Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:17 Singapur schafft Quarantäne für Reisende aus Deutschland ab +++

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie können Touristen aus Deutschland wieder quarantänefrei Singapur besuchen: Voraussetzungen sind eine vollständige Impfung und ein negativer PCR-Test. Der südostasiatische Stadtstaat hatte Mitte August angekündigt, ab September Besucher mit vollständigem Impfschutz aus Deutschland und dem Sultanat Brunei zu empfangen. Singapur hatte im vergangenen Jahr Reisekorridore mit einigen Staaten eingerichtet, darunter Neuseeland, Australien, Vietnam und China - jedoch galten strenge Quarantänebestimmungen. Der Staat südlich vor Malaysia hat etwa 5,7 Millionen Einwohner. Bislang wurden weniger als 70.000 Corona-Fälle verzeichnet, 55 Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Mittlerweile sind 80 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

+++ 22:23 Krankenkasse: Kein Einbruch bei Krebsvorsorge wegen Pandemie +++
Die infolge der Corona-Pandemie befürchteten Einbrüche bei Vorsorgeuntersuchungen sind nach Einschätzung der Techniker Krankenkasse (TK) weitestgehend ausgeblieben. Das ergab eine Auswertung entsprechender Versorgungsdaten. "Die Deutschen sind schon seit Jahren Vorsorgemuffel. Durch die Pandemie wurde das viel zu niedrige Niveau allerdings nicht so dramatisch weiter gesenkt wie befürchtet", sagte TK-Vorsitzender Jens Baas den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Befürchtungen, dass die Menschen aus Angst vor Ansteckungen nicht mehr zu Ärzten gingen und Krebserkrankungen oder Fehlentwicklungen in der Kindesentwicklung zu spät erkannt würden, ließe sich nicht bestätigen, so Baas.

+++ 21:53 "Bin entsetzt": WHO-Chef ärgert sich über Impfstoff-Verteilung +++
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Prioritäten von Pharmaherstellern bei der Verteilung von Covid-Impfstoffen kritisiert. Tedros Adhanom Ghebreyesus reagierte damit auf eine Mitteilung des internationalen Branchenverbandes IFPMA, wonach reiche Staaten jetzt über so viele Impfdosen verfügen, dass sie Dosen an ärmere Staaten abgeben könnten, ohne ihre eigenen Impfkampagnen einzuschränken. "Ich war entsetzt, als ich das gelesen habe", sagte Tedros in Genf. Es sei schon seit langem genug Impfstoff für reiche und arme Länder da. Laut WHO sind bislang 80 Prozent aller weltweiten Corona-Impfungen in Ländern mit hohen und mittleren Einkommen erfolgt. Noch kein einziges armes Land hat eine Impfrate von zehn Prozent erreicht.

+++ 21:22 Covax muss Impfstoffziele nach unten korrigieren +++
Die internationale Impfallianz Covax muss deutliche Abstriche bei ihrem Lieferziel für dieses Jahr machen. Die Initiative für eine weltweit gerechte Verteilung von Covid-19-Impfstoffen rechne nun damit, 2021 wohl 1,425 Milliarden Dosen von den Geberländern zu erhalten. Noch im Juli war man von zwei Milliarden Dosen ausgegangen. Grund dafür sind unter anderem Exportbeschränkungen beim Hauptlieferanten, dem indischen Serum Institut, Produktionsprobleme bei J&J und Astrazeneca sowie Verzögerungen bei der Zulassung der Vakzine von Novavax und Clover.

+++ 20:50 Beifall von Impfgegnern für Drosten: "Ein Missverständnis" +++
Es kommt nicht häufig vor, dass der Charité-Virologe Christian Drosten die Gemeinde der Impfskeptiker zum Jubeln bringt. Dass es jetzt doch passiert ist, beruht auf einem Missverständnis, schreibt Drosten auf Twitter. Er lese ja verrückte Dinge über sich, aber selbst infizieren wolle er sich selbstverständlich nicht. Stattdessen hatte Drosten in seinem Podcast am Freitag einen Blick in die Zukunft gewagt: Irgendwann einmal werde eine Infektion mit dem Coronavirus zur Normalität. Und auch er selbst rechne - zum Vorteil seines Immunsystems - mit diesem Fall, hatte er ausgeführt. Die Infektionsimmunität nach einer durchgemachten Infektion sei "auf Dauer robuster", weil dann eigene T-Zellen lokal Antikörper produzierten. Seinen Weg zu individueller Immunität beschrieb Drosten so: "Ich will eine Impfimmunität haben und darauf aufsattelnd will ich dann aber durchaus irgendwann meine erste allgemeine Infektion und die zweite und die dritte haben." Damit habe er sich schon lange abgefunden.
Richtig eingeordnet wurde Drostens Aussage auch bei ntv.de

+++ 20:30 Schleswig-Holstein erweitert Programm für Drittimpfung +++
Schleswig-Holstein hat sein Angebot für Corona-Auffrischungsimpfungen ausgeweitet. Berechtigt sind jetzt Menschen über 60 Jahre nach ärztlicher Beratung, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Außerdem können Bewohner von Pflegeeinrichtungen, Pflegekräfte und weitere Beschäftigte die Impfung erhalten. Berechtigt sind außerdem medizinisches Personal, das regelmäßig Kontakt mit infektiösen Menschen hat und immungeschwächte Personen. Auch wer vollständig mit einem Vektorimpfstoff geimpft wurde, kann sich eine Auffrischung geben lassen. Voraussetzung ist in allen Fällen, dass die vollständige Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt.

+++ 20:00 Sechs Bundesländer verzeichnen rückläufige Inzidenzen +++
Sechs Bundesländer melden sinkende Werte pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen: Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Schleswig-Holstein verbessern sich teils beträchtlich. Acht Bundesländer verzeichnen dagegen Aufschläge: Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen. In zwei Bundesländern - Sachsen-Anhalt und Thüringen - stagniert die Entwicklung. Die niedrigsten Inzidenzen melden Sachsen-Anhalt (25,3), Thüringen (32,8) und Mecklenburg-Vorpommern (38,4). Für NRW verzeichnen die Behörden - nach Bremen und Hessen - die dritthöchste Inzidenz aller Bundesländer, allerdings ist dort das Infektionsgeschehen schon länger rückläufig.

+++ 19:30 Datenlage in Deutschland: Fast 14.000 neue Fälle gemeldet +++
Die 16 Bundesländer haben bis zum Abend 13.917 neue Infektionsfälle mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 registriert. Die Gesamtzahl der offiziell bestätigten Infektionen erhöht sich damit auf 4.035.291. Gegenüber der Vorwoche entspricht die aktuelle Zahl der Neuinfektionen einem Rückgang von 1,9 Prozent. Das Wochenmittel liegt mit 10.635 bestätigten Ansteckungen pro Tag jedoch leicht über dem Wert vom 1. September (9692 Infektionen pro Tag). Es ist daher noch zu früh, um einen klaren Abwärtestrend bei den Neuinfektionen auszumachen. 92.448 Menschen sind im Zusammenhang mit einer Infektion seit Pandemiebeginn verstorben. Das sind 36 mehr als am Vortag - ähnlich viele wie am vergangenen Mittwoch (34 Todesfälle). Im Durchschnitt hat es in der zurückliegenden Woche 31,6 Todesfallmeldungen pro Tag gegeben. Aktuell infiziert sind rund 153.100 Personen.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,97 angegeben. Am Vortag lag sie ebenfalls bei 0,97. Wenn der R-Wert dauerhaft unter 1 bleibt, gehen die Fallzahlen zurück.

Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1388 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, das sind 40 mehr als am Vortag. 723 davon werden beatmet, das ist ein Plus von 24 im Vergleich zu Dienstag. Rund 3950 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.

+++ 19:00 EMA wertet Nervenkrankheit als Astra-Nebenwirkung +++
Die europäische Arzneimittelaufsicht EMA führt nun auch das sogenannte Guillain-Barré-Syndrom, eine seltene Nervenkrankheit, als mögliche Nebenwirkung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca auf. Das zeigen die Ergebnisse einer regelmäßigen Sicherheitsüberprüfung der EMA. Die Behörde kennzeichnet darin zudem einige andere, weniger ernsthafte Nebenwirkungen der Impfstoffe von Johnson & Johnson, Moderna und Astrazeneca.

+++ 18:28 Bundesregierung verlängert Überbrückungshilfen +++
Unternehmen, die auch weiterhin von Corona-Einschränkungen stark betroffen sind, können künftig auch für den Förderzeitraum von Oktober bis Ende Dezember staatliche Hilfe beantragen. Die "Überbrückungshilfe III Plus" werde bis zum Jahresende verlängert, teilten Wirtschafts- und Finanzministerium mit. Sie wäre Ende September ausgelaufen. "Während es für die meisten Bereiche der Wirtschaft wieder bergauf geht, dauern die Corona-bedingten Einschränkungen in einigen Branchen weiter an", hieß es zur Begründung. Antragsberechtigt sind weiterhin Unternehmen, deren Umsatzeinbruch bei mindestens 30 Prozent liegt. Den Antrag muss ein prüfender Dritter stellen, also etwa der Steuerberater. Ebenfalls verlängert wird die "Neustarthilfe Plus", mit der Soloselbständige unterstützt werden, die coronabedingte Umsatzeinbrüche haben.

+++ 17:58 Novavax startet Studie zu Grippe-Covid-Kombi-Impfung +++
Das US-Biotechunternehmen Novavax startet eine frühe klinische Studie mit einem kombinierten Impfstoff gegen saisonale Grippe und Covid-19. An der Studie der Phase 1/2 in Australien sollen 640 Erwachsene zwischen 50 und 70 Jahren teilnehmen, die bereits mit dem Coronavirus infiziert waren oder die mindestens acht Wochen zuvor einen zugelassenen Covid-19-Impfstoff erhalten haben. Die Studienergebnisse erwartet Novavax im ersten Halbjahr 2022.

+++ 17:28 Baden-Württemberg zählt zwei Totgeburten als Corona-Tote: Mütter nicht geimpft +++
In Baden-Württemberg sind innerhalb weniger Tage zwei Kinder tot zur Welt gekommen, deren Mütter an Covid-19 erkrankt waren. Das berichtet das Nachrichtenportal t-online unter Berufung auf das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Die toten Babys wurden Ende August als fünfter und sechster Todesfall von Kindern unter zehn Jahren in Baden-Württemberg in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. PCR-Tests bei den Babys waren laut Regierungspräsidium Stuttgart positiv. Das Robert Koch-Institut hat einer Sprecherin zufolge keine Informationen, wie viele der deutschlandweit registrierten Todesfälle Totgeburten sind. Bundesweit wurden in der Altersgruppe 0 bis 9 Jahre bis zum 30. August 15 tote Jungen und Mädchen verzeichnet. Die Mütter der toten Kinder waren den Angaben zufolge nicht geimpft.

+++ 16:58 Bilanz nach Booster-Impfung in Oberhausener Seniorenzentrum +++
Ein Todesfall in einem Seniorenzentrum in Oberhausen steht nicht im Zusammenhang mit einer Corona-Schutzimpfung. "Die Person, die leider verstorben ist, war palliativ und wurde vorher nicht geimpft", teilte die Stadt Oberhausen mit. Gleichwohl sei es drei Tage nach einer am 1. September verabreichten Auffrischungsimpfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer bei neun von 90 geimpften Personen zu "auffälligen gesundheitlichen Störungen gekommen". Im Wesentlichen seien Herz-Kreislaufbeschwerden sowie Atemwegs- und neurologische Störungen aufgetreten. Am Dienstag hatte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein erklärt, dass drei Personen nach der Drittimpfung wiederbelebt werden mussten.

+++ 16:28 Spahn will nach Bundestagswahl weiter arbeiten +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellt sich darauf ein, seine Amtsgeschäfte im Kampf gegen Corona auch direkt nach der Bundestagswahl in zweieinhalb Wochen weiter auszuüben. "Ich gehe davon aus, dass diese Pandemie auch am 26. September, 18 Uhr, nicht vorbei sein wird, deswegen werde ich am 27.9. mich wie gewohnt um meine Arbeit als Bundesminister für Gesundheit kümmern", sagte der CDU-Politiker in Berlin. Die alte Regierung ist auch nach der Wahl bis zur Übernahme der Geschäfte durch die Nachfolgeregierung im Amt. Dies kann Monate dauern, mit einer schwierigen Regierungsbildung wird in Berlin gerechnet. Beobachter gehen davon aus, dass Spahn gern auch im Fall einer neuen Regierung mit CDU-Beteiligung sein Amt ausüben würde.

+++ 15:58 Ausbruch in niedersächsischem Seniorenheim +++
In einer Senioreneinrichtung in Weyhe im niedersächsischen Landkreis Diepholz sind seit Ende August insgesamt 65 Corona-Infektionen unter Bewohnern und Beschäftigten bestätigt worden. Laut Landkreis sind 51 von 86 Bewohnerinnen und Bewohnern betroffen. Die Ursache des Ausbruchs mit der Delta-Variante sei unklar. Unter den betroffenen Heimbewohnern sei nur eine Person nicht geimpft, alle anderen seien vollständig gegen Corona geimpft. Die in der Einrichtung betreuten Menschen hätten überwiegend milde Symptome. "Die Impfung kann keine Infektion verhindern", sagte der Leiter des Gesundheitsamtes, Daniel Tabeling laut Mitteilung. Der überwiegend milde Verlauf zeige aber, dass die Impfung wirkt und sinnvoll sei.

+++ 15:28 Schweiz verschärft Impf-Kontrollen +++
Angesichts der angespannten Lage auf den Intensivstationen führt die Schweiz neue Einschränkungen zur Virus-Bekämpfung ein. Ab Montag müssen Besucher von Restaurants, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Veranstaltungen ein Zertifikat vorlegen, das eine Impfung, eine überstandene Erkrankung oder ein negatives Testergebnis belegt. Die Maßnahme ist befristet bis zum 24. Januar 2022. Im Hinblick auf die Herbstferien will die Regierung zudem schärfere Einreisebestimmungen erlassen. So sollen nicht genesene und nicht geimpfte Reisende aus allen Ländern einen negativen Test vorweisen müssen.

+++ 14:58 Intensivmediziner in Sorge um ungeimpfte über 70-Jährige +++
Die Intensivmedizinervereinigung Divi blickt mit Sorge auf die Corona-Lage im Herbst. "Die Situation ist jetzt gut beherrschbar, aber wir bereiten uns auf eine größere vierte Welle vor", sagte der Hamburger Intensivmediziner und Divi-Präsidiumsmitglied Stefan Kluge in Weimar. "Wir sind in hoher Sorge." Der Impffortschritt stocke und im Vergleich zu anderen Ländern gebe es in Deutschland auch wenige Genesene. Kluge warnte, dass auch Jüngere, die sich nun vermehrt anstecken, schwere erkranken könnten. Auf der Intensivstation seien deren Verläufe ähnlich wie die bei älteren Patienten. "Die Jüngeren überleben halt länger." Es gebe Patienten, die teils über Monate an der künstlichen Lunge hingen - dadurch verschiebe sich teils das Sterbedatum nach hinten. Sorge mache ihm auch, dass rund 20 Prozent der Über-70-Jährigen noch ungeimpft seien, sagte Kluge. Aktuell sind 1388 Intensivpatienten mit Covid-19 im Divi-Register verzeichnet und damit 40 mehr als am Vortag.
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+++ 14:28 Spahn: Lohneinbußen für Ungeimpfte richtig +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält es für gerechtfertigt, dass ungeimpfte Arbeitnehmer, die in Quarantäne gehen müssen, Lohnabzüge hinnehmen müssen. Er sehe nicht ein, dass andere auf Dauer dafür zahlen sollten, wenn sich Menschen trotz ausreichender Impfstoffe in Deutschland nicht impfen ließen, sagte Spahn in Berlin.

+++ 13:58 Gewerkschaften gegen Impfstatus-Abfrage durch Arbeitgeber +++
Arbeitnehmer sollten nach Meinung der Gewerkschaften IG Metall und IG BCE nicht gezwungen werden, ihren Corona-Impfstatus dem Arbeitgeber offenzulegen. Man erteile der von Arbeitgeberseite geforderten allgemeinen Auskunftspflicht eine klare Absage, teilen die Gewerkschaftschefs Jörg Hofmann und Michael Vassiliadis mit. Man halte es aber für sinnvoll, dass die Beschäftigten ihren jeweiligen Status den Arbeitgebern freiwillig offenlegten. Auch rufen die beiden Gewerkschaften alle Beschäftigten auf, sich impfen zu lassen. Aus gewerkschaftlicher Sicht sollten die Arbeitgeber weiterhin kostenlose Tests zur Verfügung stellen, damit auch Ungeimpfte diskriminierungsfrei ihrer Arbeit nachgehen könnten. Diese 3G-Lösung sei der richtige Weg. Einen 2G-Zugang ausschließlich für Geimpfte und Genesene lehnten die Gewerkschaften ab.

+++ 13:45 Inzidenz in Mannheim hoch - Gesundheitsamt will auf andere Indikatoren schauen +++
Mannheim weist seit Tagen die höchste Corona-Ansteckungsrate in Baden-Württemberg auf. Nun hat der Leiter des Mannheimer Gesundheitsamtes, Peter Schäfer, dazu aufgerufen, die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, nicht mehr in den Mittelpunkt der Wahrnehmung zu rücken. "Lassen Sie uns nicht immer nur auf die Sieben-Tage-Inzidenz schauen, sondern auf die anderen Steuerungselemente", sagt Peter Schäfer dem SWR. Als Beispiele nannte er Faktoren wie die Belegung der Krankenhäuser. Die hohe Inzidenz-Zahl in Mannheim mit Werten von zuletzt mehr als 160 sei nicht mehr so bedeutend, so Schäfer. So sehen das auch der Bund und die Landesregierung. Wesentlicher Maßstab für zu ergreifende Maßnahmen soll nach dem geänderten Infektionsschutzgesetz die Zahl aufgenommener Corona-Patienten in den Kliniken je 100.000 Einwohner in sieben Tagen sein.

+++ 13:33 Gewerkschaft befürchtet Fernunterricht im Herbst +++
Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft rechnet damit, dass wegen mangelnder Corona-Schutzmaßnahmen im Herbst wieder Schulen schließen müssen. "Meine Befürchtung ist, dass wir im Herbst wieder über Fernunterricht reden werden", sagt GEW-Landeschefin Monika Stein. Die Verantwortung dafür liege bei Bund, Land und Kommunen, die nicht genügend in Schutzmaßnahmen investiert hätten. "Alle drei haben zu wenig dafür getan, Schulen so sicher wie möglich zu machen." Auch der Vorsitzende des Berufsschullehrerverbands im Land, Thomas Speck, sagt: "Meiner Meinung nach ist der Präsenzunterricht gefährdet." Beide kritisieren, dass es noch immer kaum Luftfilter in den Schulen gebe. Stein bekräftigt ihre Forderung, alle Klassenzimmer mit Luftreinigungsgeräten auszustatten. "Ein Lockdown würde sich dadurch vermeiden lassen." Das Land und die Kommunen müssten hier viel schneller handeln.

+++ 13:17 Gastroverband im Norden freut sich über Ende von Corona-Beschränkungen +++
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) hat positiv auf die Entscheidung der Kieler Landesregierung zur Einführung der 3G-Regel reagiert. "Wir sind sehr glücklich und auch sehr dankbar", sagt der DEHOGA-Hauptgeschäftsführer in Schleswig-Holstein, Stefan Scholtis. "Es gibt jetzt keine Hürde mehr, und das ist das Signal, auf das die Betriebe lange gewartet haben." Die Landesregierung hatte am Dienstag angekündigt, dass die Corona-Beschränkungen für Geimpfte, Genesene oder Getestete (3G-Regel) vom 20. September an weitgehend entfallen sollen. So soll die Maskenpflicht bei Veranstaltungen, im Sport und der Gastronomie enden. Auch werden Kapazitätsbeschränkungen aufgehoben. Wo die Einhaltung der 3G-Regel nicht praktikabel überprüft werden kann, bleibt es bei den bestehenden Regeln, etwa im Einzelhandel oder im öffentlichen Nahverkehr.

+++ 13:01 Österreich verschärft Alltagsregeln für Ungeimpfte +++
In Österreich wird das Leben für Menschen, die nicht gegen Corona geimpft oder von einer Erkrankung genesen sind, deutlich unbequemer. Die Regierung beschließt angesichts der steigenden Zahl der Neuinfektionen einen Stufenplan, der bei starker Belastung der Kliniken den Zugang zu Veranstaltungen und in Gaststätten nur noch mit PCR-Tests oder Impfung ermöglicht. In einer ersten Phase ab 15. September müssen ungeimpfte Menschen unter anderem beim Einkaufen wieder eine FFP2-Maske tragen, für Geimpfte gilt eine dringende Empfehlung. Außerdem wird die Gültigkeitsdauer von Corona-Antigentests von 48 auf 24 Stunden verringert. "Die Impfung ist die Antwort und nicht der Lockdown", beschreibt Kanzler Sebastian Kurz den Kurs. Vorbild sei Dänemark, wo es dank einer Impfrate von 86 Prozent keinerlei Einschränkungen mehr gebe. Die Regeln sollen unter anderem den für Österreich so wichtigen Wintertourismus vor Schaden bewahren.
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+++ 12:46 Wieler sieht fulminanten Verlauf der vierten Welle kommen +++
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, warnt vor einer heftigen vierten Corona-Welle im Herbst. "Wenn wir die aktuellen Impfquoten nicht drastisch steigern, dann kann die aktuelle vierte Welle im Herbst einen fulminanten Verlauf nehmen", so Wieler. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei." Schon jetzt steige die Zahl der Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden müssten - insbesondere auch bei jüngeren Menschen. Die allermeisten von ihnen seien ungeimpft. Je mehr Menschen sich impfen ließen, desto weniger schlimm verlaufe die vierte Welle und desto früher sei die Pandemie beendet, betont der RKI-Chef. "Es liegt in unseren eigenen Händen, viele schwere Verläufe und auch Todesfälle zu verhindern." Das Risiko, mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus zu müssen, sei bei Geimpften derzeit zehnmal geringer als bei Ungeimpften. Laut Schätzungen des RKI seien durch Impfungen zwischen Januar und Juli etwa 77.000 Krankenhausaufenthalte und rund 20.000 Fälle auf Intensivstationen verhindert worden.

+++ 12:20 Impfkampagne schwächelt weiter - Zwei Drittel der Deutsche zumindest erstgeimpft +++
Die Impfkampagne in Deutschland läuft weiter schleppend. Am Vortag wurden 191.693 Impfdosen verabreicht. 86.665 davon waren Erst-Imfpungen. Vor einer Woche ließen sich noch knapp 121.000 Menschen ihre Erstimpfung geben.

Die Quote der wenigstens einmal Geimpften in der Gesamtbevölkerung steigt von 65,9 auf 66,0 Prozent. Die Quote der vollständig Geimpften klettert von 61,4 auf 61,6 Prozent.

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind weiterhin sehr groß. Während in Bremen 71,7 Prozent der Bevölkerung komplett und 76,3 Prozent zumindest erstgeimpft sind, gilt das in Sachsen nur für 52,7 Prozent (vollständig geimpft) beziehungsweise für 55,9 Prozent der Bevölkerung (mindestens erstgeimpft).

+++ 11:44 Inzidenz bei Kindern in vier Regionen über 500 +++
Die Sieben-Tage-Inzidenz von Kindern liegt in vier Regionen über 500. Zwei der Regionen sind in Rheinland-Pfalz, wo am 30. August die Ferien endeten. Zudem ist die Inzidenz von über 70-Jährigen in Offenbach sehr hoch.

+++ 11:22 Millionen von der EU: Hilfe zur Überwindung der Pandemie für Kommunen +++
Für die Erneuerung der Innenstädte erhalten 207 Kommunen und kommunale Verbünde in Niedersachsen 117 Millionen Euro EU-Geld. Entsprechende Förderbescheide wurden zugestellt, wie Europa- und Regionalministerin Birgit Honé mitteilt. Je nach Größe der Kommune fließen laut Ministerium zwischen 345.000 und 1,8 Millionen Euro. Da nicht jede Kommune einen Antrag gestellt hat, wird jeweils mehr Geld gezahlt. So erhalten etwa größere Städte mit mindestens 65.000 Einwohnern 300.000 Euro mehr als ursprünglich geplant. Die Übergabe sei ein Startschuss zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie, sagt die Ministerin.

+++ 10:57 Zahl der Krankenhausinfektionen nimmt in Pandemie deutlich zu +++
Die Zahl der Krankenhausinfektionen in Deutschland ist in der Corona-Pandemie gestiegen. Wie aus dem Barmer-Krankenhausreport hervorgeht, gab es seit Pandemiebeginn bis zum Ende vergangenen Jahres deutschlandweit etwa 34.000 zusätzlich Infizierte und bis zu 1300 weitere Todesfälle aufgrund einer sogenannten nosokomialen Infektion. Darunter versteht man eine Infektion, die im Zusammenhang mit einer medizinischen Behandlung zum Beispiel in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder auch ambulanten Praxen erfolgt. Laut Barmer-Report erwerben jedes Jahr bis zu 600.000 Patientinnen und Patienten in deutschen Krankenhäusern eine nosokomiale Infektion. Bis zu 15.000 Betroffene sterben daran. "Gerade während der ersten Welle lagen vor allem ältere Menschen auf den Stationen, die deutlich anfälliger für Infektionen sind", erklärte Barmer-Vorstandschef Christoph Straub. Hinzu komme die hohe Arbeitsbelastung für das Klinikpersonal, dem es besonders in der ersten Welle mitunter auch an Schutzausrüstung gemangelt habe.

+++ 10:31 Sachsen setzt bei Impfkampagne weiter auf Aufklärung +++
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping setzt bei den Corona-Schutzimpfungen weiter auf Aufklärung. Sie erfahre immer wieder, dass es nach wie vor Aufklärungsbedarf gebe, sagt Köpping im ZDF-"Morgenmagazin". Es sei wichtig, mit denen zu sprechen, die sich noch nicht hätten impfen lassen. Die Ministerin führt unterschiedliche Gründe für die Entscheidung mancher Menschen an, sich nicht impfen zu lassen. Bei einigen sei es mangelnde Aufklärung, andere hätten ein Umfeld, in dem niemand geimpft sei. Diese "fühlen sich dann komisch", wenn sie die einzigen seien, sagt Köpping. Sachsen, das mit 52,6 Prozent vollständig Geimpften das Schlusslicht in Deutschland bildet, schließt zwar Ende des Monats seine Impfzentren, will aber 30 mobile Impfteams weiter betreiben.

+++ 10:08 Norden Englands leidet deutlich stärker unter Corona als der Süden +++
Die Menschen im Norden Englands sind einer Untersuchung zufolge bislang härter von der Corona-Pandemie betroffen als der Rest ihrer Landsleute. Sie verbrachten im Schnitt rund anderthalb Monate mehr in Lockdowns, hatten mehr psychische Leiden sowie ein größeres Risiko, an Covid-19 zu sterben, wie aus einer Auswertung der Northern Health Science Alliance hervorgeht. Die Sterberate an Covid-19 lag im Norden demnach 17 Prozent höher als im Rest des größten britischen Landesteils, in Pflegeheimen sogar 26 Prozent höher. Da die Corona-Lockdowns in England zeitweise abhängig von der regionalen Infektionslage verhängt wurden, verbrachten die Menschen im Norden Englands durchschnittlich 41 Tage länger unter harten Beschränkungen. Die Studienautoren führen die Unterschiede zu großen Teilen auf eine größere Armut in der Region sowie einen schlechteren Gesundheitszustand der Bürger bereits vor dem Ausbruch der Pandemie zurück.

+++ 09:56 Spahn: "Impfen, wo auch immer es sich ergibt" +++
Etwa 17 Millionen Erwachsene sind in Deutschland nach wie vor ungeimpft. Ärzte mahnen, die Quote müsse erhöht werden, um vor allem Kinder zu schützen und einen neuen Ausbruch im Herbst zu vermeiden. Deshalb sind ab der kommenden Woche besonders niedrigschwellige und kreative Impfkonzepte geplant.

+++ 09:34 Brandenburg kaufte mehr als zwei Millionen Masken für Lehrpersonal +++
Für Lehrer und andere pädagogische Kräfte an Brandenburger Schulen sind bisher insgesamt rund 2,14 Millionen medizinische und FFP2-Masken angeschafft worden. Dadurch fielen seit März vergangenen Jahres Kosten von 623.800 Euro an, wie das Bildungsministerium auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mitteilt. Bestellungen kamen vom Ministerium, den Schulämtern und den Schulen. Den Schulen wurden die Kosten von den Schulämtern erstattet. Allein das Ministerium hat den Angaben zufolge 300.000 FFP2-Masken im Wert von 135.660 Euro an die Pädagogen geliefert. Masken für die Brandenburger Kindertagesstätten habe die Landesregierung nicht beschafft.

+++ 08:52 Fußgängerzonen leiden weiter unter Corona-Effekt +++
Viele Fußgängerzonen in den Innenstädten Niedersachsens verzeichnen weiterhin weniger Kunden als vor der Corona-Pandemie. Die Frequenz sei noch immer niedriger als vor der Corona-Krise, sagt Mark Alexander Krack, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen. Kunden kauften zielorientierter ein und bummelten weniger durch die Straßen. Corona-Einschränkungen wie die Maskenpflicht seien noch immer für viele ein Hindernis, um länger zu shoppen. Fahrradgeschäfte, Baumärkte oder Outdoorsport-Händler hätten jedoch gute Geschäfte gemacht seit Pandemie-Beginn.

+++ 08:33 CDU-Fraktionschef für mehr Corona-Tests in Kitas +++
Der CDU-Landtagsfraktionschef Manuel Hagel hat sich für mehr Corona-Tests an Kitas ausgesprochen. Auch an den Kitas sei jeder Test ein guter, sagt Hagel der "Heilbronner Stimme" und dem "Südkurier". "Es wäre sicher von Vorteil, wenn möglichst viele Träger dem Beispiel der Stadt Stuttgart folgen und regelmäßige Tests einführen würden", so der CDU-Politiker. Allerdings entscheide über eine mögliche Pflicht immer der Träger, so Hagel. Er sei kein Freund davon, Dinge zu fordern, die dann andere organisieren, umsetzen und unter dem Strich auch bezahlen sollten, sagt er den Zeitungen. Zuvor war bekannt geworden, dass Kinder ab drei Jahren in Stuttgarter Kitas künftig wieder zweimal pro Woche einen Schnelltest machen sollen, den die Stadt zur Verfügung stellt.

+++ 08:14 Großer Wissenschaftskongress sucht nach Behandlungen für Covid-Patienten +++
Hunderte internationale Wissenschaftler und Ärzte kommen in Weimar zusammen, um sich über die Behandlungsmöglichkeiten für Covid-19-Patienten auszutauschen. "Patienten mit schwerer Covid-19-Erkrankung haben per Definition auch eine Sepsis", sagt der Generalsekretär der Deutschen Sepsisgesellschaft, Frank Brunkhorst. Ungewöhnlich sei, dass bei Corona ein Virus die Sepsis auslöse. Das erfordere auch andere Behandlungsmethoden, an denen weltweit intensiv geforscht werde. Ergebnisse sollen auf der Konferenz vorgestellt werden. Eine Sepsis ist der schwerste Verlauf einer Infektion. Sie entsteht, wenn das Immunsystem eine lokale Infektion nicht mehr aufhalten kann und die Erreger in den Blutkreislauf gelangen. Im Volksmund ist sie auch als Blutvergiftung bekannt. Sie kann zu Multiorganversagen und letztlich zum Tod führen. Nach Angaben der Sepsisstiftung sterben daran jährlich 75.000 Menschen in Deutschland.

+++ 07:56 Kaum zusätzliche Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche - Entspannung vor allem in NRW +++
Im Vergleich zur Vorwoche steigt die Zahl der Neuinfektionen kaum.

Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt den zweiten Tag in Folge.

Der Rückgang der Neuinfektionszahlen ist wohl vor allem auf Nordrhein-Westfalen zurückzuführen. Dort scheint der Zenit aktuell überschritten zu sein. Allerdings hat das bevölkerungsreichste Bundesland noch immer eine Inzidenz von 109,4. Den höchsten Wert weist aktuell Bremen mit 117,6 aus, gefolgt von Hessen mit 113,6. Allerdings steigen in den östlichen Bundesländern die Inzidenzwerte langsam an. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen endeten kürzlich die Sommerferien.

Auch in den östlichen Bundesländern gibt es immer mehr Kreise, deren Inzidenz zwischen 50 und 100 (rot eingefärbt) liegen.

+++ 07:34 Mehr als 1800 Todesfälle in den USA +++
In den USA melden die Gesundheitsbehörden mindestens 289.557 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt haben sich damit seit Ausbruch der Pandemie im Dezember 2019 mehr als 40,47 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Mindestens 1835 Menschen starben mit oder an dem Virus, die Gesamtzahl der Toten steigt damit auf 651.760.

+++ 07:06 Neuseeland hebt Lockdown weitgehend auf +++
Neuseeland hebt den landesweiten Corona-Lockdown nach drei Wochen weitgehend wieder auf. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt in den vergangenen Tagen im Vergleich zum August deutlich. Am Mittwoch melden die Gesundheitsbehörden zum vierten Mal in Folge etwa 20 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Vor einigen Wochen lag die Zahl kurzzeitig bei über 80. Lediglich in der Millionenstadt Auckland, dem Epizentrum des derzeitigen Ausbruchs, sollen die Beschränkungen zunächst weiter gelten. Geschäfte und Schulen durften in allen anderen Landesteilen wieder öffnen. Einige Regeln sollen aber überall weiter bestehen bleiben. So müssen die Bürger jetzt in Innenräumen Masken tragen. Zudem dürfen sich in geschlossenen Räumen nur noch maximal 50 Personen versammeln, im Freien bis zu 100 Personen.

+++ 06:43 Corona-Warn-App erhält Warnfunktion für Events +++
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird um eine zusätzliche Warnfunktion für Events erweitert. Damit können Veranstalter ihre Gäste vor einer möglichen Risikobegegnung mit einer später positiv getesteten Person warnen, selbst wenn dieser Besucher gar nicht über die App eingecheckt war. Die neue Version 2.9 erscheint an diesem Mittwoch. Stellt das Gesundheitsamt bei der Nachverfolgung von Infektionsketten fest, dass eine positiv getestete Person auf einer Veranstaltung war, kann es den Veranstalter kontaktieren. Hatte der Veranstalter einen QR-Code zum Check-in über die Corona-Warn-App erstellt, kann das Gesundheitsamt dann eine Transaktionsnummer ausstellen. Damit kann der Veranstalter eine Warnung aussprechen, die alle Personen erhalten, die für das Event eingecheckt waren. Das Projektteam aus Deutscher Telekom und SAP hat die Corona-Warn-App außerdem so verändert, dass sie für Genesene künftig bereits nach der ersten Impfung den vollständigen Impfschutz angezeigt. Weiterhin können Nutzer, die eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, diese ab sofort in die Corona-Warn-App übertragen.

+++ 06:11 Ärzteverband kritisiert Lehrergewerkschaft wegen Impfauskunft +++
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein (BVKJ) kritisiert die Lehrer-Gewerkschaft GEW, die eine Impf-Auskunftspflicht für Lehrer und den kompletten Wegfall der Quarantäne ablehnt. "Inzwischen zeigt man bei jedem Restaurant- und Kinobesuch seinen Impfausweis, warum soll das nicht auch in der Schule möglich sein, wo es ein wichtiger Baustein für die Sicherheit unserer Kinder wäre?", sagt Axel Gerschlauer, Sprecher des BVKJ Nordrhein. "Ich würde mir von der Gewerkschaft GEW mehr Einsatz für die Rechte und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler wünschen, statt nur für Lehrkräfte. Mit ihrer Konzentration auf Klientelpolitik läuft die GEW ansonsten Gefahr, zur GDL der Pandemie zu werden." Quarantäne sollte es nur noch für infizierte Kinder geben. Gerschlauer forderte: "Der Druck auf die Ungeimpften muss steigen. Der beste Schutz für ungeimpfte Kinder sind geimpfte Erwachsene. Das gilt vor allem für Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher. Die Ausbrüche an Schulen sind meist von außen über die Erwachsenen ausgelöst worden."

+++ 05:45 Ärztepräsident will Impfkampagne neu aufstellen +++
Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert einen Neustart der Corona-Impfkampagne: "Die Impfquote ist in ganz Deutschland zu niedrig, insbesondere aber in den östlichen Bundesländern", so Reinhardt. Das sei mit Blick auf den Herbst und Winter bedenklich. Viele Ungeimpfte seien keine überzeugten Impfverweigerer. Um diese Unentschlossenen zu erreichen, müsse die Impfkampagne in Deutschland "komplett neu aufgestellt werden", sagte der Präsident der Bundesärztekammer. Die Aufforderung "Ärmel hoch" habe anfangs genützt. "Jetzt aber brauchen wir viel zielgenauere Kommunikationsmaßnahmen und niedrigschwellige Impfangebote."

+++ 04:49 RKI meldet 13.565 Neuinfektionen, Inzidenz leicht rückläufig +++
Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 13.565 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Damit bleiben die Zahlen in etwa auf dem Niveau der letzten Woche, als 13.531 Ansteckungen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt leicht von 83,8 am Vortag auf 82,7. Im Zusammenhang mit dem Virus sind weitere 35 Menschen gestorben. Am vergangenen Mittwoch wurden 23 Todesfälle registriert.

+++ 04:00 Venezuela erhält erste Covax-Lieferung +++
Venezuela hat eine erste Lieferung Corona-Impfstoffe von der internationalen Impfinitiative Covax erhalten. Vorangegangen waren monatelange Kontroversen um die Bezahlung der Lieferung. Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) bestätigte die Lieferung der fast 700.000 Impfdosen des chinesischen Herstellers Sinovac. Insgesamt soll das Land 12 Millionen Dosen via COVAX erhalten. Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hatte Sanktionen der USA für Verzögerungen bei der Zahlung der 120 Millionen Dollar verantwortlich gemacht. Im Juli stellte Maduro der zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehörenden PAHO sogar ein Ultimatum: "Entweder ihr schickt uns die Impfstoffe oder gebt uns das Geld zurück".

+++ 03:11 Virologe Dittmer: "Müssen über Impfpflicht reden" +++
Der Direktor der Virologie am Universitätsklinikum Essen warnt angesichts steigender Inzidenzzahlen bei Ungeimpften vor einer Überlastung der Intensivstationen. Schon jetzt gebe es in Nordrhein-Westfalen keinen freien Platz mehr für die Behandlung mit einer Herz-Lungen-Maschine (Ecmo). "Hier müssen wir bereits auswählen, welchen Patienten wir an das Gerät anschließen", sagte Ulf Dittmer der "Rheinischen Post". In seiner Klinik liege die Zahl der Kranken mit schweren Symptomen bei 23. Davon seien 20 ungeimpft, der Jüngste sei 20 Jahre alt, Dittmer fordert deshalb eine Diskussion über die Impfpflicht. "Darüber müssen wir reden", sagte er.

+++ 01:51 Apotheken stellen 50.000 Zertifikate für Genesene aus +++
Die Apotheken in Deutschland haben bislang 50.000 digitale Genesenen-Zertifikate ausgestellt. Der Andrang sei allerdings nicht so groß wie er anfangs bei den Impfzertifikaten war, sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Seit zwei Wochen können sich Menschen, deren positiver PCR-Test weniger als sechs Monate zurückliegt, ein digitales Genesenen-Zertifikat ausstellen lassen.

+++ 01:10 Corona-Pandemie bremst Bekämpfung anderer Epidemien +++
Die Coronavirus-Pandemie bremst die Bekämpfung anderer Epidemien aus. "Die Auswirkungen von Covid-19 auf den Kampf gegen HIV, Tuberkulose und Malaria sowie auf die von uns unterstützten Gemeinschaften waren verheerend", erklärt der Exekutivdirektor des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, Peter Sands. Zum ersten Mal in der knapp 20-jährigen Geschichte der Organisation hat es laut Sands vergangenes Jahr Rückschritte bei wichtigen Faktoren gegeben. So habe es "bedeutend" weniger HIV-Tests und Präventionsangebote gegeben. Auch seien 2020 rund 4,7 Millionen Menschen gegen Tuberkulose behandelt wurden, etwa eine Million weniger als im Vorjahr.

+++ 00:20 Kinderärzte fordern Impfstatus-Abfrage für Lehrer +++
Die Länder sollten ihre Lehrer aus Sicht von Kinder- und Jugendärzten dazu verpflichten, Auskunft über ihren Corona-Impfstatus zu geben. "Inzwischen zeigt man bei jedem Restaurant- und Kinobesuch seinen Impfausweis. Warum soll das nicht auch in der Schule möglich sein, wo es ein wichtiger Baustein für die Sicherheit unserer Kinder wäre?", sagte Axel Gerschlauer, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein (BVKJ) der "Rheinischen Post". Der Druck auf die Ungeimpften müsse steigen. "Der beste Schutz für ungeimpfte Kinder sind geimpfte Erwachsene. Das gilt vor allem für Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher." Die Ausbrüche an Schulen seien meist von außen über die Erwachsenen ausgelöst worden, so Gerschlauer.

+++ 23:35 Saarland lockert Quarantäneregeln ab sofort +++
Das Saarland lockert die Quarantäne-Regeln für Schulen und Kitas ab sofort. Die Gesundheitsämter sollen nur noch für enge Kontaktpersonen - im direkten Nahfeld des Infizierten - Quarantäne anordnen. Sie können sich nach fünf Tagen per PCR-Test frei testen, Das gelte ab sofort, auch rückwirkend, teilt das Gesundheitsministerium mit.

+++ 22:31 Astrazeneca-Chef gegen dritte Impfung für alle +++
Astrazeneca-Chef Pascal Soriot spricht sich gegen eine dritte Impfung für jedermann in Großbritannien aus. Dies könne unnötig sein und zudem das britische Gesundheitssystem NHS überfordern, sagt er der Zeitung "Telegraph". Soriot kritisierte, dass es noch keine klinischen Beweise gebe, um eine fundierte Entscheidung über Booster-Impfungen treffen zu können.

+++ 22:13 In NRW sollen nur infizierte Kinder in Quarantäne +++
In Nordrhein-Westfalen sollen bei Corona-Infektionen in Schulen und Kitas in der Regel nur noch die erkrankten Kinder selbst in Quarantäne. "Wir schaffen eine Regelung mit Augenmaß, die sowohl die Sicherheit unserer Kinder und Jugendlichen sicherstellt, als auch ihr Recht, am Präsenzunterricht und der Betreuung teilzunehmen", erklärte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Abend. Die notwendigen Erlasse und Verordnungen sollen demnach bis Ende der Woche ausgearbeitet und veröffentlicht werden. Weiter einzuhalten sind aber die geltenden Hygienemaßnahmen wie das regelmäßige Lüften, Testen und Tragen von medizinischen Masken. Nur wenn mehrere Kinder infiziert seien und deshalb von einem erkennbar größeren Ausbruchsgeschehen ausgegangen werden könne, sollen Gesundheitsämter über das einzelne Kind hinaus Anordnungen zur Quarantäne erlassen, hieß es.

+++ 21:50 Industrie: Impfstoffe decken bald weltweiten Bedarf +++
Die Pharmaindustrie geht davon aus, dass es schon bald ausreichend Corona-Impfstoff für alle Menschen weltweit geben wird. Bis spätestens Mitte nächsten Jahres werde die Gesamtproduktion den weltweiten Bedarf übersteigen, erklärte der internationale Pharma-Verband IFPMA. Nach Analysen des Datendienstleisters Airfinity werden bis dahin voraussichtlich 24 Milliarden Dosen Impfstoff produziert worden sein.

+++ 21:25 Scholz will auch nach Corona digitalen Unterricht +++
Schülerinnen und Schüler in Deutschland sollen nach dem Willen von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz auch nach der Pandemie weiter teils digital unterrichtet werden können. "Corona ist ja bald vorbei, und dann sollten wir aber nicht aufhören mit der digitalen Infrastruktur an den Schulen", sagte Scholz am Abend in der ARD-"Wahlarena". "Wir sollten nicht wünschen, dass jetzt eine ganze Woche Digitalunterricht stattfindet - aber wenn mal zwei, drei Stunden digital gemacht werden, wenn man lernt zusammenzuarbeiten zwischen Schülerinnen und Schülern und Lehrern mit digitalen Formaten, dann hilft das ja auch, dass junge Leute gut vorbereitet sind für ein Leben, in dem digitale Kommunikationsmöglichkeiten eine ganz, ganz große Rolle spielen." Scholz äußerte die Erwartung, dass die Milliardenförderung des Bundes für die Schuldigitalisierung im "Digitalpakt Schule" nun auch verstärkt an den Schulen ankommt. Die meisten Mittel seien inzwischen von den Ländern bestellt, so der Finanzminister.

+++ 20:58 Kuba startet mit Impfung von Kindern ab zwei Jahren +++
Kuba hat mit der Impfung von Kindern im Alter zwischen zwei und elf Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Die ersten Kinder dieser Altersgruppe seien im Kindergarten "Amiguitos del Granma" in Cienfuegos im Zentrum der Karibikinsel mit dem in Kuba entwickelten Impfstoff Soberana 02 geimpft worden, teilten die örtliche Gemeindevertretung und das staatliche Pharmaunternehmen BioCubaFarma mit. Erst Ende vergangener Woche hatte das staatliche Zentrum für die Kontrolle von Medikamenten und medizinischen Geräten (Cecmed) dem Impfstoff Soberana 02 eine Notfallzulassung für Kinder ab zwei Jahren erteilt. Kuba verfügt über viel Erfahrung bei der Entwicklung von Impfstoffen. Im Juli war mit Abdala der erste in Lateinamerika entwickelte Corona-Impfstoff in Kuba zugelassen worden. Die Studienergebnisse zu den kubanischen Corona-Impfstoffen wurden allerdings bislang nicht unabhängig geprüft.

+++ 20:06 Bundesländer melden 8931 neue Fälle +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 4.021.374 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 8931 neue Fälle hinzu. Das sind 1116 Fälle mehr bzw. 14,3 Prozent mehr als noch vor einer Woche. Am Dienstag, den 31. August, hatten die Länder 7815 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 39 auf 92.412. Das ist ein deutlicher Rückgang im Wochenvergleich. Am Dienstag vergangener Woche hatten die Bundesländer insgesamt 59 Verstorbene gemeldet. Als aktuell infiziert gelten rund 148.081 Personen. Damit geht die Zahl der aktiven Infektionen den zweiten Tag in Folge zurück. Am Sonntag lag die Zahl noch bei rund 150.200.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,97 angegeben (Vortag: 1,01). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1348 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 699 davon werden beatmet. Rund 4094 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.

Die Entwicklungen des vergangenen Tages lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, mau/ino/dpa/AFP/rts

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