Panorama

Callcenter-Bande aus der Türkei Mann muss wegen Schockanrufen neuneinhalb Jahre in Haft

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Besonders ältere Menschen sollten für die Gefahr von Schockanrufen sensibilisiert werden.

Besonders ältere Menschen sollten für die Gefahr von Schockanrufen sensibilisiert werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Von betrügerischen Nachrichten und Anrufen hat fast jeder schon mal gehört, trotzdem erbeuten Täter immer wieder beachtliche Summen. In Bayern muss jetzt ein Betrüger für sehr lange Zeit hinter Gitter. Er ist Teil einer aus der Türkei heraus agierenden Bande gewesen.

In Zusammenhang mit Schockanrufen hat das Landgericht Traunstein einen 56 Jahre alten Mann zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Außerdem wurde die Einziehung von Wertersatz in Höhe von rund 183.000 Euro von dem Mann angeordnet, wie die Traunsteiner Staatsanwaltschaft zu dem am Donnerstag verkündeten Urteil erklärte.

Der Mann wurde wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs verurteilt. Die mit dem Verurteilten verbundene Bande soll demnach aus einem Callcenter in der Türkei heraus zielgerichtet ältere Menschen in Rosenheim und Umgebung angerufen und mit der Masche des falschen Polizeibeamten Bargeld und Schmuck sowie Gold ergaunert haben. Von Ende Februar 2023 bis Mitte Februar 2024 sollen Senioren insgesamt 16.000 Euro Bargeld sowie Schmuck und Gold im Wert von über 167.000 Euro verloren haben.

Der nun verurteilte Mann lebte zuletzt in Rosenheim. In vier Fällen soll er dem Urteil zufolge die Beute selbst abgeholt haben. Zweimal soll er zudem als Logistiker einen Teil der Tatbeute in die Türkei überwiesen haben. Die telefonischen Anweisungen zu den Taten kamen demnach von seinem in der Türkei lebenden Neffen.

So sehen Schockanrufe aus

Bei Schockanrufen geben sich die Täter oft als Verwandte aus und täuschen eine Notlage vor. Zum Beispiel heißt es, es habe einen schlimmen Verkehrsunfall gegeben. "Die Geschichten sind altbekannt und ähneln sich häufig: Mal ist ein Kind bei dem Unfall gestorben, mal wurde jemand schwer verletzt – oftmals auch kombiniert mit einer Fahrerflucht, die den Vorfall noch schlimmer macht", teilte die Polizei mit.

Die Betrüger würden bewusst auf einen Schockmoment zielen und ihre Opfer zeitlich unter Druck setzen, um sie zu unüberlegten und schnellen Entscheidungen zu drängen. "Oft bemerken Opfer den Betrug erst, wenn es zu spät ist."

Quelle: ntv.de, rog/AFP

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