Putschversuch in der Türkei 2 +++ 23:59 Athen will Asylanträge rasch prüfen+++
17.07.2016, 00:05 UhrGriechenland will die Asylanträge der türkischen Soldaten schnell prüfen, die mit einem Militärhubschrauber in das Land geflohen sind. Das sagt Regierungschef Alexis Tsipras laut Regierungskreisen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in einem Telefonat zu. Die Prüfung werde internationales Recht und Menschenrechtskonventionen respektieren.
+++ 22:45 Al-Jazeera: Erdogan-Jubelfeiern in Gaza, Südlibanon und Somalia+++
Auch die Nachrichtenagentur Reuters übermittelt Bilder von den Feiern.
+++ 21:52 Türkische Militärs holen Hubschrauber in Griechenland ab +++
Eine Gruppe von dreizehn türkischen Soldaten trifft an Bord eines Militärhubschraubers im Flughafen der griechischen Hafenstadt Alexandroupolis ein. Sie sollen den türkischen Hubschrauber vom Typ "Black Hawk" abholen, an dessen Bord sich acht türkische Soldaten nach Griechenland abgesetzt hatten, um dort politisches Asyl zu beantragen. Während der türkische Außenminister Cavusoglu von einer schnellen Auslieferung der Militärs ausgeht, rechnen griechische Juristen mit einem Asylverfahren, das bis zu 20 Tage dauern könnte.
+++ 21:44 Ägypten blockiert Beschluss des UN-Sicherheitsrats +++
Ägypten blockiert einen Beschluss des UN-Sicherheitsrats, in dem die Gewalt und die Unruhen in der Türkei verurteilt werden soll. Die Regierung in Kairo lehnt nach Angaben von Diplomaten insbesondere einen Passus ab, in dem alle Parteien aufgefordert werden, die "demokratisch gewählte Regierung der Türkei" zu respektieren. Der UN-Sicherheitsrat befinde sich nicht in der Position, zu beurteilen, ob eine Regierung demokratisch gewählt sei oder nicht.
+++ 21:28 Türkei: Griechenland sagt Auslieferung türkischer Soldaten zu +++
Die acht türkischen Soldaten, die sich per Hubschrauber nach Griechenland abgesetzt und dort politisches Asyl beantragt haben, sollen nach türkischer Darstellung bald wieder zurückgeschickt werden. Der griechische Außenminister Nikos Kotzias habe ihm am Telefon die Auslieferung "der acht Verräter" in kürzester Zeit zugesagt, twittert der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu.
Athen bestätigt das Telefonat, äußert sich aber deutlich zurückhaltender. Für die Soldaten, die offenbar am Putschversuch beteiligt waren, würden die internationalen Regeln gelten, sagt der Sprecher des griechischen Außenministeriums. Die Möglichkeit einer Auslieferung ließ Athen offen.
+++ 21:06 Tausende jubeln für Erdogan +++
Auf dem Taksim-Platz in Istanbul versammeln sich Anhänger des Staatspräsidenten Erdogan, um den Sieg über die Putschisten zu feiern. Viele schwenken die türkische Flagge und rufen "Gott ist groß". Auch auf der Unabhängigkeitsstraße in Istanbul schwenken die Menschen Fahnen, Autos fahren laut hupend die Straße entlang. Istanbul ist eine Hochburg der Erdogan-Anhänger, der Staatschef war früher Bürgermeister der Millionenstadt am Bosporus. In Ankara versammeln sich die Erdogan-Anhänger vor dem Parlament. Die Solidaritätsveranstaltungen verlaufen friedlich, an einigen Orten sind Bengalos zu sehen.
+++ 20:58 Gülen - Putschversuch möglicherweise inszeniert +++
Fethullah Gülen hält es für möglich, dass der Putschversuch inszeniert war. Der in den USA lebende türkische Geistliche fordert die Bevölkerung der Türkei auf, eine militärische Intervention nicht in einem positiven Licht zu sehen. Eine Demokratie könne durch militärisches Vorgehen nicht erreicht werden, sagt er. Gülen wird von Präsident Erdogan für den Putschversuch verantwortlich gemacht. Doch Gülen weist die Anschuldigung seines Erzfeindes vehement zurück.
+++ 20:41 Kreise: Putschisten verteilten bereits Posten +++
Die Putschisten in der Türkei hatten nach Angaben aus Regierungskreisen bereits mehr als 100 Posten der geplanten Militärjunta an Mitstreiter vergeben. "Sie hätten Militärgouverneure für jeden Distrikt ernannt und die Chefs aller staatlichen Stellen ersetzt", sagt ein Regierungsmitarbeiter mit Verweis auf gefundene Listen. Hätten die Umstürzler Erfolg gehabt, hätte es nach der im Staatssender TRT verlesenen Putsch-Erklärung eine Mediensperre gegeben. Kampfflugzeuge wären im Tiefflug über Wohngebiete geflogen, um Anwohner in den Häusern zu halten.
+++ 20:26 Erdogan bringt Todesstrafe ins Spiel +++
Erdogan schließt nicht aus, die Todesstrafe wieder einzuführen. Über das Thema könnte im Parlament gesprochen werden, sagt der türkische Präsident vor tausenden Anhängern in Istanbul. Aus der Menge sind Forderungen zu hören, die Putschisten mit dem Tod zu bestrafen.
Von den USA verlangt Erdogan in seiner Ansprache die Auslieferung oder Festnahme des Predigers Fethullah Gülen. Erdogan wandte sich mit seiner Forderung direkt an den US-Präsidenten. Wenn die USA und die Türkei tatsächlich strategische Partner seien, müsse Obama handeln. "Die USA müssen diese Person ausliefern." Die Putschisten hätten in Verbindung "mit äußeren Kräften" gehandelt, sagt der Staatschef - ohne weitere Angaben zu machen. Erdogan macht seinen einstigen Verbündeten und heutigen Erzfeind Gülen für den Putschversuch verantwortlich.
+++ 20:15 Kerry: Washington wusste nichts vom Putschversuch +++
Washington hat den Putschversuch in der Türkei nicht kommen sehen. "Wenn Sie einen Staatsstreich vorbereiten, machen Sie dafür wirklich keine Reklame bei Ihren Nato-Partnern, versichert US-Außenminister John Kerry Journalisten in Luxemburg. "Alle wurden überrascht, auch die Menschen in der Türkei", sagt er. Der Putsch der aufständischen Soldaten scheine "nicht wirklich gut geplant oder ausgeführt" worden zu sein, fügt Kerry hinzu.
+++ 20:07 Obama: Rechtsstaatliche Prinzipien in Türkei einhalten +++
Auch der US-Präsident fordert alle Konfliktparteien in der Türkei auf, rechtsstaatliche Prinzipien einzuhalten. Es müsse alles vermieden werden, was zu einer weiteren Gewalt oder Destabilisierung in dem Land führe, sagt Barack Obama. Gleichzeitig betont er erneut seine Unterstützung für die demokratisch gewählte Regierung des Nato-Landes. Der Präsident bedauert den Verlust an Menschenleben.
+++ 19:55 USA wollen rasche Wiederaufnahme der Luftangriffe gegen den IS +++
Die USA dringen darauf, dass die Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) von der Türkei aus rasch wieder aufgenommen werden. Wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington bestätigt, hat die türkische Regierung nach dem Putschversuch in der vergangenen Nacht den Luftraum für Militärflugzeuge gesperrt. Als Ergebnis seien die Flüge von der Basis Incirlik aus zurzeit gestoppt.
+++ 19:50 Alles unter Kontrolle der türkischen Regierung +++
Nach Einschätzung des türkischen Verteidigungsministers Fikri Isik befindet sich inzwischen kein Gebiet in der Türkei mehr außerhalb der Kontrolle der Regierung. Ein Putsch sei verhindert worden. Dennoch müsse man wachsam bleiben. Es sei zu früh, um zu sagen, dass die mit dem Putschversuch verbundene Gefahr vollständig eliminiert worden sei.
+++ 19:45 Hochrangiger Verfassungsrichter festgenommen +++
Laut dem Sender CNN Turk nimmt die türkische Polizei einen hochrangigen Richter am obersten Gerichtshof fest. Alparslan Altan ist der bisher oberste Jurist, der verhaftet wird.
Bundesjustizminister Maas spricht sich nach den Entlassungen von fast 3000 Richtern gegen Rache und Willkür infolge des Putschversuches aus. "Rechtsstaaten müssen sich besonders in der Bedrohung beweisen", so Maas. "Rache und Willkür werden nicht zu einer Befriedung der Lage nach dem Putschversuch beitragen."
+++ 19:34 Berlin: Türkischer Halbmond wird durch die Straßen getragen +++
Auch am Samstag sind in Berlin viele Türken mit Fahne unterwegs. Sie versammeln sich unter anderem vor dem Botschaftsgebäude der Türkei, um gegen den Putschversuch des türkischen Militärs zu protestieren. Bereits in der Nacht hatten sich gut 3000 Demonstranten vor der Botschaft zusammengefunden. Einige der Demonstranten geht es nicht um Politik, sie sorgen sich um das Land und lehnen deshalb den Militärputsch ab.
Andere geben sich klar als Erdogan-Anhänger zu erkennen. Keine Seltenheit, wie n-tv-Moderator und Reporter Constantin Schreiber erfahren hat:
+++ 19:25 Agentur - Kommandeur der Zweiten Armee verhaftet +++
Die türkischen Behörden verhaften einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge den Oberbefehlshabenden der Zweiten Armee. General Adem Huduti ist der bisher höchstrangigste Soldat, der nach dem Putschversuch festgenommen wurde. Die Zweite Armee hat ihr Hauptquartier in Malatya und ist für das Grenzgebiet zu Syrien, dem Irak und dem Iran verantwortlich.
+++ 19:07 Lufthansa fliegt ab Sonntag wieder in die Türkei +++
Viele Fluggäste können aufatmen: Die Lufthansa nimmt am Sonntag den normalen Flugbetrieb in die Türkei wieder auf. Von Frankfurt aus sollen Flüge nach Istanbul und Antalya gehen, von München aus wird Ankara, Izmir und Bodrum angeflogen.
+++ 18:39 Hat Erdogan alles selbst angezettelt? +++
"Ich halte es nicht für sehr realistisch, dass Erdogan den Putsch selbst organisiert hat", sagt Grünen-Chef Cem Özdemir im Gespräch mit n-tv. "Ich habe aber die Befürchtung, dass er ihn zum Anlass nehmen wird, bei der Gelegenheit nicht nur die Verantwortlichen, sondern auch viele andere auszuschalten."
Lesen Sie das ganze Interview hier.
+++ 18:28 Gauck ermahnt die Türkei +++
Bundespräsident Gauck hat die Gewalt in der Türkei "aufs Schärfste" verurteilt und die Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien angemahnt. "Meine Erwartung an die türkische Regierung besteht darin, dass bei der Aufarbeitung dieses ganzen Geschehens die rechtsstaatlichen und demokratischen Grundsätze gewahrt werden", sagte Gauck. "Wir haben alle etwas davon in Europa, wenn die Demokratie nicht beschädigt wird - von keiner Seite."
+++ 18:12 Der 15. Juli wird "Demokratie-Festtag" +++
Bei der Sondersitzung des türkischen Parlaments erklärte Ministerpräsident Yildirim den 15. Juli - den Tag des gescheiterten Putsches - zum künftigen "Demokratie-Festtag". Yildirim sagte: "Ich bedanke mich einmal mehr bei den Führern unserer Parteien, den Fraktionschefs und allen Abgeordneten." Er betonte zudem: "Ich danke jedem türkischen Bürger, der auf die Straße gegangen ist, um die Demokratie zu verteidigen. Ich bin so stolz, Teil dieser Nation zu sein."
+++ 17:55 Donald Trump ist besorgt +++
US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump äußerte sich besorgt über die Lage in der Türkei: "Hoffentlich geht alles gut", sagte er.
+++ 17:40 Inszenierung "erscheint wenig plausibel" +++
+++ 17:33 Incirlik für Bundeswehrsoldaten weiter offen +++
Nach Bundeswehrangaben hat der Putschversuch für die 240 deutschen Soldaten auf der Luftwaffenbasis Incirlik keine Folgen gehabt. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr bei Berlin widersprach damit US-Angaben, wonach die türkischen Behörden den Zugang zu der Basis abgeriegelt hätten. Die Soldaten könnten mit Ausweiskontrolle weiterhin die Basis verlassen und wieder hineingehen, es sei aber die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen worden, sagte er der dpa. "Unseren Soldaten geht es grundsätzlich gut. Alle sind wohl auf". Von dem Putsch hätten sie nur durch die Medien erfahren.
+++ 17:20 Steckt Erdogans Widersacher Gülen dahinter? +++
Türkei-Experte Yasar Aydin hält das für unwahrscheinlich. Das sagte er in einem Gespräch mit n-tv.de. "Dafür ist alles zu amateurhaft", mein Aydin. "Es kann natürlich sein, dass die Verantwortlichen gehofft haben, dass Gülen-Sympathisanten mitmachen. Wir sehen aber: Bei den Putschisten handelt es sich großteils um Offiziere aus den unteren Rängen, die versucht haben, den Generalstabschef durch Erpressung auf ihre Seite zu ziehen. Ähnliche Versuche gab es auch in der Vergangenheit."
Das komplette Interview mit Yasar Aydin lesen Sie hier.
+++ 17:01 So reagieren Türken in Berlin +++
- "Schrecklich", sagt der Frisör Selim Adanur. "Die Türkei ist doch nicht Angola." Selim Adanur hat in der Nacht mit seinem Vater und seinem Bruder in Bursa telefoniert, der viertgrößten Stadt der Türkei. "Sie waren auf der Straße", berichtet er aufgeregt. "Da haben Armee und Polizei aufeinander geschossen." Der Frisör schüttelt den Kopf. "Ich bin nicht sehr für Politik, aber mein Herz ist in meinem Land." Erdogan sei demokratisch gewählt. "Er hatte das Recht, so zu handeln." Mit der Armee und Gewalt ließen sich Konflikte nicht lösen, die Türkei sei schließlich auch nicht Ägypten. "Das wird jetzt alles wieder besser", ist Adanur überzeugt.
- In einem Zeitungskiosk sagt Erkendi Yasin: "Ich hatte gehofft, Erdogan kommt endlich weg." Nun werde alles nur noch schlimmer, seufzt er, vor allem für die Minderheiten in der Türkei, für Kurden oder Aleviten. Yasin ist verzweifelt. Traurig blickt er auf seine Zeitungsstapel.
- Ali, Mitarbeiter in einem Döner-Imbiss, sagt: "Ich hätte nie gedacht, dass es in der Türkei noch einmal einen Militärputsch geben würde. Das ist doch so was von Vergangenheit." Ali trauert: Einer seiner Verwandten sei in der Nacht in Istanbul getötet worden. "Ein Putsch ist keine Lösung, Erdogan auch nicht", sagt er verzweifelt.
- Eine Verkäuferin in einer türkischen Bäckerei bleibt trotz der politischen Schrecken in der Heimat ruhig. "Ich habe keine Angst", sagt sie. "Ich bin hier in Deutschland in Sicherheit."
+++ 16:42 Türkisches Parlament kommt zusammen +++
Die türkische Nationalversammlung ist im beschädigten Parlamentsgebäude in Ankara zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Die Abgeordneten verharrten in einem Moment der Stille, bevor die Nationalhymne abgespielt wurde. Ministerpräsident Yildirim betrat unter dem Applaus der Abgeordneten den Sitzungssaal.
+++ 16:29 Anne Will ändert das Thema +++
ARD-Talkerin Anne Will hat das Thema ihrer Sendung geändert. Sie redet morgen Abend mit ihren Gästen über das Thema "Putschversuch in der Türkei - Was macht Erdogan jetzt?". Ihre Gesprächspartner sind Norbert Röttgen, Cem Özdemir, Fatih Zingal, Seyran Ates und Harald Kujat. Ursprünglich stand bei Will das Thema "Nach dem Anschlag von Nizza - Wie hilflos sind wir?" auf der Tagesordnung.
+++ 16:08 Zeitungen reden von Putsch-Erfolg +++
Ägyptische Medien haben bei der ersten Einschätzung des Putsches in der Türkei deutlich daneben gelegen: Zeitungen wie die staatliche "Al-Ahram" erschienen heute Morgen mit der Schlagzeile "Das türkische Militär stürzt Erdogan". Die Zeitung "Youm 7" veröffentlichte im Internet die "Gründe für den Fall Erdogans". Unter anderem schreibt das Blatt auf seiner Internetseite, der türkische Präsident gelte als einer der größten Unterstützer des IS. Hinter der Berichterstattung dürften politische Motive stecken. Im Sommer 2013 hatte das ägyptische Militär den frei gewählten islamistischen Präsidenten Mursi nach Massenprotesten abgesetzt. Armee-Kritiker sprachen von einem Putsch. Mursi und seine Muslimbrüder hatten gute Beziehungen zu Erdogan, der damals Regierungschef war.
+++ 15:59 Türkei riegelt Incirlik ab +++
Die Türkei hat den auch von der Bundeswehr genutzten Luftwaffenstützpunkt Incirlik in der südlichen Provinz Adana abgeriegelt. Wie das US-Konsulat mitteilt, wurde die Energieversorgung unterbrochen, der Zugang zur Basis und auch das Verlassen des Stützpunktes wurden aus Sicherheitsgründen untersagt. Auf der Basis haben mehrere Länder, darunter Deutschland, Verbände stationiert, die sich am Kampf gegen den IS in Syrien beteiligen.
+++ 15:55 Merkel mahnt demokratische Grundrechte an +++
Bundeskanzlerin Merkel verurteilt den Putschversuch "auf das Schärfste". Es sei tragisch, dass so viele Menschen ihn mit dem Leben bezahlt hätten: "Panzer auf den Straßen und Luftangriffe gegen die eigene Bevölkerung sind Unrecht." Merkel mahnte die demokratischen Grundrechte in der Türkei an. Sie seien Voraussetzung dafür, gewalttätige Konfrontation und Spaltung zu überwinden, sagte sie. "Die Demokratie, die die Rechte aller achtet und Minderheiten schützt, ist dafür die beste Grundlage."
Mehr dazu gibt es hier.
+++ 15:44 Türkische Soldaten setzen sich ab ++
Türkische Soldaten haben sich mit einem Hubschrauber nach Griechenland abgesetzt und dort politisches Asyl beantragt. Der türkische Außenminister Cavusoglu forderte umgehend die Auslieferung der Soldaten, die offenbar am Putschversuch beteiligt waren. Griechenland steht vor einem diplomatischen Dilemma: Die Anträge der Soldaten müssten nach den Regeln des internationalen Rechts bearbeitet werden, sagte die griechische Regierungssprecherin Gerovasili dem staatlichen Fernsehsender ERT. Andererseits hätten die Männer, wenn sie am Putschversuch beteiligt waren, gegen die türkische Verfassung verstoßen.
+++ 15:37 Lammert: Putsch ist keine Lösung +++
Bundestagspräsident Lammert hat sich erleichtert über den Ausgang des Putschversuchs in der Türkei gezeigt. "Ich kann nicht erkennen, dass irgendetwas einfacher geworden wäre, wenn dieser Putsch erfolgreich gewesen wäre", sagte er bei einem Treffen mit Amtskollegen aus weiteren deutschsprachigen Ländern in Konstanz. "Dass die Ereignisse in der Türkei auch Ausdruck von erheblichen politischen Spannungen sind, die es im Lande gibt, ist offenkundig."
+++ 15:25 Bosporus für Tanker wieder frei +++
Der Bosporus, der das Schwarze Meer mit dem Marmarameer verbindet, ist für Tanker wieder freigegeben. Der Verkehr sei zur Normalität zurückgekehrt, teilte die internationale Reederei GAC mit. Die etwa 30 Kilometer lange Meerenge zwischen Europa und Asien ist eine der wichtigsten Wasserstraßen.
+++ 15:16 Lufthansa fliegt Bodrum und Antalya an +++
Die Lufthansa fliegt die Mittelmeer-Städte Bodrum und Antalya planmäßig an. Das teilte ein Unternehmenssprecher n-tv.de mit. Die Flüge zwischen Deutschland und Istanbul sowie Ankara sind bis auf weiteres ausgesetzt.
+++ 15:06 Twitter-Video zeigt Prügelei in Redaktion +++
+++ 14:52: Auswärtiges Amt mahnt weiter zur Vorsicht +++
Das Auswärtige Amt rät Deutschen in Ankara und Istanbul trotz Beruhigung der Lage weiter zu "äußerster Vorsicht". Dies gelte "bis zur vollständigen Klärung der Lage". Vorsichtig sollten Reisende vor allem auf öffentlichen Plätzen und in Menschenansammlungen sein. Im Zweifelsfall werde geraten, in sichere Wohnungen und Hotels zurückzukehren. Aus anderen Teilen des Landes, insbesondere von der Mittelmeerküste, würden keine besonderen Ereignisse gemeldet.
+++ 14:40 Merkel tritt am Nachmittag vor die Presse +++
Bundeskanzlerin Merkel tritt am Nachmittag vor die Presse. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung kündigte eine Erklärung der Kanzlerin zu den Ereignissen in der Türkei für 15.30 Uhr in Berlin an. Die Kanzlerin kehrte erst heute vom Europa-Asien-Gipfel in Ulan Bator zurück.
+++ 14:29 Deutscher Krisenstab: Lage stabilisiert sich +++
Der Krisenstab der Bundesregierung geht nach dem Putschversuch in der Türkei von einer allmählichen Beruhigung der Lage vor Ort aus. "Die Situation in der Türkei scheint sich nach und nach zu stabilisieren", hieß es im Auswärtigen Amt nach einer Sitzung des Krisenstabs. Die Lage werde aber "auch mit Blick auf die vielen deutsche Touristen in der Türkei weiterhin sehr genau" beobachtet, verlautete aus dem Ministerium. Außenminister Steinmeier werde fortlaufend unterrichtet.
+++ 14:20 Özdemir: Erdogan wird Putschversuch ausnutzen +++
Grünen-Parteichef Özdemir rechnet damit, dass Erdogan die Lage für seine Interessen nutzen wird. "Erdogan wird sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, nicht nur das Militär gründlich zu säubern und sein Projekt einer Verfassungsänderung mit dem Ziel der Alleinherrschaft endgültig zu realisieren", sagte er der "Welt am Sonntag". "Auch die wenigen kritischen Medien und das zarte Pflänzchen der Zivilgesellschaft haben sicher nichts Gutes zu erwarten." Der Grünen-Parteichef sieht daher derzeit wenig Chancen für eine EU-Mitgliedschaft der Türkei.
+++ 14:10 Bericht: Mehr als 2700 Richter suspendiert +++
Mehr als 2700 Richter werden nach dem Putschversuch suspendiert. Das berichtet der türkische Sender NTV unter Berufung auf den Hohen Rat der Richter und Staatsanwälte, der die Gerichte kontrolliert.
+++ 14:03 Soldaten flüchten nach Griechenland +++
Türkische Soldaten haben sich mit einem Hubschrauber nach Griechenland abgesetzt und dort politisches Asyl beantragt. Der türkische Außenminister Cavusoglu forderte umgehend die Auslieferung der Soldaten, die offenbar am Putschversuch beteiligt waren. "Wir haben die Auslieferung der acht verräterischen per Hubschrauber nach Griechenland geflüchteten Soldanten verlangt", twitterte er. Die Soldaten waren heute Mittag mit einem Militärhubschrauber in der griechischen Hafenstadt Alexandroupolis nahe der türkischen Grenze gelandet. Die acht Insassen wurden bei ihrer Ankunft von der Polizei festgenommen. Sie hätten sofort politisches Asyl beantragt, berichtete die griechische Zeitung "To Proto Thema" unter Berufung auf Polizeiquellen.
+++ 13:49 Putschisten kapern offenbar Kriegsschiff +++
Nach Angaben griechischer Militärs haben regierungsfeindliche Kräfte im türkischen Marinestützpunkt Gölcük eine Fregatte gekapert. Der türkische Flottenchef sei als Geisel genommen worden.
+++ 13:41 Türkische Gemeinde: Scheitern des Putsches beweist Reife+++
Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat den Verlauf des Putsches in der Türkei als "Zeichen einer demokratischen Reife" der Bevölkerung bezeichnet. "Es ist einmalig in der türkischen Geschichte, dass man einen Putschversuch verhindert. Bisher waren die Putschisten immer erfolgreich", sagte der Bundesvorsitzende der Gemeinde, Gökay Sofuoglu. "Man kann es als Zeichen der Reife verstehen, wenn sich die Leute gegen Panzer, gegen das Militär stellen, um das Parlament zu verteidigen", sagte Sofuoglu. Er ging davon aus, dass dies die Machtposition von Präsident Recep Tayyip Erdogan stärkt.
+++ 13:37 Yildirim: Fast 3000 Putschisten festgenommen+++
Es gibt anscheinend immer mehr Festnahmen in der Türkei. Ministerpräsident Yildirim sagte, es seien inzwischen 2839 mutmaßliche Putschisten festgenommen worden. Er hatte zuvor gesagt, dass die Situation "vollständig unter Kontrolle" sei. Einen Überblick finden Sie hier.
+++ 13:28 Experte rechnet mit Stärkung Erdogans+++
Der gescheiterte Putschversuch in der Türkei wird Präsident Erdogan nach Einschätzung eines Experten stärken. Der Leiter des Istanbuler Büros der Heinrich-Böll-Stiftung Kristian Brakel sagte, Erdogan sehe sich jetzt bestätigt in der "Paranoia", dass es Mächte im Staat gebe, die ihn und die Regierung stürzen wollten. "Das ist natürlich jetzt Wasser auf die Mühlen all seiner Anhänger, die das auch immer schon geglaubt haben." Zudem mache es für viele, die noch nicht so ganz überzeugt waren, von dem geplanten Präsidialsystem samt Verfassungsänderung, glaubhafter, dass man einen starken Herrscher an der Spitze brauche.
+++ 13:20 Erdogan nennt Putschversuch "Segen Gottes" +++
Präsident Erdogan hat den Putschversuch als "Segen Gottes" bezeichnet. Er sagte: "Im Sinne von "alles hat auch etwas Gutes" ist dieser Aufstand, diese Bewegung letztendlich ein Segen Gottes. Warum ein Segen Gottes? Diese Bewegung ist eine, die als Anlass dazu dienen wird, dass unsere Streitkräfte, die vollkommen rein sein müssen, gesäubert werden."
+++ 13:17 Maas: Machtwechsel nur mit Wahlen +++
Justizminister Heiko Maas hat die Einhaltung demokratischer Prinzipien in der Türkei angemahnt. "In der Demokratie gibt es nur einen Weg des Machtwechsels und das sind Wahlen", sagte er. Alle demokratischen und rechtsstaatlichen Kräfte in der Türkei müssten jetzt unterstützt werden. "Und es muss alles getan werden, um das Leben der Menschen zu schützen", fügte er hinzu.
+++ 13:08 Urlaubsflüge teilweise gecancelt +++
Condor will heute wie geplant, in die Urlaubsregionen der Türkei fliegen. Ein Sprecher sagte, etwa drei Viertel der gebuchten Passagiere hätten die Reise angetreten. Andere deutsche Fluggesellschaften haben ihre Flüge in die Türkei teilweise ausgesetzt. Die Lufthansa teilte mit, dass heute alle Flüge von und nach Ankara und Istanbul gestrichen werden. Dies betreffe sowohl die Flughäfen in Frankfurt als auch in München. Dagegen werden die Ziele Antalya und Bodrum wie geplant angeflogen, so ein Sprecher. Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat alle Flüge zwischen Deutschland und Istanbul sowie Ankara bis auf Weiteres gecancelt. Air Berlin und Nikki werden ihre Flüge nach Antalya bis auf weiteres fortsetzen. Türkei-Urlauber können ihre Reisen nach dem Putschversuch meist kostenlos umbuchen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 13:01 Yildirim bringt Todesstrafe ins Gespräch +++
Der türkische Ministerpräsident Yildirim sagt, die Todesstrafe sei in der Verfassung nicht vorgesehen. Die Türkei werde aber Gesetzesänderungen erwägen, um sicherzustellen, dass sich ein Putschversuch nicht wiederholen könne.
+++ 12:54 Frankreich: Türkisches Volk hat Mut bewiesen +++
Frankreich hofft, dass die türkische Demokratie gestärkt aus der Herausforderung durch den Putschversuch hervorgeht. Die türkische Bevölkerung habe sich als "mündig und mutig" erwiesen, sagt Außenminister Jean-Marc Ayrault.
+++ 12:54 Erdogan ruft Bevölkerung auf die Straßen +++
Der türkische Präsident Erdogan hat sich erneut zu Wort gemeldet. In einer SMS rief er die Bevölkerung auf, für Demokratie und Frieden einzustehen. Die Menschen sollten sich auf den Straßen einem "kleinen Kader" entgegenstellen.
+++ 12:45 Mob prügelt auf Soldaten ein +++
Demonstranten haben offenbar an putschenden Soldaten Vergeltung geübt. Auf Fotos ist zu sehen, wie Zivilisten Soldaten in Istanbul schlagen, die sich zuvor auf der Bosporus-Brücke ergeben hatten. Die Bilder zeigen, wie sich Soldaten vor einem Mob in einen Bus flüchten, während sie geschlagen werden. Zuvor gab es bereits Berichte, dass ein Soldat von einem Mob gelyncht worden sein soll. Nach Regierungsangaben wurden insgesamt 104 Putschisten getötet.
+++ 12:26 Air Berlin fliegt wieder nach Antalya +++
Air Berlin hat die Flüge in die Urlaubsregion Antalya wieder aufgenommen. "Wir haben uns dazu entschieden, die Flüge in die Türkei bis auf Weiteres durchzuführen", sagte ein Sprecher. Die Airline beobachte die politische Lage und stehe in Kontakt mit den Behörden. Antalya ist das einzige Ziel, das die Air Berlin Group in der Türkei anfliegt. Flüge dorthin gibt es zum Beispiel von Düsseldorf und Wien aus. Kunden, die derzeit nicht in die Türkei reisen wollten, könnten ihre Flüge bis 20. Juli kostenfrei umbuchen, sagte der Sprecher.
+++ 12:13 Militärchef: Werden Gülen-Einfluss auslöschen +++
Die türkische Militärspitze will nach dem Putschversuch gegen Anhänger des im Ausland lebenden islamischen Geistlichen Fethullah Gülen in den eigenen Reihen vorgehen. Der amtierende Generalstabschef Ümit Dündar sagte, die Streitkräfte seien entschlossen, Mitglieder einer "Parallel-Struktur" zu entfernen. Damit bezeichnen Staatschef Recep Tayyip Erdogan und Mitglieder der Regierung in der Regel Anhänger des islamischen Geistlichen Gülen. Erdogan hatte seinen in den USA lebenden Erzfeind für den Putschversuch verantwortlich gemacht. Gülen hatte das zurückgewiesen. Mehr dazu hier.
+++ 12:10 Russland: Lage in Türkei gefährdet Stabilität +++
Das russische Außenministerium sieht in der sich verschlechternden politischen Lage und in terroristischen Bedrohungen in der Türkei eine wachsende Gefahr für die internationale und regionale Stabilität. Russland bekräftige seine Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit mit der legitimen Führung der Türkei.
+++ 12:02 Sicherheitsstufe auf Militärbasis Incirlik erhöht +++
Die Sicherheitsmaßnahmen auf der auch von der Bundeswehr genutzten Luftwaffenbasis Incirlik ist erhöht worden. "Es handelt sich um eine routinemäßige, vorsorgliche Erhöhung der Bereitschaftsstufe zum Schutz der Soldaten", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Lage sei völlig ruhig. Die USA fliegen von Incirlik aus Luftangriffe gegen den IS. Die Bundeswehr hat dort derzeit 240 Soldaten stationiert. Sie beteiligen sich mit "Tornado"-Aufklärungsflugzeugen am Kampf gegen die Terrormiliz.
+++ 11:51 Yildirim: Zahl der Toten auf 265 gestiegen +++
Die Zahl der Toten bei dem Putschversuch in der Türkei ist nach Regierungsangaben auf insgesamt 265 gestiegen. Bei 161 der Toten handelt es sich laut Ministerpräsident Binali Yildirim um regierungstreue Sicherheitskräfte oder Zivilisten. Hinzu kommen 104 getötete Putschisten, wie es aus Regierungskreisen in Ankara hieß. Yildirim sprach von rund 1440 Verletzten.
+++ 11:20 Yildirim: "Wir haben es überstanden" +++
Der türkische Ministerpräsident Yildirim hat den Putschversuch für gescheitert erklärt. "Wir haben es überstanden", sagte er. "Unsere Militärkommandeure haben die Kontrolle." Er kündigte an, dass die Putschisten hart bestraft werden. Er nannte sie "Vaterlandsverräter", die schlimmer als die PKK seien. Yildirim sagte, das türkische Volk habe sich gegen den Militärputsch gestellt und bedankte sich dafür. Das Volk habe der ganzen Welt gezeigt, wie wichtig die Demokratie der Türkei sei. Besonders die, die sich gegen die Panzer gestellt haben mit türkischen Flaggen in der Hand, sagte der Ministerpräsident.
+++ 11:20 Türkischer Minister: "Lage zu 90 Prozent unter Kontrolle" +++
Die Lage nach dem Putschversuch ist dem türkischen EU-Minister Omer Celik zufolge "zu 90 Prozent unter Kontrolle". Allerdings würden noch einige Armeekommandeure von Putschisten als Geiseln gehalten. Einen Überblick über die neuesten Entwicklungen lesen Sie hier.
+++ 11:11 Neuer Armeechef droht mit Vergeltung +++
Der neue Armeechef hat Regierungsgegnern in den Streitkräften mit harter Vergeltung gedroht. "Die Streitkräfte sind entschlossen, die Armee von Mitglieder von Parallelstrukturen zu säubern", sagte er mit Blick auf die Bewegung des islamischen Predigers Fetullah Gülen. Diese wurde von der Regierung für den Putschversuch verantwortlich gemacht, wies die Anschuldigung aber zurück.
+++ 11:06 Erdogan kann auf Unterstützer zählen +++
Der Putschversuch in der Türkei fällt offenbar in sich zusammen. Tausende Türken folgten dem Aufruf von Präsident Recep Tayyip Erdogan und demonstrierten ihre Unterstützung für die Regierung. Viele Menschen haben Angst vor einer Militärregierung. Einen Bericht dazu lesen Sie hier.
+++ 10:56 Auch Teheran beruft Krisensitzung ein +++
Auch im Iran ist eine Krisensitzung des Sicherheitsrats einberufen worden. Der Iran hat den versuchten Putsch im Nachbarland verurteilt. "Wir unterstützen die vom türkischen Volk demokratisch gewählte Regierung und verurteilen den Putsch", sagte der Sprecher des Sicherheitsrats der Nachrichtenagentur IRNA. Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif ist demnach in ständigem Kontakt mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu. "Ein Militärputsch hat in unserer Region nichts zu suchen", twitterte Sarif.
+++ 10:42 Schulz: "Stabilität entscheidend für gesamte Region" +++
Nach dem Putschversuch hat sich Europaparlaments-Präsident Martin Schulz positiv über die Beruhigung der Lage geäußert. "Ich begrüße, dass an diesem Morgen wieder die Herrschaft des Rechts gilt", twittere Schulz. Das Blutvergießen müsse nun vollständig enden, die Gewaltenteilung gewährleistet sowie individuelle Rechte garantiert werden. "Die Stabilität des Landes ist entscheidend für die gesamte Region", sagte Schulz weiter.
+++ 10:31 Krisenstab in Berlin tritt zusammen +++
Außenminister Steinmeier hat den Krisenstab der Bundesregierung in Berlin zusammengerufen. Das verlautete aus dem Auswärtigen Amt. Steinmeier erklärte sich "zutiefst beunruhigt über die jüngsten Entwicklungen in der Türkei" und fügte hinzu: "Alle Versuche, die demokratische Grundordnung der Türkei mit Gewalt zu verändern, verurteile ich auf das Schärfste." Alle Verantwortlichen müssten sich an die demokratischen und rechtsstaatlichen Spielregeln halten und dafür sorgen, dass weiteres Blutvergießen verhindert wird.
+++ 10:24 Lufthansa streicht alle Türkei-Flüge +++
Die Lufthansa streicht für heute alle Flüge von Deutschland in die Türkei. Betroffen sind ein Dutzend Verbindungen zu den Zielen Istanbul, Ankara, Bodrum, Izmir und Antalya. Auch die Rückflüge von der Türkei nach Deutschland sind gestrichen. Auch die Lufthansa-Tochter Eurowings stellt vorerst alle Flüge ein. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 10:17 Neuer Militärchef: 194 Tote bei Putschversuch +++
Bei dem Putschversuch in der Türkei sind nach Angaben des Militärs insgesamt 194 Menschen ums Leben gekommen. Darunter seien 47 Zivilisten und 104 Putschisten, sagte der kommissarisch zum Militärchef ernannte General Ümit Dündar.
+++ 10:08 Putschisten kämpfen offenbar noch +++
Die Operationen gegen Putschisten im Armee-Hauptquartier in Ankara dauern an. Aus Regierungskreisen hieß es, heute Morgen hätten Putschisten noch aus dem Gebäude geschossen. "Das ist im Moment ihr letzter Stützpunkt."
+++ 09:58 Bericht: Soldaten misshandelt und gelyncht +++
Es gibt Berichte, dass Anhänger der Regierung angeblich Soldaten, die sich an dem Putschversuch beteiligt hatten, misshandelt haben. In sozialen Netzwerken sind Bilder aufgetaucht, die einige dieser Soldaten zeigen sollen. Laut einem Bericht der Zeitung "BirGün" soll zudem ein Soldat von Erdogan-Anhängern an einer Brücke in Instanbul gelyncht worden sein.
+++ 09:37 Tsipras: "Stehen auf der Seite der Demokratie" +++
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat der türkischen Regierung die Unterstützung seines Landes zugesichert. "Die Regierung und das griechische Volk verfolgen die Entwicklung in der Türkei und stehen an der Seite von Demokratie und Verfassungsordnung", twitterte Tsipras. Seine Regierungsspecherin sagte außerdem im Fernsehen, Tsipras wolle so schnell wie möglich Kontakt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und mit Ministerpräsident Binali Yildirim aufnehmen.
+++ 09:23 Bericht: 200 Soldaten ergeben sich +++
In der Türkei haben sich laut einem Medienbericht fast 200 Putsch-Soldaten, die sich im Hauptquartier der Streitkräfte in Ankara verschanzt hatten, ergeben. Die Soldaten hätten sich den Sicherheitskräften gestellt, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu. Zuvor hätten sie ihre Waffen niedergelegt.
+++ 09:17 Video zeigt chaotische Szenen bei CNN-Türk +++
Der Sender CNN Türk war in der Nacht von Soldaten besetzt worden. In sozialen Netzwerken sind Videos aufgetaucht, die zeigen sollen, wie Polizisten die Putschisten vertreiben und festnehmen. Es sind heftige Prügeleien zu sehen. Am frühen Morgen hatte CNN Türk die Berichterstattung wieder aufgenommen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 09:06 Bericht: Mindestens 90 Tote, über 1100 Verletzte +++
Während des Putschversuchs hat es offenbar deutlich mehr Tote gegeben, als bisher angenommen. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, sind mindestens 90 Menschen getötet worden. Zudem wurden 1154 Menschen verletzt. Zuvor war von mindestens 60 Toten die Rede gewesen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Hier geht es zum Liveticker von den ersten Stunden des versuchten Militärputsches in der Türkei.
Quelle: ntv.de, asc/sla/dpa/AFP/rts/