Gedenksong verbreitet sich rasant Bayer schreibt Paris-Hymne
17.11.2015, 14:06 Uhr
Diehls Botschaft ist einfach und klar.
(Foto: Facebook/Alex Diehl)
Ein Mann singt im Schein einer Ikea-Lampe zur Gitarre ein Lied. Der Text zeigt seine Gedanken nach den Anschlägen von Paris und Tausende zeigen sich tief berührt davon. Inzwischen haben Millionen diese Hymne gegen den Hass gehört.
Mit einem "kleinen Lied" hat ein Sänger aus Oberbayern nach den Anschlägen von Paris die Menschen in den sozialen Medien begeistert. Alex Diehl aus Waging am See im Landkreis Traunstein schrieb auf seinem Facebook-Account, er habe den Song geschrieben, "nachdem ich gestern das Fußballspiel im TV gesehen hatte". "Mir blieb der Atem weg, als ich den Knall hörte... Ich glaube, dass so ziemlich jeder unter der Haut spürte, dass das kein Böller oder ein kleiner Scherz war", schrieb er in seinem Facebookeintrag. Danach habe er bis tief in die Nacht die Nachrichten aus Paris verfolgt und schließlich seine Gedanken in einem Lied aufgeschrieben.
"Habt Ihr nichts daraus gelernt…", beginnt der Song, den der 27-Jährige in seiner Dachkammer mit einer Handykamera aufnahm. "Was muss passieren, damit ihr seht, dass das hier auf der Kippe steht und dass es nur gemeinsam geht?", lautet eine weitere Liedzeile, bei der sich Diehl auf der Gitarre begleitet.
Viele, die dagegen halten
Diehl singt sich über drei Minuten lang all die Überlegungen von der Seele, die ihn schon seit längerem umtreiben. Es habe nur eine Viertelstunde gedauert, das Lied zu schreiben, erzählte er der "tz". Er wolle mit dem Song darauf aufmerksam machen, "dass es viele gibt, die sich eben nicht einschüchtern lassen, die dagegenhalten, mit Anstand, friedlich..." Angst, Hass und Hetze seien das Fundament der Probleme, vor denen die Welt aktuell stehe, schreibt Diehl bei Facebook dazu.
Bisher ist das Video mit dem Titel "Ein kleines Lied" mehr als vier Millionen Mal angeklickt worden. Über 100.000 Nutzer teilten den Song, fast 90.000 klickten "gefällt mir". In den Kommentaren unter dem Song diskutieren die Nutzer inzwischen, ob und wie man den Text übersetzen könnte, um Diehls Botschaft in die Welt zu tragen. In den nächsten Tag will der Liedermacher, der schon seit zehn Jahren musiziert, den Song noch einmal professionell aufnehmen.
Quelle: ntv.de, sba