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Schock erreicht Montabaur Wohnungen des Copiloten durchsucht

Polizisten beim Verlassen des Hauses in Montabaur, wo der Copilot gewohnt haben soll.

Polizisten beim Verlassen des Hauses in Montabaur, wo der Copilot gewohnt haben soll.

(Foto: REUTERS)

Was für ein Mensch war Andreas Lubitz? Dieser Frage gehen jetzt die Ermittler nach, die sich in den Wohnungen des Copiloten in Montabaur und Düsseldorf umsehen. Neue Erkenntnisse wollen die Behörden zeitnah preisgeben.

Nach der dramatischen Wende im Fall des abgestürzten Germanwings-Flugzeugs, haben Ermittler die Wohnungen des Copiloten Andreas Lubitz in Montabaur und Düsseldorf durchsucht. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf erklärte, die Durchsuchungen in den Wohnungen des Copiloten dienten insbesondere dem Auffinden persönlicher Unterlagen, "um Anhaltspunkte für einen denkbaren Tathintergrund zu gewinnen". Die Auswertung möglicher Beweismittel werde "einige Zeit in Anspruch nehmen". Bei neuen Erkenntnissen würden Angehörige und Öffentlichkeit "zeitnah" unterrichtet.

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Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) warnte davor, den Absturz der Germanwings-Maschine bereits als Selbstmord des Copiloten einzustufen. Bei den neuen Erkenntnissen der Ermittler handele es sich um "einen ersten Zwischenbericht", sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg dem "Handelsblatt". Viele Fragen seien noch offen.

Über mögliche Motive des Copiloten, der in den Minuten vor dem Zerschellen der Maschine in den französischen Alpen am Dienstag allein im Cockpit war, konnte der französische Staatsanwalt Brice Robin keine Angaben machen. Einen Terror-Hintergrund schloss er aber vorerst aus. "Nichts erlaubt es zu sagen, dass es sich um einen Terroranschlag handelt." Der 27-jährige Andreas Lubitz habe die Maschine allem Anschein nach "zerstören" wollen und daher den Sinkflug "bewusst" eingeleitet, Robin.

Die Luftaufsicht gab unterdessen bekannt, dass bei den routinemäßigen Sicherheitsüberprüfungen des 27-Jährigen keine Auffälligkeiten festgestellt wurden. Zuletzt sei Lubitz Ende Januar bescheinigt worden, dass keine strafrechtlichen oder extremistischen Sachverhalte gegen ihn vorliegen. Auch bei den vorherigen zwei Überprüfungen blieb der Copilot ohne jede belastende Erkenntnis.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte in Köln, das Unternehmen habe "keinerlei Erkenntnisse darüber, was den Copiloten zu dieser schrecklichen Handlung veranlasst haben könnte". Es handele sich um einen "unglaublich tragischen Einzelfall".

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

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