Panorama

27-Jähriger nicht in Bulgarien? Haftbefehl gegen U-Bahn-Treter erlassen

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Nach der Tritt-Attacke in Berlin erlässt die Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen den Hauptverdächtigen. Zugreifen können die Behörden aber nicht, der Verdächtige soll sich in seine Heimat Bulgarien abgesetzt haben. Dort widersprechen Polizei und Familie.

Im Fall der brutalen Attacke auf eine Frau in der Berliner U-Bahn hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen. Bei dem mutmaßlichen Hauptverdächtigen handle es sich um einen Bulgaren namens Svetoslav S., sagte der Sprecher der Behörde, Martin Steltner. Demnach ist der 27-Jährige abgetaucht, Medienberichten zufolge womöglich im Ausland.

Nach Angaben der bulgarischen Polizei hält sich der Verdächtige nicht in Bulgarien auf. "Es gibt keine Information, dass die Bulgaren aus der Videoaufzeichnung sich in Bulgarien befinden", sagte der Chef der bulgarischen Polizei. Die bulgarische Polizei arbeite in dem Fall bereits mit Deutschland zusammen, sagte Tersijski. Bulgarien habe aber noch keinen europäischen Haftbefehl erhalten - deswegen werde dort auch nicht gefahndet.

Diebstahl, Raub und Hooliganismus

Der bulgarische Fernsehsender Nowa Telewisija berichtete, der Verdächtige habe sich zum letzten Mal vor etwa einem Monat in seiner Heimat aufgehalten. Er sei bereits für Diebstahl, Raub und Hooliganismus bestraft worden.

Auch die Familie des mutmaßlichen Täters behauptet, er befinde sich momentan nicht in Bulgarien. "Er sagte (am Telefon), er ist in Deutschland", erklärte die Mutter seiner Lebensgefährtin dem Sender Nowa Telewisija. Die Schwiegereltern kümmerten sich in seinem Haus in der Stadt Warna am Schwarzen Meer um die drei Kinder des Paares.

Die Polizei hatte am vergangenen Donnerstag Aufnahmen einer Überwachungskamera aus dem U-Bahnhof Hermannstraße im Bezirk Neukölln veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie ein Mann einer 26-Jährigen ohne erkennbaren Grund in den Rücken tritt, so dass sie die Treppe hinunter stürzt. Der Täter und die drei Begleiter flüchteten danach.

Passanten kamen der Frau, die sich einen Arm brach, zu Hilfe. Der Fall sorgte wegen seiner Brutalität und der hochauflösenden Aufnahmen von der Attacke bundesweit für Aufsehen. Am Mittwoch teilten die Ermittler mit, der Hauptverdächtige sei identifiziert worden.

Quelle: ntv.de, fma/hul/AFP/dpa/chr

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