"Ganze Generationen ausgelöscht" Ureinwohner verklagen Australiens Regierung
28.04.2021, 17:33 Uhr
Jedes Jahr ziehen Aborigines am "Australia Day" durch die Stadt, so auch 2020. Für die Ureinwohner ist dieses Datum der Beginn der Unterdrückung.
(Foto: picture alliance/dpa/AAP)
Es ist die erste Sammelklage dieser Art im Northern Territory: Hunderte Ureinwohner verklagen die australische Regierung wegen der Verschleppungen von indigenen Kindern bis in die 1970er Jahre. Bis jetzt gibt es dort immer noch keine Programme zur Wiedergutmachung.
In Australien haben Hunderte Ureinwohner wegen der Verbrechen an ihren Familien eine Sammelklage gegen die Regierung eingereicht. Fast 800 Betroffene fordern eine Entschädigung für das erlittene Unrecht, wie die Anwaltskanzlei der Kläger, Shine Lawyers, mitteilte. Tausende Ureinwohner waren in Australien bis in die 1970er Jahre hinein aus ihren Familien gerissen und in weißen Pflegefamilien untergebracht worden.
Es ist die erste Sammelklage dieser Art im Northern Territory, das keine Eigenstaatlichkeit besitzt. Ein Drittel der 250.000 Einwohner des Gebiets sind Indigene. Andere Bundesstaaten starteten Wiedergutmachungsprogramme - die australische Bundesregierung in Canberra bisher nicht.
Daher mahnte der Anwalt der Kläger, Tristan Gaven: "Das Land Australien war dafür verantwortlich, dass indigene Familien im Territorium auseinandergerissen wurden, und es liegt an der Bundesregierung, Wiedergutmachung zu leisten." Er geht davon aus, dass sich Tausende weitere der Klage anschließen werden.
Quelle: ntv.de, can/AFP