Keine Basisversorgung möglich Ärzten gehen Impfstoffe aus
20.10.2015, 19:37 Uhr
Wer eine Auffrischung einer Impfung braucht, muss sich gedulden. Derzeit fehlt es in den Praxen am Impfstoffen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Herbst und Winter haben Krankheiten Hochkonjunktur. Ausgerechnet jetzt schlagen Mediziner Alarm. Ihnen fehlen sämtliche Impfstoffe gegen gängige Krankheiten. Die Unterversorgung kann insbesondere für Kinder schlimme Folgen haben.
Bei zwei Dutzend Impfstoffen zum Schutz vor verschiedenen Krankheiten gibt es derzeit Lieferengpässe. Betroffen sind etwa Impfstoffe gegen Grippe, Diphtherie, Tetanus oder Polio. Das geht aus einer Aufstellung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) im Internet hervor. Das PEI ist das Bundesinstitut, das für Impfstoffe zuständig ist.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hatte bereits ausdrücklich gewarnt, dass die Bevölkerung nicht mit Basisimpfstoffen versorgt werden könne. "Bis zum Jahresende werden wir bestimmte Impfstoffe nicht bekommen, etwa den Impfstoff gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus", teilte der Verband mit. Weder einheimische Kinder noch oft ungeimpfte Flüchtlingskinder könnten angemessen versorgt werden. Der Impfstoffmangel müsse zur Chefsache von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) werden, forderten die Kinder- und Jugendärzte.
Die Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts dementierte indes, dass es riskante Lücken in der Versorgung gebe. "Einige Impfstoffe fallen derzeit aus, aber nicht der Impfschutz", betonte sie. Auch für die Grundimmunisierung der von den Kinder- und Jugendärzten genannten Krankheiten stünden Alternativen zur Verfügung. Das Institut veröffentlichte dazu eine entsprechende Liste. Außerdem sagte die Sprecherin: Mögliche Verzögerungen bei Auffrischungen seien vertretbar.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa