Erste Fahrt in Gotthard-Basistunnel Längster Eisenbahntunnel der Welt eröffnet
01.06.2016, 15:09 Uhr
Die ersten Züge rollen durch den 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel – die neue Alpen-Verbindung dürfen als ersten Tausend Schweizer begutachten. Zu den Passagieren gehört aber auch Bundeskanzlerin Merkel.
Mit einem "Bahn frei" hat der Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Ammann den neuen Gotthard-Tunnel eröffnet. Auf das Signal hin fuhren zwei Züge mit jeweils 500 Bürgern vom Nord- und Südportal aus in den mit 57 Kilometern längsten Eisenbahntunnel der Welt. "Es ist ein wichtiger Schritt für die Schweiz, für unsere Nachbarn und den Rest des Kontinents", sagte das Schweizer Staatsoberhaupt.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm an den Feierlichkeiten teil. Gemeinsam mit Frankreichs Präsident François Hollande und Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi machte sie in einem VIP-Zug eine Fahrt durch den Tunnel. "Es ist ein wunderbarer Tag, der den Süden mit dem Norden verbindet", sagte sie.
Merkel bekräftige abermals die Verpflichtung Deutschlands, den Ausbau der Rheintalstrecke schneller voranzubringen: "Wir wissen, dass wir verspätet sind." Die Bundesrepublik sei durch die Eröffnung aber angespornt. "Dies ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass man von Italien über die Schweiz noch viel besser die Rheinschiene hoch fahren kann bis in die Niederlande", sagte Merkel. Die Bahn werde viele Menschen und Kulturen näher zusammenbringen.
Der in 17-jähriger Bauzeit für umgerechnet rund 11 Milliarden Euro fertiggestellte Gotthard-Basistunnel ist das Herzstück der "Neuen Eisenbahn-Alpentransversale" (NEAT). Mit diesem europäischen Großprojekt sollen weite Teile des Güterverkehrs zwischen dem Nordseehafen Rotterdam und Genua am Mittelmeer von der Straße auf die Schiene verlegt werden.
Quelle: ntv.de, hul/dpa