Panorama

Glücksatlas: Zufriedenheit steigt Deutschlands Osten ist weniger glücklich

Im Nordosten sind die Menschen am unzufriedensten - immerhin die Rostocker Eisbären bekommen ihr Leben demnächst mit einem neuen Gehege aufgehübscht.

Im Nordosten sind die Menschen am unzufriedensten - immerhin die Rostocker Eisbären bekommen ihr Leben demnächst mit einem neuen Gehege aufgehübscht.

(Foto: dpa)

Trotz politischer Herausforderungen wie der Flüchtlingskrise steigt die Lebenszufriedenheit der Deutschen. Der jüngste Glücksatlas zeigt allerdings auch deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen.

Die Deutschen fühlen sich in ihrer Lebenssituation wohler als in den vorherigen Jahren. Das ist das Ergebnis des Glücksatlas, den die Deutsche Post als repräsentative Studie aktuell erhoben hat. Die Autoren fragen dabei zum Beispiel nach Familie, Arbeit und Gesundheit. Auf einer Skala von 0 bis 10 ist die subjektive Lebenszufriedenheit demnach 2016 auf 7,11 Punkte angestiegen.

Die Marke liegt damit höher als im vergangenen Jahr (7,02). Es ist der Spitzenwert seit Beginn der Glücksatlas-Erhebung im Jahr 2010, erläuterte Mitautor Bernd Raffelhüschen, Finanzwissenschaftler an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Als möglichen Grund sehen die Autoren die gute wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre, in denen die Arbeitslosenrate sank und Löhne sowie Kaufkraft stiegen.

Große regionale Unterschiede bei Lebenszufriedenheit

Allerdings klaffen bei der Zufriedenheit auffällige Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Die optimistischen Deutschen leben nach wie vor an der Nordsee. Schleswig-Holstein hält seinen Spitzenplatz (7,41 Punkte). Doch der Süden holt auf. Von Platz fünf auf zwei schiebt sich Franken (7,22) nach vorn. In allen westlichen Bundesländern liegen die Werte dicht beieinander. Den größten Sprung nach vorn von Platz zwölf auf sieben macht die Region Nordrhein mit Köln (7,18).

Die Familie gibt den Deutschen besonderen Halt.

Die Familie gibt den Deutschen besonderen Halt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die eher pessimistischen Bürger wohnen durchweg im Osten der Republik. Dort erreicht keine Region bei der Lebenszufriedenheit auf der Skala von 0 bis 10 die Marke 7. Den größten Zuwachs gibt es in Thüringen (6,94), das damit die neue Glücksregion im Osten ist. Auf dem letzten Rang liegt Mecklenburg-Vorpommern (6,77). Nach einer immer weiteren Annäherung driftet die subjektive Zufriedenheit mit dem Leben in Deutschland 2016 erstmals wieder spürbar auseinander. Im Westen zeigt die Kurve nach oben - und zieht das ganze Land mit. Im Osten fällt sie leicht ab. Das gefühlte Glück in Ost und West liegt aber trotzdem lange nicht so weit voneinander entfernt wie noch vor fünf oder zehn Jahren.

Besonderen Halt erfahren die Deutschen in ihrem persönlichem Umfeld: Am glücklichsten sind die Befragten mit ihrer Wohnsituation und ihrer Familie. Im Mittelfeld liegt die Zufriedenheit mit Freizeit, Arbeit und Gesundheit. Auf den hinteren Rängen folgen Haushalts- und persönliches Einkommen - allerdings zeigt sich hier auch der stärkste Aufwärtstrend. 

Deutsche sehen Einwanderung als Herausforderung

Die Skepsis ist in Ostdeutschland ausgeprägter. Hier findet nur rund die Hälfte der Befragten (56 Prozent), dass Deutschland durch Einwanderung vielfältiger wird, im Westen sind es mehr als zwei Drittel (70 Prozent). Je mehr Kontakt Deutsche zu Migranten pflegen, desto toleranter wird ihre Einstellung zur Zuwanderung. Und je toleranter sie sind, desto zufriedener zeigten sich die Befragten mit ihrem Leben. Die Aufgabe der Integration aber sehen alle Bundesbürger kritischer.

Deutschland ist im Ranking der glücklichsten Europäer auf Rang neun - und klettert damit einen Platz nach oben. Ungeschlagen an der Spitze bleibt Dänemark.

Quelle: ntv.de, sgu/dpa

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