Panorama

Mohamed und Elias Brandenburger gesteht weiteren Mord

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Einen Tag nach der Gewissheit um den Tod des Flüchtlingsjungen kommt die nächste unfassbare Nachricht ans Tageslicht. Der mutmaßliche Mörder von Mohamed hat noch einen Jungen auf dem Gewissen. Mit der verschwundenen Inga soll er aber nichts zu tun haben.

Der mutmaßliche Mörder des kleinen Mohamed hat auch den seit Anfang Juli vermissten Elias getötet. Das teilt die Staatsanwaltschaft in Berlin mit. Die Leiche von Elias sei in einer Laubenkolonie verscharrt. Der sechsjährige Junge war am 8. Juli aus der Nähe seines Elternhauses in Potsdam verschwunden. Er hatte die Wohnung der Eltern verlassen, um auf einem nahegelegenen Spielplatz zu spielen. Als die Mutter nach ihm sehen wollte, war er verschwunden.

Spurensicherung im Haus des mutmaßlichen Täters. Silvio S. soll auch Elias getötet haben.

Spurensicherung im Haus des mutmaßlichen Täters. Silvio S. soll auch Elias getötet haben.

(Foto: dpa)

Erst gestern hatten Beamte den mutmaßlichen Mörder des kleinen Flüchtlingsjungen verhaften können. Mohameds Leiche wurde in einer Wanne im Kofferraum eines weißen Dacia Lodgy gefunden, bedeckt mit Katzenstreu. Das Auto gehört Silvio S., der die Tat erst gestanden und später widerrufen haben soll.

Eine Verbindung zu dem Verschwinden von der fünfjährigen Inga aus Sachsen-Anhalt sieht die Polizei indessen nicht. Zwar stehe die Polizei in engem Kontakt zu den Ermittlern in Potsdam und Berlin, das sei aber von Anfang an so gewesen und habe mit der Festnahme des mutmaßlichen Mörders der beiden Jungen nichts zu tun.

Silvio S. arbeitete nachts

S. lebte noch bei seinen Eltern in einem kleinen Dorf in der Nähe von Jüterbog südlich von Berlin. Keine hundert Einwohner leben in Kaltenborn. Jeder kennt hier jeden. Die Bewohner des Dorfes sind entsetzt, als sie am Donnerstag von der traurigen Nachricht hören. "Schrecklich ist das - weil man es ihm nicht zugetraut hätte", zitiert der rbb eine Nachbarin.

Am vergangenen Wochenende habe er den Festgenommenen noch bei einem Dorffest am Lagerfeuer getroffen, sagt ein Mann dem rbb. "Da haben wir noch so rumgeblödelt, was er so macht und so. Er fährt rum, sagt er, ist beim Wachschutz, und am Tag muss er immer schlafen."

Bis Donnerstagvormittag hatten die Ermittler der Soko "Mohamed" gehofft, den Jungen lebend zu finden. Am Dienstag veröffentlichten sie neue Bilder des mutmaßlichen Entführers. Es waren fast gestochen scharfe Aufnahmen vom Gesicht des Mannes. Und tatsächlich wird er erkannt. Von seiner eigenen Mutter. Keine 48 Stunden später meldete sich die Frau telefonisch bei den Ermittlern. Sie gab an, dass ihr Sohn ihr die Tat gestanden und das Haus verlassen habe, "um Beweismittel zu holen", wie Oberstaatsanwalt Hagen erklärte.

S. soll noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Polizei erhofft sich von den Obduktionsergebnissen Aufschluss darüber, wie und wann Mohamed ums Leben gekommen ist.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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