Appell an die Freunde Assad schmiedet eigene Anti-IS-Allianz
21.11.2014, 08:34 Uhr
Assad (links, Mitte) vor den Vertretern seiner Partei.
(Foto: REUTERS)
Syriens Präsident Assad ruft die mit Syrien befreundeten Staaten auf, sein Volk im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Der Appell richtet sich vor allem an Russland, China und den Iran. Die USA und ihre Verbündeten führen einen parallelen Kampf gegen die Terrormiliz.
Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat eine "internationale Kooperation" im Kampf gegen Organisationen wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefordert. Die Region mache derzeit "entscheidende Zeiten" durch, sagte Assad vor Vertretern seiner Partei. Neben einer "wahrhaftigen und ernsthaften" internationalen Zusammenarbeit sei die Unterstützung des syrischen Volkes durch "befreundete Staaten" entscheidend, fügte Assad hinzu.
Mit befreundeten Staaten bezog sich der syrische Präsident offenkundig auf verbündete Länder wie Russland, China und den Iran. "Terrorgruppen mit dem IS an der Spitze" seien nicht aus dem Nichts erschienen, sagte Assad nach Angaben der Agentur Sana. Vielmehr seien sie das Ergebnis der "aggressiven Politik" von denjenigen, die Syrien den "Krieg" erklärt hätten.
USA lehnen Zusammenarbeit ab
US-Präsident Barack Obama hatte vor einigen Tagen eine Zusammenarbeit mit Damaskus im Kampf gegen den IS kategorisch ausgeschlossen. Assad habe "Hunderttausende seiner Bürger rücksichtslos ermordet und als Folge im Großteil des Landes die Legitimität verloren", sagte Obama.
Die US-geführte internationale Koalition gegen den IS tritt Anfang Dezember erstmals auf Ebene der Außenminister zusammen. Die Planungen für das Treffen, an dem auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier teilnehmen solle, seien aber noch nicht abgeschlossen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Die Gespräche sollen demnach voraussichtlich einen Tag nach dem Nato-Außenministertreffen am 2. Dezember in Brüssel stattfinden. Bei dem Treffen der Koalitionspartner soll es sich den Angaben zufolge aber nicht um eine Konferenz der Nato handeln. Dem Bündnis gegen den IS gehören rund 60 Staaten an, darunter sind mehrere Länder aus der islamischen Welt. Einige dieser Staaten beteiligen sich auch an den US-geführten Luftangriffen gegen die Miliz. Die Nato selbst ist nicht Teil der Koalition.
In Syrien herrscht ein Bürgerkrieg, der im Frühjahr 2011 mit regierungskritischen Protesten gegen Assads Führung begonnen hatte. Die gegen Assads Truppen kämpfenden Aufständischen werden unter anderem von den USA, Frankreich, Saudi-Arabien, der Türkei und Katar unterstützt.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP