"Ophelia" trifft auf Land Irland beklagt erste Sturmtote
16.10.2017, 16:04 Uhr
Meteorologen warnen angesichts von "Ophelia" vor Sturmfluten in Irland und Großbritannien.
(Foto: dpa)
"Ophelia" ist kein Hurrikan mehr, dennoch sorgt der ungewöhnlich starke Wirbelsturm in Irland für Chaos. Tausende Menschen auf der Insel sind ohne Strom, Flugzeuge und Züge verkehren nur eingeschränkt. Umstürzende Bäume gefährden Menschenleben.
Wirbelsturm "Ophelia" hat in Irland mindestens zwei Menschen in den Tod gerissen. Im Südosten des Landes starb nach Angaben der Polizei eine Frau, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. Im Osten des Landes wurde ein Mann in seinem Auto von einem Baum erschlagen. Der Sturm hatte die irische Westküste am Morgen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern erreicht. Dem Energieunternehmen ESB Networks zufolge sind etwa 120.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten.
Der irische Ministerpräsident Leo Varadkar forderte die Menschen auf, nicht ins Freie zu gehen, bis der Sturm vorbeigezogen ist. "Es ist ein sehr gefährlicher Sturm. Als es zuletzt so einen heftigen Sturm gab, verloren elf Menschen ihr Leben", sagte er auf einer Pressekonferenz in Dublin. Alle Schulen in Irland blieben den Tag über geschlossen.
Der irische Wetterdienst hat für das ganze Land die höchste Warnstufe ausgegeben. Die Experten erwarten neben starken Windböen heftige Regenfälle. Die Rede ist vom heftigsten Sturm in Irland seit 50 Jahren. Für Schottland, Wales und Teile Englands gilt die zweithöchste Alarmstufe mit "sehr starken Winden und Starkregen in einigen Regionen".
Der Flughafen Dublin teilte mit, 130 Flüge seien gestrichen worden. Auch am Flughafen von Cork im Südwesten der irischen Insel gab es zahlreiche Ausfälle. Für Züge gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen, im Süden wurden Verbindungen vorsichtshalber ganz gestrichen.
Durchhalten bis Ende November
Am Sonntag galt "Ophelia" noch als Hurrikan der Kategorie 3, seitdem wurde es heruntergestuft. Meteorologen zufolge hatte sich seit 1939 kein so starker Atlantik-Sturm mehr so weit nach Nordosten bewegt.
Auswirkungen des ungewöhnlichen Wetterphänomens sind auch auf dem europäischen Festland zu spüren. In Portugal fachten durch den Sturm verursachte Starkwinde die schweren Waldbrände immer wieder an und erschwerten vor allem die Löscharbeiten aus der Luft. In Deutschland sorgt die warme Luft, die "Ophelia" aus dem Mittelmeer ansaugt, für sommerliche Temperaturen von teilweise weit über 20 Grad.
Die Sturmsaison über dem Atlantik dauert noch bis Ende November. In den vergangenen Wochen hatten bereits die Hurrikane "Harvey", "Irma" und "Maria" in der Karibik und an der US-Golfküste schwere Schäden verursacht, zahlreiche Menschen kamen ums Leben.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP