Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 07:35 Tusk beruft Krisensitzung ein - Verteidigungsminister bricht London-Reise ab +++

Nach dem Abschuss russischer Drohnen über dem eigenen Staatsgebiet beruft der polnische Premier Donald Tusk eine Krisensitzung des Kabinetts ein. Die Ministerinnen und Minister sollen bereits um 8 Uhr zusammenkommen. Im Vorfeld der Sitzung berät sich Tusk mit den wichtigsten Ministern, die für Verteidigung und Sicherheit zuständig sind, teilte die Regierung mit. Der polnische Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz werde seinen Besuch in London dafür voraussichtlich vorzeitig abbrechen und schnellstmöglich nach Polen zurückkehren, wie der nationale Fernsehsender TVP Info berichtet. Kosiniak-Kamysz sollte in London an einem Treffen der Verteidigungsminister der E5-Gruppe zur Beratung über die Unterstützung der Ukraine teilnehmen.

+++ 07:03 Polnisches Militär: "Dies ist ein Akt der Aggression" +++
Mehr als ein Dutzend Drohnen sind nach Angaben der polnischen Armee während russischer Angriffe auf die Ukraine in den Luftraum über Polen eingedrungen. "Nach dem heutigen Angriff der Russischen Föderation auf ukrainisches Territorium kam es zu einer beispiellosen Verletzung des polnischen Luftraums durch drohnenartige Objekte", erklärte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte dazu auf X. "Dies ist ein Akt der Aggression, der eine reale Bedrohung für die Sicherheit der Bevölkerung dargestellt hat." Ein Teil der Drohnen sei abgeschossen worden.

+++ 06:35 Polen verkürzt Meldefrist für Soldaten +++
Nach der Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen hat Polen die Meldefrist für Soldaten verkürzt. Dies berichtet das polnische Militär auf X. Die Fristen wurden nach Regionen gestaffelt. Demnach können Soldaten der Territorialen Verteidigungskräfte in den Woiwodschaften Podlaskie, Mazowieckie, Lubelskie und Podkarpackie nun innerhalb von sechs Stunden zum Dienst beordert werden. In weiteren Woiwodschaften rund um wurde die Frist auf 12 Stunden verkürzt.

+++ 06:04 Trump kündigt Telefonat mit Putin an +++
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben noch in dieser oder Anfang nächster Woche mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin telefonieren. Weitere Angaben machte er bisher nicht.

+++ 05:00 Wegen russischer Drohnen: Polen schließt vier Flughäfen +++
Wegen Berichten über den Anflug russischer Drohnen haben die polnischen Behörden mehrere Flughäfen geschlossen, darunter den in der Hauptstadt Warschau. Das berichteten mehrere Medien unter Berufung auf die US-Luftfahrtbehörde FAA. In einer Mitteilung für Piloten heiße es, der Flughafen Warschau-Chopin sei "aufgrund ungeplanter militärischer Aktivitäten im Zusammenhang mit der Gewährleistung der staatlichen Sicherheit" nicht verfügbar. Betroffen waren demnach zudem die Flughäfen in Lublin und Rzeszow. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, zu Hause zu bleiben und die Mitteilungen der Behörden zu verfolgen.

+++ 04:35 Polen schießt Drohnen nach Luftraumverletzung ab +++
Polen schießt nach eigenen Angaben Drohnen über seinem Staatsgebiet ab. Zuvor sei der polnische Luftraum während eines russischen Angriffs auf die Ukraine mehrfach verletzt worden, teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte mit. Nun werde nach den Trümmern gesucht.

+++ 02:36 AfD-Fraktion fordert Wiedereinsetzung der Wehrpflicht +++
Die AfD-Fraktion im Bundestag fordert nach jahrelangen parteiinternen Auseinandersetzungen nun eine Rückkehr zur Wehrpflicht. Die Fraktion will einen Antrag in den Bundestag einbringen mit dem Ziel, die 2011 verfügte Aussetzung der Wehrpflicht im Frieden zurückzunehmen. Wehrpflichtige sollen demnach "ausschließlich zur Landesverteidigung" eingesetzt werden. Das Recht auf die Verweigerung des Kriegsdienstes mit der Waffe aus Gewissensgründen will die AfD uneingeschränkt.

+++ 01:22 Warnung vor russischen Drohnen - Polen sichert Luftraum +++
Polen und seine Verbündeten sichern wegen einer Warnung vor russischen Drohnen den polnischen Luftraum. "Polnische und verbündete Flugzeuge operieren in unserem Luftraum, während die bodengestützten Luftabwehr- und Radaraufklärungssysteme in höchste Alarmbereitschaft versetzt wurden", teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte auf X mit. Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor gewarnt, russische Drohnen seien in den Luftraum des Nato-Mitglieds eingedrungen. Den ukrainischen Angaben zufolge sind die Drohnen in Richtung Westen unterwegs und bedrohen die polnische Stadt Zamosc. Ukrainische Medien berichten zudem, mindestens eine Drohne fliege in Richtung der westpolnischen Stadt Rzeszow. Wie viele Drohnen sich im polnischen Luftraum befinden, ist zunächst unklar.

+++ 00:24 Russland startet neue Luftangriffe in der ganzen Ukraine +++
Das russische Militär überzieht die Ukraine auch in dieser Nacht mit Luftangriffen. Die ukrainische Luftwaffe warnt vor einer großen Anzahl feindlicher Drohnen im Zentrum und dem Nordostteil des Landes. In Kiew war Abwehrfeuer der Flugabwehr zu hören. Einzelne Drohnen haben Kurs auf die Stadt Luzk in der WEstukraine genommen. Im Großteil des Landes wurde Luftalarm ausgelöst. Ukrainische Militärbeobachter erwarten zudem den Einsatz von luft- und seegestützten Marschflugkörpern. Unbestätigten Informationen zufolge waren Bomber der strategischen Luftwaffe und mit Raketen ausgestattete Schiffe der Schwarzmeerflotte für den Einsatz vorbereitet worden.

+++ 23:23 Nordstream-Sabotage: Entscheidung über Auslieferung von Ukrainer vertagt +++
Drei Jahre nach den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines vertagt Italiens Justiz die Entscheidung über die Auslieferung eines Tatverdächtigen an Deutschland. Das Berufungsgericht in Bologna, das über die Überstellung entscheiden muss, kommt nach stundenlangen Beratungen noch zu keinem Ergebnis. Damit bleibt der 49-Jährige zunächst weiter in Untersuchungshaft. Das Gericht will die Entscheidung in den kommenden Tagen schriftlich bekanntgeben. Der Ukrainer war Ende August bei Rimini an der italienischen Adriaküste festgenommen worden, wo er gemeinsam mit seiner Familie Urlaub machte.

+++ 22:21 Ukraine froh: Lecornu neuer Premierminister in Frankreich +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Denys Shmyhal gratuliert seinem ehemaligen Amtskollegen Sébastien Lecornu zur Ernennung zum Premierminister von Frankreich. "Ich danke Sébastien Lecornu für seine unerschütterliche Unterstützung der Ukraine in seiner Funktion als Verteidigungsminister", schreibt Shmyhal auf X. "Wir zählen auf die Stärkung unserer Partnerschaft und unserer Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen zwischen der Ukraine und Frankreich." Lecornu habe den Auftrag, sich mit den Parteien zu beraten, um einen Konsens mit Blick auf den Haushalt zu erreichen, teilt der Élysée-Palast in Paris mit. Im Anschluss daran solle er dem Präsidenten eine neue Regierung vorschlagen, heißt es weiter. Damit ignorierte Staatschef Emmanuel Macron erneut Forderungen des linksgrünen Lagers, das bei der Parlamentswahl 2024 als Wahlbündnis auf Platz 1 gelandet war, jemanden aus ihren Reihen zum Regierungschef zu ernennen.

Hält er länger durch als der letzte Premierminister? Sébastien Lecornu.

Hält er länger durch als der letzte Premierminister? Sébastien Lecornu.

(Foto: IMAGO/MAXPPP)

+++ 21:37 Doch keine Drohne: Russischer Marschflugkörper soll in Regierungsgebäude eingeschlagen sein +++
Bei dem von der Zahl der eingesetzten Drohnen her größten Luftangriff Russlands auf die Ukraine am 7. September wurde auch ein Regierungsgebäude beschädigt. Wie das Militärportal Defence Express berichtet, soll für den Einschlag keine Shahed-Drohne verantwortlich sein, sondern ein Marschflugkörper vom Typ 9M727 aus dem Raketensystem Iskander. Der Sprengkopf sei jedoch nicht explodiert. Defence Express beruft sich auf Quellen, welche Trümmer ausgewertet haben sollen. Das Feuer in den oberen Stockwerken des Gebäudes sei durch die Entzündung des Treibstoffs aus den Tanks der Rakete verursacht worden. Marschflugkörper haben eine höhere Sprengkraft als Drohnen. Wäre der oben genannte explodiert, wären die Schäden deutlich höher gewesen.

Blick von außen auf die verhältnismäßig geringen Schäden an dem Regierungsgebäude.

Blick von außen auf die verhältnismäßig geringen Schäden an dem Regierungsgebäude.

(Foto: IMAGO/Anadolu Agency)

+++ 20:54 Polens Präsident Nawrocki: "Putin ist bereit, weitere Länder anzugreifen" +++
Der polnische Präsident Karol Nawrocki sagt bei einem Treffen mit seinem finnischen Amtskollegen Alexander Stubb in Helsinki, Kremlchef Wladimir Putin sei "bereit, nach seiner Entscheidung, den Konflikt in der Ukraine zu beginnen, weitere Länder zu überfallen". Wie "Le Monde" berichtet, fügt Nawrocki hinzu: "Wir trauen Wladimir Putins guten Absichten nicht."

+++ 20:24 Leichen und Trümmer auf dem Boden: Ukraine veröffentlicht Video aus angegriffenem Jarowa +++
Tote Körper liegen auf dem Boden, zwischen ihnen sind Trümmer zu sehen. Diese Aufnahmen veröffentlichen ukrainische Behörden. Sie sollen den Ort Jarova in der Region Donezk zeigen - kurz nach einem russischen Angriff mit einer Fliegerbombe. Mehr als 20 Zivilisten sollen hier ums Leben gekommen sein:

+++ 19:54 Nationalismus und Militarisierung: Russland baut kleine Kasernen für Kinder in besetzten Gebieten +++
Russland setzt laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) seine Bemühungen fort, die "Militarisierung und Indoktrinierung ukrainischer Kinder durch den Bau von militärisch-patriotischen Ausbildungslagern namens 'Voin' (Krieger) zu institutionalisieren". Der russische Chef der sogenannten "Volksrepublik Donezk", Denis Puschilin, habe erklärt, dass die russische Besatzungsverwaltung das Voin-Zentrum für militärische Sportausbildung und patriotische Erziehung der Jugend baue. Auch in der besetzten Region Mariupol entsteht laut ISW eine vergleichbare Einrichtung. Der Bau des Voin-Lagers werde 2026 abgeschlossen sein und umfasse ein 'modernes taktisches Haus', einen 'Spielplatz' im Freien für das Training mit unbemannten Luftfahrzeugen, einen Fitnessraum mit professioneller Ausrüstung, einen Hubschrauber-Trainingsturm und einen 'Schießstand'. Das Lager werde den Kindern "patriotische Werte" vermitteln und "die Liebe zum Vaterland" fördern, zitiert das ISW Puschilin.


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Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts/AFP

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