Panorama

Blutige Rockerfehde in Hessen Gießener Hells-Angels-Chef erschossen

Aygün Mucuk.

Aygün Mucuk.

(Foto: dpa)

Immer wieder eskalieren in Hessen Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Rockerbanden. Verletzte sind bei der Fehde keine Seltenheit. Nun aber gibt es einen Toten: Der Chef der Hells Angels in Gießen wird erschossen aufgefunden.

Der Präsident der Gießener Hells Angels ist erschossen worden. Eine Anwohnerin fand Aygün Mucuk am Morgen tot vor dem Clubheim der Rocker im mittelhessischen Wettenberg, wie die Polizei in Gießen mitteilt. Der 45-Jährige habe eine Schussverletzung gehabt. Das Landeskriminalamt bestätigte den gewaltsamen Tod. Ob es einen Schusswechsel gegeben hat, war unklar. Von dem Täter fehlt noch jede Spur.

Rivalitäten zwischen den traditionellen Hells Angels aus Frankfurt und den türkisch geprägten Hells Angels aus Gießen hatten in den vergangenen Jahren mehrfach zu gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt. Der Machtkampf, bei dem es vor allem um die Gründung einer Ortsgruppe in Gießen gegangen sein soll, hatte vor rund zwei Jahren zu Schüssen vor einem Frankfurter Club mit fünf Verletzten geführt.

Am Himmelfahrtstag dieses Jahres fielen mitten auf einem belebten Frankfurter Platz ebenfalls Schüsse. Hintergrund der blutigen Rocker-Fehde mit zwei Schwerverletzten war nach früherer Einschätzung der Ermittler ein Streit zwischen Frankfurter Hells Angels und einem rausgeworfenen Mitglied. Ein Tatverdächtiger, der rund eine Woche nach den Schüssen gefasst wurde, sitzt seither in Haft. Nach einem anderen Verdächtigen wurde gesucht.

Nach Einschätzung des Landeskriminalamts umfasst die Rockerszene in Hessen rund 700 Menschen, die vier Gruppen zugeordnet werden. Im Fokus der Ermittler stehen sie vor allem wegen Rauschgiftdelikten und kriminellen Aktivitäten im Türsteher- und Rotlichtmilieu.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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