Politik

Probleme "nicht unüberwindbar" Ankara sucht Annäherung an Moskau

Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei ist die Beziehung zwischen Putin und Erdogan auf einem Tiefpunkt.

Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei ist die Beziehung zwischen Putin und Erdogan auf einem Tiefpunkt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Zuge des Bürgerkriegs in Syrien leidet die Beziehung zwischen Russland und der Türkei. Offenbar will Ankara das ändern und geht auf Moskau zu. Der türkische Regierungssprecher schlägt versöhnliche Töne ein - anders als Präsident Erdogan.

Die Türkei will die Beziehungen zu Russland verbessern . Der türkische Regierungssprecher Numan Kurtulmus sagte, die "Spannungen und Probleme" zwischen Ankara und Moskau seien "nicht unüberwindbar oder irreparabel". Beide Länder könnten ihre im Zuge des Syrien-Konflikts verschlechterten Beziehungen "über den Weg des Dialogs" verbessern, erklärte Kurtulmus nach einer Kabinettsitzung in Ankara.

Im syrischen Bürgerkrieg steht Moskau hinter Syriens Staatschef Baschar al-Assad, während die Türkei bewaffnete Rebellen unterstützt. Schweren Schaden nahm das bilaterale Verhältnis im November, als türkische Kampfflugzeuge im syrisch-türkischen Grenzgebiet einen russischen Kampfjet abschossen. Nach Darstellung Ankaras befand sich das russische Militärflugzeug in türkischem Luftraum. Die russische Regierung verhängte nach dem Vorfall Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei und forderte ihre Landsleute auf, auf Reisen in die Türkei zu verzichten.

Erdogan schießt quer

Russland und die Türkei könnten sich "nicht den Luxus erlauben, aufeinander zu verzichten", machte Kurtulmus, der gleichzeitig Vizeregierungschef ist, nun deutlich. Vergangene Woche hatte bereits der russische Präsident Wladimir Putin laut Medienberichten gesagt, sein Land wolle die Beziehungen zur Türkei verbessern. Demnach hieß es, Moskau erwarte konkrete Schritte von Ankara. Putin habe auch eine Entschuldigung Ankaras für den Abschuss des Flugzeugs verlangt.

Kurtulmus gab sich im Streit um den abgeschossenen russischen Kampfjet versöhnlich und sagte, "wenn die türkische Luftwaffe gewusst hätte, dass es sich um ein russisches (Flugzeug) handelte, hätte sie anders reagiert". Er fügte hinzu: "Die Türkei hat dieses Flugzeug nicht absichtlich abgeschossen." Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu kündigte an, dass sich eine "gemeinsame Arbeitsgruppe" mit der Verbesserung der bilateralen Beziehungen befassen werde.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schlug dagegen erneut scharfe Töne gegenüber Russland an. In der Zeitung "Sabah" wiederholte er den Vorwurf, Russland liefere Waffen an die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die im Südosten der Türkei gegen die türkischen Sicherheitskräfte kämpft.

Quelle: ntv.de, kbe/AFP

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