Panorama

Mordfall Susanna Ali B. landet wohl am Abend in Frankfurt

Der 20-jährige Ali B.

Der 20-jährige Ali B.

Nachdem Ali B. im Irak den Mord an der 14-jährigen Susanna gestanden haben soll, wird er laut Medienberichten noch am Abend nach Frankfurt geflogen. Derweil sagt die Mutter des Verdächtigen aus, ihr Sohn könne sich an die Tat nicht erinnern.

Der im Mordfall Susanna verdächtige Ali B. soll Medienberichten zufolge am Abend auf dem Frankfurter Flughafen landen. Der Tatverdächtige hatte sich in den Nordirak abgesetzt und war dort in der Nacht zum Freitag von kurdischen Sicherheitskräften festgenommen worden. Ali B. solle in Gewahrsam der Bundespolizei aus dem Irak nach Frankfurt gebracht werden, hieß es in Berichten unter anderem von "Die Welt" und "Frankfurter Allgemeine Zeitung". In kurdischer Haft soll der Verdächtige die Tötung Susannas gestanden haben.

"Als wir ihn verhörten, hat der junge Mann aus Kurdistan gestanden, die junge Deutsche getötet zu haben", sagte der Polizeichef der nordwestirakischen Stadt Dohuk, Tarik Ahmed. Dem kurdischen TV-Sender Rudaw sagte Ahmed, der Verdächtige und sein Opfer hätten vor der Tat viel Alkohol getrunken und Tabletten geschluckt. Zwischen den beiden sei es zum Streit gekommen. Das Mädchen habe gedroht, die Polizei anzurufen, was B. nach eigener Aussage zu der Tat getrieben habe - er habe das Mädchen stranguliert.

Die Mutter des Verdächtigen sagte hingegen der Deutschen Welle, ihr Sohn könne sich nicht an die Tat erinnern, weil er betrunken gewesen sei. Demnach erfuhr die Familie erst durch die Verhaftung im Irak und durch Nachrichten im Internet von den Vorwürfen gegen den jungen Mann. Die am Mittwoch in Wiesbaden tot aufgefundene Susanna wurde nach bisherigem Ermittlungsstand Opfer eines Gewaltdelikts. Ali B. steht im Verdacht, das Mädchen in der Nacht vom 22. auf 23. Mai vergewaltigt und anschließend durch Gewalt gegen den Hals getötet zu haben.

Demonstrationen in Mainz

Von Bundesjustizministerium, hessischem Innenministerium und Bundespolizei gibt es bisher keine Stellungnahmen. Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter sagte dem RBB, er rechne damit, dass der mutmaßliche Mörder der 14-jährigen Mainzerin Susanna nach Deutschland gebracht werde: "Ich gehe davon aus, dass der Prozess gegen den 20-Jährigen in Deutschland durchgeführt werden kann."

Vor dem Hintergrund des Falls wollen mehrere Bündnisse und Initiativen in Mainz gegen Einwanderung beziehungsweise gegen Rassismus demonstrieren. Der Mordfall hat eine heftige politische Debatte ausgelöst. Nach Auffassung der Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam an der Frankfurter Goethe-Universität, Susanne Schröter, sollte sich die deutsche Gesellschaft Konzepte für den Umgang mit patriarchalisch geprägten und aggressiven Männern überlegen. "Das ist jetzt kein Einzelfall mehr", sagte die Ethnologin zum Fall Susanna.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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