Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:40 Girkin-Anhänger versammeln sich in Moskau +++
Hunderte Anhänger des inhaftierten früheren Separatistenführers Igor Girkin haben bei einem Treffen in Moskau dessen Kandidatur für die russische Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr unterstützt. Über 300 von ihnen versammelten sich in einem Hotel der russischen Hauptstadt, um für Girkin zu werben. Unter ihnen waren viele Frauen, ältere Menschen und Militärveteranen. Einige trugen T-Shirts mit Girkins Gesicht und dem Slogan "Freiheit für Strelkow", seinem Pseudonym. Der Militärblogger unterstützt die derzeitige russische Offensive in der Ukraine, verurteilt aber scharf deren Militärstrategie als nicht hart genug.
+++ 22:04 Russen verstärken Angriffe auf Dnipro-Brückenköpfe +++
Die russischen Streitkräfte haben am 24. Dezember ihre Attacken auf das linke Ufer des Flusses Dnipro im Süden der Ukraine offenbar noch einmal verstärkt. Dies geht aus Angaben des ukrainischen Oberkommandos hervor. Demnach schlugen die Verteidiger 23 Angriffsaktionen der Russen zurück. Die russischen Angreifer hätten jedoch eine "ordentliche Abreibung" bekommen und "erhebliche Verluste" erlitten, schreibt die Armeeführung. Die Ukrainer hielten die Frontlinie und ihre Stellungen. Am gestrigen Samstag meldeten die Verteidiger von dort noch 15 abgewehrte Attacken. Ukrainische Einheiten haben am südlichen Ufer des Dnipro Brückenköpfe etabliert.
+++ 21:32 Selenskyj: "Andere Dimension von Weihnachten" +++
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt in seiner Heiligabendansprache im Herzen der Hauptstadt Kiew, dass Millionen Ukrainer "eine andere Dimension von Weihnachten" kennengelernt hätten. Erneut feierten sie in Zeiten eines Krieges gegen die Ukraine. "Wir feiern alle Weihnachten zusammen. (..) Unsere Gaben, Werte und Traditionen haben sich verändert. Heutzutage geht es nicht so sehr darum, wie wir unsere Häuser dekorieren, sondern vielmehr darum, wie wir sie schützen, das Chaos beseitigen und den Feind ausmerzen. Wir freuen uns, den ersten Stern am Abendhimmel zu sehen und keine feindlichen Raketen und Drohnen darin zu sehen." Er wünsche sich "die siegreiche Rückkehr aller, die den Heiligen Abend mit Waffen in der Hand im Schützengraben feiern und sich dem Feind entgegenstellen. Schutzengel der Ukraine, die uns jeden Tag beweisen: Das Gute wird siegen, das Licht wird siegen."
+++ 20:57 Ukraine verkündet Artillerie-Kooperation mit Frankreich +++
Im Januar 2024 wird eine neue "Artillerie-Koalition" ihre Arbeit in Paris aufnehmen, kündigt der stellvertretende ukrainische Verteidigungsminister Iwan Hawryliuk während des Treffens mit der Delegation des Senats des französischen Parlaments an. Es sei für die Ukraine von entscheidender Bedeutung, "ihre Feuerkraft zu verbessern, indem sie Artilleriesysteme von ihren Verbündeten erhält", heißt es in einer Mitteilung. Die Streitkräfte seien demnach insbesondere an der weiteren Beschaffung von selbstfahrenden Haubitzen wie das französische Caesar-System interessiert. Mithilfe automatisierter Zieltechnik soll der Munitionsverbrauch des Systems um 30 Prozent gesenkt werden. Das ukrainische Militär leidet unter akutem Munitionsmangel für seine Artilleriesysteme aus der Sowjetzeit. Die 122-mm- und 152-mm-Geschosse werden deshalb im Fronteinsatz stark rationiert.
+++ 20:14 Ukraine: Russische Streitkräfte erhöhen Artillerie-Schlagzahl +++
Die russischen Streitkräfte haben die Zahl der Artillerieangriffe erhöht, teilt das ukrainische Oberkommando mit. Am 24. Dezember wurden demnach allein im Osten im Bereich Chortyzja über 1.000 Fälle von Beschuss registriert. "Der Feind setzt aktiv taktische Flugzeuge und Drohnen vom Typ FPV ein und führt Angriffsoperationen mit Unterstützung gepanzerter Fahrzeuge durch", heißt es: "Die Zahl der feindlichen Artillerieangriffe beträgt mehr als 1.000 pro Tag." An den verschiedenen Fronten registrierten die ukrainischen Kräfte im Laufe des Tages 48 Bodenangriffe. Dazu kamen 29 russische Luftangriffe und 26 Attacken mit Mehrfachraketenwerfern auf Stellungen ukrainischer Truppen und Siedlungen. Über Frontverschiebungen gibt es keine Angaben. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.
+++ 19:39 London: "Wir wissen, was passiert, wenn Diktatoren durch Europa marschieren" +++
Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps sagt, der Westen könne es "sich nicht leisten", den Krieg in der Ukraine zu verlieren. Ein Sieg Wladimir Putins hätte "schwerwiegende Folgen". "Die Konsequenzen wären unglaublich schwerwiegend für Europa, für Großbritannien, für die Welt", mutmaßt Shapps. "Wir wissen, was passiert, wenn Diktatoren durch Europa marschieren. Derzeit reichten die Verteidigungsausgaben im gesamten Westen, einschließlich Großbritanniens, nicht aus, um die Bedrohung durch ein wiederauflebendes Russland abzuwehren. Die Unterstützung der Ukraine sei "keine Art von Wohltätigkeit". Es liege im eigenen Interesse des Westens.
+++ 18:48 Ukrainisches Militär: 19 Siedlungen an Grenze zu Russland evakuiert +++
19 Siedlungen im Oblast Sumy sind vollständig evakuiert. Dies teilt die Militärverwaltung des Oblast mit. Die Orte im Nordosten der Ukraine liegen weniger als 5 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Ingesamt lebten dort 12.689 Menschen so nahe an der Grenze, darunter 712 Kinder. Davon haben nun fast 4000 Menschen ihren Wohnort verlassen. Die Verwaltung rief im Juli dazu auf, sich von der Grenze wegzubewegen. Die Evakuierung findet auf freiwilliger Basis statt.
+++ 17:53 Russland meldet Abschuss von vier ukrainischen Kampfflugzeugen +++
Russland hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen 24 Stunden vier ukrainische Militärflugzeuge abgeschossen. Das Verteidigungsministerium teilt mit, die Luftabwehr habe drei Su-27-Kampfjets und einen taktischen Su-24-Bomber in den Regionen Saporischschja und Dnipropetrowsk im Südosten der Ukraine vom Himmel geholt. Weitere Details werden nicht genannt.
+++ 17:28 NGO rettet drei Kinder aus russisch besetzten Gebieten +++
Zu Weihnachten bringt die Hilfsorganisation Save Ukraine drei Kinder zurück in nicht besetzte Gebiete: ein achtjähriger Junge sowie zwei 18-jährige Brüder, die unter Besatzung volljährig wurden. Die beiden seien Waisenkinder, die vor bei einer Pflegefamilie aufwuchsen. "Nach dem Erwachsenwerden wurde den Jungen klar, dass die Besatzungsmacht sie sehr bald in den Kampf gegen ihre eigenen Landsleute schicken würde", schreibt NGO-Gründer Mykola Kuleba. In der Ukraine wurden die Brüder als Vermisste gesucht. Der achtjährige Yelysey wird zu seiner Mutter gebracht. Bis jetzt habe "Save Ukraine" bereits 226 Kinder in die Ukraine zurückgeholt, gibt die Organisation an. Laut der ukrainischen Regierung sind seit Beginn der Großinvasion etwa 20.000 ukrainische Kinder von russischen Kräften entführt worden. Der Internationale Strafgerichtshof hat deshalb einen Haftbefehl gegen Russlands Präsident Wladimir Putin ausgestellt.
+++ 16:51 Kraftwerk wird nach russischen Angriffen teilweise abgeschaltet +++
Einer der Blöcke eines Wärmekraftwerks im Oblast Donezk wird wegen einer Notlage abgeschaltet. Russische Streitkräfte beschädigten eine 330-Kilovolt-Leitung des ukrainischen staatlichen Energieversorgers Ukrenergo. Fünf Mitarbeiter werden verletzt. "Durch die Bombardierung wurden das Stromnetz und das Kraftwerk selbst beschädigt. Zivile Verbraucher wurden von der Stromversorgung getrennt", teilt das Energieministerium mit. Auch im Oblast Dnipropetrowsk wird eine 330-Kilovolt-Leitung wegen erheblicher Schäden unterbrochen. In den Regionen finden weiterhin Kämpfe statt.
+++ 16:10 Island verstärkt Unterstützung für Ukraine +++
Island kündigt an, sich den IT- und Minenräumkoalitionen für die Ukraine anschließen. Zusätzlich unterstützt es den Kauf medizinischer Hilfsgüter der NATO für das Land mit 340.000 Euro. "(Wir) setzen (damit) unsere Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die ungerechtfertigte und illegale Invasion durch Russland fort", sagt Islands Außenminister Bjarni Benediktsson. Die IT-Koalition umfasst derzeit acht Länder. Die Bildung der Minenräumkoalition ist angekündigt, jedoch noch nicht abgeschlossen. Sie soll Minen in den befreiten Gebieten als auch an der Front entfernen helfen.
+++ 15:44 Ukraine: Russland hat mehr als 350.000 Soldaten verloren +++
Schätzungen der ukrainischen Streitkräfte zufolge haben in der Ukraine in knapp zwei Jahren mehr als 350.000 russische Soldaten ihr Leben verloren. Mit Stand vom 24. Dezember sind demnach seit Beginn der Großinvasion 353.190 russische Soldaten beim Feldzug gefallen – davon 800 am 23. Dezember. Außerdem sollen die Angreifer 5858 Panzer, 10.888 gepanzerte Kampffahrzeuge und 8314 Artilleriesysteme verloren haben. Die Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden.
+++ 15:16 Verteidigungsminister zu neuen Kräften: Niemand wird demobilisiert, aber Frontrotation möglich +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umierow erklärt in einem Interview, niemand werde demobilisiert bis der Krieg vorbei sei. Soldaten werde jedoch die Möglichkeit gegeben, sich auszuruhen oder teilweise entlassen zu werden. Dafür müssten sie sich seit zwei Jahren an der Front befunden haben. Die ukrainischen Streitkräfte wollen für kommendes Jahr 450.000 bis 500.000 neue Soldaten einberufen. Die sollen unter anderem eine Rotation des Personals an der Front ermöglichen. Dafür müsse es Regeln geben, sagt Umierow: "Wenn die Regierung von der Gesellschaft unterstützt werden möchte, muss sie erklären, wie Mobilisierung, Demobilisierung, Aufschub, sozialer Schutz und anderes geregelt ist." Der Militärdienst solle nicht als Strafe wahrgenommen werden.
+++ 14:36 Ukraine: Nach Abschüssen von Su-34 reduziert russische Luftwaffe ihre Angriffe +++
Die russischen Streitkräfte reduzieren nach dem Verlust von drei ihrer Su-34-Kampfbomber im Süden der Ukraine ihre Luftangriffe, berichtet Yurii Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe. "Der Feind versucht nun, so viel Aufklärung wie möglich zu betreiben, um Informationen in den südlichen Gebieten zu sammeln, in denen die russischen Jäger abgeschossen wurden", sagt er. Demnach versuchen die Russen herauszufinden, von wo genau die Kampfflugzeuge abgeschossen wurden. Insbesondere an der Front von Cherson setzten die Russen viel weniger Luftwaffen ein. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Ihnat betonte, wenn die Ukraine mehr Luftabwehrsysteme bekämen, könnten solche Abschüsse häufiger gelingen.
+++ 13:57 Selenskyj nach Angriff auf Cherson: Russische Armee beschießt absichtlich normale Straßen +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj wirft der russischen Armee vor, gezielt normale Straßen und zivile Infrastruktur anzugreifen. Bei dem Angriff auf Cherson letzte Nacht seien Krankenhäuser, eine Schule, städtische Heizungsnetze und Wohnhäuser beschädigt worden, sagt Selenskyj. "Es gibt Verletzte, darunter ein Kind. Sie alle erhalten Hilfe. Leider gibt es auch Todesopfer. Mein Beileid an die Familien." Es werde rund um die Uhr daran gearbeitet, die Strom- und Wärmeversorgung wiederherzustellen. Zuvor hatte der Gouverneur von Cherson drei Todesopfer und einen Verletzten bestätigt. Demnach hatte die russische Armee das Stadtzentrum mit Artillerie beschossen.
+++ 13:32 Borrell: "Putin ist bereit, seine Landsleute sterben zu lassen" +++
Der EU-Außenbeauftragte Borrell geht davon aus, dass der russische Präsident Putin den Krieg nicht aufgeben wird. "Putin hat beschlossen, den Krieg bis zum finalen Sieg fortzusetzen", sagt er dem britischen "Guardian". Der Kremlchef werde sich nicht mit einem Stück der Ukraine zufriedengeben können und "den Rest der Europäischen Union überlassen". Borrell warnt, "wenn wir nicht alle unsere Kapazitäten mobilisieren, dann wird Putin den Krieg in der Ukraine gewinnen können". Gleichzeitig hänge Russlands Erfolg davon ab, so viele Menschen wie möglich auf das Schlachtfeld zu bringen, glaubt Borrell. Putin sei "immer noch bereit zu kämpfen und seine Landsleute sterben zu lassen, so dass seine Armee und die Bevölkerung leiden", weil er kein Zurück kenne.
+++ 13:03 Gouverneur meldet Beschuss russischer Dörfer +++
Der Gouverneur der russischen Oblast Belgorod, die an die Ukraine grenzt, berichtet von ukrainischen Angriffen. So seien gestern mehrere Dörfer mit Artillerie beschossen worden, sagt Vyacheslav Gladkov. Er berichtet auch von Angriffen mit Kamikaze-Drohnen. Eine Drohne sei an einer Brücke zwischen zwei Dörfern im Distrikt Grayvoronsky explodiert, als dort Reparaturarbeiten durchgeführt worden seien, so Gladkov. Ihm zufolge wurden fünf Arbeiter verletzt. Außerdem seien sechs Wohnhäuser beschädigt worden.
+++ 12:35 Ukraine: Polnische Lkw-Fahrer beenden Blockade an einem Grenzübergang +++
Die an der Grenze zur Ukraine protestierenden polnischen Lkw-Fahrer haben nach ukrainischen Angaben ihre Blockade eines der Übergänge beendet. Am südpolnischen Grenzübergang Medyka fließe der Verkehr seit dem Morgen wieder normal, teilt der ukrainische Grenzschutz mit. Die Registrierung sowie die Fahrt der Lastwagen über die Grenze in die Ukraine "laufen wie üblich ab". Am Freitag hatten der neue polnische Außenminister Sikorski und der ukrainische Präsident Selenskyj über die Grenzblockade gesprochen. Polnische Transportunternehmen blockieren seit Anfang November wichtige Grenzübergänge zur Ukraine. Sie beklagen "unfairen Wettbewerb" durch ukrainische Unternehmen, nachdem die EU wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine eine Reihe von Auflagen für den Grenztransport ausgesetzt hatte.
+++ 12:02 Exil-Bürgermeister berichtet von Explosionen in Tokmak +++
Der im Exil lebende Bürgermeister von Melitopol berichtet von Explosionen im von russischen Truppen besetzen Tokmak. Die Explosionen seien in den nördlichen Außenbezirken zu hören gewesen, schreibt Ivan Fedorov bei Telegram. Tokmak und Melitopol liegen in der ukrainischen Oblast Saporischschja, die teilweise von Russland kontrolliert wird.
+++ 11:26 Russland fehlen laut Studie Millionen Arbeitskräfte +++
In Russland fehlten einem Bericht zufolge in diesem Jahr rund 4,8 Millionen Arbeitskräfte. Auch im kommenden Jahr werde mit einem akuten Arbeitskräftemangel gerechnet, berichtet die Zeitung "Iswestija" und beruft sich auf Experten und das Institut für Wirtschaft der Russischen Akademie der Wissenschaften. Der Arbeitskräftemangel habe 2022 und 2023 stark zugenommen, zitiert das Blatt den Autor der Studie, Nikolai Achapkin. Besonders gefragt seien Fahrer und Ladenarbeiter. Demnach stieg die Zahl der offenen Stellen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Arbeitskräfte bis Mitte 2023 auf 6,8 Prozent im Vergleich zu 5,8 Prozent im Vorjahr. Als Gründe werden unter anderem die Bevölkerungsentwicklung und Abwanderung genannt. Hunderttausende Russen hatten ihr Land nach dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 verlassen. Viele flüchteten, weil sie den Krieg ablehnen oder befürchten, eingezogen zu werden.
+++ 10:53 Militärexperte Wiegold: Bei Putin-Dementi "klingeln alle Alarmglocken" +++
Russlands Präsident Putin bezeichnet Warnungen des US-Präsidenten vor einem russischen Angriff auf NATO-Gebiet als "völligen Blödsinn". Ein derartiges Szenario liege nicht im Interesse Moskaus. Militär- und Sicherheitsexperte Thomas Wiegold kommt die Aussage verdächtig bekannt vor.
+++ 10:31 Russland: Zehn Drohnen über Donezk abgeschossen +++
Das russische Militär will innerhalb von 24 Stunden zehn ukrainische Drohnen über der Region Donezk abgefangen haben. Diese seien von Luftabwehrsystemen über Horliwka, Marjinka und Pobjeda abgeschossen worden, sagt ein Armeesprecher der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Außerdem seien elf ukrainische Angriffe vereitelt worden, heißt es weiter. Der Militärsprecher berichtet auch von Angriffen auf die ukrainischen Truppen, bei denen bis zu 200 ukrainische Soldaten getötet oder verwundet worden seien. Überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
+++ 10:02 Streitkräfte warnen vor neuen Luftangriffen +++
Im Süden und Osten der Ukraine sowie in weiten Teilen des Zentrums gibt es am Vormittag Luftalarm. Die ukrainischen Luftstreitkräfte warnen vor möglichen Raketenangriffen. Nach etwa einer halben Stunde bis Stunde gibt das Militär Entwarnung für die meisten Regionen.
+++ 09:42 Region Cherson zählt Hunderte Granatenangriffe +++
Die Militärverwaltung der Region Cherson berichtet von russischen Angriffen mit Toten und Verletzten. Innerhalb von 24 Stunden seien in der Region vier Menschen getötet und neun weitere verletzt worden, schreibt die Verwaltung. Demnach wurden 88 Angriffe gezählt. Beschossen worden seien Wohnviertel, eine Bildungseinrichtung und Objekte der kritischen Infrastruktur. Allein auf die Stadt Cherson seien bis heute früh 71 Granaten abgefeuert worden. Insgesamt ist von 425 Granaten die Rede, zudem von Angriffen mit der Flugabwehrkanone SU-23, mit Drohnen, Flugzeugen und zwei Raketen.
+++ 09:02 Partisanengruppe will neuen Kommandoposten auf Krim enttarnt haben +++
Eine Partisanen-Gruppe behauptet, auf der Krim einen neuen russischen Kommandoposten entdeckt zu haben. Auf Telegram schreibt die Gruppierung "Atesh", dass sich Partisanen Zugang zum Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots nahe Yevpatoria verschafft hätten. Dabei hätten sie einen neuen Gefechtsstand der russischen Truppen entdeckt. Auch sei in den letzten Tagen militärische Ausrüstung dorthin verlegt worden, um Verluste der russischen Truppen in der Südukraine auszugleichen. Die Gruppe veröffentlicht dazu die Koordinaten vom Standort sowie Bildmaterial.
+++ 08:14 Cherson meldet drei Tote nach Beschuss +++
Bei russischen Angriffen auf Cherson sind nach ukrainischen Angaben drei Menschen getötet und ein weiterer verletzt worden. Gouverneur Oleksandr Prokudin schreibt bei Telegram, die russische Armee habe in der Nacht das Stadtzentrum beschossen. Eine Artilleriegranate habe ein Wohnhaus getroffen, sagt Produkin. Bei dem Angriff seien ein 87-jähriger Mann und seine 81-jährige Frauen getötet worden. Eine weitere Leiche fanden Rettungskräfte demnach, als sie Trümmer beseitigen. Zudem sei ein 54-Jähriger durch eine Explosion verletzt worden.
+++ 07:45 Ukraine: Drohnenangriffe in der Nacht abgewehrt +++
In der vergangenen Nacht ist die Ukraine nach Armeeangaben erneut von Russland mit "Shahed"-Drohnen angegriffen worden. Diese seien vom russischen Primorsko-Achtarsk am Asowschen Meer aus gestartet. Von 15 Kampfdrohnen seien 14 abgeschossen worden, schreiben die ukrainischen Luftstreitkräfte. Demnach erfolgten die Abschüsse in den Oblasten Mykolajiw, Kirowohrad, Saporischschja, Dnipropetrowsk und Chmelnyzkyj. Unklar bleibt, ob eine der 15 Drohnen einen Treffer gelandet hat oder ihr Ziel verfehlt hat. Über mögliche Verletzte oder Schäden – etwa durch herabfallende Trümmerteile – ist bisher nichts bekannt.
+++ 07:14 Taiwan richtet Fonds für ukrainische Flüchtlinge ein +++
Taiwan stellt eine Million US-Dollar für die Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge in Polen bereit. Dazu werde gemeinsam mit einer Allianz polnischer Großstädte ein Fonds eingerichtet, erklärt das Außenministerium in Taipeh. Mit dem Geld sollen unter anderem die Bildungsmöglichkeiten für ukrainische Kinder und Jugendliche verbessert werden.
+++ 06:37 Russland soll im Krieg verbotenes Gas einsetzen +++
Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) schreibt, dass die russische Schwarzmeerflotte den Einsatz im Krieg verbotener Chemikalien zugegeben habe. Die Einrichtung beruft sich dabei unter anderem auf einen Telegram-Eintrag der 810. Marine-Infanterie-Brigade. Darin wird eine Taktik beschrieben, bei der K-51-Granaten aus Drohnen auf ukrainische Stellungen abgeworfen werden, um die Soldaten aus ihren Stellungen heraus zu zwingen und sie anschließend mit verschiedenen Waffen zu attackieren. Zudem soll Bildmaterial der 810. Brigade zeigen, wie K-51-Granaten vermutlich bei Krynki in der Nähe von Cherson eingesetzt werden. Diese Granaten seien mit CS-Gas, auch als Tränengas bekannt, gefüllt, schreibt das ISW. Der Einsatz von CS-Gas in Kriegen sei jedoch laut der Chemiewaffenkonvention verboten.
+++ 05:40 Tote und Verletzte nach Explosion in Lemberg +++
Eine Explosion in einem Haus in Lemberg hat wahrscheinlich drei Menschen getötet und mindestens vier verletzt, wie Lembergs Bürgermeister Andrii Sadovyi am Abend berichtet. Sadovyi stellt fest, dass die tragenden Wände des Hauses beschädigt worden seien und dass Menschen unter den Trümmern eingeklemmt seien. Während die genaue Ursache der Explosion noch nicht bestätigt wurde, sagt Sadovyi, sie sei wahrscheinlich durch ein Gasleck in der Garage des Hauses verursacht worden.
+++ 03:36 Selenskyj dankt für Geparden aus Deutschland +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankt Deutschland, Finnland und den Niederlanden für die neue Militärhilfe im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Deutschland habe den Flugabwehrpanzer Gepard geliefert, Artilleriegeschosse vom Kaliber 155 und andere notwendige Waffen, sagt Selenskyj in seiner am Abend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Deutschland hatte auch das Flugabwehrsystem vom US-Typ Patriot in die Ukraine geschickt. Selenskyj betont, dass eine gut funktionierende Flugabwehr der Schlüssel dafür sei, den Krieg zu beenden.
+++ 01:57 Gasverbrauch in Deutschland höher als 2022 +++
Privathaushalte und Unternehmen in Deutschland haben seit dem 1. Oktober 7,2 Prozent mehr Gas verbraucht als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Dies berichten die Funke-Zeitungen unter Berufung auf Berechnungen der Bundesnetzagentur. Demnach hat der Gasverbrauch bei Privathaushalten und Gewerbe um 2,5 Prozent zugenommen. Der Gasverbrauch der Industrie sei sogar um 11,1 Prozent gestiegen. Die Netzagentur sei jedoch anders als im Vorjahr nicht besorgt. "Wir können zwar sehen, dass der Gasverbrauch ansteigt, wenn es kalt wird. Ein paar kalte Tage machen uns aber keine Sorgen", sagte Netzagentur-Chef Klaus Müller. Laut den Berechnungen der Netzagentur ist der Gasverbrauch in Deutschland 2023 trotz des Anstiegs seit Oktober im Vergleich zu den Wintern 2018 bis 2021 - also vor dem russischen Angriff auf die Ukraine und dem Ende der russischen Gaslieferungen - um 13.9 Prozent zurückgegangen.
+++ 23:40 Region Cherson unter heftigem Beschuss +++
Ukrainische Beamte aus der Region Cherson melden heftigen russischen Beschuss und zahlreiche Drohnenangriffe. Der Gouverneur von Cherson, Oleksandr Prokudin, teilte mit, bei einem Drohnenangriff sei ein Mann in der Stadt Stanislaw südöstlich der Stadt Cherson getötet worden. Sieben Menschen seien bei einem Angriff auf Wohngebiete verletzt worden. Nach Angaben der örtlichen Behörden beschossen russische Streitkräfte auch ein Kraftwerk in der Nähe der Frontlinie im Osten der Ukraine. Die Stadt Kurachowo sei nun ohne Stromversorgung.
+++ 22:23 Ukraines Frontsoldaten fehlt Artilleriemunition +++
Die ukrainischen Streitkräfte müssen ihre Artilleriemunition stark rationieren, berichtet die "Washington Post". Wegen der fehlenden Munition würden demnach auch geplante Angriffe gegen russische Stellungen abgesagt. "Wir bekommen eine begrenzte Anzahl für jedes Ziel", wird ein Soldat aus dem Oblast Saporischschja zitiert. Bei einem kleineren Ziel, etwa einer Mörserstellung, erhielten sie fünf bis sieben Geschosse. "Die Jungs sind sehr müde", sagt er. Sie seien immer noch motiviert, weil sie keine andere Wahl hätten. "Aber einen Krieg gewinnt man nicht nur mit Motivation." Ein Mitglied einer anderen Artilleriebrigade berichtet, dass sie etwa 10 bis 20 Geschosse täglich auf feindliche Ziele abfeuern würden. Vorher seien es im Schnitt 50, manchmal bis zu 90 täglich gewesen. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte diese Woche den Munitionsmangel.
+++ 21:43 Kiew erwägt Einberufung auf elektronischen Wegen +++
Ukraines Verteidigungsministerium erwägt, Einberufungen für Ukrainer zukünftig auch über elektronische Wege zu verschicken. So könnten unter anderem Staatsangehörige im Ausland erreicht werden. Die Armeeführung hat der Regierung die Mobilisierung von 450.000 bis 500.000 Soldaten im kommenden Jahr empfohlen. Eine Entscheidung darüber hat Kiew laut noch nicht getroffen, berichten verschiedene Medien. Die Einberufung beschließen muss das ukrainische Parlament.
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Quelle: ntv.de, rpe/hul/mau/dpa/AFP/rts