Liveticker zu Hanau +++ 17:44 Lindner: Höckes Reden bereiten Boden für Hass +++
20.02.2020, 10:54 UhrFDP-Chef Christian Lindner gibt der AfD eine indirekte Mitschuld an den Morden von Hanau. Zwar wolle er keine "direkten Linien" zwischen den Ereignissen von Hanau und den Worten mancher AfD-Politiker ziehen, sagte er ntv.de. Unbestreitbar aber würden "Hassreden wie von Björn Höcke" den Boden für Radikalisierung und Gewalt bereiten.
Dessen Auftritt bei Pegida in Dresden sei "das jüngste Beispiel einer Rede, in der Hass auf demokratische Parteien, die Regierung, diesen Staat und jede Form von Minderheit geschürt wird". Damit, so Lindner, "wird ein Klima geschaffen, aus dem heraus sich dann Gruppen oder Einzelne rekrutieren, radikalisieren bis hin zu mörderischem Terror".
+++ 17:15 Täter war im Schützenverein und "unauffällig" +++
Der Täter von Hanau war Sportschütze. Nach Angaben seines Vereins aber ist er nicht mit fremdenfeindlichen Übergriffen in Erscheinung getreten. "Er war total unauffällig", sagte der Präsident von SV Diana Bergen-Enkheim, Claus Schmidt. "Es gab nicht den geringsten Hinweis auf Rassismus oder Fremdenhass, nicht einmal einen schrägen Witz." Im Verein seien mehrere Mitglieder mit Migrationshintergrund, "und da gab es nie Probleme".
+++ 16:51 SPD-Vize: Verfassungsschutz muss AfD beobachten +++
Politiker unterschiedlicher Parteien machen die Polemik der AfD gegen Zuwanderer und gegen Muslime mitverantwortlich für rechtsextreme Gewalt. SPD-Vize Serpil Midyatli forderte die Beobachtung der gesamten Partei durch den Verfassungsschutz. "Der Rechtsstaat muss jetzt mit aller Härte zurückschlagen. Alle demokratischen Parteien in allen Ländern müssen die Kooperation mit der AfD auf allen Ebenen ausschließen", sagte sie der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft". Die AfD sei "der politische Arm des Rechtsterrorismus".
+++ 16:13 Reul: Keine Hinweise auf Verbindungen zu Netzwerken +++
Laut nordrhein-westfälischem Innenminister Herbert Reul gibt es keine Hinweise auf Verbindungen zwischen den mutmaßlich rassistisch motivierten Morden in Hanau und der am vergangenen Freitag aufgeflogenen rechten Terrorzelle. Auch Hinweise auf Verbindungen zu anderen rechtsextremen Netzwerken gebe es bisher nicht, sagt der CDU-Politiker. Der Anschlag "lässt mich fassungslos zurück". Gemessen an der Zahl der Getöteten handele es sich um "eine der schlimmsten rechtsextremistischen Taten in der Geschichte der Bundesrepublik".
+++ 15:52 Parteien und Verbände rufen zu Mahnwachen auf +++
Politiker, Parteien und Verbände rufen zur Teilnahme an Mahnwachen am Abend auf. In Berlin ist für 18.00 Uhr eine Mahnwache am Brandenburger Tor geplant. Als Teilnehmer haben sich unter anderem Grünen-Chefin Annalena Baerbock und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth angekündigt. Auch FDP-Chef Christian Lindner, CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, sein SPD-Kollege Lars Klingbeil und SPD-Chefin Saskia Esken kündigten sich an. "Alle Demokraten müssen jetzt zusammen stehen, um ein Zeichen gegen Hass, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt zu setzen", schrieb FDP-Chef Lindner mit Blick auf die Mahnwachen. Ebenfalls um 18.00 Uhr soll es eine Mahnwache auf dem Hanauer Marktplatz geben. Dort will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Gedenkworte sprechen. Auch in vielen anderen deutschen Städten sind Mahnwachen geplant.
+++ 15:42 Türkischer Botschafter: "ein schwarzer Tag für Deutschland" +++ Nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag von Hanau hat der türkische Botschafter von einem "schwarzen Tag für Deutschland" gesprochen. "Wir leiden. Es ist wirklich ein schwarzer Tag für Deutschland" sagte Ali Kemal Aydin dem Sender CNN Türk. Aydin warnte, man könne die Tat nicht auf eine Person reduzieren, es müsse nach Verbindungen zu Hintermännern ermittelt werden. Dabei erinnerte er an die Morde der Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU). Die deutschen Behörden müssten die Tat restlos aufklären. "Nach vorläufigen Informationen haben wir alleine unter den türkischen Staatsbürgern ein Opfer", sagte er weiter. "Drei oder vier" Opfer könnten die doppelte Staatsbürgerschaft besitzen. "Diese Zahl steht noch nicht fest"
+++ 15:28 Seehofer: Rassismus lässt das Böse hervortreten +++
Bundesinnenminister Horst Seehofer sagt, im Bereich des Rechtsextremismus habe er zuletzt "eine Menge von sehr Besorgnis erregenden Entwicklungen erlebt". Es sei nun "die große und zentrale Aufgabe", den Gegnern der freiheitlichen Grundordnung "die Stirn zu bieten". "Politiker, Gesetzgeber und Regierung" müssen überlegen, welche Konsequenzen aus der Tat zu ziehen seien. Der Innenminister sagt, dass die Tat offenbar "ein rassistisches Motiv" hatte. "Rassismus ist Gift, ein Gift, das Verwirrung in den Köpfen auslöst, das dafür sorgt, dass das Böse hervortritt."
+++ 15:15 Verfassungsschutz zählt Rekord von 12.700 gewaltbereiten Rechtsextremisten +++
Der Anschlag von Hanau macht einmal mehr deutlich, wie groß die Gefahr von Rechts ist. Den Sicherheitsbehörden bereitet die wachsende Zahl der Anhänger der Szene seit geraumer Zeit Sorgen. Der jüngste Jahresbericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz beziffert die Zahl der Rechtsextremisten für das Jahr 2018 auf 24.100 Rechtsextreme - das ist die in der Geschichte der Bundesrepublik höchste Zahl. Gut die Hälfte davon - 12.700 - gelten als gewaltbereit.
+++ 15:04 Generalbundesanwalt: Täter hatte "zutiefst rassistische Gesinnung" +++
Der Generalbundesanwalt Peter Frank bestätigt im Wesentlichen alles bekannte: Neun Menschen mit Migrationshintergrund wurden von dem Angreifer getötet. Außerdem erschoss der Mann seine Mutter und sich selbst. Sechs Personen seien verletzt worden, einer davon schwer. Aus den im Internet veröffentlichten Texten und Videos gehe eine "zutiefst rassistische Gesinnung" hervor.
+++ 14:53 Hanaus Bürgermeister: "Ihr werdet uns nicht kleinmachen." +++
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigt sich beim gemeinsamen Besuch des Tatorts mit Ministerpräsident Volker Bouffier kämpferisch. An die Gegner der offenen Gesellschaft gerichtet, sagte der SPD-Politiker: "Ihr werdet uns nicht kleinmachen, ihr werdet nicht gewinnen." Kaminsky erinnerte an die Kundgebung am Abend: "Ich lade Sie alle ein, um 18 Uhr auf dem Hanauer Marktplatz diese Solidarität und Nächstenliebe noch einmal zum Ausdruck zu bringen."
+++ 14:43 Seehofer ordnet Trauerbeflaggung in ganz Deutschland an +++
Bundesinnenminister Horst Seehofer erklärt am Tatort in Hanau, er habe Trauerbeflaggung für alle öffentlichen Gebäude in Deutschland angeordnet. Am Abend werde er zudem mit allen Innenministern der Länder darüber beraten, wie die Sicherheit vor allem bei öffentlichen Veranstaltungen in den nächsten Tagen gewährleistet werden könne.
+++ 14:37 Kritik am Begriff der "Ausländer-" und "Fremdenfeindlichkeit" +++
In den sozialen Medien wird nicht nur über die Deutung des Anschlags gestritten - politisch rechts motiviert oder Tat eines psychisch kranken Spinners? Es gibt auch viel Kritik an der medialen Berichterstattung, weil der Sprachgebrauch der Behörden übernommen wird. Diese sprechen von einer fremdenfeindlichen oder ausländerfeindlichen Tat, obwohl viele Opfer weder Ausländer noch Fremde sind, sondern Menschen aus der Mitte der deutschen Gesellschaft, nur mit Migrationshintergrund. Die Amadeu-Antonio-Stiftung hat die Kritik näher in einem Thread ausgeführt:
+++ 14:23 Bouffier an Migranten: "Ich weiß, dass Sie jetzt Angst haben." +++
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier zeigt sich bei seinem Besuch in Hanau erschüttert. "Dieser Tag ist ein tiefer Einschnitt", sagt der CDU-Politike. Die Gewalttat verändere alles, nicht nur für diese Stadt, sondern auch für dieses Land. Was heute hier passiert sei, habe für internationale Aufmerksamkeit, aber auch für internationale Solidarität gesorgt. "Ich möchte allen Menschen sagen, auch und gerade denen, die vielleicht anders aussehen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, Menschen die hier eine neue Heimat gefunden haben, ich weiß, dass Sie jetzt Angst haben", sagte Bouffier. "Ich möchte Ihnen sagen, ich verstehe das. Aber umso mehr gilt, dass wir alles tun, alles was wir können, um gegen Rassismus, Hetze und Hass anzukämpfen."
+++ 14:20 Neun von zehn Todesopfer haben Migrationshintergrund +++
Von seiner Mutter abgesehen hat der Todesschütze von Hanau ausschließlich Menschen mit Migrationshintergrund getötet. Zudem hätten auch vier der fünf Verletzten ausländische Wurzeln berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Sicherheitskreise. Der Terroranschlag ist wahrscheinlich rassistisch motiviert.
+++ 14:04 Überlebender berichtet vom Moment des Angriffs +++
Der türkische Fernsehsender A Haber-TV hat einen der in der Arena-Bar verletzten Männer im Krankenhaus interviewt. Der junge Mann stellt sich als Muhammed vor. Er sei mit zehn bis zwölf Leuten in der Bar gewesen, als sie draußen Schüsse gehört hätten. "Der Mann ist erst von der einen Seite reingekommen, hat alle umgebracht. Dann ist er direkt auf unsere Seite gekommen und hat erst auf alle geschossen, die er gesehen hat", sagt der Überlebende auf Türkisch. "Ich habe mich auf den Boden gelegt und es hat sich jemand auf mich gelegt und auf ihn hat sich auch jemand gelegt. Wir lagen alle irgendwie aufeinander. Der Junge, der unter mir lag, hatte ein Loch im Hals. Er hat zu mir gesagt: 'Ich kann nicht atmen, ich spüre meine Zunge nicht'". Dann habe ich ihm gesagt, er soll sein letztes Gebet sprechen. Das hat er dann gemacht."
+++ 13:51 Hamburger SPD sagt Wahlkampf-Abschlussfeier ab +++
Im Hamburger Wahlkampf sagt die SPD ihre Abschlussveranstaltung am Donnerstag wegen der mutmaßlich rassistisch motivierten Morde von Hanau ab. "Stattdessen rufen wir dazu auf, sich um 16.30 Uhr auf dem Rathausmarkt dem Protest und dem Gedenken an die Opfer des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau anzuschließen", schreibt die Landesvorsitzende Melanie Leonhard. Ursprünglich wollten die Sozialdemokraten am Abend das Finale vor der Bürgerschaftswahl am Sonntag mit Bundesarbeitsminister und Parteivize Hubertus Heil, mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer bestreiten.
+++ 13:41 Berlin will Schutz migrantischer Einrichtungen prüfen +++
Berlins Innensenator Andreas Geisel will die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt auf den Prüfstand stellen. Er wisse, dass es gerade bei vielen Menschen mit ausländischen Wurzeln in Berlin viele Sorgen gebe, sagt der SPD-Politiker im Abgeordnetenhaus. Deshalb habe er Vertreter der migrantischen Gemeinschaft zu einem Gespräch über die Sicherheitslage eingeladen. "Weil wir migrantische Einrichtungen selbstverständlich schützen."
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller fordert, die Hintergründe der Gewalttat umfassend aufzuklären. "Das entsetzliche Gewaltverbrechen in Hanau steht in einer Reihe mit dem rechtsextremen Anschlag in Halle, dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten, der Mordserie des NSU und vieler anderer rechtsterroristischer Anschläge in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten", sagte Müller. "Das sind direkte Angriffe auf die Demokratie und unsere Werte." Das Berliner Abgeordnetenhaus gedachte der Opfer mit einer Schweigeminute.
+++ 13:34 Innenminister sieht Behörden vor neuer Herausforderung +++
Sachsens Innenminister Roland Wöller sieht in Tätern wie dem Angreifer von Hanau eine neue Herausforderung für die deutschen Sicherheitsbehörden. Solche Taten zeigten, dass "wir es zunehmend mit Einzeltätern zu tun haben, die über einen langen Zeitraum unauffällig bleiben und sich im Verborgenen radikalisieren", sagt Wöller. Auf diese neue Herausforderung des "Täterprofils mit langer Inkubationszeit" müssen sich die Sicherheitsbehörden einstellen: "Dazu gehören auch hinreichend gesetzliche Befugnisse zur Gefahrenabwehr."
+++ 13:21 Botschaft: Fünf Türken unter den Opfern +++
Unter den Todesopfern in Hanau sind nach Angaben der türkischen Botschaft in Berlin auch fünf türkische Staatsbürger. Ein Sprecher der Botschaft bestätigte einen entsprechenden Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu, die sich auf den türkischen Botschafter in Berlin Ali Kemal Aydin berufen hatte. Das türkische Außenministerium in Ankara verurteilte unterdessen den "niederträchtigen Anschlag". Er sei eine "neue und schwere Auswirkung von wachsendem Rassismus und Islamfeindlichkeit".
+++ 13:16 Schäuble: Tat wächst im "vergifteten gesellschaftlichen Klima" +++
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble mahnt eine Verantwortung aller zur Verhinderung solcher "offensichtlich rassistischen Taten" an. "Solche Wahnsinnstaten geschehen nicht im luftleeren Raum", sagte er. "Sie wachsen in einem vergifteten gesellschaftlichen Klima, in dem auf übelste Weise Fremdenfeindlichkeit und abwegigste Verschwörungstheorien geschürt werden, bis Minderheiten als Bedrohung empfunden werden und Diskriminierung in zügellosen Hass umkippt."
+++ 13:01 Macron sagt Merkel Unterstützung zu +++
Nach den Ereignissen in Hanau sagt der französische Präsident Emmanuel Macron Deutschland seine "volle Unterstützung angesichts dieses tragischen Angriffs" zu. Er empfinde "immense Trauer", schreibt der Präsident auf Twitter. "Ich stehe an der Seite von Bundeskanzlerin Merkel in diesem Kampf für unsere Werte und für den Schutz unserer Demokratien."
+++ 12:52 Stadt Hanau sagt Fasching ab +++
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky spricht von "den bittersten, traurigsten Stunden, die diese Stadt in Friedenszeiten jemals erlebt hat". Für Rassismus und Hetze dürfe es keinen Platz geben. Den in der Stadt traditionell gefeierten Fasching, sagt Kaminsky ab.
+++ 12:47 Polizei holte Vater des mutmaßlichen Täters aus Wohnung +++
Der Vater des mutmaßlichen Täters wurde heute Nacht ebenfalls zur polizeilichen Befragung aus der Wohnung geholt. Das berichtet RTL.
+++ 12:40 Bundestags-Innenausschuss plant Sondersitzung zu Hanau +++
Der Innenausschuss im Bundestag plant eine Sondersitzung zu den Morden in Hanau. Nach derzeitigem Stand ist dafür der Donnerstag kommender Woche vorgesehen. Ein 43-jähriger Deutscher steht im Verdacht, am späten Mittwochabend mehrere Menschen getötet zu haben. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Mathias Middelberg verurteilte die Tat scharf. "Dies ist ein Anschlag auf unsere freiheitliche offene Gesellschaft. Das Anwachsen der Taten aus dem fremdenfeindlichen Bereich ist extrem beunruhigend", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. "Die Hintergründe müssen nun restlos aufgeklärt werden, um mögliche politische Konsequenzen daraus ziehen zu können."
+++ 12:36 Merkel: "Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift" +++
"Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift. Und dieses Gift existiert in unserer Gesellschaft und es ist Schuld an schon viel zu vielen Verbrechen", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Mehr zu Merkels Rede finden Sie hier.
+++ 12:25 AKK: Hanau zeigt Bedeutung der Brandmauer zur AfD +++
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer wertet die Mordanschläge in Hanau als Beleg dafür, dass die CDU und andere Parteien nicht mit der AfD zusammenarbeiten dürfen. Sie fühle sich in ihrer Haltung bestärkt, dass es keine Zusammenarbeit geben dürfe mit der Partei, die "Rechtsextreme, ja, ich sage auch ganz bewusst Nazis, in ihren eigenen Reihen duldet und die eine Grundlage legt, auch in der politischen Diskussion, für genau dieses Gedankengut", sagt Kramp-Karrenbauer in Paris. Sie verwies auf den CDU-Beschluss, nicht mit der AfD zu kooperieren. "Wie wichtig es ist, diese Brandmauer zu halten, das sieht man an einem Tag wie heute."
+++ 12:16 Türkei verurteilt Anschlag in Hanau +++
Die Türkei verurteilt die Morde in Hanau als "rassistischen Angriff" und fordert eine schnelle Aufklärung. "Wir erwarten von den deutschen Behörden maximale Anstrengungen, um den Vorfall aufzuklären", schreibt der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin.
+++ 12:10 Zentralrat der Juden beklagt Sehschwäche der Polizei auf rechtem Auge +++
Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland fordert ein entschiedeneres Vorgehen gegen Rechtsextremismus in Deutschland. "Zu lange ist die Gefahr durch den wachsenden Rechtsextremismus verharmlost und vernachlässigt worden", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster. Nach der Mordserie des NSU ziehe sich wieder "eine rechtsextreme Blutspur durch Deutschland: die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke im Juni vergangenen Jahres, der Anschlag in Halle an Jom Kippur und jetzt die Morde in Hanau". Es stelle sich die "besorgniserregende Frage, wie sicher Minderheiten und Menschen, die sich für sie engagieren, noch in Deutschland leben können". Polizei und Justiz schienen häufig auf dem rechten Auge eine Sehschwäche zu haben, kritisierte Schuster. "Das rächt sich jetzt."
+++ 11:53 Cem Özdemir: "Es reicht!" +++
In den sozialen Medien wird weiter um die Deutungshoheit über die Geschehnisse in Hanau gestritten. Viele Kommentatoren und Politiker sehen einen größeren Zusammenhang zu rechter Gewalt und rechten Anschlägen der jüngsten Vergangenheit. So auch der Grünen-Politiker Cem Özdemir. Er schreibt: "Es reicht! Wir haben in Deutschland ein massives Problem mit rechtem Terror und müssen endlich anfangen, (den) rechten Sumpf mit aller Härte des Rechtsstaates ein für alle Mal trockenzulegen, und zwar on- wie offline."
+++ 11:45 Bayerns Innenminister: Hanau-Morde haben "rechtsradikalen Hintergrund" +++
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann macht einen rechtsradikalen Hintergrund bei dem Anschlag in Hanau aus. Der 43-jährige Deutsche habe "eine Reihe überwiegend aus dem Ausland stammender Menschen erschossen", sagt der CSU-Politiker nach einer Telefonschalte der Innenminister von Bund und Ländern. Man müsse aufgrund aufgefundener Materialien davon ausgehen, "dass es sich um einen rechtsradikalen, ausländerfeindlichen Hintergrund handelt".
Eine Übersicht zu den gesicherten Erkenntnissen finden Sie hier.
+++ 11:38 Maaßen vermutet "Self-Made-Ideologie" beim Attentäter +++
Der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen sieht Parallelen zwischen dem "entsetzlichen Anschlag in Hanau" und den Anschlägen von Christchurch, El Paso und Halle. In allen Fällen hätten Einzeltäter aufgrund einer Self-Made-Ideologie mit unter anderem rechtsextremen Versatzstücken getötet.
+++ 11:33 Meuthen: Hanau-Morde "weder rechter noch linker Terror" +++
Für den AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen ist der Anschlag in Hanau "weder rechter noch linker Terror". "Das ist die wahnhafte Tat eines Irren. Jede Form politischer Instrumentalisierung dieser schrecklichen Tat ist ein zynischer Fehlgriff", schreibt Meuthen auf Twitter. Und weiter: "Es sollen stattdessen alle Menschen unseres Landes gemeinsam mit den Angehörigen um die Opfer trauern". Damit wehrt er sich offenbar gegen die vielen Wortmeldungen insbesonderen in den sozialen Medien, die eine Beziehung zwischen Äußerungen und Forderungen der AfD und der Radikalisierung des späteren Angreifers von Hanau sehen.
+++ 11:28 Bundespräsident Steinmeier entsetzt über "terroristische Gewalttat" +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bringt sein Entsetzen über die "terroristische Gewalttat in Hanau" zum Ausdruck. Der Bundespräsident erklärt: "Meine tiefe Trauer und Anteilnahme gelten den Opfern und ihren Angehörigen. Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung. Ich stehe an der Seite aller Menschen, die durch rassistischen Hass bedroht werden. Sie sind nicht allein." Steinmeier zeigt sich dabei aber "überzeugt: Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland verurteilt diese Tat und jede Form von Rassismus, Hass und Gewalt. Wir werden nicht nachlassen, für das friedliche Miteinander in unserem Land einzustehen."
+++ 11:21 RTL Aktuell bringt Sondersendung zu Hanau +++
Anlässlich des Anschlags in Hanau ändert RTL heute das Programm: Ab 20:15 Uhr meldet sich Peter Kloeppel im "RTL Aktuell Spezial - Terror in Hanau" und spricht unter anderem mit dem Terrorismusexperten Peter R. Neumann über die Hintergründe der Tat.
+++ 11:16 CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer ist "fassungslos und traurig" +++
Auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer äußert sich auf Twitter "fassungslos und traurig über die brutale Gewalttat in Hanau". Sie ergänzt: "Ich bin in Gedanken bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. Die Hintergründe müssen jetzt weiter aufgeklärt werden. Gewalt aus rechtsextremen Motiven darf uns nicht ruhen lassen, wir müssen dagegen zusammenstehen."
+++ 11:08 Böhmermann: "AfD ist der politische Arm des Rechtsterrorismus" +++
Der Satiriker und Fernsehmoderator Jan Böhmermann macht die AfD für den mutmaßlichen Terroranschlag von Hanau mitverantwortlich - und das mit drastischen Worten: "Die AfD ist der politische Arm des Rechtsterrorismus und ihre Apologeten, Verharmloser und Ermöglicher sind ebenfalls für diesen Terror verantwortlich."
Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete und Staatsminister für Europa, Michael Roth, wirft der AfD auf Twitter vor, "der politische Arm des Rechtsterrorismus" zu sein. Dabei attackiert er den Landessprecher der AfD Thüringen, Björn Höcke: "Das Milieu von Taten wie in Hanau wird ideologisch genährt von Faschisten wie Höcke. Demokratieverachtung, Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus & Islamfeindlichkeit fallen auf fruchtbaren Boden."
+++ 10:59 Karnevalisten legen Schweigeminute ein +++
Das Entsetzen macht auch vor den Karnevalisten nicht halt: Das Kölner Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker gedenken mit einem Schweigemoment der Opfer von Hanau. Im Historischen Rathaus halten die Karnevalisten inne, bevor sie anschließend um 11.11 Uhr den Straßenkarneval offiziell eröffnen wollten. "Hier in Köln wollen wir in den kommenden Tagen das Leben feiern, wie wir es jedes Jahr machen", sagt die parteilose Reker, die 2015 selbst von einem fremdenfeindlichen Attentäter lebensgefährlich verletzt worden war. Das "furchtbare Ereignis" in dem nur 200 Kilometer entfernten Hanau bedrücke alle Feiernden "auf ganz besondere Weise", sagte Reker.
+++ 10:53 Viele Todesopfer haben Migrationshintergrund +++
Unter den Todesopfern von Hanau sind nach ersten Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden viele Menschen mit Migrationshintergrund. Ob unter ihnen auch ausländische Staatsbürger sind, war zunächst nicht bekannt. Die Behörden vermuten, dass der Anschlag rassistisch motiviert ist.
+++ 10:47 SPD ruft zu Demonstration am Brandenburger Tor auf +++
Auch in Berlin soll am Abend eine Kundgebung stattfinden. Generalsekretär Lars Klingbeil ruft zu einer Demonstration auf. "Wir müssen ein Zeichen setzen. Gegen den rechten Terror, gegen den rechten Hass, gegen Faschismus", schreibt er auf Twitter. "Lasst uns um 18h am Brandenburger Tor treffen und deutlich machen, dass wir den Hetzern und rechten Terroristen nicht unser Land überlassen."
+++ 10:41 Mahnwache in Hanau, Kundgebung in Frankfurt geplant +++
In der Stadt Hanau soll heute Abend eine Mahnwache für die Opfer des mutmaßlichen Terroranschlags stattfinden. Dazu ruft Oberbürgermeister Claus Kaminsky auf. Die Gedenkveranstaltung soll am Abend um 18 Uhr auf dem Marktplatz beginnen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund will zur gleichen Zeit an der Frankfurter Paulskirche eine Kundgebung abhalten.
+++ 10:37 Hessen verordnet sich Trauerbeflaggung +++
An den öffentlichen Gebäuden im Land Hessen wurde Trauerbeflaggung angeordnet.
+++ 10:34 Hessens Landtag sagt Sitzung ab +++
Der hessische Landtag sagt wegen des Gewaltverbrechens in Hanau seine heutige Sitzung ab. "Wir gedenken der Opfer der schrecklichen und unfassbaren Gewalttat in Hanau und sind tief betroffen", sagt Landtagspräsident Boris Rhein. "Heute ist nicht der Tag für politische Debatten, deswegen setzen wir die Sitzung des hessischen Landtages nicht fort." Im Parlament gab es eine Gedenkminute für die Opfer und deren Angehörigen und eine kurze Erklärung von Innenminister Peter Beuth.
+++ 10:29 Innenminister nennt Details zum Angreifer +++
Hessens Innenminister Peter Beuth bestätigt von Medien verbreitete Angaben zum Angreifer von Hanau. Der Mann sei ein 43-jähriger Deutscher aus Hanau. Er sei ebenso wie seine 72 Jahre alte Mutter tot in seiner Wohnung gefunden worden, sagt Beuth. Der Mann hatte neun weitere Menschen erschossen, hinzukommen mehrere Verletzte.
+++ 10:23 Seehofer und Bouffier reisen nach Hanau +++
Bundesinnenminister Horst Seehofer, Hessens Innenminister Peter Beuth und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier werden im Laufe des Tages nach Hanau fahren, sagt Bouffier in Wiesbaden.
+++ 10:19 Hessens Ministerpräsident Bouffier ist "unendlich traurig" +++
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier äußert sich zu dem beispiellosen Gewaltverbrechen in seinem Bundesland: Es schockiere, mache sprachlos und "unendlich traurig", sagt der Regierungschef in Wiesbaden. Die Taten in Hanau seien ein Verbrechen, das in seiner Dimension außergewöhnlich sei. "Wir sind jetzt in einer Situation, in der wir einiges wissen, vieles noch nicht", erklärte Bouffier. Es sei noch zu früh für eine Beurteilung der Lage. Er habe am Morgen bereits mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert, um sie über die vorliegenden Erkenntnisse zu informieren, sagte Bouffier.
+++ 10:12 Attentäter polizeilich bisher nicht in Erscheinung getreten +++
Der mutmaßliche Täter von Hanau war zuvor nicht im Visier der Ermittler. Der Mann sei weder als fremdenfeindlich bekannt gewesen noch polizeilich in Erscheinung getreten, sagt Hessens Innenminister Peter Beuth im Wiesbadener Landtag. Er verurteilt die Gewalttaten als einen "Anschlag auf unsere freie und friedliche Gesellschaft".
+++ 10:07 Bundesjustizministerin verlangt Aufklärung +++
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht fordert eine rasche Aufklärung der Bluttat von Hanau. "Wir müssen die Hintergründe der Tat gründlich aufklären und alles tun, um solche Taten in Zukunft zu verhindern", sagt Lambrecht in Berlin. "Es ist erschütternd, wie viele Menschen dort sinnlos getötet wurden." Ihre Gedanken seien "bei den Opfern und ihren Angehörigen". Bei der Tat in Hanau waren laut Polizei mindestens elf Menschen umgekommen. Die Generalbundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.
+++ 10:03 Hessens Innenminister bestätigt Terrorverdacht +++
Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt nach der Gewalttat in Hanau dem hessischen Innenminister Peter Beuth zufolge wegen Terrorverdachts. Nach jetzigen Erkenntnissen sei ein fremdenfeindliches Motiv durchaus gegeben, sagt Beuth im Landtag in Wiesbaden.
+++ 09:58 Bayerische Polizei unterstützte Fahndung nach Täter +++
An der Fahndung nach dem Täter im hessischen Hanau waren auch bayerische Polizisten beteiligt. "Bei großen Fahndungslagen wird bundesländerübergreifend unterstützt", sagt ein Polizeisprecher in Würzburg. Dies sei üblich, auch bei Raubmord oder ähnlich schweren Delikten. Wie viele uniformierte Kräfte aus Unterfranken im nahen Hessen unterwegs waren, wollte der Sprecher nicht verraten.
+++ 09:53 Türkische Gemeinde: "Wir sind hier nicht sicher" +++
Die Türkische Gemeinde in Deutschland reagiert auf Twitter ebenfalls entsetzt. "Nach dem NSU haben wir angeklagt, geweint, gewarnt. Heute müssen wir mit erschrecken feststellen, dass wir hier nicht sicher sind. Wie viele Menschen müssen noch sterben, bevor wir rechten Terror ernst nehmen?"
+++ 09:50 Merkel und Seehofer sagen Termine ab +++
Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch Bundesinnenminister Horst Seehofer sagen wegen der Angriffe in Hanau ihre Termine für heute ab. Beide ließen sich fortlaufend über die Entwicklungen in der Hessen-Stadt informieren, heißt es.
+++ 09:40 Zahlreiche Politiker reagieren entsetzt +++
Die Ereignisse in Hanau gehen auch Spitzenpolitikern nahe, die zahlreich auf Twitter reagieren. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak schreibt von einem "furchtbaren Verbrechen". Er sei "fassungslos und traurig". Bundesaußenminister Heiko Maas schreibt von "schrecklichen Ereignissen" und einer "grausamen Nacht".
+++ 09:29 Terrorexperte: Angreifer glaubte an weiße Überlegenheit +++
Der Terrorexperte Peter R. Neumann hat auf Twitter seine Kurzanalyse des 24-seitigen Manifests des Angreifers veröffentlicht. Demnach sei der Text fehlerfrei und in "exzellentem Deutsch" geschrieben. Dem Text zufolge glaubte der Mann an die Überlegenheit einer weißen Rasse und plädierte für die Auslöschung ganzer, mehrheitlich muslimischer Länder. Der Mann scheint darüber hinaus sehr verwirrt gewesen zu sein. Er sei seit jeher überwacht worden. US-Präsident Donald Trump und Fußballtrainer Jürgen Klopp hätten seine Ideen gestohlen.
+++ 09:20 Angreifer von Hanau wohl identifiziert +++
Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" online berichtet, haben Ermittler den Angreifer von Hanau identifiziert. Es soll sich um Tobias R. handeln. Dieser war zuvor auch von anderen Medien als Angreifer genannt worden. Auf einer Internetseite, die mutmaßlich R. gehört, beschreibt er sich als Bankkaufmann, der 1977 in Hanau geboren wurde und dort aufgewachsen ist.
+++ 09:18 Neben Angreifer gefundene Tote soll Mutter des Mannes sein +++
Der ARD-Terrorexperte Holger Schmidt schreibt auf Twitter, der tote Täter sei wohl ein 43-jähriger Mann. Die neben ihm gefundene Tote sei offenbar seine tote Mutter.
+++ 09:14 Bundesanwaltschaft vermutet rechtsextremen Hintergrund +++
Die Bundesanwaltschaft begründet ihr Einschalten in die Hanau-Ermittlungen unter anderem mit "Anhaltspunkten für eine fremdenfeindliche Motivation". Es gebe Indizien, die auf einen rechtsextremistischen Hintergrund deuten, teilt die Behörde mit. Zuvor hatten Medien bereits berichtet, dass die Behörden in diese Richtung ermittelten.
+++ 08:58 Esken spricht von "rechtem Terror" +++
Parteichefin Saskia Esken spricht auf Twitter von "rechtem Terror". Sie bezieht sich dabei offensichtlich auf ein Bekennerschreiben, in dem es laut Medienberichten rechtsradikale Äußerungen geben soll. "Viel zu lange haben wir uns davor gescheut, es mit klaren Worten zu benennen: Rechter Terror in Deutschland. Wir sind geschockt und wir trauern."
+++ 08:46 Polizei bittet um Mithilfe +++
Die Polizei Südosthessen bittet die Bevölkerung um Hilfe. Zeugen, die Bilder, Videoaufnahmen oder sonstige Beobachtungen gemacht haben, sollen diese auf einen speziell eingerichteten Server hochladen
+++ 08:34 Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen +++
Nach mehreren Gewalttaten mit vielen Toten in Hanau hat der Generalbundesanwalt bereits in der Nacht die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen. Das sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Nach dpa-Informationen sind Hinweise auf eine ausländerfeindliche Motivation des mutmaßlichen Täters der Grund. Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet.
+++ 7:59 Täter veröffentlichte Video +++
Der mutmaßliche Täter von Hanau hat nach Informationen aus Sicherheitskreisen wenige Tage vor der Tat ein Video bei Youtube veröffentlicht. In diesem Video spricht der Mann in fließendem Englisch von einer "persönlichen Botschaft an alle Amerikaner". Der Clip, der am Donnerstagmorgen weiter im Internet zu sehen war, wurde offensichtlich in einer Privatwohnung aufgenommen, ins Netz gestellt wurde er vor wenigen Tagen.
Darin sagt der Mann, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden. Dort würde auch dem Teufel gehuldigt. Amerikanische Staatsbürger sollten aufwachen und gegen diese Zustände "jetzt kämpfen". Ein Hinweis auf eine bevorstehende eigene Gewalttat in Deutschland ist in dem Video nicht enthalten. Das Motiv des Verbrechens mit insgesamt elf Toten blieb zunächst unklar.
+++ 07:41 Röttgen erschüttert +++
Auch der CDU-Politiker Norbert Röttgen zeigte sich bestürzt. "Was heute Nacht in #Hanau geschehen ist, ist einfach erschütternd. Mein tiefstes Beileid an die Angehörigen der Opfer", schrieb der Bewerber für den CDU-Vorsitz am Morgen auf Twitter.
+++ 07:37 EU-Ratspräsident kondoliert +++
EU-Ratspräsident Charles Michel hat sich entsetzt über das Gewaltverbrechen im hessischen Hanau mit insgesamt elf Toten geäußert. "Der sinnlose Verlust von Menschenleben ist eine Tragödie - egal wo er vorkommt", schrieb Michel am Morgen auf Twitter."Nach dem schrecklichen Angriff sind wir in Gedanken bei den Menschen in #Hanau", fügte Michel hinzu. Er kondolierte den Angehörigen und Freunden der Opfer.
+++ 06:35 Bundesregierung reagiert bestürzt auf Hanau +++
Die Bundesregierung reagiert bestürzt auf das schwere Gewaltverbrechen in Hanau mit bislang elf Toten. "Die Gedanken sind heute Morgen bei den Menschen in #Hanau, in deren Mitte ein entsetzliches Verbrechen begangen wurde", schreibt Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter. "Tiefe Anteilnahme gilt den betroffenen Familien, die um ihre Toten trauern!", fügt er hinzu. Seibert äußert die Hoffnung, dass die Verletzten bald wieder gesund werden.
+++ 06:24 Gesuchter Mann tot in seiner Wohnung aufgefunden +++
Der als tatverdächtig gesuchter Mann wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Wie das Polizeipräsidium Südosthessen mitteilt, entdeckten Spezialkräfte der Polizei in derselben Wohnung zudem noch eine weitere Leiche. Bei einem der Toten in der Wohnung "dürfte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Täter handeln", erklärte die Polizei. Die Ermittlungen zur Identität der Opfer und des mutmaßlichen Täters dauerten an, heißt es von der Polizei.
+++ 05:30 Polizei: Keine Hinweise auf weitere Täter +++
Die Polizei hat bislang keine Hinweise auf weitere Täter. Das teilt sie am Donnerstagmorgen über Twitter mit.
+++ 02:40 Kriminaltechnische Untersuchungen in Kesselstadt +++
Am Tatort im Hanauer Stadtteil Kesselstadt laufen die kriminaltechnischen Untersuchungen. Um ein beschädigtes Auto, das mit Rettungsdecken abgedeckt war, wurde in der Nacht zum Donnerstag ein Feuerwehrzelt aufgebaut, das auch als Sichtschutz dient.
+++ 00:20 Polizisten sichern mit Maschinenpistolen die Umgebung +++
Die Polizei hat den Tatort am Heumarkt weiträumig abgesperrt. Polizisten mit Maschinenpistolen sichern die Umgebung ab. Menschen stehen in der Nähe der mit Flatterband abgesperrten Bereiche, einige weinen. Auf einem Foto aus dem Stadtteil Kesselstadt ist ein mit Thermofolie abgedecktes Auto zu sehen. Neben dem Wagen liegen Glassplitter. Rettungskräfte sind im Einsatz.
+++ 00:10 Großaufgebot sucht Täter +++
Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach dem oder den Tatverdächtigen. Ein Großaufgebot sei im Einsatz. Auch Einsatzkräfte aus der Umgebung werden nach Hanau gerufen.
+++ 23:00 Berichte über zwei Tatorte in Hanau +++
Nach einem Bericht des Hessischen Rundfunks wurde zunächst eine Sisha-Bar in der Hanauer Innenstadt angegriffen. Augenzeugen sollen demnach von acht bis neun Schüssen berichtet haben. Danach sollen die Täter in den Stadtteil Kesselstadt gefahren sein. Dort soll dann erneut in einer Shisha-Bar geschossen worden sein. Auch hier soll es Tote gegeben haben.
+++ 22:00 Täter schießt in Hanauer Bar um sich +++
In der Hanauer Innnenstadt (Hessen) fallen in einer Sisha-Bar gegen 22 Uhr mehrere Schüsse. Dabei sollen mehrere Menschen getötet und verletzt worden seien. Die Angaben sind allerdings nicht offiziell bestätigt. Hanau liegt im Main-Kinzig-Kreis etwa 20 Kilometer östlich von Frankfurt/Main und hat etwa 100.000 Einwohner.
Quelle: ntv.de, shu/dpa/AFP/rts