Panorama

Mutter unterstützte Übergriffe Gericht verurteilt Schweriner Missbrauchstrio

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Mutter des Kindes, die die fortwährenden Übergriffe eines befreundeten Mannes unterstützte und dabei auch selbst aktiv wurde, soll für 9 Jahre und 3 Monate ins Gefängnis.

Die Mutter des Kindes, die die fortwährenden Übergriffe eines befreundeten Mannes unterstützte und dabei auch selbst aktiv wurde, soll für 9 Jahre und 3 Monate ins Gefängnis.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Monatelang wird ein elfjähriges Mädchen in Westmecklenburg von ihrer eigenen Mutter und einem mit ihr befreundeten Pärchen schwer missbraucht. Um die Haftstrafe zu mindern, erfindet der mutmaßliche Haupttäter eine skurrile Geschichte. Nun stehen zwei Urteile fest.

Im Prozess um den vielfachen sexuellen Missbrauch eines zu Tatbeginn elfjährigen Mädchens hat das Landgericht Schwerin mehrjährige Haftstrafen verhängt. Die Mutter des Kindes, die nach Überzeugung des Gerichts die fortwährenden Übergriffe eines befreundeten Mannes unterstützte und dabei auch selbst aktiv wurde, soll für 9 Jahre und 3 Monate ins Gefängnis. Die Frau des 39-jährigen mutmaßlichen Täters erhielt eine Haftstrafe von 6 Jahren und 3 Monaten. Das Urteil gegen den Mann soll am Mittag verkündet werden.

Dem Angeklagten war sowohl schwerer Kindesmissbrauch und Vergewaltigung als auch die Herstellung von Kinderpornografie zur Last gelegt worden. Für die Urteile gegen die Frauen wurden laut Gericht etwa 30 Fälle berücksichtigt.

Alle drei Angeklagten sollen anfangs Nachbarn in einem Ort in Westmecklenburg gewesen sein und für eine Zeit lang unter einem Dach gelebt haben. Den Angaben zufolge soll das Mädchen zwischen Januar 2021 und Juli 2022 vielfach Opfer von Missbrauch gewesen sein. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, sollen sich mindestens 46 Übergriffe in der gemeinsamen Wohnung oder in einem abgedunkelten Keller ereignet haben.

Japanische Mafia-Organisation erfunden

Mehr zum Thema

Laut der "Süddeutschen Zeitung" soll der mutmaßliche Haupttäter den fortwährenden Missbrauch mit einer skurrilen Geschichte begründet haben. Demnach habe ihn eine japanische Mafia-Organisation mit dem Tod bedroht, falls er keine Kinderpornografie an sie liefere. Aus diesem Grund soll der Mann die Mutter des Mädchens und seine Ehefrau darum gebeten haben, ihm bei den Übergriffen zu helfen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, soll der Angeklagte die Anweisungen der angeblichen Mafia jedoch von einem eigenen Handy aus gesendet haben.

Die Taten selbst hatten die Angeklagten eingeräumt. Das minderjährige Mädchen musste somit nicht mehr vor Gericht vernommen werden.

Quelle: ntv.de, can/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen