Panorama

Ärger über ältere Generation Jugend fühlt sich in Krise nicht gewürdigt

Geschlossene Schulen und Freizeiteinrichtungen: Für junge Menschen ist die Pandemie besonders hart.

Geschlossene Schulen und Freizeiteinrichtungen: Für junge Menschen ist die Pandemie besonders hart.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Jugend hat in der Pandemie stark zurückgesteckt. Rund drei Viertel der jungen Europäer sehen ihren Verzicht laut einer Studie jedoch nicht wertgeschätzt. Über die Schutzmaßnahmen sei oft ein Generationen-Konflikt entbrochen. Besonders das Wahlverhalten der Älteren sorgt die Jungen.

Die große Mehrheit der jungen Europäer fühlt sich in der Pandemie nicht wertgeschätzt: 76 Prozent der Befragten finden, dass ihr Verzicht während der Corona-Pandemie von der Gesellschaft nicht anerkannt werde. Das zeigen Ergebnisse der repräsentativen TUI-Jugendstudie "Junges Europa", die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegen. Für die Studie wurden im April dieses Jahres über 6000 junge Menschen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren aus sieben europäischen Ländern befragt.

Der Umfrage zu Folge haben auch Krisen und Konflikte im persönlichen Umfeld der Jungen zugenommen. Durchschnittlich 57 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage zu. Im europäischen Durschnitt gaben zudem 38 Prozent der Befragten an, die Einhaltung von Abstands- und Hygienemaßnahmen gegen den Widerstand der Eltern und Großeltern durchsetzen zu müssen. Deutschland und Polen bilden eine Ausnahme - hier waren es mit 28 beziehungsweise 25 Prozent deutlich weniger.

Die große Mehrheit der jungen Europäer ärgert sich außerdem über das Wahlverhalten der Älteren. Demnach glauben 72 Prozent der Befragten, dass ältere Menschen bei ihren Wahlentscheidungen die Interessen der jungen Bevölkerung missachten. 64 Prozent der jungen Menschen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen sind sogar der Meinung, dass das Wahlverhalten die Zukunft junger Menschen gefährde. Die Zahlen aus Deutschland sind sogar noch deutlicher. Hier stimmen mehr als zwei Drittel voll und ganz, beziehungsweise eher zu, dass Ältere durch ihr Wahlverhalten die Zukunft der Jungen gefährden.

"Sehen Interessen nicht berücksichtigt"

Nur in Großbritannien und Griechenland liegt dieser Wert mit 70 und 81 Prozent höher. Mit Ausnahme von Großbritannien und Spanien, hat die Wahrnehmung der Jungen in dieser Frage, im Vergleich zum Vorjahr überall zugenommen. Die Ergebnisse der Studie, die kommende Woche vorgestellt werden soll, zeigten, "dass junge Menschen ihre Interessen nicht immer ausreichend berücksichtigt sehen", sagte Thomas Ellerbeck, Vorsitzender des Kuratoriums der TUI-Stiftung, den Funke-Zeitungen.

"Ob es die Überwindung der Corona-Pandemie ist oder die nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Viele große Herausforderungen werden wir in Europa nur bewältigen können, wenn die Generationen ein gemeinsames Verständnis über Ziel und Weg entwickeln. Wir müssen dabei das Miteinander der Generationen stärken."

Quelle: ntv.de, spl

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