Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 06:06 Grüne fordern "echte Sicherheitsoffensive" +++
Die Grünen im Bundestag fordern eine bessere Vernetzung der Sicherheitsbehörden von Landes-, Bundes- und Europaebene. "Eine echte Sicherheitsoffensive der Bundesregierung gegen hybride Bedrohungen steht aus und bleibt überfällig", sagt der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, zum Amtsantritt des neuen BND-Präsidenten Martin Jäger am Nachmittag. Nötig sei zudem ein aktuelles und einheitliches Gesamtlagebild. Es sei erfreulich, dass der Bundesnachrichtendienst mit Jäger einen erfahrenen und kompetenten neuen Präsidenten bekomme, lobte von Notz, der auch Vize-Vorsitzender des Geheimdienst-Kontrollgremiums des Bundestages ist. Nicht zuletzt durch seinen Dienst als Botschafter in der Ukraine habe Jäger einen sehr klaren Blick auf die sicherheitspolitische Lage und die von Russland und anderen Autokratien ausgehenden Bedrohungen.
+++ 05:38 Abgeschossene Drohnen sollen mit zweitem Tank ausgestattet gewesen sein +++
Die russischen Drohnen, die über polnischen Luftraum abgeschossen wurden, sollen mit zusätzlichen Treibstofftanks ausgestattet gewesen sein. Das berichten verschiedene russische Militärblogger. Normalerweise hätten die russischen Gerbera-Drohnen nur einen Tank im Heck. In den über Polen abgeschossenen Modellen sei noch ein weiterer Tank in der Front verbaut gewesen. So hätten die Drohnen über 700 Kilometer zurücklegen können.
+++ 03:55 Polens Generalstabschef: Belarus hat rechtzeitig gewarnt +++
Der Generalstabschef der polnischen Streitkräfte, General Wiesław Kukula, bestätigt, dass die polnische Seite aus Belarus Informationen über Drohnenflüge in ihre Richtung erhalten habe. Die Warnung sei so früh gekommen, dass sie für die polnische Seite "nützlich" gewesen sei, sagt Kukula dem polnischen Sender TVN24. Dass sich Belarus "zu einer solchen Zusammenarbeit entschlossen" habe, sei für ihn überraschend gewesen.
+++ 02:09 ORF-Mitarbeiter in der Ukraine festgenommen - Sender fordert Freilassung +++
Ein Kameramann des Österreichischen Rundfunks (ORF) ist nach Angaben der Rundfunkanstalt ohne erkennbaren Grund festgenommen worden. Der 53-jährige Ukrainer habe sich auf dem Weg zu Dreharbeiten in der Region Ternopil im Westen des Landes befunden, als er bei einer Verkehrskontrolle festgenommen und anschließend auf die Wache gebracht worden sei, erklärt der öffentlich-rechtliche Sender. Dort werde er seit vier Tagen "ohne Angabe von Gründen" festgehalten. Der Mann habe 2022 als Freiwilliger in der ukrainischen Armee gekämpft und sei dabei verletzt worden.Der Sender fordert die sofortige Freilassung seines Mitarbeiters.
+++ 00:42 Heeresinspekteur: Drohnenabwehr unsere größte Schwäche +++
Der scheidende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, rät zu größtmöglichen Anstrengungen beim weiteren Aufbau der Abwehr von Drohnen. "Eine unserer größten Schwächen momentan ist die nach wie vor nicht materialisierte Befähigung zur Abwehr von Drohnen, zur Abwehr aus dem bodennahen Luftraum", sagt Mais. Er habe vor zwei Jahren entschieden, die aufgelöste Heeresflugabwehrtruppe wieder neu aufzustellen. Das Heer tue alles für eine sogenannte Fliegerabwehr aller Truppen. Dabei würden auch Waffen genutzt, die eigentlich nicht für den Einsatz gegen Ziele in der Luft gedacht sind.
+++ 23:36 Polens Präsident spricht mit Trump +++
Polens Staatschef Karol Nawrocki hat mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Dies sei Teil der Konsultationen, die er mit den Verbündeten geführt habe, schreibt Nawrocki auf X. "Die heutigen Gespräche haben die Einigkeit der Bündnispartner bestätigt." In der polnischen Staatsführung pflegt der rechtskonservative neue Präsident Nawrocki einen besonders engen Draht zu Trump. Der hat sich bislang nur kurz und eher kryptisch zu der Luftraumverletzung durch Russland geäußert.
+++ 22:31 Kanada: Druck auf Putin muss erhöht werden +++
Der kanadische Ministerpräsident Mark Carney verurteilt den Einflug russischer Drohnen in den polnischen Luftraum als rücksichtslos und eskalierend. Kanada stimme sich eng mit seinen Nato-Verbündeten ab, erklärt Carney. Der Vorfall zeige die Notwendigkeit, den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erhöhen, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. "Putin demonstriert einmal mehr seine völlige Missachtung aller Friedensbemühungen", sagt Carney.
+++ 22:05 "Mangelt an Taten" - Selenskyj wirft Westen Untätigkeit vor +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft westlichen Ländern und der internationalen Gemeinschaft Untätigkeit angesichts des Verhaltens Russlands vor. In seiner allabendlichen Videoansprache sagt Selenskyj: "Es gab mehr als genug Erklärungen, aber bisher mangelt es an Taten. Die Russen testen die Grenzen des Möglichen aus. Sie testen die Reaktion. Sie beobachten, wie die Streitkräfte der NATO-Staaten reagieren."
+++ 21:30 Russische Drohnen in Polen: Merz sieht den Frieden in Europa gefährdet +++
Nach dem Eindringen zahlreicher russischer Kampfdrohnen in den polnischen Luftraum sieht Bundeskanzler Friedrich Merz den Frieden in Europa gefährdet. Er teile die Einschätzung des polnischen Regierungschefs Donald Tusk, "dass dies eine ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa ist", sagt Merz in Berlin. Es handele sich um eine "neue Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen", und er teile Tusks Einschätzung, dass "die russische Darstellung, dies sei ein Zufall oder ein Versehen gewesen, nicht glaubhaft ist". Innerhalb der Nato und der EU müssten nun die Konsequenzen des Vorfalls besprochen werden.
+++ 20:55 Hat Russland mit den Drohnen militärische Ziele in Polen ausspioniert? +++
Auf polnischem Territorium werden mehrere russische Drohnen vom Typ Gerbera gefunden. Der ehemalige Infanterieoffizier Rob Lee vom Foreign Policy Research Institute schreibt auf X mit Bezug auf das Militärmagazin "Status-6": "Gerbera kann für verschiedene Aufgaben mit unterschiedlichen Nutzlasten eingesetzt werden. Um den Zweck dieser Drohnen zu erkennen, muss man wissen, ob sie mit Sprengköpfen oder Überwachungsausrüstung ausgestattet waren." Russland setze Gerbera regelmäßig ein, um während Angriffen mit Shahed-Drohnen Informationen über die ukrainische Flugabwehr zu lokalisieren und zu übertragen, so Lee. Den Vorstoß nach Polen könnte Moskau genutzt haben, um mehr über die Flugabwehrfähigkeiten der Nato zu erfahren oder Aufklärungsflüge über Infrastruktur und andere potenzielle Ziele durchzuführen.
+++ 20:16 Jäger sieht "Fallgrube" für Nato: Polen-Vorfall "war Militäroperation mit mehreren Zielen" +++
Wie soll die Nato auf die Verletzung des polnischen Luftraums durch Russland reagieren? Das Verteidigungsbündnis "ringt um Sprache", sagt Politikwissenschaftler Thomas Jäger. Der Vorfall mit russischen Militärdrohnen bringt die westlichen Staaten dabei in eine Bredouille:
+++ 19:43 Selenskyj nach Gespräch mit europäischen Partnern: "Völlig andere Eskalationsstufe" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilt auf X einen Beitrag nach einem Gespräch mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk, dem britischen Premierminister Keir Starmer, der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Nato-Chef Mark Rutte. "Die Drohnen drangen nicht nur vom ukrainischen Territorium, sondern auch von Belarus aus ein. Und wir alle sind uns einig, dass dies eine völlig andere Eskalationsstufe seitens Russlands darstellt. Es muss eine angemessene Reaktion geben", schreibt Selenskyj. Seit dem Vorabend tausche das ukrainische Militär alle vorliegenden Informationen aus. "Es gibt mehrere Gründe für dieses dreiste Verhalten Russlands, und sie sind für alle absolut offensichtlich. Wir müssen an einem gemeinsamen Luftverteidigungssystem arbeiten und einen wirksamen Luftschutzschild über Europa schaffen. Die Ukraine hat dies seit Langem vorgeschlagen, und wir haben konkrete Lösungen", so Selenskyj.
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Quelle: ntv.de, ghö/ino/dpa/rts/AFP