Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:42 Mehrere Verletzte nach russischem Luftangriff auf Saporischschja +++
Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Großstadt Saporischschja sind nach ersten Berichten der Rettungskräfte mehrere Menschen verletzt worden. Zunächst seien vier Verletzte gemeldet worden, berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Iwan Fjodorow, auf Telegram. Die Zahl der Verletzten stieg nach offiziellen Angaben bis zum späteren Abend auf acht, unter ihnen zwei Kinder. Nach Berichten ukrainischer Medien detonierten am frühen Abend mindestens zwei gelenkte Gleitbomben im Zentrum der Stadt. An mehreren Gebäuden entstanden schwere Schäden. Rettungsdienste suchten nach möglichen weiteren Opfern unter den Trümmern.
+++ 21:00 USA: Können Berichte über nordkoreanische Soldaten in Ukraine nicht bestätigen +++
Die USA sehen derzeit keine Beweise dafür, dass nordkoreanische Soldaten russische Truppen in der Ukraine unterstützen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte bei einem G7-Treffen in Italien, er könne Berichte nicht bestätigen, wonach Nordkorea Truppen nach Russland geschickt habe, um sie möglicherweise im Krieg in der Ukraine einzusetzen. Er fügte jedoch hinzu, dass ein solcher Schritt besorgniserregend wäre, falls er wahr wäre.
+++ 20:25 Bundesregierung besorgt wegen Berichten über nordkoreanische Soldaten in der Ukraine +++
Die Bundesregierung hat sich besorgt über Berichte geäußert, dass Nordkorea die russische Armee in der Ukraine mit Soldaten unterstützen will. "Wir beobachten seit geraumer Zeit eine immer engere militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea, etwa in Form von Waffenlieferungen. Dies ist höchst besorgniserregend", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. "Auch jüngste entsprechende Meldungen verfolgen wir mit großer Sorge", fügte er mit Blick auf die Berichte über die Entsendung von Soldaten des ostasiatischen Landes hinzu. "Wir fordern Nordkorea mit Nachdruck auf, jegliche Unterstützung für Russlands völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine unverzüglich einzustellen."
+++ 19:55 London sieht zunehmende Probleme für Ukraine an Front um Kupjansk +++
Die Angriffe der russischen Streitkräfte in der Region um die ukrainische Stadt Kupjansk könnte für die ukrainische Armee zu logistischen Problemen führen. Dies berichtet das britische Verteidigungsministerium. "Es ist wahrscheinlich, dass andauernde russische Attacken die ukrainischen Einsätze am Ostufer des (Flusses) Oskil erschweren", heißt es in einem Update. Dort werde Russland wahrscheinlich weitere Gebiete gewinnen. "Russische Einheiten stehen höchstwahrscheinlich nur wenige hundert Meter vom Fluss Oskil entfernt in einem schmalen Frontvorsprung etwa 20 Kilometer südlich der Stadt Kupjansk", heißt es.
+++ 19:20 G7 sagen Ukraine "unerschütterliche Unterstützung" zu +++
Die Gruppe sieben demokratischer Industrienationen (G7) hat der Ukraine "unerschütterliche Unterstützung" im bereits seit mehr als zweieinhalb Jahren dauernden Krieg gegen Russland zugesagt. Bei einem Treffen in der süditalienischen Großstadt Neapel warfen die Verteidigungsminister der G7-Staaten Russland einen "brutalen und illegalen groß angelegten Angriffskrieg" vor. In der gemeinsamen Abschlusserklärung heißt es: "Wir verurteilen Russland, das eine Position der Konfrontation und Destabilisierung auf globaler Ebene einnimmt." Mit Blick auf die wiederholten Warnungen aus Moskau vor dem Einsatz von Atomwaffen ist auch von "unverantwortlichem Gebrauch nuklearer Rhetorik" die Rede.
+++ 18:45 Lawrow: USA betrachten Russland als Gegner - unabhängig vom Wahlergebnis +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow geht nicht davon aus, dass sich das Verhältnis zu den USA nach den anstehenden Präsidentschaftswahlen verbessern wird. "Unabhängig vom Ausgang der Wahlen werden wir für die Vereinigten Staaten, wenn nicht ein Feind, dann sicherlich ein Gegner bleiben. Auf jeden Fall ein Konkurrent", sagte Lawrow in einem Interview mit aif.ru. Zudem sieht er in Joe Bidens jüngst verkündete Bereitschaft, mit Russland, China und Nordkorea über die Reduzierung von Atomwaffen zu verhandeln, eine Wahlkampftaktik. "Dies ist der Wunsch, für die Kandidatin der Demokratischen Partei bei den Wahlen zu punkten", behauptete Lawrow. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow behauptete zudem, die Bereitschaft Bidens sei lediglich auf einseitige militärische Vorteile für die USA bedacht. Russland lehne diese Verhandlungen ab.
+++ 18:10 Ukraine erhält Drohnen aus den Niederlanden +++
Die ukrainischen Streitkräfte erhalten von den Niederlanden in einer ersten Tranche eines neuen Programms Aufklärungsdrohnen im Wert von 42,6 Millionen Euro. Das niederländische Verteidigungsministerium kaufte die Drohnen bei der einheimischen Firma DeltaQuad, wie die Behörde auf ihrer Website mitteilte. Mit diesem Schritt setze das Ministerium erstmals den sogenannten Drohnen-Aktionsplan um, den Minister Ruben Brekelmans bei seinem Besuch in der Ukraine vor wenigen Tagen angekündigt hatte. Die unbewaffneten Aufklärungs-Drohnen werden zur Beschaffung von Gefechtsfeldinformationen in Echtzeit, zur Nachrichtengewinnung und zur Überwachung eingesetzt.
+++ 17:35 Pistorius: Prüfen Aufstockung von Militärhilfen +++
Die westlichen G7-Staaten prüfen nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius die Hilfe für die Ukraine weiter aufzustocken. Es gebe konkrete Zusagen, die aber zunächst nicht öffentlich gemacht würden, sagt der SPD-Politiker am Rande des G7-Verteidigungsminister-Treffens in Neapel. Allein Deutschland werde in diesem Jahr mehr als acht Milliarden Euro für Militärhilfe ausgeben. "Und wir strengen uns an, weitere Mittel locker zu machen", fügt er hinzu. Vor allen Dingen wolle man aber dafür sorgen, dass die Ausbildung der ukrainischen Soldatinnen und Soldaten weiter vorangehe, "weil das zunehmend eine zentrale Rolle spielt". Die Ukraine könne auf den von den G7-Regierungen zugesagten 50-Milliarden-Dollar-Kredit bis Ende des Jahres, "aber auf jeden Fall Anfang nächsten Jahres" zurückgreifen, sagt Pistorius.
+++ 16:58 Paris: Nordkoreanische Soldaten in der Ukraine wären Eskalation des Krieges +++
Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot hat sich bei seinem Besuch in Kiew besorgt über die Berichte nordkoreanischer Soldaten in der Ukraine gezeigt. Sollten nordkoreanische Soldaten die russischen Truppen in der Ukraine unterstützten, wäre das eine Eskalation des Krieges, zitiert ihn die Nachrichtenagentur Reuters. "Das wäre ernst und würde den Konflikt in eine neue, zusätzliche Eskalationsphase bringen", so demnach Barrot. Zudem würde ein solcher Schritt dem französischen Minister zufolge signalisieren, dass Moskau im Krieg in Bedrängnis sei.
+++ 16:22 Kreml begrüßt Gesprächsbereitschaft von Scholz - "Sind wichtige Worte" +++
Russland begrüßt Kremlsprecher Dmitri Peskow zufolge die Gesprächsbereitschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Bereitschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Beilegung der Situation in der Ukraine zu sprechen, sei ein wichtiges Signal, sagte Peskow zu der russischen Nachrichtenagentur Tass. "Wir hören die Worte aus Berlin - Scholz' Worte über seine Dialogbereitschaft. Das sind wichtige Worte, denn bis vor kurzem war Deutschland eines der Länder des kollektiven Westens, das jegliche Kontakte zu Putin völlig ausschloss." Vorschläge seien bislang jedoch weder von Deutschland noch einem anderen westlichen Land eingegangen, zitiert Tass Peskow.
+++ 15:46 Ukrainischer Geheimdienst: Russischer Kriegsverbrecher durch Autobombe getötet +++
Ukrainischen Angaben zufolge ist der russische Kriegsverbrecher Major Dmitriy Pervukha in Luhansk getötet worden. Pervukha kam durch die Explosion einer Autobombe ums Leben, wie der ukrainische Militärgeheimdienst mitteilte. "Am 18. Oktober 2024, gegen 11:40 Uhr, explodierte ein UAZ-Patriot-Fahrzeug auf einer der Straßen in Luhansk", heißt es. Demnach befand sich Pervukha im Auto. In den besetzten Gebieten der Ukraine hatte er laut dem ukrainischen Geheimdienst die Position des sogenannten "Stabschefs für Militärdienst und Sicherheit des Militärdienstes" inne. Er soll in diesem Zusammenhang an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein. Das russische Untersuchungskomitee erklärte laut "Kyiv Independent", dass am 18. Oktober Ermittlungen zu einer Explosion eingeleitet wurde, bei der ein namentlich nicht genannter Mann getötet und eine Frau in einem anderen Auto verletzt wurde.
+++ 15:12 Paris verkündet Termin für Kampfjet-Lieferung an Ukraine +++
Bei seinem Besuch in Kiew hat der französische Außenminister Jean-Noël Barrot die baldige Lieferung von Kampfjets an die Ukraine erklärt. Demnach wird Frankreich in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 die erste Serie von Mirage-2000-Kampfjets an die Ukraine liefern. Ukrainische Piloten und Mechaniker würden auch für den Flug und die Wartung der Flugzeuge ausgebildet.
+++ 14:40 Berichte: Russisches Elektronikwerk steht nach Drohnenangriff in Flammen +++
Medienberichten zufolge steht eine Fabrik für Mikroelektronik in der russischen Stadt Brjansk nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Flammen. Dies berichtet unter anderem "Kyiv Independent". Demnach handelt es sich um das Werk "Kremniy EL" - eines der größten Mikroelektronikwerke Russlands, das auch für die russische Rüstungsproduktion von Bedeutung ist. Demnach werden in der Fabrik auch Komponenten für Pantsir-Luftverteidigungssysteme und Iskander-Raketen hergestellt. In den sozialen Medien kursieren Bilder und Videos, die den Brand zu zeigen scheinen. Russische Behörden bestätigten den Angriff auf das Unternehmen nicht. Der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomaz, meldete lediglich Brände in zwei "Nichtwohngebäuden". Das russische Verteidigungsministerium gab an, dass seine Luftverteidigung in der Nacht über dem Oblast Brjansk 13 ukrainische Drohnen abgeschossen habe.
+++ 14:19 Frankreich unterstützt Selenskyjs Plan für Kriegsende +++
Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot hat während eines Besuchs in Kiew dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Unterstützung für seinen Plan für ein Ende des Krieges gegen Russland zugesichert. Er werde mit ukrainischen Vertretern zusammenarbeiten, um die Unterstützung anderer Länder für den Vorschlag zu gewinnen, sagte er. "Ein russischer Sieg wäre eine Weihe für das Recht des Stärkeren und würde die internationale Ordnung ins Chaos stürzen", so Barrot. "Deshalb sollte unser Austausch es uns ermöglichen, den Siegesplan von Präsident Selenskyj voranzubringen und möglichst viele Länder um ihn zu versammeln."
+++ 13:54 Erneut löst Flugobjekt über NATO-Gebiet Alarm aus +++
Schon zum zweiten Mal binnen weniger Tage ist das rumänische Militär wegen eines verdächtigen Flugobjekts über dem NATO-Land nahe der Grenze zur Ukraine alarmiert gewesen. Das Objekt sei letzte Nacht vom Schwarzen Meer kommend 19 Kilometer weit in den rumänischen Luftraum geflogen, meldet das Verteidigungsministerium in Bukarest. Danach sei es vom Radar verschwunden - etwa 75 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Wegen des Flugobjekts stiegen Bukarest zufolge vier NATO-Kampfjets auf, Sichtkontakt kam dabei nicht zustande. Es ist unklar, ob es sich um eine Drohne handelte. Nach einem ähnlichen Vorfall vor zwei Tagen warf die NATO Russland eine Luftraumverletzung vor, ging jedoch davon aus, dass kein Angriff auf Rumänien beabsichtigt war.
+++ 13:21 Russland verkündet Eroberung von Dorf zum zweiten Mal +++
Die russische Armee hat laut Angaben aus Moskau eine weitere Ortschaft in der ostukrainischen Region Donezk erobert. Das in der Nähe der Stadt Kurachowe gelegene Dorf Sorjane sei "befreit" worden, erklärt das russische Verteidigungsministerium. Das Ministerium hatte bereits am 8. Oktober verkündet, dass die Ortschaft erobert worden sei, jedoch waren die Kämpfe um Sorjane in den vergangenen Tagen weitergegangen.
+++ 12:45 Nordkoreas Eingreifen birgt laut Kiew enormes Risiko +++
Die Unterstützung der russischen Armee durch nordkoreanische Soldaten würde ein enormes Risiko der Eskalation des Konfliktes bedeuten, sagt der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha in Kiew. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes will Nordkorea Tausende Soldaten an die Front in der Ukraine schicken. Russland bestreitet, militärische Hilfe aus Nordkorea zu bekommen.
+++ 12:15 London sieht ukrainische Operationen im Osten gefährdet +++
Noch vor zwei Jahren feierten die Ukrainer die Befreiung von Kupjansk im Nordosten des Landes; inzwischen droht die Stadt zum zweiten Mal in diesem Krieg von Russland erobert zu werden. Die ukrainischen Truppen gerieten zunehmend unter Druck, teilt das britische Verteidigungsministerium in einer Einschätzung mit. Die russischen Angriffe würden die Logistik der ukrainischen Armee in der Region gefährden. "Es ist wahrscheinlich, dass andauernde russische Attacken die ukrainischen Einsätze am Ostufer des (Flusses) Oskil erschweren", schreibt das Ministerium. Russland werde hier vermutlich weitere Gebietsgewinne machen. "Russische Einheiten stehen höchstwahrscheinlich nur wenige hundert Meter vom Fluss Oskil entfernt in einem schmalen Frontvorsprung etwa 20 Kilometer südlich der Stadt Kupjansk." Die Stadt ist den Briten zufolge ein Eisenbahnknotenpunkt, der wichtig für ukrainische Operationen in der Region ist. Für mehrere Orte haben die Behörden eine Evakuierung angeordnet.
+++ 11:39 Friedliche Lösung für Moskau bei NATO-Aufnahme der Ukraine unvorstellbar +++
Die Aufnahme der Ukraine in die NATO würde Russland zufolge eine politische und diplomatische Lösung des Konflikts zunichtemachen. Sie würde zu einer Eskalation beitragen, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA das russische Außenministerium.
+++ 10:57 ntv-Reporter zu Sorgen in Kiew: Nordkoreas Soldaten "können Krieg empfindlich verändern" +++
Laut ntv-Reporter Stephan Richter lösen die Nachrichten über nordkoreanische Soldaten in der Ukraine große Sorgen aus. Denn die Einbeziehung von Pjöngjangs Truppen stellt Kiews erschöpfte Streitkräfte vor neue Herausforderungen.
+++ 10:14 Russland überzieht Ukraine mit neuen Luftangriffen +++
Neue russische Angriffe lösen am Morgen in weiten Teilen der Ukraine Luftalarm aus. Die Flugabwehr spricht von Angriffen mit Drohnen, Gleitbomben und Marschflugkörpern. In der frontnahen östlichen Region Sumy werden nach Behördenangaben bei einem Angriff mit Drohnen und Gleitbomben acht Menschen verletzt. Einsatzkräfte fanden demnach auch einen Toten in den Trümmern eines Hauses. Auch Teile der Energie-Infrastruktur seien zerstört worden. In Kiew wird laut Bürgermeister Vitali Klitschko eine Frau verletzt, als ein Teil einer abgeschossenen Drohne durch ein Fenster in ihre Wohnung stürzt. Die Kiewer Flugabwehr teilt mit, dass alle feindlichen Drohnen um die Hauptstadt zerstört worden seien.
+++ 08:22 Austausch überraschte Gefangenen: "Sie sagten mir, dass ich in einer halben Stunde aufbrechen würde" +++
Durch den jüngsten Austausch von jeweils 95 Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine ist auch der ukrainische Journalist und Menschenrechtsaktivist Maksym Butkevych freigekommen. Dem Online-Sender hromadske sagt er, der Austausch sei für ihn völlig unerwartet gekommen. Dass er freikommt, habe er erst unterwegs erfahren, als der Prozess bereits im Gange war. "Gestern Morgen, nach der Inspektion, sagten sie mir, dass ich in einer halben Stunde aufbrechen würde, aber sie sagten mir nicht, wohin", wird er vom "Kyiv Independent" zitiert. "Also packte ich meine Sachen, weil ich dachte, ich würde transportiert und nicht ausgetauscht. Wir erfuhren unterwegs zufällig von dem Austausch. Es war eine doppelte Überraschung." Dem Bericht zufolge war Butkevych zu 13 Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt. Ihn wurde vorgeworfen, ein Haus in der besetzten Region Luhansk beschossen und zwei Menschen verletzt zu haben.
+++ 07:19 Richtungsweisende Wahl in Moldau: Analyst erwartet enge Entscheidung +++
Unter dem Eindruck des Krieges in der benachbarten Ukraine findet in der Republik Moldau am Sonntag die Präsidentschaftswahl statt. Die Abstimmung gilt als richtungsweisend: Die Favoritin und Amtsinhaberin Maia Sandu will das Land in die EU führen, Gegenkandidaten streben enge Beziehungen mit Moskau an. Eine Umfrage des Politikinstituts WatchDog sieht die ehemalige Weltbank-Ökonomin Sandu mit 36 Prozent Zustimmung klar in Führung. Der wichtigste ihrer insgesamt zehn Gegenkandidaten ist Alexandr Stoianoglo, der für die russlandfreundlichen Sozialisten antritt. Der ehemalige Staatsanwalt liegt in den Umfragen mit Zustimmungswerten von zehn Prozent weit zurück. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Sandu am Sonntag mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält, weshalb die Entscheidung wohl erst in der Stichwahl am 3. November fällt. Die zweite Runde "dürfte eng werden", sagt der WatchDog-Analyst Valeriu Pasha. Sandu beschuldigt Moskau immer wieder, sich politisch in der ehemaligen Sowjetrepublik einzumischen. Prorussische Parteien rufen zum Boykott der Abstimmung auf. Die wichtigste Frage sei deshalb, wie viele Menschen an dem für Sonntag geplanten Referendum teilnehmen werden, sagt Analyst Pasha.
+++ 06:45 Selenskyj erklärt seinem Volk deutsches Zögern +++
Bei der Frage zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet gestalten sich die Gespräche mit Deutschland nach Angaben aus Kiew schwieriger als mit anderen Partnern der Ukraine. Laut Präsident Selenskyj haben die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland dazu keine einheitliche Meinung. Es gebe noch Zurückhaltung, da dies eine "mit Risiken behaftete Frage" sei, schließlich gehe es um ein Paket "sehr gewaltiger Raketen", sagt er ukrainischen Journalisten im Fernsehen. Vor allem mit Deutschland sei der Punkt noch immer nicht geklärt. "Für sie (die Deutschen) bleibt dies weiterhin die schmerzhafteste Frage." Dass sich die westlichen Partner mit der seit Monaten von ihm erbetenen Erlaubnis zum Einsatz der bereits gelieferten Waffen so schwertäten, liege offenbar daran, dass sie in den Beziehungen zu Russland "die Türen nicht endgültig zuschlagen" wollten. "Das zumindest ist mein Eindruck." Sein Nein zur Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern begründet Bundeskanzler Scholz bislang damit, dass von der Ukraine aus auch Ziele in Moskau getroffen werden können. Dahinter steht die Befürchtung, die NATO könnte in den Krieg hineingezogen werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 05:43 Biden: Kein Konsens bei Langstreckenwaffen +++
US-Präsident Joe Biden deutet nach Gesprächen mit drei europäischen Staats- und Regierungschefs in Berlin an, dass es keine Änderungen an seiner Haltung in der Frage der Erlaubnis für die Ukraine gebe, weitreichende Angriffe tief im Inneren Russlands zu starten. "In der Außenpolitik sagt man nie: 'Ich werde meine Meinung nie ändern.' Im Moment gibt es keinen Konsens über Langstreckenwaffen", antwortet der US-Präsident.
+++ 04:51 Dänemark bringt Militärpaket über 350 Millionen Euro auf den Weg +++
Das dänische Verteidigungsministerium kündigt ein neues Militärhilfspaket für die Ukraine im Umfang von 2,4 Milliarden Kronen (350 Millionen Dollar) an. Dies ist Dänemarks 21. Militärhilfepaket seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Kopenhagen ließ Kiew zuletzt im August ein Militärhilfepaket im Wert von rund 115 Millionen Dollar zukommen lassen. Das jüngste Hilfspaket für Kiew umfasst Waffen aus Dänemarks Lagerbeständen, die Finanzierung von Luftabwehrsystemen gemeinsam mit Deutschland und Beiträge zum von Großbritannien geführten Internationalen Fonds für die Ukraine (IFU), heißt es in der Erklärung.
+++ 03:33 Schweiz hält sich bei EU-Sanktionen zurück +++
Die Schweiz wird ein Sanktionspaket der Europäischen Union gegen Russland nicht in vollem Umfang übernehmen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), das für das Schweizer Sanktionsregime zuständig ist, erklärt auf Anfrage, die Entscheidung sei "nicht politisch motiviert". Zugleich betont er, "die Schweiz steht unerschütterlich und eindeutig zu den Sanktionen gegen Russland". Der US-Botschafter in Bern in bezeichnete die Schweizer Entscheidung als enttäuschend. US-Regierungsvertreter drängen das Land, angesichts seiner Rolle als globales Finanzzentrum und Drehkreuz für den Rohstoffhandel, mehr zur Schließung von Schlupflöchern zu unternehmen.
+++ 02:27 Wohnhaus in Odessa beschossen +++
Eine russische Rakete hat am späten Abend ein Wohngebäude in der ukrainischen Schwarzmeerhafenstadt Odessa getroffen und einen Brand ausgelöst. Bislang liegen den Behörden keine Hinweise auf Tote oder Verletzte vor. Auf einem offiziellen Telegrammkanal der Stadt heißt es, das Gebäude sei beschädigt und Rettungskräfte seien vor Ort. Odessa und die Hafenanlagen in der Region sind in den letzten Wochen zunehmend russischen Angriffen ausgesetzt gewesen.
+++ 01:18 Selenskyj: "NATO ist besser als jede Art von Waffen" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach seinen Äußerungen über Atomwaffen beim EU-Gipfel in Brüssel um Klarstellung bemüht. Die Ukraine wolle "weder eine Gefahr für die Welt schaffen, noch irgendwelche Atomwaffen", sagt Selenskyj in einem im ukrainischen Fernsehen übertragenen Interview mit mehreren Journalisten. Es sei ihm wichtig, "sehr genau verstanden zu werden". Sein Land habe unter dem Budapester Memorandum für "die Garantie von Sicherheit und territorialer Integrität" seine "Atomwaffen aufgegeben", aber "nichts dafür bekommen", sagt Selenskyj in dem TV-Interview. Das Memorandum sei verletzt worden, ohne dass Russland "gestoppt" worden sei. Die Ukraine wolle nicht wieder unter einen "nuklearen Schirm", sondern eine NATO-Mitgliedschaft, betont der ukrainische Präsident. "Wir sind ein friedlicher Staat. Die NATO ist heute besser als jede Art von Waffen. Vor allem solch gefährlichen."
+++ 00:24 Neue Ukraine-Kontaktgruppe: Scholz trifft Erdogan +++
Bundeskanzler Olaf Scholz reist am Samstag zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach Istanbul. Nach Angaben von Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner wird es bei dem Treffen voraussichtlich um den Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Lage im Nahen Osten sowie das Thema Migration gehen. Medienberichten zufolge könnte die Türkei Mitglied einer neuen Kontaktgruppe zur Ukraine werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 23:24 Kiew sichert sich Milliarden-Hilfe vom IWF +++
Die Ukraine kann weitere Finanzmittel vom Internationalen Währungsfonds (IWF) abrufen. Nach Prüfung des Hilfsprogramms genehmigt das Exekutivdirektorium des Fonds die Bereitstellung weiterer 1,1 Milliarden Dollar, wie der IWF mitteilt. Diese Mittel sollen zur Stabilisierung des ukrainischen Staatshaushalts verwendet werden.
+++ 22:22 Kiew und Moskau tauschen erneut Gefangene aus +++
Die russischen und ukrainischen Streitkräfte tauschen erneut Kriegsgefangene aus. Jeweils 95 Gefangene seien der Gegenseite übergeben worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau nach Angaben der Staatsagentur TASS mit. Russland und die Ukraine hatten zuletzt Anfang September jeweils 103 Kriegsgefangene übergeben. Der nun erfolgte Austausch sei von den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelt worden. Kurz zuvor erhielt die Ukraine nach eigenen Angaben die Leichen von 501 Soldaten zurück (siehe Eintrag 15:43 Uhr). Nach Angaben des Koordinierungsstabs in Kiew waren das Internationale Rote Kreuz und mehrere ukrainische Institutionen an der Rückgabe beteiligt. Nachdem Experten sie identifiziert haben, sollen die getöteten Soldaten ihren Familien zur Beerdigung übergeben werden. Angaben zu einer Rückgabe getöteter russischer Soldaten wurden nicht gemacht.
+++ 21:55 Putin: Zeitpunkt des Sieges über die Ukraine ist unklar +++
Russlands Machthaber Putin zufolge ist es unklar, wann sein Land den Krieg gegen die Ukraine gewinnen wird. Die russischen Streitkräfte seien jedoch bereit, bis zum Sieg weiterzukämpfen, sagt Putin. Sie würden technologisch immer fortschrittlicher. Der NATO warf Putin erneut vor, unter Ausnutzung ukrainischer Soldaten Krieg gegen Russland zu führen. Die Allianz hat dies zurückgewiesen.
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Quelle: ntv.de, mau/gut/hul/dpa/AP/rts/AFP