Politik

Zähes Ringen bei US-Vorwahlen Clinton siegt in Kentucky, Sanders in Oregon

Clinton beim Wahlkampf am Wochenende.

Clinton beim Wahlkampf am Wochenende.

(Foto: AP)

Die Demokraten liefern sich bei den US-Vorwahlen ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Am Ende holt die ehemalige Außenministerin Clinton den Sieg in Kentucky. In Oregon hat Sanders die Nase vorn. Doch die Schlagzeilen bestimmen Ausschreitungen in Nevada.

Hillary Clinton hat die Vorwahl im US-Bundesstaat Kentucky mit einer hauchdünnen Mehrheit gewonnen. Nach Auszählung von 99,8 Prozent der abgegebenen Stimmen lag Clinton in Kentucky bei 46,8 Prozent und damit nur 0,5 Prozentpunkte vor ihrem Rivalen Sanders - was einem Vorsprung von weniger als 2000 Stimmen entsprach. Stundenlang war fraglich, wer von den beiden den Sieg davontragen würde, so knapp war das Rennen. Neben Kentucky wurde auch in Oregon gewählt. Dort liegt Sanders laut CNN derzeit mit 53 Prozent der Stimmen vor Clinton mit 47 Prozent. 66 Prozent der Stimmen sind ausgezählt.

Bei den Republikanern, die nur in Oregon wählen, ist das Rennen praktisch gelaufen. Außer dem New Yorker Immobilienmilliardär Donald Trump ist keiner der einst 17 Kandidaten mehr im Rennen. Bei den Demokraten hat Sanders nur eine Außenseiterchance, eine Mehrheit der Delegierten zu erreichen. Dennoch ist sein Zulauf vor allem bei jungen Wählern ungebrochen.

Sanders' Sympathiewerte in Umfragen sind die besten aller noch im Rennen verblieben Bewerber. Es ist der vorletzte Wahltermin in einem Abstimmungsmarathon, der im Februar in Iowa begonnen hatte. Das Finale steigt am 7. Juni, wenn unter anderem die bevölkerungsreichen Staaten Kalifornien und New Jersey abstimmen. "Soeben haben wir Oregon gewonnen, und wir werden in Kalifornien siegen", gab sich Sanders bei einem Auftritt vor Tausenden Anhängern im kalifornischen Carson siegessicher. Unter riesigen Beifallrufen unterstrich er erneut, dass er bis zur letzten Stimme kämpfen werde.

Ausschreitungen in Nevada

Dass Bernie Sanders weiter kämpft, sorgt immer für Spannungen innerhalb der US-Demokraten. Im Bundesstaat Nevada ist es bei einem parteiinternen Streit um die Zuordnung von Delegierten zu Ausschreitungen gekommen. Wie erst jetzt öffentlich bekannt wurde, riefen Sanders-Anhänger auf dem Parteitag in Las Vegas am vergangenen Wochenende Schimpfworte und Drohungen in Richtung der Versammlungsleitung, teilweise wurden Gegenstände geworfen. Sanders' Anhänger hätten "aktiv ein Zerwürfnis und Ausschreitungen herbeigeführt", heißt es in einem Statement der Nevada-Demokraten an die Bundespartei vom Dienstag.

Versammlungsleiterin Roberta Lange musste den Angaben zufolge aus dem Saal fliehen. Die Demokraten in Nevada richteten auch deshalb eine formelle Beschwerde an die Parteizentrale. In der Partei wird nun befürchtet, dass es auch beim Nominierungsparteitag im Juli in Philadelphia zu Tumulten kommen könnte. "Die Demokratie wird unterlaufen, wenn Drohungen, Beleidigungen, Sachbeschädigung oder Gewalt zum Einsatz kommen", erklärte Parteichefin Debbie Wassermann Schultz. "Wenn es Probleme gibt, dann müssen wir die auf friedvolle und gesittete Art lösen."

In Nevada ging es um die Zuordnung von Delegierten. Sanders hatte den Staat bei den Vorwahlen knapp gegen die Favoritin Hillary Clinton verloren. Seine Leute hatten versucht, beim Aussuchen der Delegierten Mitspracherecht zu bekommen. Die Versammlungsleitung hatte einen Teil der vom Sanders-Lager vorgeschlagenen Delegierten als untauglich zurückgewiesen. Sanders kritisiert seit Langem, er werde bei parteiinternen Vorgängen gegenüber Clinton benachteiligt.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP

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