Coronavirus-Liveticker +++ 23:50 Litauens Regierung beschließt landesweite Quarantäne +++
14.03.2020, 00:42 UhrDas italienische Beispiel macht Schule: Auch in Litauen soll das ganze Land unter Quarantäne gestellt werden. Das hat das Kabinett in Vilnius am Samstagabend beschlossen. Ab Montag müssen sämtliche Geschäfte mit Ausnahmen von Apotheken und Lebensmittelmärkten schließen, öffentliche Veranstaltungen sind untersagt. Zuvor hatte der Baltenstaat bereits wieder feste Grenzkontrollen an seinen EU-Binnengrenzen zu Polen und Lettland eingeführt.
Mit Inkrafttreten der Quarantäne ist es auch verboten, das Land zu verlassen. Umgekehrt ist Ausländern die Einreise verboten - es sei denn, sie arbeiten und leben dauerhaft in Litauen. Ausnahmen gelten auch für Diplomaten und Nato-Personal. Für den Warenverkehr sollen die Grenzen offen bleiben. In Litauen gibt es bislang sieben nachgewiesene Infektionsfälle.
Minutenlang klatschten die Menschen in Madrid für diejenigen, die in den Krankenhäusern gerade am Limit arbeiten.
(Foto: imago images/Agencia EFE)
+++ 23:00 Spanier klatschen Krankenhauspersonal Beifall +++
Ab Montag gilt in Spanien eine landesweite Ausgangssperre, viele Bürger bleiben aber schon jetzt freiwillig zu Hause. Am Abend sind Tausende von ihnen an die Fenster oder auf die Balkone gegangen, um sich bei Ärzten, Sanitätern, Krankenpflegern und anderen Helfern mit einer nächtlichen Ovation zu bedanken. In Madrid waren gegen 22 Uhr praktisch in der ganzen Stadt Rufe und minutenlanger Beifall zu hören. Auto- und Busfahrer veranstalten Hup-Konzerte. Der Aufruf zu der Aktion wurde per Whatsapp und über andere Kanäle verbreitet und wurde laut Medienberichten auch in vielen anderen Teilen des Landes befolgt.
Vor allem das Personal in Kliniken und Krankenhäusern behandelt die an Covid-19 erkrankten Menschen unter sehr schweren, oft dramatischen Bedingungen. Nach Italien ist Spanien das von der Krise am stärksten betroffene Land Europas. Am Samstagabend hatten sich bereits mehr als 6000 Menschen mit dem neuartigen Sars-CoV-2-Virus infiziert, es gibt fast 200 Tote zu beklagen.
+++ 22:18 Strobl fordert Kontrollen an Grenze zu Frankreich +++
Zur Eindämmung des Coronavirus dringt Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl weiter auf eine stärkere Überwachung der Grenze zu Frankreich. In einem Schreiben an Bundeskanzlerin Merkel und Bundesinnenminister Seehofer bittet Strobl "dringend" um die Einführung sogenannter notifizierter Grenzkontrollen nach dem Schengener Grenzkodex.
"Mir ist bewusst, dass eine solche Maßnahme in einem vereinten Europa eine schwierige Entscheidung ist", schreibt Strobl. Gerade Baden-Württemberg habe enge Verbindungen zu seinem Nachbarn. "Die weitere Ausbreitung des Coronavirus macht es aber notwendig, dass wir diese Verbindung zumindest vorübergehend stärker kontrollieren, um so das Risiko weiterer Ansteckungen für die Menschen im Grenzraum zu reduzieren." Die französische Region Grand-Est, die an Baden-Württemberg grenzt, ist vom Robert Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft worden.
+++ 22:04 Hessen verbietet Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern +++
Hessens Landesregierung verbietet Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern. Alle Museen des Landes werden für das Publikum geschlossen. Die Aufführungen an den hessischen Staatstheatern werden eingestellt. Die Schließungen gelten ab Sonntag bis zum 19. April, heißt es.
+++ 21:47 Airbnb-Kunden können Reisen kostenlos stornieren +++
Eine gute Nachricht für alle, die einen Urlaub geplant haben, nun aber nicht reisen können: Der Apartment-Vermittler Airbnb will von der Coronavirus-Krise betroffenen Reisenden entgegenkommen und für die kommenden Wochen gebuchte Aufenthalte kostenlos stornieren lassen. Airbnb-Reservierungen müssen üblicherweise vorab bezahlt werden, oft wird bestenfalls ein Teil des Betrags zurückerstattet. Für alle Aufenthalte, die bis zum Samstag gebucht wurden und bis zum 14. April beginnen, gelte nun aber eine Sonderregelung, teilt Airbnb mit. Reisen könnten von Vermietern oder Gästen gebührenfrei storniert werden. Die Regelung gilt weltweit. In China allerdings will Airbnb am 1. April wieder zum Normalzustand zurückkehren.
+++ 21:17 Spanien verkündet Notstand - und landesweite Ausgangssperre +++
Spanien schränkt die Bewegungfreiheit seiner Bürger wegen des Coronavirus weitgehend ein. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez verkündet eine landesweite Ausgangsperre als Teil eines 15-tägigen Notstands. Die Corona-Krise erfordere "außerordentliche Entscheidungen", rechtfertigt der Regierungschef die Maßnahme. Nur Wege zur Arbeit und für wirklich notwendige Besorgungen sind den Bürgern demnach noch erlaubt.
Nach Angaben des Senders TVE sind in dem Land 6391 Menschen infiziert, am Freitag waren es noch 4209. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden von 120 auf 195.
+++ 21:06 Zwei Hundertschaften der Berliner Polizei überwachen Club-Schließungen +++
Berlin fährt das öffentliche Leben massiv herunter. Wie berichtet, müssen Kneipen und Clubs, Kinos und Theater geschlossen bleiben. Kontrolliert wird dies von zwei Hundertschaften der Polizei. "Heute Nacht sind unsere 35. & 21. Ehu (Einsatzhundertschaft) sowie zivile Kolleg. im Einsatz", twittert die Polizei dazu. "Sie werden in jedem Fall mit den Menschen vor Ort sprechen und die Auswirkungen dieser Verordnung erklären. Notfalls müssen sie Platzverweise aussprechen & diese auch durchsetzen."
Zudem ruft die Polizei dazu auf, Veranstaltungsorte "gar nicht erst aufsuchen, auch nicht, um 'vorbeizuschauen'". "Bleiben Sie am besten zu Hause & vermeiden Sie weitgehend soziale Kontakte", lautet der Rat.
+++ 20:45 2500 Mitarbeiter von RTL arbeiten von zu Hause +++
Etliche Firmen bereiten sich darauf vor, ihre Mitarbeiter ins Home Office zu schicken, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen. Das gilt auch für die Mediengruppe RTL. Eigentlich wollte der Sender am Montag lediglich einen Probelauf durchführen - doch nun werden ab Wochenbeginn bis mindestens Anfang April die meisten Angestellten von zu Hause aus arbeiten. Das betrifft etwa 2500 Menschen.
"Wir haben entschieden, dass wir zum Schutz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mediengruppe RTL die Präsenz am Standort Deutz und in den Außenstudios & Büros ab kommenden Montag auf diejenigen Kollegen/innen reduzieren, die für die Sicherstellung zentraler Tätigkeiten wie des Produktions- und Sendebetriebs erforderlich sind", erklärt Mediengruppen-Chef Bernd Reichart in einer Mail an die Belegschaft. Für eine Kinderbetreuung der im Sendezentrum arbeitenden Kolleginnen und Kollegen soll in der Zeit von 9 bis 18 Uhr gesorgt werden, heißt es weiter.
+++ 20:28 Corona-Zahlen in Italien steigen weiter dramatisch +++
Auch in Italien steigt die Zahl der Coronavirus-Fälle weiter an. Die Katastrophenschutzbehörde meldet nun 21.157 Infizierte (Freitag: 17.660). Insgesamt seien im Zuge der Epidemie inzwischen 1441 Menschen gestorben, 175 mehr als am Tag zuvor.
Auf den Intensivstationen italienischer Krankenhäuser würden derzeit 1518 Menschen mit Coronavirus behandelt, eine Steigerung um 14 Prozent. Die meisten Infektionen werden weiterhin in Norditalien registriert. Aber auch in Latium, der Region um Rom, steigt die Zahl der Fälle um fast 30 Prozent, heißt es.
+++ 20:06 Frankreich schließt wegen Coronavirus Restaurants und Läden +++
Frankreich schließt im Kampf gegen das Coronavirus alle Restaurants, Läden und Bars. Apotheken und Lebensmittelgeschäfte oder Banken sollen aber geöffnet bleiben, kündigt Frankreichs Premier Édouard Philippe an. Allerdings sollen ab Mitternacht alle nicht für das Leben notwendigen öffentlichen Einrichtungen schließen.
Die Zahl der Todesfälle infolge des Coronavirus steigt in Frankreich binnen 24 Stunden von 79 auf 91. Das teilt die zuständige Behörde mit. Die Zahl der registrierten Infektionen steigt demnach von 3661auf 4499.
+++ 19:56 Mehr als 4000 Infizierte in Deutschland +++
In Deutschland steigt die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen auf über 4000. Nach Angaben der Johns Hopkins Universität liegt die Zahl nun bei 4174 Fällen. Deutschland steht auf der Länder-Liste der Universität damit inzwischen auf Platz sechs der weltweit am stärksten von dem Virus betroffenen Länder.
Die Zahlen des Robert-Koch-Instituts weichen von diesen Daten meist ab. Das Institut meldet derzeit 3795 Fälle in Deutschland mit Stand Samstag 15 Uhr. Nach Berechnungen von ntv.de, die die Seiten der zuständigen Stellen in den Bundesländern zur Grundlage haben, sind es am Abend 4341 Fälle. 8 Menschen sind in Deutschland den Folgen der Infektion erlegen.
Update 21:20: Am Abend kommen neue Zahlen aus Baden-Württemberg, die Zahl der Infektionen in Deutschland (inklusive der Geheilten) steigt damit nach Berechnungen von ntv.de auf 4599.
+++ 19:18 Gähnend leere Regale in einem Berliner Supermarkt +++
Viele Menschen in Deutschland waren heute noch einmal einkaufen, um sich Vorräte zu besorgen. Zurück bleiben mancherorts gähnend leere Regale, hier in einem Supermarkt im Berliner Bezirk Mitte. Aber bevor es nun Panik gibt: Die Regale werden Montag wieder aufgefüllt. Die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln ist in Deutschland nicht gefährdet (siehe Eintrag 16:27).
+++ 18:58 Rot-Grün in Hamburg verschiebt Koalitionsverhandlungen +++
Der für Montag geplante Start der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grünen in Hamburg wird wegen der Ausbreitung des Coronavirus um zwei Wochen verschoben. Das teilen beide Parteien in Hamburg mit.
+++ 18:43 Alitalia-Passagiere müssen Atemmasken tragen +++
Die Luftfahrtbranche wird von der Ausbreitung des Coronavirus hart getroffen, weil Einreisesperren verhängt werden und damit die Fluggäste wegbleiben. Und die, die fliegen, müssen zumindest bei Alitalia strengere Sicherheitsvorschriften beachten: Die Fluggesellschaft verlangt von ihren Passagieren, in eng besetzten Fliegern Atemmasken zu tragen. Die Vorschrift gelte für alle Verbindungen, bei denen der Sicherheitsabstand von einem Meter zwischen einzelnen Passagieren nicht eingehalten werden könne, teilt das Unternehmen mit. Passagiere, die ohne Maske angetroffen werden, könnten nicht mehr befördert werden. Alitalia rät den Reisenden auch, die Gesichtsmasken auf Flughäfen sowie beim Ein- und Aussteigen aus dem Flugzeug zu tragen.
+++ 18:15 Berlin weitet Veranstaltungsverbot massiv aus +++
Wir hatten bereits darüber berichtet: Berlin weitet das Veranstaltungsverbot massiv aus. Nun ist Näheres bekannt: Der Berliner Senat beschließt, dass in Berlin ab sofort alle öffentlichen und nichtöffentlichen Veranstaltungen ab 50 Teilnehmern untersagt sind. Die Verordnung gelte ab sofort, teilt ein Sprecher der Senatskanzlei mit.
Kneipen, Bars, Clubs, Spielhallen, Spielbanken, Messen, Wettannahmestellen, öffentliche und private Sportstätten und ähnliche Unternehmen dürfen nicht mehr für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Dasselbe gilt für Kinos, Theater, Konzerthäuser, Museen, Ausstellungen und ähnliche Einrichtungen und Vergnügungsstätten. Auch für Krankenhäuser und Pflegeheime gibt es strenge Regeln.
+++ 18:06 USA weiten Einreiseverbot aus +++
Am Mittwoch sprach US-Präsident Trump eine einmonatige Einreisesperre für fast alle Europäer aus. Nun wird dieses Verbot auch auf Reisende aus Irland und Großbritannien ausgedehnt. Dies soll laut Vizepräsident Pence ab Dienstag gelten. Bereits am Freitag hatte Trump den nationalen Notstand ausgerufen. Damit könnten bis zu 50 Milliarden Dollar gegen die Pandemie mobilisiert werden, sagte er.
In den USA steigt derweil die Zahl der Infizierten nach Angaben der Johns Hopkins Universität auf 2488. Allerdings dürfte die tatsächliche Zahl der Infizierten deutlich höher liegen. Wegen fehlender Tests wurden in den USA im Vergleich zu anderen Ländern bislang nur wenige Menschen getestet.
+++ 17:42 Trump: Habe mich auf Coronavirus testen lassen +++
US-Präsident Donald Trump hat sich unter wachsendem Druck auf das Coronavirus testen lassen. Trump sagte bei einer Pressekonferenz am Samstag im Weißen Haus, er habe sich dem Test am Vorabend unterzogen. Ein Ergebnis werde erst ein oder zwei Tage nach dem Test vorliegen. Trump war am vergangenen Wochenende mit einem Mitglied einer brasilianischen Delegation in Kontakt, das US-Medienberichten zufolge mit Trump für ein Foto posierte und das später positiv auf das Virus getestet wurde.
+++ 17:18 Ferrari schließt seine beiden Werke +++
Der italienische Sportwagenhersteller Ferrari schließt wegen des Coronavirus-Ausbruchs für zwei Wochen seine beiden Werke. Das Unternehmen hatte ursprünglich versucht, die Fabriken am Laufen zu halten, doch nun ließen "die ersten ernsthaften Probleme in der Lieferkette" eine weitere Produktion nicht mehr zu, teilt Ferrari in einer Erklärung am Samstag mit. Die Werke in Maranello und Modena würden daher bis zum 27. März geschlossen bleiben. Auch die für die Formel-1 zuständige Scuderia Ferrari habe den Betrieb eingestellt.
+++ 16:58 Weitere Corona-Infektionen im Bundestag +++
Die Bundestagsfraktion der Grünen vermeldet einen ersten Corona-Fall. "Einer unserer Abgeordneten wurde positiv auf Corona getestet. Alle erforderlichen Maßnahmen sind eingeleitet", sagt eine Sprecherin. Den Namen des Abgeordneten nennt sie nicht. "Die anderen Fraktionen wurden informiert", sagt sie.
In der FDP-Fraktion gibt es derweil einen dritten Fall. Der Abgeordnete Thomas Sattelberger macht seine Infektion selbst bekannt. Auf Twitter schreibt er: "Ich bin 70 geworden und weiß seit einer Stunde, dass ich Corona-positiv bin." Zuvor hatte es in der FDP-Fraktion bereits zwei Infektionen gegeben.
+++ 16:41 Berliner Clubs und Kneipen schließen doch schon heute +++
Eigentlich sollten Kneipen, Bars und Clubs in Berlin ab Dienstag schließen. Das hat für Kritik gesorgt - und der Senat reagiert laut einem Medienbericht. Wie der "Tagesspiegel" berichtet, werden die Einrichtungen nun doch schon ab Sonnabend geschlossen. Eine entsprechende Verordnung beschließt der Senat demnach am Nachmittag. Verboten werden jetzt alle nicht-öffentlichen Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen. Unter Auflagen sollen Restaurants und Imbisse geöffnet bleiben. Berlins Schwimmbäder sind ab Samstag dicht, auch Theater, Opern- und Konzerthäuser sowie Museen und Bibliotheken stellen ihren Betrieb ein. Der Berliner Fußball-Verband hat den gesamten Spielbetrieb im Amateurfußball ausgesetzt.
+++ 16:27 Scheuer: Versorgung mit Lebensmitteln ist gesichert +++
Eine Entwarnung kommt von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: Er sieht die Versorgung mit Lebensmitteln in Deutschland gesichert. Er habe sich am Freitag mit Vertretern der Lebensmitteldiscounter getroffen. "Es besteht kein Grund zur Sorge, dass wir irgendwo Knappheiten haben. Es haben zwar alle bestätigt, dass sie logistische Schwierigkeiten haben; aber die Lager sind so bestückt, dass keiner Angst haben muss, dass etwas ausgeht", sagt der Minister der "Bild"-Zeitung. Es gebe für panische Reaktionen und Hamsterkäufe keinen Anlass.
Es gebe zudem Pläne für den Fall, dass sich die Situation zuspitze. Wenn zum Beispiel Polen die Grenzen schließe, habe das direkte Auswirkungen auf die Versorgungslage in Deutschland. Viele Lkw-Fahrer kämen aus Polen, wenn sie fehlten, "haben wir ein echtes Problem. Wenn wir dann zu Engpässen kommen, kann die Bundeswehr die Versorgung auffangen." Das sei aber ein Szenario für den schlimmsten Fall, "soweit sind wir noch nicht", stellte Scheuer fest.
+++ 16:13 Volkswagen stellt Mitarbeiter mit Kindern wegen Corona frei +++
Viele Bundesländer schließen ihre Schulen. Doch was machen dann arbeitende Eltern mit ihren Kindern? Der Volkswagen-Konzern bietet dafür eine Lösung an: Man biete "allen Beschäftigten mit Kindern, die das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben und von Schließungen betroffen sind, eine erhöhte Flexibilität an", zitiert die Branchen- und Wirtschaftszeitung "Automobilwoche" aus ihr vorliegenden internen Unterlagen. Dazu zählten die "Entnahme von Freizeitkontingenten" und "erweiterte Möglichkeiten für mobile Arbeit". Auch solle es eine "erneute Wandlungsmöglichkeit aus dem Tarifvertrag über die Gewährung einer tariflichen Zusatzvergütung" geben.
Bei VW gibt es dem Bericht zufolge für bestimmte Beschäftigtengruppen ein jährliches Wahlrecht. Statt der Zahlung der tariflichen Zusatzvergütung könne eine Wandlung in bezahlte Freistellung in Anspruch genommen werden, zitiert die "Wirtschaftswoche" aus einer Personalinformation. Die Regelungen sollen zunächst für alle Standorte in Niedersachsen gelten. Analog solle mit dem Standort Kassel verfahren werden, kündigt der Konzern an.
+++ 15:54 Schwerin bringt Gefängnis-Neuzugänge separat unter +++
Auch die deutschen Gefängnisse reagieren auf die Gefahr durch die Ausbreitung durch das Coronavirus. Über spätere Haftantritte haben wir heute bereits berichtet. Mecklenburg-Vorpommern will die Einschleppung des Virus außerdem verhindern, indem dort Neuzugänge künftig separat untergebracht werden. In den Vollzugsanstalten Bützow und Neustrelitz werden jeweils Aufnahmestationen eingerichtet, sagt Justizministerin Katy Hoffmeister. So soll der direkte Kontakt zu bisherigen Insassen vermieden werden. Besuche in den Gefängnissen finden bis auf weiteres nur mit Trennwänden statt.
Derweil hat sich Berichten zufolge in Frankreich erstmals ein Häftling mit Sars-CoV-2 infiziert. Der 74-Jährige habe seit dem 8. März in einer Einzelzelle im Gefängnis Fresnes südlich von Paris gesessen und kam am Freitag nach dem Auftreten erster Symptome in ein Krankenhaus, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet. Der Mann habe keinen Kontakt zu anderen Häftlingen gehabt und habe wegen seines Alters unter besonderer Überwachung gestanden. In demselben Gefängnis war am Freitag eine Krankenschwester positiv getestet worden.
+++ 15:42 Export-Verbot von Schutzausrüstung abgeschwächt +++
Die Bundesregierung schwächt das Anfang März verhängte Verbot für die Ausfuhr medizinischer Schutzausrüstung ab. Die vom Krisenstab Anfang März beschlossene Allgemeinverfügung werde angepasst, teilt das Wirtschaftsministerium mit. Gegenstände wie Schutzbrillen, Atemschutzmasken, Schutzanzüge oder Handschuhe können demnach nun nach Erteilung einer Exportgenehmigung erfolgen. Ziel der Bundesregierung sei es, die Menschen in Deutschland zu schützen. Ebenso sei aber "die Gewährleistung europäischer Solidarität für die Bundesregierung in Zeiten der Corona-Krise zentrales Prinzip". Damit wird etwa die Lieferung von Schutzausrüstung nach Italien möglich.
+++ 15:26 Bundesschülerkonferenz fordert digitale Lehrangebote +++
Die Bundesschülerkonferenz (BSK) befürchtet wegen der anstehenden Schulschließungen große Nachteile für Schülerinnen und Schüler. "Grundsätzlich empfinden wir den Schritt als richtig, weil er auch erforderlich ist", sagt BSK-Sprecher Torben Krauß. "Wir sehen aber erhebliche Nachteile für die Schüler, besonders für die Abiturienten." Sie hätten kaum eine Chance, den Stoff nachzuholen, zumal es nur wenige Möglichkeiten des digitalen Unterrichts gebe. "Die Bundesschülerkonferenz erwartet schnell umgesetzte Konzepte der Länder, um Schülerinnen und Schüler digitale Lehrangebote zur Überbrückung anbieten zu können", fordert die BSK.
+++ 15:06 Trump twittert: "SOCIAL DISTANCING!" +++
Präsident Trump macht nach Meinung vieler Beobachter keine gute Figur im Umgang mit der Coronavirus-Krise. Nun veröffentlicht er einen Tweet: "SOCIAL DISTANCING!", heißt es da in Großbuchstaben, also soziale Distanzierung. Was genau er meint, ist unklar. Vermutlich ruft er die US-Bevölkerung auf, derzeit möglichst wenige Sozialkontakte zu pflegen. Das ist zumindest der derzeitige Rat deutscher Politiker und Experten.
Kurz zuvor hatte Trump auf Twitter die steigenden Börsenkurse vom Freitag als historisch gefeiert. Dass die Kurse zuvor massiv eingebrochen waren, erwähnte er nicht.
+++ 14:42 Uni Wien dementiert Meldungen zu Ibuprofen und Coronavirus +++
Per WhatsApp-Sprachnachricht wird derzeit die Information geteilt, nach der die Einnahme des Schmerzmittels Ibuprofen schwere Verläufe der Covid-19-Erkrankung begünstigen soll. Dies habe die Uni Wien herausgefunden, heißt es da. Selbst der französische Gesundheitsminister verbreitete das. Doch das ist falsch!
Die medizinische Fakultät der Universität Wien distanziert sich davon klar auf Twitter: "Achtung, bei den derzeit kursierenden WhatsApp-Text- und Sprachnachrichten rund um angebliche Forschungsergebnisse der 'Wiener Uniklinik' zu einem Zusammenhang zwischen Ibuprofen und Covid19 handelt es sich um #FakeNews, die in keinerlei Verbindung mit der #MedUniWien stehen."
Im Gespräch mit RTL/ntv sagt Prof. Dr. Hendrik Streek, Leiter der Virologie am Universitätsklinikum Bonn, es gebe keinen erwiesenen Zusammenhang zwischen dem Coronavirus und der Einnahme des Schmerzmittels Ibuprofen. Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) kann sich aber durchaus vorstellen, dass insbesondere ASS, aber auch Ibuprofen, bei der Lungenerkrankung Covid-19 nicht hilfreich sein könnten. "Ibuprofen hemmt die Blutgerinnung, das wäre ein möglicher Hinweis", erläutert der Virologe. Damit steige das Risiko für innere Blutungen. "Bei Paracetamol ist das nicht der Fall." Dennoch sei ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Ibuprofen und ASS und schweren Verläufen bei Covid-19 nach seinem Wissen bislang nicht gesichert, betont Schmidt-Chanasit.
+++ 14:28 Entwurf für Dekret - Spanien verhängt Ausgangssperre +++
Nach Italien plant auch Spanien wegen der Coronavirus-Pandemie laut einem Entwurf für ein Dekret eine landesweite Ausgangssperre. Die Regierung weise die Bevölkerung an, zu Hause zu bleiben, geht aus dem Dokument hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Ausnahmen seien nur Notfälle oder wenn die Menschen Lebensmittel und Medikamente einkaufen beziehungsweise zur Arbeit müssten.
+++ 14:01 Coronavirus-Infizierte in Bayern: Zahl steigt auf 681 +++
In Bayern steigt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus weiter. Bislang sind im Freistaat 681 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden, wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Samstagnachmittag mitteilt. Das sind 123 Fälle mehr als am Vortag. Mit 364 gibt es die meisten registrierten Infektionen in Oberbayern, davon in München 178 Fälle, in Freising 51 Fälle und in Starnberg 34 Fälle. Zur Eindämmung des Coronavirus liegt das öffentliche Leben im Freistaat weitgehend lahm. Publikumsträchtige Veranstaltungen wurden abgesagt. Ab Montag bleiben bis 19. April landesweit alle Schulen, Kindertagesstätten und Krippen geschlossen.
+++ 13:48 NRW meldet 200 neue Infektionen über Nacht +++
Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen ist in Nordrhein-Westfalen weiter gestiegen. Am Samstagvormittag gab es 1636 bestätigte Erkrankungen mit dem Erreger Sars-CoV-2, wie das Gesundheitsministerium in Düsseldorf meldete. Am Freitagnachmittag waren es noch 1433 Fälle gewesen. Der Kreis Heinsberg bleibt mit 589 nachgewiesenen Infektionen mit großem Abstand am stärksten betroffen. Die Städteregion Aachen und Köln folgen mit 85 und 83 Infektionen. In der zweitgrößten Stadt Düsseldorf gibt es 23, in Dortmund 14 und in Essen 34 neue Fälle.
+++ 13:38 Zahl der Todesopfer im Iran steigt auf fast 100 +++
Im Iran ist die Zahl der Toten durch das Coronavirus nach Behördenangaben um 97 auf insgesamt 611 angestiegen. Auch die Zahl der mit dem Virus infizierten Menschen sei binnen 24 Stunden um 1365 auf nunmehr 12.729 gestiegen, teilte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Kianusch Dschahanpur, am Samstag in einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz mit. 4300 Menschen, bei denen das Virus festgestellt worden sei, hätten sich inzwischen von der Krankheit erholt.
Den Angaben zufolge ist die Provinz Teheran mit 347 neuen Fällen am stärksten betroffen, gefolgt von Isfahan mit 155 und der nördlichen Region Albors mit 134 Fällen. Trotz der Anstrengungen des Iran zur Eindämmung des Virus sei weiter mit steigenden Fallzahlen zu rechnen, sagte der Sprecher. Der Iran ist nach China eines der am stärksten vom Coronavirus betroffenen Länder.
+++ 13:33 Saarland ruft dringend zu Blutspenden auf +++
Die saarländische Landesregierung ruft dringend zu Blutspenden auf. Viele Blutspendedienste stellten derzeit "eine spürbar gesunkene Spendenbereitschaft" der Bevölkerung durch die Coronavirus-Pandemie fest, erklärte Gesundheitsministerin Monika Bachmann. Doch erhöhe der Besuch eines Blutspendetermins nicht das Risiko für eine Ansteckung mit dem Coronavirus. "Hier gelten sehr hohe Hygienestandards, so dass für Blutspender keine Gefahr zur Ansteckung mit einer Infektionskrankheit besteht", hob die Ministerin hervor.
Spender mit grippalen Symptomen würden nicht zur Spende zugelassen - ebenso wenig Menschen, die sich erst vor kurzem in Corona-Risikogebieten aufgehalten haben oder Kontakt mit einer infizierten Person hatten, hieß es weiter.
+++ 13:10 Berlin setzt Haftantritte teilweise aus +++
Menschen, die in Berlin wegen nicht gezahlter Geldstrafen in Haft müssen, bleiben wegen der Coronakrise vorerst verschont. Es gelte jetzt ein Aufschub von vier Monaten, sagte der Sprecher der Berliner Justizverwaltung, Sebastian Brux. Zum einen solle damit die mögliche Ansteckungsgefahr mit dem neuartigen Coronavirus reduziert werden. Zugleich könnten so die medizinischen Ressourcen im Justizvollzug konzentriert werden. In den Gefängnissen seien derzeit aber keine Coronafälle bekannt, sagte er.
So genannte Ersatzfreiheitsstrafen werden verhängt, wenn etwa notorische Schwarzfahrer zu einer Geldstrafe verurteilt wurden, diese aber nicht zahlen wollen oder können. "Ersatzfreiheitsstrafer" sind laut Brux im Schnitt 30 Tage im Gefängnis. Im Berlin sitzen derzeit 271 Betroffene ein. Sie würden nach und nach entlassen. "Der Bereich wird komplett leer", so der Sprecher.
+++ 12:44 Edeka-Filiale rationiert Klopapier und Seife +++
Ein Edeka-Markt reagiert auf die Hamsterkäufe mit einer Mengenbeschränkung für verschiedene Produkte. Auf einem Aushang beschränkt der Markt die Einkäufe von Toilettenpapier, Zwieback und Knäckebrot auf jeweils ein Produkt pro Käufer. Von Seife, Konserven, Zucker, Mehl, Nudeln und Reis dürfen nur jeweils zwei Packungen gekauft werden. Die Kassierer hätten die Anweisung erhalten, die eingekauften Mengen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu kürzen. "Wir bitten Sie darum, von Diskussionen abzusehen", heißt es abschließend.
+++ 12:28 Spahn dementiert Lockdown-Gerüchte +++
Das Gesundheitsministerium reagiert in einem Tweet auf Gerüchte über angebliche massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens. "Das stimmt nicht!", schreibt das Ministerium von Minister Jens Spahn. Diese und ähnliche Falschinformationen würden viele Bürgerinnen und Bürger verunsichern.
+++ 12:09 Berlin bestätigt mehr als 50 neue Fälle +++
In Berlin ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle weiter gestiegen. Mit Stand Freitagnachmittag lagen die nachgewiesenen Infektionen bei 216, teilte die Gesundheitsverwaltung am Samstag mit. Das ist eine Zunahme um mehr als 50 Fälle im Vergleich zu der am Freitag gemeldeten Zahl von knapp 160. Im Krankenhaus isoliert und behandelt würden nun 13 Menschen, alle anderen seien Zuhause in Quarantäne. 116 der Betroffenen seien Männer, 99 Frauen, bei einem Fall war das Geschlecht nicht angegeben, hieß es weiter. Die Kontaktpersonen der neuen Fälle würden derzeit ermittelt, kontaktiert und isoliert, so die Behörde.
+++ 12:00 Mecklenburg-Vorpommern schließt Schulen +++
Wegen der Coronavirus-Epidemie bleiben von Montag an auch in Mecklenburg-Vorpommern Schulen und Kitas flächendeckend geschlossen. Das teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Samstag am Rande einer Sondersitzung ihres Kabinetts in Schwerin mit. Die Landesregierung in Schwerin folgt damit den Entscheidungen anderer Bundesländer.
+++ 11:25 Dr. Specht: "Es kann eine zweite Welle geben" +++
+++ 11:25 Türkei verbietet Einreise aus neun Ländern - auch aus Deutschland +++
Die Türkei hat Reisenden aus neun europäischen Ländern die Einreise verboten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das erklärte das türkische Innenministerium am Samstag. Die Grenze sei für Menschen aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Spanien, Belgien, Dänemark, Norwegen, den Niederlanden und Schweden geschlossen. Auch Menschen aus Drittländern, die sich in den vergangenen 14 Tagen in diesen neun Ländern aufgehalten haben, dürften nicht mehr einreisen.
Türkische Staatsbürger dürften "vorübergehend" nicht in die genannten Länder reisen, hieß es weiter. Die Türkei hatte am Freitag angekündigt, von Samstagmorgen an Flüge in diese Länder bis zum 17. April auszusetzen. Bereits zuvor hatte Ankara Flüge nach China, Iran, Irak, Italien und Südkorea eingestellt. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle in der Türkei war am Freitag auf fünf gestiegen.
+++ 11:14 Merkel erneuert: soziale Kontakte "weitestgehend einstellen" +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihren Aufruf an Menschen in Deutschland bekräftigt, angesichts der Coronakrise ihre sozialen Kontakte "weitestgehend einzustellen". "Wo immer das möglich ist", sei dies nun wichtig, weil die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Coronavirus noch dauern werde, sagte Merkel am Samstag in ihrem Podcast. Alle seien aufgerufen, nicht notwendigen Veranstaltungen fernzubleiben, bis hinein in das familiäre Umfeld.
"Wir helfen damit ganz konkret Menschen und können Solidarität in der Gesellschaft zeigen", fügte die Kanzlerin hinzu. Sie zeigte sich überzeugt, "dass viele Menschen in Deutschland sich an diesem Handeln aus voller Überzeugung beteiligen werden".
+++ 11:04 Lufthansa-Tochter Swiss streicht massiv Flüge +++
Die Lufthansa-Tochter Swiss International fährt ihr Angebot massiv zurück. "Es wird rund die Hälfte der Kurz- und Langstreckenflotten vorübergehend aus dem Betrieb genommen. Somit werden weitere Kosten gespart", erklärt Swiss. Für das fliegende Personal werde Kurzarbeit beantragt, "weitere Bereiche am Boden sind in Prüfung".
+++ 10:57 Japan setzt Olympia-Vorbereitungen weiter fort +++
Japan setzt die Vorbereitungen für die Olympischen Sommerspiele in Tokio weiter fort. Das sagt Ministerpräsident Shinzo Abe. In Japan sei es derzeit nicht geboten, den Notstand auszurufen. Experten stellten bislang keinen explosiven Anstieg der Coronavirus-Fälle fest, sagt Abe auf einer Pressekonferenz. Dem staatlichen Sender NHK zufolge ist die Zahl auf 1423 gestiegen, einschließlich der 697 Infektionen auf den Kreuzfahrtschiff Diamond Princess.
+++ 10:18 Erster Corona-Toter in Luxemburg +++
In Luxemburg gibt es einen ersten Corona-Todesfall. Eine 94-jährige Person sei an den Folgen der Infektion mit dem Coronavirus gestorben, teilte die luxemburgische Regierung am Freitagabend mit. Der Fall zeige, dass vor allem ältere Menschen besonders geschützt werden müssten. Mit einem Paket an Maßnahmen versucht auch Luxemburg, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Unter anderem sind Schulen und Kindertagesstätten ab Montag für zwei Wochen geschlossen. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit Sars-CoV-2 ist im Großherzogtum auf 38 (Stand Freitagabend) gestiegen.
+++ 09:44 Google arbeitet an Website zu Symptom-Bestimmung +++
Der Internet-Gigant Google arbeitet an der Entwicklung einer Website, mit deren Hilfe Bürger anhand ihrer Symptome selbst abschätzen können sollen, ob ein Test auf das neuartige Coronavirus notwendig ist. Das Google-Schwesterunternehmen Verily Life Sciences befinde sich in einem "frühen Stadium der Entwicklung", erklärte Google. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump gesagt, Google arbeite mit einem großen Entwicklerteam an dem Projekt und habe bereits bedeutende Fortschritte erzielt.
Laut Google soll die Website zunächst in der Region rund um San Francisco getestet und das Projekt dann allmählich weiter ausgeweitet werden. US-Vizepräsident Mike Pence erklärte dagegen, ein Startdatum für die neue Website solle voraussichtlich bereits am Sonntagabend bekannt gegeben werden: "Man kann auf die Website gehen, seine Symptome eingeben und bekommt dann Hinweise, ob ein Test angeraten ist oder nicht", sagte Pence. Zudem werde die Website dem Nutzer Anlaufstellen in seiner Nähe nennen, wo ein Virus-Tests vorgenommen werden könne.
+++ 09:19 Apple schließt alle Apple-Stores außerhalb Chinas +++
Apple schließt alle Ladengeschäfte außerhalb der Region China bis zum 27. März. Das kündigt Konzernchef Tim Cook in einem Schreiben an, das auf der Internetseite des Unternehmens veröffentlicht wird.
+++ 08:58 Vietnam verweigert Europäern die Einreise +++
Vietnam lässt ab Sonntag keine Bürger aus europäischen Ländern des Schengenraums und aus Großbritannien mehr einreisen. Außerdem wird die Visumsvergabe für alle Ausländer vorübergehend gestoppt, wie das Außenministerium mitteilt.
In Taiwan müssen Reisende aus Europa sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Die Regelung gilt ab Dienstag, wie die Regierung mitteilt. Zugleich verschärft sie ihre Reisewarnung für den Schengenraum sowie Großbritannien und Irland und rät von nicht dringend nötigen Reisen dorthin ab.
In Tunesien müssen sich ab sofort Reisende aus Deutschland für 14 Tage in ihrem Aufenthaltsort in Quarantäne geben und dürfen das Land vor Ablauf dieser Frist auch nicht verlassen, gibt das Auswärtige Amt bekannt.
+++ 08:33 Regieren im Homeoffice: Trudeau zeigt Quarantänealltag +++
Die Kinder bauen mit Lego, die Ehefrau hängt am Telefon und er selbst telefoniert mit Politikern in aller Welt: Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat Reportern einen Einblick in sein Leben unter Quarantäne gewährt. Vor seinem Backsteinhaus in Ottawa stehend - natürlich mit gebührendem Hygieneabstand zu den Journalisten - betonte Trudeau am Freitag (Ortszeit): "Ich will es ganz klar sagen: Ich habe keine Symptome. Mir geht es gut. Die Technologie ermöglicht es mir, von zu Hause aus zu arbeiten."
Nachdem seine Frau Sophie positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde, stehen Trudeau, seine Frau und die drei Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren seit Donnerstag unter Quarantäne. Dem Premierminister bleibt nur das Regieren in Heimarbeit. Das sei "eine Unannehmlichkeit und ein bisschen frustrierend", schilderte Trudeau: "Wir sind letztlich alle soziale Wesen, aber wir müssen das nun so machen."
Von zu Hause aus führte Trudeau seit Donnerstag Telefongespräche mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, US-Präsident Donald Trump, dem italienischen Regierungschef Giuseppe Conte sowie kanadischen Regionalpolitikern. Die Familie beschäftigt sich derweil so gut es geht: "Fast den ganzen Morgen haben die Kinder mit Lego gespielt und meine Frau hat mit Freunden und Familie telefoniert", sagte der Premier.
+++ 07:57 Söder will Bundeswehr in Krankenhäusern einsetzen +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder von der CSU fordert eine stärkere Einbindung der Bundeswehr in den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. "Wir sollten überlegen, die Bundeswehr stärker einzubinden", sagt der CSU-Chef den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Bundeswehr solle "mit Pflegepersonal, Ärzten, Laboreinrichtungen und Kapazitäten in ihren Krankenhäusern mithelfen". Das sei "angesichts dieser Krise unabdingbar". Die Bundeswehr hilft nach eigenen Angaben bereits Kreisen und Kommunen im Rahmen von Amtshilfen in der Corona-Krise.
Söder sprach sich außerdem dafür aus, die Steuern schnell zu senken. "Eine Halbierung der Stromsteuer wäre ein richtiger Schritt. Auch die Umsetzung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes drängt. Steuersenkungen haben den Vorteil, dass sie sofort wirken", sagte Söder den Funke-Zeitungen. Söder hält demnach die Bildung einer "Koalition der Klugen" aus Wirtschaft und Politik für nötig, um Arbeitsplätze zu erhalten und Wettbewerbsfähigkeit zu stabilisieren.
+++ 07:23 China: Mehrheit der neuen Infektionen eingeschleppt +++
Die chinesischen Behörden haben am heutigen Samstag lediglich elf neue Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Die Mehrzahl der neuen Fälle sei aus dem Ausland eingeschleppt, teilte die nationale Gesundheitskommission in Peking mit.
Demnach gab es vier neue Fälle in der Stadt Wuhan, von der das Virus im Dezember seinen Ausgang genommen hatte. Die übrigen sieben Infektionen seien bei Menschen aufgetreten, die aus dem Ausland nach China gereist seien. Insgesamt gibt es damit inzwischen 95 Fälle, in denen das Virus aus dem Ausland nach China eingeschleppt wurde.
+++ 07:23 Studie: Reisestopps verlangsamen Virus-Verbreitung +++
Die nach dem Ausbruch des Coronavirus in China vorgenommenen Reisebeschränkungen haben den Export von Fällen ins Ausland einer Studie zufolge bis Mitte Februar um rund 70 Prozent verringert. Ohne diese Reisebeschränkungen wären bis zum 15. Februar 779 Sars-CoV-2-Fälle exportiert worden, schreiben die Autoren um Alison Galvani von der US-Universität Yale im Fachjournal "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) veröffentlichten Studie.
Ende 2019 waren erste Fälle in der chinesischen Metropole Wuhan bekannt geworden, rund drei Wochen später hatte die chinesischen Regierung weitgehende Reisebeschränkungen eingeführt. Diese und andere Reisebeschränkungen und Einreisekontrollen hätten die Ausbreitung des neuartigen Erregers verlangsamt, schreiben die Forscher. Alleine könnten sie so einen Ausbruch aber nicht eindämmen - beispielsweise weil viele Infizierte bei der Einreise in ein anderes Land keine Symptome gezeigt hätten. Für ihre Untersuchung nutzten die Wissenschaftler unter anderem Flugdaten und solche zur Verbreitung des Virus.
+++ 07:10 Arbeitgeber sollen "flexible Lösungen" für Eltern finden +++
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat die Arbeitgeber aufgefordert, Arbeitnehmern nach der Schließung von Schulen und Kitas bei der Kinderbetreuung entgegenzukommen. "Von den Arbeitgebern muss erwartet werden, dass sie in einer solchen Krisensituation mit ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern flexible Lösungen finden", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Welt". Paragraf 616 des Bürgerlichen Gesetzbuches sehe vor, "dass unter bestimmten Umständen Eltern wegen einer Krankheit oder Betreuungsnotwendigkeit ihres Kindes vorübergehend der Arbeit fernbleiben dürfen".
Landsberg plädierte für Regelungen auf Länderebene: "Es wäre sicher hilfreich, wenn die zuständigen Landesbehörden entsprechende Absprachen mit den Arbeitgeberverbänden anstreben würden." Aber auch die Kommunen seien als Träger von Schulen und Kindergärten und als Arbeitgeber gefordert, flexible Lösungen zu entwickeln, sagte Landsberg weiter. Große Krisen erforderten "gemeinsame, flexible Antworten, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und die Zukunft zu sichern".
+++ 06:57 Kurzarbeitergeld laut Bundesagentur gesichert +++
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) sieht sich auch für einen starken Anstieg von Kurzarbeit in Folge der Coronavirus-Krise gerüstet. Es seien keine besonderen Vorkehrungen im Haushalt erforderlich, um Kurzarbeitergeld zu zahlen, sagte eine Sprecherin der Behörde auf Anfrage. Derzeit seien dafür im Haushalt der BA 255 Millionen Euro eingeplant. "Kurzarbeitergeld ist eine gesetzliche Pflichtleistung und wird deshalb auf jeden Fall ausbezahlt - unabhängig von dem aktuellen Haushaltsansatz", erklärte die Sprecherin. Sollten mehr Mittel erforderlich werden, dann könnten diese aus der Rücklage der BA bestritten werden.
Um Deutschlands Beschäftigte vor Arbeitslosigkeit zu schützen, hatte der Bundestag am Freitag einen Gesetzentwurf für ein erleichtertes Kurzarbeitergeld beschlossen. Demnach sollen ab April Unternehmen leichter als bisher Leistungen der Bundesagentur beantragen können. Betriebe können so Kurzarbeitergeld schon nutzen, wenn nur 10 Prozent der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sind - statt wie bisher ein Drittel.
+++ 06:44 Mehrere Länder schließen Grenzen für Deutsche +++
- Uruguay schließt wegen der Coronavirus-Pandemie seine Grenzen für Reisende aus Deutschland und anderen "Risikoländern". Präsident Luis Lacalle Pou kündigte am Freitag an, Reisende aus neun "Risikoländern" für zwei Wochen unter Quarantäne zu stellen. Betroffen sind Reisende aus China, Südkorea, Japan, Singapur, Iran, Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland. Die Regierung in Montevideo hatte zuvor die ersten vier Coronavirus-Fälle in Uruguay bestätigt. Sie rief den Gesundheitsnotstand aus, verhängte ein Anlandeverbot für Kreuzfahrtschiffe und sagte öffentliche Veranstaltungen ab.
- Auch Kolumbien kündigte Einreisebeschränkungen für Reisende aus Europa und Asien an, die zunächst zwei Wochen lang gelten sollen. Die Grenze zum Nachbarland Venezuela wird komplett abgeriegelt, wie Kolumbiens Präsident Iván Duque ankündigte.
- Der verhängte Einreisestopp in die USA ist für Menschen aus weiten Teilen Kontinentaleuropas in Kraft getreten. Die Maßnahme gilt seit 23.59 Uhr am Freitag (4.59 Uhr MEZ am Samstag) für Menschen aus dem Schengen-Raum, der 26 europäische Staaten umfasst, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz.
- Wer in Neuseeland einreist, muss sich ab Sonntag 14 Tage lang in Quarantäne begeben. Das kündigte Premierministerin Jacinda Ardern am Samstag an, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Nur Reisende, die von den Pazifischen Inseln kommen, sind davon ausgenommen.
+++ 06:36 US-Kongress billigt Milliarden-Hilfspaket für Familien +++
Der US-Kongress hat mit deutlicher Mehrheit ein milliardenschweres Hilfspaket für Familien gebilligt. Das Gesetz, auf das sich die Demokraten im Repräsentantenhaus mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump zuvor verständigt hatten, wurde am späten Freitagabend (Ortszeit) mit 363 zu 40 Stimmen angenommen. Anfang kommender Woche soll noch der US-Senat zustimmen, die zweite Kammer des Parlaments, in der Trumps Republikaner die Mehrheit haben. Anschließend muss der Präsident das Gesetz unterzeichnen. Trump hatte am Freitag wegen der Ausbreitung des Coronavirus in den USA einen nationalen Notstand ausgerufen.
"Wir sind stolz darauf, dass wir eine Vereinbarung mit der Regierung erzielt haben", hatte die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in einem Schreiben an demokratische Kongressabgeordnete mitgeteilt. Trump schrieb auf Twitter, er unterstütze das Paket voll und ganz. In einem weiteren Tweet betonte der Präsident, er wolle das Gesetz so schnell wie möglich unterschreiben. Es sieht unter anderem Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und kostenlose Coronavirus-Tests vor.
+++ 06:25 Lieferengpass für Pneumokokken-Impfstoffe +++
Die für Risikogruppen empfohlenen Impfstoffe gegen Pneumokokken sind gegenwärtig nur eingeschränkt lieferbar. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) im hessischen Langen wies am Freitag auf Lieferengpässe bei den beiden Impfstoffen Pneumovax 23 und Prevenar 13 hin. In Zusammenhang mit der derzeitigen Coronavirus-Epidemie hatten Experten besonders gefährdeten Menschen geraten, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen, um das Risiko für eine Lungenentzündung zu senken. Eine Lungenentzündung zählt zu den Hauptgefahren bei Menschen mit der Lungenkrankheit Covid-19, die durch das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 verursacht wird.
Pneumovax soll nach PEI-Angaben voraussichtlich Anfang Mai wieder lieferbar sind. "Auch bei Wiederverfügbarkeit der Impfstoffe sollten Pneumokokken-Impfungen ausschließlich dem Personenkreis vorbehalten bleiben, der in den gültigen Impfempfehlungen der STIKO benannt ist", hieß es auf der Website der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI). Dies sind im Fall von Pneumovax Patienten mit geschwächtem Immunsystem, Senioren ab dem Alter von 70 Jahren und Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen. Prevenar soll demnach ausschließlich für die Grundimmunisierung von Säuglingen verwendet werden.
+++ 06:09 Krankschreibungen sollen für 14 Tage gelten +++
Der Deutsche Hausärzteverband hat angesichts der steigenden Zahl an Corona-Fällen und Corona-Verdachtsfällen eine weitere Lockerung der Krankschreibungs-Regeln gefordert. Die Möglichkeit einer unkomplizierten Krankschreibung für sieben Tag sollte auf 14 Tage ausgedehnt werden, sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Erst dann sei die Ansteckungsgefahr gebannt.
Seit dieser Woche können sich Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemwege nach telefonischer Rücksprache mit dem Arzt für sieben Tage krank schreiben lassen. In die Praxis müssen sie dafür nicht kommen. Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verdeutliche auch, wie wichtig es sei, die Ärzte möglichst von Bürokratie zu entlasten, sagte Weigeldt. "Das wäre auch in ruhigeren Zeiten hilfreich und würde die Versorgung unser Patienten deutlich vereinfachen."
+++ 05:45 Einreisestopp in die USA ist in Kraft +++
Der von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreisestopp für Menschen aus weiten Teilen Kontinentaleuropas ist in Kraft getreten. Die Maßnahme gilt seit 23.59 Uhr am Freitag (4.59 Uhr MEZ am Samstag) für Menschen aus dem Schengen-Raum, der 26 europäische Staaten umfasst, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Damit soll die weitere Ausbreitung des Coronavirus in den USA eingeschränkt werden. Trump hatte am Mittwochabend in einer Ansprache an die Nation angekündigt, die Regelung solle 30 Tage gelten. Amerikaner, die sich im Schengen-Raum aufhalten, dürfen in die USA zurückkehren, müssen sich aber Tests unterziehen. Trump sagte am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, angesichts steigender Infektionszahlen in Großbritannien - das dem Schengen-Raum nicht angehört - müsse die Maßnahme vielleicht auf dieses Land ausgeweitet werden.
+++ 05:01 China meldet nur noch wenige Neuinfektionen +++
Mit nur elf neu nachgewiesenen Fällen bleibt die Zahl der neuen Coronavirus-Erkrankungen in China weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Wie aus den neuesten Daten der Pekinger Gesundheitskommission hervorging, wurden landesweit drei Fälle mehr als am Vortag registriert. Schon seit Tagen liegt die Zahl der Neuinfektionen jedoch im unteren zweistelligen Bereich. 13 Menschen kamen durch die Lungenkrankheit Covid-19 ums Leben, wie die Kommission ferner mitteilte.
Seit Beginn der Epidemie im Dezember haben sich nach der offiziellen Statistik insgesamt 80.824 Menschen in Festlandchina mit dem neuen Coronavirus infiziert. Mehr als 65.000 haben die Krankenhäuser wieder verlassen. 3189 Tote sind bislang in der Volksrepublik zu beklagen.
+++ 04:12 Grüne wollen Rettungsfonds für Kulturschaffende +++
Die Grünen fordern in der Coronavirus-Krise einen Rettungsfonds für Solo-Selbstständige und Kulturschaffende. Der Fonds solle schnell und unbürokratisch helfen, wenn die wirtschaftliche Existenz nachweislich infolge von Umsatzeinbußen durch die Epidemie gefährdet sei, heißt es in einem Papier, das unter anderem die Parteichefs Robert Habeck und Annalena Baerbock sowie die Bundestags-Fraktionschefs Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter unterzeichnet haben. Die Grünen loben darin, was die Bundesregierung zur Unterstützung von Unternehmen angekündigt hat, fordern aber weitere Erleichterungen etwa für Kommunen und Familien. "In einer Krise dieses Ausmaßes müssen Regierung und Opposition zusammenarbeiten", heißt es in dem achtseitigen Papier. "Wir bieten der Regierung unsere Unterstützung an."
+++ 03:49 In den USA starten keine Kreuzfahrtschiffe mehr +++
In den USA werden nach Angaben von Präsident Donald Trump wegen der Coronavirus-Pandemie 30 Tage lang keine Kreuzfahrtschiffe mehr starten. Auf seinen Wunsch hätten die Kreuzfahrtunternehmen Carnival, Royal Caribbean, Norwegian und MSC eingewilligt, in US-Häfen startende Kreuzfahrten für 30 Tage auszusetzen, gab Trump am Freitag via Twitter bekannt.
Am Donnerstag hatte bereits die zu Carnival gehörende Reederei Princess Cruises angekündigt, alle ihre Kreuzfahrten für 60 Tage auszusetzen. Betroffen sind alle Schiffe, die zwischen dem 12. März und dem 10. Mai ablegen sollten. Die Reederei betreibt anderem die "Grand Princess" und die "Diamond Princess". Auf beiden Schiffen hatte sich das Coronavirus ausgebreitet. Die "Grand Princess" lag deshalb tagelang vor der Küste Kaliforniens, bis sie am Montag im Hafen von Oakland anlegen konnte.
+++ 03:11 New York eröffnet Drive-In Teststation +++
New York eröffnet die erste Coronavirus-Teststation für Autofahrer. Die Fahrer können auf das Gelände fahren, wo ihnen von geschultem Personal der Gesundheitsdienste Speichelproben entnommen werden. Die gehen dann an Labors, die innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose stellen. In der Millionenstadt sollen mehrere dieser "drive-through" (fahr durch) eingerichtet werden.
+++ 02:32 Papst erwirkt Öffnung einiger Kirchen in Rom +++
Nach Kritik von Papst Franziskus sind einige Kirchen in Rom wieder geöffnet. Das teilte Kardinalvikar Angelo De Donatis mit. Der Papst hatte zuvor in einer Messe mit Blick auf die Kirchen-Schließungen gesagt, dass "drastische Maßnahmen nicht immer gut" seien. In Italien sind wegen der Coronavirus-Pandemie auch Gottesdienste untersagt. Am Donnerstag hatte das Bistum Rom dann sogar die Schließung aller Kirchen angeordnet. Diese Entscheidung habe bei vielen Gläubigen für Irritationen gesorgt, räumte De Donatis nun ein. Einige hätten sich nun "noch isolierter" gefühlt. Einige kleine Kirchen in Rom sollen den Gläubigen daher wieder offen stehen. Für Touristen bleiben aber alle Kirchen geschlossen.
Weil alle öffentlichen Gottesdienste in Italien untersagt sind, werden die Frühmessen des Papstes seit Anfang der Woche per Livestream aus der Kapelle seiner Residenz Santa Marta im Internet übertragen. Am Dienstag hatte das Kirchenoberhaupt alle Priester aufgefordert, "den Mut" zu haben, auch Coronavirus-Infizierte zu besuchen.
+++ 01:55 KLM streicht bis zu 2000 Stellen +++
Die niederländische Fluggesellschaft KLM streicht wegen der Coronavirus-Krise bis zu 2000 Stellen. KLM-Chef Pieter Elbers kündigte am Freitag zudem Kurzarbeit für die rund 33.000 Angestellten und andere Sparmaßnahmen an, um die finanziellen Folgen der Coronavirus-Pandemie abzumildern.
KLM, die seit 2004 zusammen mit Air France den französisch-niederländischen Luftfahrtkonzern Air France-KLM bildet, hatte bereits am Dienstag angekündigt, wegen der Coronavirus-Pandemie tausende Flüge zu streichen. Allein im März sollen 3600 Verbindungen wegfallen. Besonders betroffen sind Flüge nach China und Italien.
+++ 1:05 Madrid und Tirol zu Risikogebieten erklärt +++
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus jetzt auch die spanische Hauptstadt Madrid und das österreichische Bundesland Tirol zu Risikogebieten erklärt.
Bislang standen bereits Italien, der Iran, die Provinz Hubei in China, die Provinz Nord-Gyeongsang in Südkorea und die Region Grand Est in Frankreich auf der Liste des RKI.
+++ 00:30 Katalonien plant eigene Sperrzone +++
Katalonien will eine Sperrzone einrichten, um die Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie im Nordosten des Landes zu bekämpfen. Mit dieser Maßnahme wolle man den "Kollaps des (katalanischen) Gesundheitssystems verhindern", erklärte Regionalpräsident Quim Torra. Dazu benötige er die Hilfe der Zentralregierung. Eigentlich kann sich eine spanische Region nicht selbst zur Sperrzone erklären und diese Maßnahme dann auch noch umsetzen. Das von Separatisten regierte Katalonien ist allerdings schon seit Jahren als "aufmüpfige" Region bekannt. Deshalb interpretierten einige Medien in Spanien die Worte Torras dahingehend, dass die Sperrzone beschlossene Sache sei. "Der (spanische) Staat muss uns unterstützen und die Ankünfte in Häfen, Flughäfen und im Bahnverkehr stoppen. Das haben wir so übermittelt. Wir warten nun auf eine Antwort, um die Sperrzone wirksam zu machen", sagte Torra bei einer Pressekonferenz.
Die Zahl der Infizierten war am Freitag nach Behörden-Angaben von 319 auf 509 gestiegen. Sechs dieser Menschen starben. In ganz Spanien wurden bis in die Nacht insgesamt mehr als 5200 Infektionen gezählt. Es gab außerdem bereits 133 Todesfälle. Auf einer außerordentlichen Ministerratssitzung will die linke Regierungskoalition von Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag per Dekret den Alarmzustand ausrufen.
+++ 23:58: Italiener machen Musik auf Balkonen +++
Jeder für sich, aber alle zusammen: Millionen Italiener müssen wegen des Coronavirus zuhause bleiben - aber auf Balkonen musizieren dürfen sie noch. Von Nord bis Süd stellten sich daher am Freitagabend zur gleichen Zeit Menschen mit Instrumenten oder singend auf ihre Balkone oder an die Fenster, um Lieder gegen Angst, Einsamkeit und Langeweile in der Isolation anzustimmen. Beim "Flashmob sonoro" (klingender Flashmob) war das ganze Land dabei: Harfenspieler, Flötisten, Pianisten, Kinder an Trommeln, Gitarrenspieler und tanzende Menschen auf Balkonen waren in Videos zu sehen. Der Aktion "Zeigt Euch am Fenster" schloss sich auch Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi an. "Zusammen schaffen wir das", erklärte sie in den sozialen Netzwerken. Italien ist nach China das Land mit den meisten Covid-19-Opfern. Das ganze Land ist mittlerweile Sperrzone mit strikten Auflagen, nicht das Haus zu verlassen außer in notwendigen Fällen wie zum Beispiel zum Einkaufen.
+++ 23:10 Merkel: "Sind finanziell für Krisenhilfen gerüstet" +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht die Bundesregierung finanziell gut gerüstet für den Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. Bei einem Treffen mit Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften im Kanzleramt bekräftigte sie, alles Notwendige zu tun, um die Wirtschaft in dieser besonderen Lage zu stabilisieren. "Wir haben in den letzten Jahren gut gewirtschaftet. Die finanziellen Reserven sind vorhanden", sagte sie. Die Regierung hatte am Freitag ein umfassendes Paket auf den Weg gebracht unter anderem mit unbegrenzten Liquiditätshilfen für betroffene Unternehmen.
Industriepräsident Dieter Kempf sagte, die Bundesregierung habe angesichts des steigenden Rezessionsrisikos das Richtige getan. "Lobenswert ist, dass die Regierung vorab keine finanziellen Grenzen aufzeigt. Somit braucht keine Sorge um endliche Mittel und ein Windhundrennen aufzukommen." Die erleichterte Gewährung von Steuerstundungen und der Verzicht auf Vollstreckungsmaßnahmen seien grundsätzlich zu begrüßen. Wünschenswert sei es außerdem, die unbürokratische Erstattung von Entgeltfortzahlungen zu ermöglichen, wenn sich Arbeitnehmer durch behördliche Anordnung in Quarantäne befänden.
+++ 22:29 Trump will sich "wahrscheinlich" nun doch testen lassen +++
US-Präsident Donald Trump will sich nach eigenen Worten nun doch "wahrscheinlich" einem Coronavirus-Test unterziehen. Er könnte einen solchen Test "sehr bald" machen, sagt Trump bei einer Pressekonferenz. Er betont zugleich, er habe keinerlei Krankheitssymptome. Trump war am vergangenen Wochenende bei einem Treffen mit Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro mit einem von dessen Mitarbeitern in Kontakt gekommen, bei dem später das Virus nachgewiesen wurde. Ein von dem Mitarbeiter im Internet veröffentlichtes Foto zeigt ihn neben Trump und US-Vizepräsident Mike Pence. Das Weiße Haus erklärt aber bislang, ein Test sei nicht notwendig. Eine Untersuchung bei Bolsonaro fiel am Freitag negativ aus.
+++ 22:12 Deutschland schränkt Beteiligung an Militärmanöver "Defender" ein +++
Wegen der Ausbreitung der Corona-Epidemie schränkt auch die Bundeswehr ihren Anteil an dem Militärmanöver "Defender Europe 20" ein. Die Beteiligung an Übungen auf den Truppenübungsplätzen Bergen-Munster im April in Niedersachsen sei abgesagt, teilt die Bundeswehr mit. Dort hätten 250 Soldaten des Heeres teilnehmen sollen. Die USA haben inzwischen die Verlegung weiterer Truppen über den Atlantik eingefroren. "Defender Europe 20" ist als die größte Verlegeübung der US-Streitkräfte seit 25 Jahren angelegt gewesen. Nach bisherigen Planungen sollten insgesamt 20.000 Soldaten über den Atlantik geschickt werden. Insgesamt waren 37.000 Teilnehmer vorgesehen.
+++ 21:50 Italien-Rückkehrer sollen auch ohne Symptome zu Hause bleiben +++
Das Bundesgesundheitsministerium fordert wegen der Corona-Epidemie alle kürzlich aus Italien, Österreich oder der Schweiz Zurückgekehrten auf, sich selbst in Quarantäne zu begeben. "Wenn Sie innerhalb der letzten 14 Tage in Italien, in der Schweiz oder in Österreich waren: Vermeiden Sie unnötige Kontakte und bleiben Sie zwei Wochen zu Hause", heißt es auf Twitter. Dies gelte "unabhängig davon, ob Sie Symptome haben oder nicht". Bisher war dies überwiegend nur für Menschen empfohlen worden, die Symptome einer Covid-19-Erkrankung wie etwa Fieber zeigen.
+++ 21:31 Zeitung: Spahn will Arzt-Rentner reaktivieren +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will einem Medienbericht zufolge Arzt-Rentner sowie Pfleger und Krankenschwestern, die im Ruhestand sind, reaktivieren. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf einen Brief Spahns an die Geschäftsführer der deutschen Krankenhäuser. In dem Appell schreibt der CDU-Politiker demnach an die Geschäftsführer der Kliniken gerichtet: "Bitte planen Sie jetzt, wenn möglich, den Rückgriff auf Studenten und bereits im Ruhestand befindliches Personal und bilden Sie dieses möglichst jetzt schon aus."
+++ 21:13 Erster Bundesliga-Profi positiv auf Coronavirus getestet +++
Beim SC Paderborn gibt es einen ersten bestätigten Coronavirus-Fall: Wie der Bundesliga-Klub bekanntgibt, ist Innenverteidiger Luca Kilian positiv getestet worden. Zuvor hatte es bei Chef-Trainer Steffen Baumgart Entwarnung gegeben. Kilian ist nach Angaben des Vereins seit einigen Wochen aufgrund einer Verletzung nicht zum Einsatz gekommen. "Der SCP07 wird in enger Abstimmung mit den Behörden vor Ort umfangreiche Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus einleiten", heißt es vonseiten Paderborns. Am Samstag sollen sich alle Spieler und Mitglieder des Funktionsteams einem Coronatest unterziehen.
+++ 20:48 Kuba will Mittel gegen das Coronavirus an zahlreiche Länder liefern +++
Ein in Kuba produziertes Anti-Viren-Mittel wird nach kubanischen Angaben in China gegen das neuartige Coronavirus eingesetzt und wird nun von zahlreichen Ländern angefragt. Dabei handelt es sich um das Mittel Interferon Alfa 2B, wie Spezialisten in dem Karibikstaat mitteilen. Der Chef des kubanischen Pharmaunternehmens BioCubaFarma, Eduardo Martínez, stellt jedoch klar, dass es sich um ein Therapeutikum und nicht um einen Impfstoff handle. Den Angaben zufolge handelt es sich bei dem in Kuba und in China von einem Partnerunternehmen produzierten Mittel um ein Anti-Viren-Mittel, das die von Covid-19 beeinträchtigte Immunabwehr wiederherstellt.
Hinweis: Die wichtigsten Entwicklungen des Vortages zur aktuellen Lage rund um die weltweite Coronavirus-Epidemie können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, mli/vmi/dpa/rts/AFP