an wohlhabende Länder und erzielt damit Milliardengewinne. Wie die "New York Times" berichtet, seien nur rund eine Million Dosen an einkommensschwache Länder gegangen, während Pfizer 8,4 Millionen und Johnson & Johnson sogar 25 Millionen Dosen an sie vertrieb. Die meisten Länder mit mittlerem Einkommen, die einen Vertrag mit Moderna geschlossen haben, haben keine Dosen erhalten. Thailand und Kolumbien zahlen einen Aufpreis, schreibt die Zeitung. Nun hat die Regierung Bidens Druck auf das Unternehmen ausgeübt, damit es seinen Impfstoff, der mit Unterstützung der US-Regierung entwickelt wurde, in größerem Umfang zur Verfügung stellt.
+++ 13:38 Chef der portugiesischen Impfkampagne: "Wir überimpfen die Bevölkerung" +++
Der portugiesische Marineoffizier und Koordinator der nationalen Impfkampagne, Henrique Gouveia e Melo, hält es für falsch, die gesamte Bevölkerung mit einer dritten Impfung zu versorgen. Im Interview mit der "Welt" mahnt er: "Wir überimpfen die Bevölkerung und vergessen dabei, dass ein großer Teil der Welt noch gar keine Impfung erhalten hat." Das sei aus moralisch-ethischen und strategischen Gründen ein Fehler. So habe jeder Mensch den gleichen Anspruch auf eine Impfung unabhängig seiner Herkunft. Zudem sorgt sich Gouveia e Melo vor dem Entstehen einer komplizierteren Virus-Variante, die noch mehr Schaden anrichtet, wie die Zeitung berichtet. Der Offizier trägt großen Anteil an dem Erfolg der portugiesischen Impfquote von 98 Prozent der über 12-Jährigen.
+++ 13:07 Britische Ärztin warnt vor Multi-Stamm-Grippe +++
Die Leiterin der britischen Gesundheitsbehörde, Jenny Harries, hat erklärt, dass es in diesem Jahr zu einer "Multi-Stamm-Grippe" kommen könnte. Gegenüber Sky sagte die Medizinerin: "Der Unterschied ist, dass wir ein Jahr mit Grippe übersprungen haben, und es ist möglich, dass wir eine Multi-Stamm-Grippe erleben." Normalerweise überwiege ein Grippe-Stamm, sodass man "eine ziemlich gute Auswahl im Werkzeugkasten" habe, um zu versuchen, denjenigen zu treffen, der sich durchsetzt und diesen in den Impfstoff mit aufzunehmen. Dieses Jahr könne es jedoch mehr als einer sein, sagte Harries, wie der "Guardian" berichtete. Außerdem werde die Immunität der Menschen geringer sein. Sie rief dazu auf, sich sowohl gegen Corona als auch die Grippe impfen zu lassen und unbedingt die Hygienemaßnahmen einzuhalten.
+++ 12:38 Immunologin plädiert für Maskenpflicht an Schulen diesen Winter +++
Die Immunologin Christine Falk hält es für wichtig, dass Schüler im Herbst und Winter dieses Jahres weiterhin Maske tragen. Im Gespräch mit dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" sagte sie, es sei noch nicht hinreichend untersucht, ob durch eine Covid-19-Erkrankung bei Kindern "zum Beispiel höhere Risiken für Autoimmunerkrankungen, Lungenerkrankungen oder kognitive Einschränkungen entstehen könnten". Auch führt das Maske Tragen laut Falk zu keinen Schäden des Immunsystems, wie oft befürchtet. "Das Immunsystem bleibt kompetent", sagte die Immunologin zu dem Nachrichtenportal. Es werde permanent ein riesiges Immunrepertoire gebildet, "ohne dass man ihnen das durch äußere Einflüsse und Kontakt mit Erregern aus der Außenwelt sagen müsste". Sie rät somit, schwere Verläufe von Viruserkrankungen, "die es auch bei Jüngeren in Einzelfällen geben kann", durch Hygienemaßnahmen zu verhindern.
+++ 12:06 Todeszahlen in Russland erreichen neue Höchststände +++
Die Zahlen der Corona-Toten und Neuinfektionen in Russland haben am Wochenende neue Höchststände erreicht. Nach Angaben des offiziellen Corona-Stabs in Moskau, starben im flächenmäßig größten Land der Erde 962 Menschen an Covid-19 binnen 24 Stunden. Das waren die Höchststände seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen liegt bei etwas unter 30.000 Fällen täglich. Die Bundesregierung hat Russland als Hochrisikogebiet eingestuft. Die offiziellen Corona-Zahlen in Russland stehen seit Langem als geschönt in der Kritik. Das kremlkritische Portal zona.media wies gerade wieder darauf hin, dass das russische Statistikamt für August fast 50.000 Corona-Tote ausgewiesen habe. Der Corona-Stab der Regierung nannte allerdings weniger als die Hälfte - und zwar 24.661 Todesfälle.
+++ 11:39 Kreis in Thüringen meldet Inzidenz über 800 bei den Jüngsten +++
Es besteht weiterhin ein deutlicher Unterschied zwischen den Inzidenzen der verschiedenen Altersgruppen. Während die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Älteren in vielen Landkreisen unter 50 liegt, melden viele Kreise eine besonders hohe Inzidenz von über 200 der 0 bis 14-Jährigen.
Kyffhäuserkreis in Thüringen verzeichnet mit 826,2 mit Abstand die höchste Inzidenz bei den Jüngsten. Auch im Kreis Prignitz (Inzidenz von 633,8) in Brandenburg sowie in Eichsfeld (503,3) in Thüringen sind die 0 bis 14-Jährigen besonders stark betroffen.
+++ 11:15 Nach Corona-Ausschreitungen in Rom: Zwölf Randalierer festgenommen +++
Nach den schweren Ausschreitungen bei Corona-Protesten in Rom sind zwölf Randalierer festgenommen worden. Zu ihnen gehören auch die beiden Anführer der rechtsextremen Partei Forza Nuova, Giuliano Castellino und Roberto Fiore, die bei den Gewaltexzessen in der Hauptstadt dabei waren. Das berichteten italienische Medien. Die Polizei werte zudem Videoaufnahmen aus, um zu entscheiden, ob gegen weitere Personen vorgegangen werden müsse. Einige Zehntausend Menschen waren am Samstag durch Rom gezogen, um gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung zu protestieren. Am frühen Abend wurde die Zentrale der größten Gewerkschaft CGIL gestürmt. Dabei wurden drei Carabinieri verletzt. Auf Amateuraufnahmen ist zu sehen, wie die Demonstranten mit Stöcken und Fahnenstangen auf die Ordnungskräfte losgehen.
+++ 10:35 Lauterbach zieht Lob für Liefers Intensivstation-Besuch zurück +++
Karl Lauterbach zieht sein Lob, das er Schauspieler Jan Josef Liefers für dessen Besuch einer Corona-Intensivstation ausgesprochen hat, wieder zurück. Zunächst hatte Liefers mit drastischen Worten von seinem Besuch der Klinik berichtet. So seien alle schwer erkrankten Covid-Patienten auf der Station jung und ungeimpft. In einem Interview mit dem TV-Sender von "Bild" nannte Liefers seine Perspektive nun ein "verzerrtes Bild", da auf der Station nur die schwersten Fälle der Pandemie lägen, die sehr selten seien. Der Schauspieler kritisiert in dem Zuge die Impfkampagne der Bundesregierung. "Leute bis an den Rand der Erpressung unter Druck zu setzen und ihnen auch zum Teil finanzielle Einbußen mitzugeben, das ist für mich unverständlich", so Liefers. SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach twitterte daraufhin: "Unglaublich. Er hat gar nichts dazugelernt."
+++ 10:07 80 Prozent aller über Zwölfjährigen in Italien geimpft +++
In Italien sind nach Regierungsangaben inzwischen 80 Prozent aller über zwölfjährigen Einwohner vollständig geimpft. Mehr als 43 Millionen Menschen haben demnach am 10. Oktober ihren Impfzyklus abgeschlossen. Damit hat die Regierung ein von ihr als zentral ausgewiesenes Ziel im Kampf gegen die Pandemie erreicht. Gleichwohl reiche das noch nicht, betont Guido Rasi, der der Corona-Sonderkommission der Regierung als Berater angehört. Entweder müsse ein noch höherer Anteil der über Zwölfjährigen geimpft werden. Oder man müsse auch Fünf- bis Zwölfjährige impfen, um so auf einen Anteil von 80 Prozent der Gesamtbevölkerung (rund 60 Millionen) zu kommen.
+++ 09:38 Thüringen und Sachsen verzeichnen schnellsten Anstieg der Inzidenz +++
Bremen verzeichnet mit 104,1 weiterhin die höchste Inzidenz im Ländervergleich. Thüringen und Sachsen holen derzeit jedoch stark auf - die Inzidenz in den beiden ostdeutschen Bundesländern steigt rapide.
Thüringen hat mittlerweile die zweithöchste Inzidenz, allerdings eine deutlich niedrigere Impfquote. Während Bremen bereits 76,2 Prozent der Menschen geimpft sind, haben in Thüringen erst 59,3 Prozent den vollen Schutz. Mit 91,3 bleibt die Inzidenz auch in Bayern hoch.
+++ 09:07 US-Notenbank schätzte Auswirkungen von Delta auf die Wirtschaft deutlich falsch ein +++
Der schwache US-Arbeitsmarktbericht für September macht deutlich, wie groß die Fehldiagnose der Zentralbank Federal Reserve hinsichtlich der Auswirkungen der Delta-Variante auf die Wirtschaft war. Die Fed hatte keine großen Auswirkungen von Delta prognostiziert, wie die "Washinton Post" berichtete. US-Wirtschaftswissenschaftler räumen nun ein, dass die führenden Wirtschaftspolitiker des Landes die Bedrohung durch die Delta-Variante für das Beschäftigungswachstum, die Inflation, die globalen Lieferketten und das Wohlbefinden der Menschen im Herbst unterschätzt haben. Nun zeigt sich: Der Arbeitsmarkt verzeichnete im September die niedrigste Zahl an neuen Arbeitsplätzen in diesem Jahr. Der Bericht ist ein Anzeichen dafür, dass die Pandemie wichtige Wirtschaftszweige in Mitleidenschaft gezogen hat.
+++ 08:27 Sechs Kreise melden Inzidenz von über 200 +++
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag erneut leicht gestiegen. Der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche liegt laut RKI derzeit 66,1.
Sechs Landkreise verzeichnen mittlerweile eine Inzidenz von über 200 und liegen damit deutlich über der Gesamtinzidenz. Die meisten von ihnen liegen in Bayern. So hat der Kreis Berchtesgadener Land die kreisfreie Stadt Bremerhaven (247,5) an der Spitze überholt und verzeichnet eine Inzidenz von 248,3. Traunstein hat eine Sieben-Tage-Inzidenz von 237,8 und auch Pforzheims Inzidenz ist ähnlich hoch (222,2).
+++ 08:00 Spahn: Tests für einige kostenlos, um gut durch Winter zu kommen +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das Ende der kostenlosen Bürgertests verteidigt, betont aber auch, dass es Ausnahmen gibt. Tests in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen oder auf der Arbeit werde es weiterhin kostenlos geben, so der Minister. "Das ist wichtig, um gut durch Herbst und Winter zu kommen." Spahn hob zudem hervor, dass jeder sich weiterhin kostenlos gegen Corona impfen lassen könne. Für viele Ungeimpfte wird der Corona-Alltag ab morgen komplizierter und teurer, denn das Angebot kostenloser Bürgertests endet dann.
+++ 07:33 Gewerkschaftler: Corona-Proteste in Rom sind "faschistische Gewalt" +++
Bei Protesten gegen die Coronapolitik der italienischen Regierung ist es in Rom zu schweren Ausschreitungen gekommen. Mehrere Tausend Demonstranten, darunter auch rechtsextreme Gruppen, gerieten mit der Polizei aneinander. Es kam es zu heftigen Zusammenstößen, die Ordnungskräfte setzten Schlagstöcke, Pfefferspray und Wasserwerfer ein. Die Demonstranten warfen mit Stühlen und Knallbomben. Am frühen Abend stürmten die Protestierenden den Sitz der größten italienischen Gewerkschaft CGIL. CGIL-Generalsekretär Maurizio Landini nannte die Attacke einen "organisierten Akt faschistischer Gewalt, einen Angriff auf die Demokratie und auf die ganze Arbeitswelt, den wir abwehren werden. Niemand darf glauben, unser Land in die Faschistenzeit zurückstoßen zu können."
+++ 07:04 Intensivstationen im Norden normal ausgelastet - "aber Covid-19-Patienten werden nicht weniger" +++
Die aktuell nutzbaren Intensivbetten in den schleswig-holsteinischen Krankenhäusern sind derzeit zu etwa 80 Prozent belegt. "Das ist eine normale Auslastung", sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Patrick Reimund. Zuletzt waren demnach von rund 730 nutzbaren Intensivbetten rund 590 belegt, etwa 25 davon mit Covid-19-Patienten. "Die Belegung mit Covid-19-Patienten ist relativ stabil, sagte Reimund. Diese Patienten verteilten sich auch recht gleichmäßig über das Land. "Aber es werden nicht weniger." Zudem habe es vor einem Jahr nur eine Handvoll Covid-19-Patienten in Intensivstationen gegeben. "Dann ging die Kurve steil nach oben." Generell sei die Belastungssituation noch nicht entspannt, vor allem wegen Fachkräftemangels in der Pflege.
+++ 06:30 Lauterbach rechnet mit mehr Impfungen als Reaktion auf kostenpflichtige Tests +++
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Zahl der Impfungen durch das Ende der kostenlosen Bürgertests an diesem Montag steigen wird: "Kostenpflichtige Tests werden dazu führen, dass sich sehr viele noch impfen lassen, weil sie eine regelmäßige Testung vermeiden wollen", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei nicht zu rechtfertigen, dass Ungeimpfte ihre Tests aus den Steuermitteln der Geimpften bezahlt bekämen.
+++ 05:45 Patientenschützer fordern Testmöglichkeiten in Pflegeheimen +++
Vor dem Wegfall der kostenlosen Corona-Schnelltests fordern Patientenschützer Sonderregelungen für Alten- und Pflegeheime. Bund und Länder müssten Besuchern dort gebührenfreie Testmöglichkeiten bieten, sagt der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Viele der bundesweit rund 12.000 stationären Einrichtungen verlangten auch von vollständig geimpften Besuchern einen zertifizierten negativen Schnelltest. Wenn viele der Testzentren in Deutschland ihre Arbeit einstellten, sei ein anerkannter Negativ-Nachweis besonders in ländlichen Gebieten schwer zu bekommen, sagte Brysch.
+++ 04:55 RKI meldet 7612 Neuinfektionen +++
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf 66,1 gestiegen. Am Vortag lag sie bei 64,4. Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 7612 Neuinfektionen gemeldet, 1448 mehr als am vergangenen Sonntag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus ist um 24 auf insgesamt 94202 gestiegen.
+++ 03:37 Hochschul-Veranstaltungen starten mit 3G-Regeln +++
An vielen Hochschulen in Deutschland beginnt an diesem und am kommenden Montag die Vorlesungszeit. Nach drei Corona-Online-Semestern können die Studierenden die Mehrzahl der Lehrveranstaltungen wieder direkt an der Uni oder der Fachhochschule erleben. Dafür müssen sie nachweisen, dass sie entweder geimpft, genesen oder getestet sind (3G). Große Vorlesungen fänden aber weiter zu einem großen Teil digital statt, kündigt der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Peter-André Alt, an. Die durch die Corona-Zeit "erzwungenen" Erfahrungen mit der Online-Lehre seien auch hilfreich. "Es sollte keine einfache Rückkehr zur Situation vor der Pandemie geben", so alt.
+++ 02:10 Spahn: Fairness gebietet Abschaffung von Gratis-Corona-Tests +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verteidigt, das Ende der Gratis-Schnelltests: "Kostenlose Bürgertests abzuschaffen, gebietet die Fairness vor dem Steuerzahler", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Jeder, für den es empfohlen ist und der will, konnte sich mittlerweile impfen lassen", argumentierte Spahn. "Deshalb werden Bürgertests ab Montag nur noch für diejenigen kostenlos sein, für die es keine empfohlene Impfung gibt. Das sind insbesondere Kinder und Jugendliche."
+++ 00:01 Bürgertests werden kostenpflichtig: Bund fürchtet steigende Infektionszahlen +++
Ab Montag sind Bürgertests für die meisten Menschen nicht mehr kostenlos, so will die Politik den Druck auf Ungeimpfte erhöhen. Der Marburger Bund fürchtet steigende Infektionszahlen. "Kostenpflichtige Corona-Tests führen dazu, dass sich künftig weniger Menschen mit Symptomen testen lassen werden", sagte die Vorsitzende des Ärztebunds, Susanne Johna, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das ist ein Einfallstor für eine weitere Übertragung des Virus."
+++ 22:20 Drei bayerische Kreise erreichen 200er-Inzidenzen +++
In Deutschland liegen drei Kreise mit den höchsten Inzidenzen in Bayern: Rosenheim, das Berchtesgadener Land und Traunstein kommen auf Werte über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Im Rest Deutschlands wird die 200er Marke lediglich in Bremerhaven und in Pforzheim gerissen.
+++ 21:35 Italiener protestieren gegen Corona-Pass-Pflicht am Arbeitsplatz +++
Im Zentrum von Rom haben tausende Menschen gegen die beschlossene 3G-Pflicht am Arbeitsplatz demonstriert. Bei den Protesten in der italienischen Hauptstadt kam es zu kleineren Zusammenstößen mit der Polizei. Unter den Demonstranten waren auch rechtsextreme Gruppierungen. In Italien müssen ab dem kommenden Freitag alle Arbeitnehmer mit dem "grünen Pass" eine Corona-Impfung, -Genesung oder einen negativen Test vorweisen, wenn sie ihrer Arbeit nachgehen. Andernfalls drohen Sanktionen. Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das Dokument nicht vorweisen kann, muss mit einer Suspendierung rechnen. Tests sind nur für Menschen kostenlos, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können.
+++ 20:45 Neun Bundesländer verzeichnen steigende Inzidenz +++
Während bundesweit die Sieben-Tage-Inzidenz stagniert, melden heute neun von 16 Bundesländern steigende Werte im Vergleich zum Vortag: Mit einer Ansteckungsquote von 105,2 liegt Spitzenreiter Bremen weiterhin als einziges Bundesland über der 100er-Marke. Zuwächse verzeichnen auch Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Sachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In sieben Ländern sinkt der Wert. Die geringste Ansteckungsquote pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen weist Schleswig-Holstein (27,1), vor Niedersachsen (41,4) und dem Saarland (43,3) auf.
+++ 20:10 Bundesländer melden 8304 Neuinfektionen +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 4.305.679 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 8304 neue Fälle hinzu. Letzten Samstag wurden 7455 neue Ansteckungen registriert, damit steigt die Zahl der neu entdeckten Ansteckungen im Wochenvergleich um 11,4 Prozent. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 37 auf 94.175. Durchschnittlich werden zur Zeit rund 58 Tote pro Tag registriert, das sind mehr als vor einer Woche. Als aktuell infiziert gelten rund 136.500 Personen.
Die Ansteckungsrate wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,05 angegeben (Vortag: 1,04). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1344 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 733 davon werden beatmet. Rund 3870 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Die Entwicklungen des Vortags lesen Sie hier.
Quelle: ino/dpa/AFP/rts