Liveticker zum Brexit-Referendum +++ Das geschah am Freitag, 24.06.2016 (Teil I) +++
24.06.2016, 14:34 UhrDen zweiten Teil des Livetickers vom 24.06.2016 finden Sie hier.
+++ 11:46 Oppermann hofft auf neues EU-Mitglied Schottland +++
SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann spricht sich für die Aufnahme Schottlands in die EU aus. "Ich würde die Schotten in Europa sehr begrüßen", sagt der SPD-Politiker. "Die Schotten haben klargemacht, ihr Platz ist in Europa." Wenn Schottland am Ende seine Unabhängigkeit erringe und der EU wieder beitrete, würde das allerdings nicht den britischen Austritt wettmachen.
+++ 11:40 Gabriel: Brexit ist nicht das Ende Europas +++
Das Brexit-Votum ist nach Worten von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel nicht das Ende Europas, aber ein "Schuss vor den Bug". "Wir dürfen jetzt nicht die Zugbrücken hochziehen", sagt der SPD-Chef. Das Votum der Mehrheit der jungen Briten gegen einen Brexit sei ein "starkes Signal" für die weitere Zusammenarbeit. Europa brauche einen Neustart.
+++ 11:33 Farage: Leave-Kampagne hat falsches Versprechen gemacht +++
Ukip-Chef Nigel Farage distanziert sich von dem Versprechen der Leave-Kampagne, künftig würden 350 Millionen Pfund pro Woche für das Gesundheitswesen ausgegeben. So viel kostet die EU-Mitgliedschaft Großbritannien jede Woche - behaupteten die Austrittsbefürworter während der Kampagne immer wieder. Farage sagt jetzt: "Nein, das kann ich nicht garantieren und ich hätte das niemals behauptet. Das war einer der Fehler, den die Leave-Kampagne gemacht hat."
+++ 11:26 Bayernpartei sammelt Unterschriften für Bayern-Exit +++
Die Bayernpartei sieht durch den Brexit Rückenwind für die Forderung nach einem unabhängigen Bayern. "Wir sammeln schon Unterschriften für ein Volksbegehren für ein unabhängiges Bayern", sagte der Landesvorsitzende Florian Weber. Bisher seien 12.000 Unterschriften zusammen. Um ein Volksbegehren zu initiieren sind mindestens 20.000 Unterschriften nötig.
+++ 11:16 Trump feiert die Briten und den Brexit +++
Der US-amerikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump begrüßt den Ausgang des Referendums erwartungsgemäß. Trump, der gerade Schottland besucht, bejubelte die Briten und sagte: "Sie haben sich ihr Land zurückgeholt." Auch er ist überzeugt, dass dies nicht der letzte Austritt eines Staates aus der EU sein wird. Zu den Motiven der Briten sagt er: "Sie sind wütend über Grenzen. Sie sind wütend über Menschen, die ins Land kommen und alles übernehmen,während nicht einmal jemand weiß, wer die sind. Sie sind wütend über viele, viele Dinge."
+++ 11:05 Seehofer: Brauchen eine bürgernahe EU +++
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer bedauert die Entscheidung der Briten. "Das ist kein guter Tag für Europa", teilt der CSU-Politiker mit. "Jetzt müssen zügig und besonnen die Modalitäten über das künftige Verhältnis der EU zu Großbritannien geklärt werden. Großbritannien ist ein wichtiger Partner für Deutschland und für uns in Bayern." Die CSU wolle eine "bürgernahe Europäische Union", die "Einheit in Vielfalt gestaltet, statt Zentralismus und Gleichmacherei".
+++ 10:54 Chaos und Buhrufe vor Boris Johnsons Haus +++
Vor dem Haus des Brexit-Kampagnenführers Boris Johnson spielen sich chaotische Szenen ab. Man erwartete dort ein Statement des früheren Londoner Bürgermeisters. Doch der stieg einfach ins Auto und fuhr wortlos davon, berichtet BBC.
+++ 10:46 AfD-Chefin Petry: Weitere Exits möglich +++
Die Vorsitzende der AfD, Frauke Petry, begrüßt den Brexit. In einer Pressemitteilung lässt sie wissen, der EU-Austritt Großbritanniens sei ein "Signal an das Brüsseler Politbüro und seine bürokratischen Anhänge". Petry sieht weitere mögliche Austritte auf die EU zukommen: "Wenn die EU nun nicht endlich den falsch eingeschlagenen Weg und das quasi-sozialistische Experiment der vertieften politischen Integration verlässt, werden sich weitere europäische Völker ihre Souveränität auf dem britischen Weg zurückerobern. Weitere Exits wären die Folge."
+++ 10:40 Australiens Premier: Brexit sollte uns nicht beunruhigen +++
Der Brexit sollte nach Ansicht des australischen Premiers Malcolm Turnbull die Bürger seines Landes nicht beunruhigen. Die Wirtschaft des Commonwealth-Staates sei stark und belastbar, und habe bereits in der Vergangenheit globale Schocks gut überstanden, sagte Turnbull. Die Entscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen, werde allerdings zu Ungewissheit und Instabilität an den globalen Märkten führen. Großbritannien und Australien verbinden enge Wirtschaftsbeziehungen. Der australische S&P/ASX 200-Index notierte um mehrere Prozentpunkte schwächer.
+++ 10:28 Petition fordert zweites Brexit-Referendum +++
Kommt etwa doch noch der Exit vom Brexit? Das wäre jedenfalls den Unterzeichnern einer Petition recht, die heute Tausende neue Unterstützer gefunden hat. 60.000 Menschen haben bereits unterschrieben, dass es eine zweite Abstimmung zur EU-Mitgliedschaft geben soll. Bei mehr als 100.000 Unterschriften kann eine Petition als Anliegen zur Debatte im Parlament vorgeschlagen werden. Ansatzpunkt der Petition ist, dass keine Seite beim Referendum 60 Prozent oder mehr erreicht hat und die Wahlbeteiligung unter 75 Prozent lag.
+++ 10:16 Mayer bei n-tv: Langer Kater für die EU +++
Der Vorsitzende der Deutsch-Britischen Parlamentariergruppe, Stefan Mayer, sagt bei n-tv: "Ich hätte mit diesem Ergebnis nicht gerechnet. Ich ging bis gestern davon aus, dass es zwar eine knappe, aber eine Mehrheit für den Verbleib in der EU gibt." Umso überraschter sei er nun und auch umso betrübter, so der CSU-Abgeordnete. "Heute ist wirklich ein rabenschwarzer Tag für die EU, aber natürlich vor allem auch für Großbritannien selbst." Nun komme eine sehr schwierige Zeit. "Es wird ein sehr langer Kater werden für die EU, aber vor allem für Großbritannien, weil aus meiner Sicht uns jetzt auch sehr schwierige Verhandlungen, was den Austritt anbelangt, bevorstehen."
+++ 10:05 J.K. Rowling: Jetzt wird Schottland sich abspalten +++
Die Romanautorin J.K. Rowling ist überzeugt, dass Schottland sich nun vom britischen Königreich lossagen wird, um in der EU zu bleiben. In Schottland stimmte eine Mehrheit beim Referendum gegen den Brexit. Rowling bedauert: "Schottland wird jetzt die Unabhängigkeit anstreben. Cameron führt durch seine Amtsführung zwei Gemeinschaften zum Bruch. Keine davon wäre nötig gewesen."
+++ 09:59 Schulz: EU und Großbritannien brauchen jetzt Stabilität +++
Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, tritt vor die Presse: Er und EU-Ratspräsident Donald Tusk sowie der aktuelle Vorsitzende des EU-Rates, Mark Rutte, würden sich in Kürze treffen. "Wir sind unglaublich traurig über diese Entscheidung, aber es ist eine souveräne Entscheidung", sagt Schulz. Es sei ein schwieriger Moment für EU, aber auch für Großbritannien. Die EU-Institutionen müssten nun prüfen, "wie wir die Situation rechtlich einschätzen". Am wichtigsten sei: "Wir brauchen Stabilität auf allen Seiten."
+++ 09:48 Mark Rutte: Keine Panik +++
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte zeigt sich vom Ergebnis des Referendums enttäuscht, warnt aber vor Panik. Nun müsse "in aller Ruhe" nach einer stabilen Lösung gesucht werden, sagt Rutte in Den Haag. Die europäische Zusammenarbeit sorge für Arbeitsplätze und "kollektive Sicherheit in einer instabilen Welt", so der rechtsliberale Premier. Zur Ankündigung des Rechtspopulisten Geert Wilders, sich auch in den Niederlanden für ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft stark zu machen, sagt Rutte, die Zusammenarbeit in Europa sei für die Niederlande "lebenswichtig".
+++ 09:45 Indische Märkte starten schwach +++
Weltweite Auswirkungen des britischen Referendums: Der indische Aktienmarkt startet deutlich geschwächt in den Handel. Die beiden wichtigen Indizes Sensex und Nifty verlieren schon in den ersten Minuten nach Handelsstart fast vier Prozent an Wert. Auch die indische Rupie fällt um deutlich mehr als ein Prozent, bis die indische Notenbank RBI mit Stützkäufen eingreift.
+++ 09:36 Sarah Palin begrüßt Brexit +++
Die erzkonservative US-Politikerin Sarah Palin begrüßt das Brexit-Votum Großbritanniens. "Froh, dass der Brexit sich durchgesetzt hat!", schreibt Palin auf Facebook. Es sei eine gute Nachricht, dass die Briten sich für Unabhängigkeit von weltweiten Interessengruppen sowie für Kontrolle über die eigenen Grenzen und den Schutz der eigenen Bevölkerung entschieden hätten.
+++ 09:25 Cameron tritt im Oktober zurück +++
Der britische Premier David Cameron spricht vor seinem Sitz in der Downing Street 10. Zunächst sagt er, der Brexit müsse respektiert werden. "Ich war sechs Jahre Premierminister dieses Landes", sagt er. Kommt jetzt die Rücktrittsverkündung? Eine frische Regierung werde gebraucht, fährt er fort. Die Verhandlungen über den EU-Austritt müssten unter einem neuen Premier beginnen. Darüber habe er am Morgen mit der Queen gesprochen. Cameron tritt also zurück, aber nicht sofort. Beim Parteitag im Oktober solle ein neuer Parteichef die Tories übernehmen. "Ich bin sehr stolz darauf, dass ich diesem Land dienen durfte", sagt Cameron, bevor er wieder ins Haus geht.
+++ 09:14 Merkel fährt heftig telefonierend ins Kanzleramt +++
n-tv Korrespondent Christian Wilp hat Bundeskanzlerin Angela Merkel gesichtet. "Heftig telefonierend" sei sie ins Kanzleramt gefahren. Sie hat ihren Stab zusammengerufen. Nächste Woche wird es eine Sondersitzung des Bundestages geben.
+++ 09:02 Tusk: Wir müssen über EU-Zukunft nachdenken +++
EU-Ratspräsident Donald Tusk äußert sich in diesen Minuten zum Ausgang des Referendums. Er spricht von einem ersten, sogar dramatischen Moment, besonders für Großbritannien. Doch die EU sei vorbereitet auf dieses "Negativszenario". Im Namen der restlichen 27 EU-Regierungschefs sagt er: "Wir sind entschlossen, unsere Einheit voni 27 (Mitgliedern) zu halten." Er wolle ihnen vorschlagen, dass man grundsätzlicher über die Zukunft der Staatengemeinschaft nachdenke.
+++ 08:43 Schäuble enttäuscht über Brexit +++
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist enttäuscht vom Votum der Briten. "Ich hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht", sagt Schäuble in Berlin und ruft dazu auf, mit der Entscheidung verantwortungsvoll umzugehen. "Europa wird jetzt zusammenstehen."
+++ 08:34 Außenminister Hammond hält zu Cameron +++
Sky News berichtet, der britische Außenminister Philip Hammond sei sich sicher, dass Cameron weitermacht. "Der Premierminister hat klar gesagt, dass er als Premier weitermachen wird, wie auch immer das Referendum ausgeht", sagte Hammond. Das Land brauche jetzt Kontinuität und Stabilität.
+++ 08:28 Ukip-Chef: "Wir brauchen eine Brexit-Regierung" +++
Nigel Farage tritt vor die Presse: Er fordert Camerons Rücktritt und die Einsetzung einer "Brexit-Regierung", denn "wir sind jetzt frei und müssen nicht mehr schauen, was die EU tut". Der 23. Juni solle in Zukunft ein nationaler Feiertag sein, der britische Unabhängigkeitstag.
+++ 08:12 Cox-Witwer: "Sie wäre optimistisch geblieben" +++
Jo Cox war eine leidenschaftliche Kämpferin für den Verbleib Großbritanniens in der EU, vergangene Woche wurde sie ermordet. Ihr Witwer, Brendan Cox, schrieb bei Twitter:
+++ 08:08 Junge waren für "in", Alte für "out" +++
Das Umfrageinstitut YouGov zeigt, wie sich die verschiedenen Altersgruppen bei der Abstimmung verhalten haben:
+++ 08:01 Hollande beruft Krisensitzung ein +++
Krisenstimmung auch in Paris: Präsident François Hollande hat für 9 Uhr eine Sitzung der Regierung einberufen. Anschließend will er eine Stellungnahme abgeben.
+++ 07:56 Kurz: "Kein Stein kann auf dem anderen bleiben" +++
Düster blickt Österreichs Außenminister Sebastian Kurz in die Zukunft: "Ein Dominoeffekt auf andere Länder ist nicht auszuschließen", sagt der ÖVP-Politiker dem ORF. Er fordert eine Reform: Wenn eines der größten EU-Mitgliedsländer aus der EU austrete, könne "kein Stein auf dem anderen bleiben".
+++ 07:49 Merkel hat viel zu bereden +++
+++ 07:44 EVP-Fraktionschef Weber macht Druck +++
Die Konservativen im Europäischen Parlament drücken jetzt aufs Tempo: "Wenn die Briten raus wollen, dann müssen sie raus, und das muss schnell passieren", sagt EVP-Fraktionschef Manfred Weber. Es werde keine Zugeständnisse für die Briten außerhalb der EU geben.
+++ 07:38 "Harry Potter"-Autorin wünscht sich magische Kräfte +++
Zuvor schrieb sie, Camerons Vermächtnis werde es sein, zwei Staaten-Bündnisse zu zerbrechen - und meint neben der EU die Bedrohung der Einheit Großbritanniens durch wiedererstarkende Unabhängigkeitsbestrebungen Schottlands. "Beides hätte nicht sein müssen."
+++ 07:31 Marion Le Pen frohlockt: "Victory!" +++
+++ 07:22 Steinmeier: "Ein trauriger Tag für Europa" +++
Es gibt mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier eine weitere Reaktion aus der Bundesregierung. In einer Mitteilung des Auswärtigen Amts heißt es: "Die Nachrichten aus Großbritannien am frühen Morgen sind wahrlich ernüchternd. Es sieht nach einem traurigen Tag für Europa und für Großbritannien aus."
+++ 07:16 dpa verschickt seltene Blitzmeldung +++
Die Tragweite des Brexit-Votums wird auch verdeutlicht durch die Wichtigkeit, die Nachrichtenagenturen ihm beimessen. Dass das "Leave"-Lager uneinholbar vorne liegt, verschickte die Deutsche Presseagentur um 7:01 Uhr per Blitzmeldung. Das ist die höchste Prioritätsstufe, die es gibt. In der über 60-jährigen Geschichte der dpa kam das erst ein paar Dutzend Mal vor (etwa beim Tod John F. Kennedys oder der Wahl des Deutschen Kardinals Ratzinger zum Papst).
+++ 07:12 Ifo-Chef: "Eine Niederlage der Vernunft" +++
Ifo-Chef Clemens Fuest: "Die Entscheidung der britischen Wähler für den Brexit ist eine Niederlage der Vernunft. Die Politik muss jetzt alles tun, um den wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen. Dazu gehört es, sicherzustellen, dass Großbritannien so weit wie möglich in den Binnenmarkt integriert bleibt. Es ist wichtig, die Verhandlungen darüber möglichst schnell zum Abschluss zu bringen, damit die Phase der Unsicherheit über die künftigen Wirtschaftsbeziehungen möglichst kurz bleibt."
+++ 07:08 Lineker sagt, was er von Farage hält +++
+++ 07:03 "Leave"-Lager liegt uneinholbar vorne +++
Jetzt ist es nicht mehr aufzuhalten: Laut BBC liegt das "Leave"-Lager nun auch faktisch uneinholbar vorne. Großbritannien wird also die EU verlassen.
+++ 07:01 Britischer Notenbankchef will sich äußern +++
Der Chef der britischen Notenbank, Mark Carney, will offenbar heute noch ein Statement zum Referendum abgeben. Allerdings wolle er abwarten, was Premier David Cameron zu sagen hat. Das Pfund befindet sich derzeit im Sinkflug, während die Preise für Gold in die Höhe schnellen.
Ausgezählt: 382 von 382 Wahlkreisen
"Remain" | "Leave" |
48,11 | 51,89 |
+++ 06:54 Sinn Fein will Abstimmung über Einheit Irlands +++
Die irisch-nationalistische Partei Sinn Fein versucht, aus dem Brexit-Votum Kapital zu schlagen. Ihr Vorsitzender Decland Kearney sah es als "demokratischen Imperativ" an, nun eine Abstimmung über die Wiedervereinigung Irlands abzuhalten. "Die britische Regierung hat jedes Mandat, die Interessen der Menschen in Nordirland zu repräsentieren, verloren", zitierte ihn die "Irish Times".
+++ 06:49 Börsen: Britische Finanztitel verlieren dramatisch +++
An den Börsen in Fernost kommen die Aktien britischer Finanzunternehmen vollkommen unter die Räder. HSBC verloren in Hongkong bis zu 11,3 Prozent, der Versicherer Prudential knickte um 11,1 Prozent ein, der Finanzriese Standard Chartered sogar um 12,5 Prozent.
+++ 06:44 Wilders jubiliert: "Jetzt sind wir dran" +++
Auch in anderen Ländern der EU gibt es Austrittsbewegungen. Die in den Niederlanden führt der Rechtspopulist Geert Wilders an. Er will nun ein eigenes Referendum abhalten:
+++ 06:38 Schotten bekräftigen Abspaltungsgedanken +++
Die Erste Ministerin Schottlands, Nicola Sturgeon, stimmt die Briten auf das ein, was jetzt kommt. Das klare schottische Ergebnis gegen einen Brexit habe gezeigt, dass das schottische Volk seine Zukunft als Teil der EU sehe. "Wir warten noch das Endergebnis ab, aber Schottland hat gesprochen - und es hat sehr bestimmt gesprochen."
+++ 06:33 Gabriel twittert: "Damn!" +++
Bei der SPD sieht man den Ausgang des Brexit-Referendums offenbar uneinheitlich:
+++ 06:23 Nordiren stimmen gegen den Brexit +++
Nordirland ist mehrheitlich gegen einen Austritt des Königreichs aus der EU. Nur 44,2 Prozent sind nach der Auszählung der Stimmbezirke für den Brexit. Im Nachbarland Irland blickt man mit bangem Blick auf das Ergebnis: Am Handel mit Nordirland hängen Hunderttausende Arbeitsplätze, jede Woche werden Waren im Wert von über einer Milliarde gehandelt.
Was der Brexit in anderen EU-Ländern auslösen könnte, lesen Sie übrigens hier.
Anmerkung: In einer vorherigen Version des Eintrags hieß es, die Nordiren seien mehrheitlich für einen Brexit. Das war falsch. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
+++ 06:14 Cameron will zunächst nicht weichen +++
Wie geht es jetzt weiter mit David Cameron? Der britische Premier hatte gegen einen Brexit gekämpft. Wenn es jetzt zum EU-Austritt kommt, wäre das eine herbe Niederlage. Aus dem Umfeld des Konservativen heißt es jedoch, er wolle zunächst bleiben. Es sei nicht die Zeit "für einen Anfänger", soll er gesagt haben.
+++ 06:07 Nikkei schmiert um sieben Prozent ab +++
In Asien wird noch gehandelt. Und die Reaktionen auf das voraussichtliche Brexit-Votum sind dramatisch: Der Nikkei sackt um 7 Prozent beziehungsweise mehr als 1100 Punkte ab. So einen Verlust gab es zuletzt im März 2011 - als sich die Atomkatastrophe von Fukushima ereignete.
+++ 05:59 Medien-Prognosen halten Brexit für sicher +++
Mit BBC, ITV und Sky News gehen nun bereits drei der wichtigsten britischen TV-Sender von einem Brexit aus. In der Auszählung liegt das Leave-Lager mit rund 13 Millionen Stimmen nun eine gute Million vor dem Remain-Lager.
+++ 05:45 Wettanbieter setzt voll auf Brexit +++
Der Wettanbieter Betfair beziffert die Wahrscheinlichkeit für einen Brexit mittlerweile auf 63 Prozent. In den Tagen vor dem Referendum waren die Buchmacher noch davon ausgegangen, dass Großbritannien in der EU bleiben wird.
+++ 05:30 Ukip-Chef reizt mit morbider Siegesrede +++
Nigel Farage bringt mit einer vorgezogenen Siegesrede die ohnehin schon erhitzten Gemüter zum Kochen: "Wenn die Vorhersagen stimmen, wird das heute ein großer Sieg für alle ehrlichen und braven Bürger. […] Es ist ein Sieg, den wir ohne Kampf gewonnen haben, ohne, dass eine einzige Kugel abgefeuert wurde", sagt der Vorsitzende der rechtspopulistischen Ukip-Partei vor Anhängern. Vor wenigen Tagen erst wurde die Brexit-Gegnerin Jo Cox auf offener Straße von einem radikalen Nationalisten erschossen. Die Resonanz auf Farages Rede ist schon Minuten später gewaltig.
">I now dare to dream that the dawn is coming up on an independent United Kingdom.
— Nigel Farage (@Nigel_Farage) 24. Juni 2016
+++ 05:19 Schottland steht mit großer Mehrheit hinter EU-Verbleib +++
Ein Großteil der schottischen Bevölkerung hat sein Kreuzchen bei "Remain" gesetzt, soviel steht nach Auszählung der meisten schottischen Stimmbezirke fest. Mehr als eine Million Brexit-Gegner sind bereits offiziell, noch fehlen die Stimmen aus acht Wahlkreisen. Am Gesamtbild scheint die EU-Euphorie der Schotten allerdings nichts zu ändern.
+++ 05:08 Labour-Partei geht von Brexit aus +++
Es ist Halbzeit in der Stimmenauswertung - und es sieht unerwartet schlecht für das Remain-Lager aus. Labour-Politiker rechnen anhand der Zwischenergebnisse bereits mit dem für sie schlimmsten Ergebnis: Aus dem Hauptquartier der Partei dringen schon konkrete Pläne, wer dem konservativen Premier David Cameron den Rücktritt im Falle eines Brexit nahelegen soll.
+++ 04:54 Pfund fällt so tief wie nie zuvor an einem einzigen Tag +++
Die britische Währung ist weiter im freien Fall und notiert bei mittlerweile 1,36 Dollar acht Prozent tiefer als zu Handelsbeginn. Der bisher größte Drop an einem einzigen Tag betrug zum Höhepunkt der Finanzkrise 2008 gerade einmal sieben Prozent.
+++ 04:45 Sheffield driftet unerwartet ins Brexit-Lager ab +++
Größere Städte gelten gemeinhin als vergleichsweise sichere Kandidaten für ein Ergebnis zugunsten der Brexit-Gegner, so auch Sheffield: Laut Prognosen sollten 52 Prozent der Wähler für einen Verbleib in der EU stimmen. Am Ende einer langen Nacht sieht die Realität allerdings ganz anders aus: 51 Prozent der Wähler möchten den Brexit, die Reaktionen in Großbritannien überschlagen sich.
">Sheffield votes to Leave EU. Amazing stuff. Delighted.
— Nigel Farage (@Nigel_Farage) 24. Juni 2016
+++ 04:27 Britischer Sender sieht Brexit-Wahrscheinlichkeit bei 75 Prozent +++
Einem Bericht des Senders ITV zufolge liegen nach mehr als zehn Millionen ausgezählten Stimmen die Brexit-Befürworter mit 50,7 Prozent vorne. In einer Analyse des Senders wird die Wahrscheinlichkeit für einen EU-Ausstieg mit 75 Prozent beziffert.
+++ 04:17 Brexit-Gegner nach 100 ausgezählten Bezirken erstmals vorne +++
Pünktlich zum 100. ausgezählten Wahlbezirk schlägt das Pendel zum ersten Mal zugunsten der EU-Befürworter um. Die darauffolgenden Stimmbezirke bestätigen den Trend, nach gut einem Viertel aller ausgezählten Bezirke ist der Zwischenstand aber dennoch denkbar knapp.
+++ 03:52 Wandsworth wird zum Hoffnungsschimmer für Brexit-Gegner +++
Wandsworth gilt als europafreundliche Hochburg im Südwesten Londons. Und tatsächlich: 75 Prozent aller Wähler stimmen gegen den Brexit, ganz genau sind es 118.463.
+++ 03:36 Drohender Brexit lässt Pfund abschmieren +++
Das Pfund stürzt angesichts der Ergebnisse der bislang ausgezählten Wahlbezirke dramatisch ab. Binnen Minuten verliert die britische Währung mehr als vier US-Cent und notiert bei 1,4050 Dollar.
">Pound move at number 3 with a bullet.... pic.twitter.com/FOC9x2tKTw
— michael mackenzie (@michaellachlan) 24. Juni 2016
+++ 03:18 Brexit-Gegner zerfleischen sich gegenseitig +++
Noch ist gerade einmal eine Handvoll Stimmbezirke ausgezählt, schon werden innerhalb des Lagers der Brexit-Gegner die ersten Schuldigen gesucht, sollte sich der Trend fortsetzen: "Die Wahlbeteiligung in Schottland war viel niedriger als erwartet", zitiert der Guardian einen namentlich nicht genannten Labour-Politiker. "Die SNP hat zwar massive Kampagnen gefahren, als es um die Unabhängigkeit von Großbritannien ging, aber für den Verbleib in der EU haben sie keinen Finger krumm gemacht."
+++ 03:03 Basildon ist Brexit-Hochburg +++
Mehr als zwei Drittel aller Menschen im ostenglischen Basildon wünschen sich den Brexit: Mit 68,6 Prozent ist der Wahlbezirk eine der Hochburgen der EU-Gegner. Ganz so klar ist es im Rest des Landes zwar nicht, trotzdem sind die Brexit-Gegner nach 20 von 382 ausgezählten Bezirken weiterhin mit 47,8 Prozent im Hintertreffen.
+++ 02:42 Viele Nordiren interessieren sich nicht für Referendum +++
Die Wahlbeteiligung schwankt in keiner anderen Region so stark wie in Nordirland: Während in den loyalistisch geprägten Teilen Belfasts bis zu 70 Prozent gezählt wurden, gaben im Westen der Stadt - wo die proirische Partei Sinn Fein ihre Hochburgen hat - gerade einmal 48 Prozent der Menschen ihre Stimme ab. Die Ergebnisse aus den einzelnen Bezirken stehen allerdings noch aus.
+++ 02:06 Swindon will den Brexit +++
In diesen Minuten trudelt das nächste Ergebnis ein, diesmal aus dem Bezirk Swindon im Südwesten Englands: Zwar stimmen nur 45,3 Prozent für einen Verbleib in der EU, mit 54,7 Prozent ist der Anteil der Brexit-Befürworter allerdings niedriger als zunächst erwartet.
">This referendum is tight. If it's 50/50 does it go to penalties? If so can we bring over a few Germans?
— Gary Lineker (@GaryLineker) 23. Juni 2016
+++ 01:43 Pro-Brexit-Abgeordnete fordern Cameron zum Verbleib im Amt auf +++
Mehr als 80 konservative Pro-Brexit-Abgeordnete fordern den britischen Premierminister David Cameron zum Verbleib im Amt unabhängig vom Ausgang des EU-Referendums auf. In einem gemeinsam unterzeichneten Brief danken sie Cameron dafür, "dem britischen Volk die Wahl gegeben zu haben", über ihr Schicksal selbst zu entscheiden. Wie auch immer die Volksabstimmung ausgehe, Cameron habe den Auftrag und die Pflicht, "die Nation weiterhin zu führen". Der Brief wurde nach der Schließung der Wahllokale im Internet von dem Abgeordneten Robert Syms veröffentlicht und demnach am Donnerstagabend Cameron übermittelt.
+++ 01:19 "Leave"-Kampagne in Sunderland deutlich vorn+++
Sunderland im Nordosten Englands gilt als ein Pflaster, bei dem die Brexit-Befürworter leichtes Spiel haben. Das bestätigt sich auch beim Referendum: 61,3 Prozent stimmen für einen Austritt aus der EU, nur 38,7 Prozent dagegen. Noch lässt sich jedoch mit Blick auf das endgültige Ergebnis nichts mit Bestimmtheit sagen - es sind erst 5 von 382 Bezirken ausgezählt.
+++ 01:04 Brexit-Gegner in Newcastle knapp vorn +++
Der nächste Bezirk ist ausgezählt: Newcastle-upon-Tyne votiert für einen EU-Verbleib. Das Ergebnis ist denkbar knapp: 50,7 Prozent stimmen gegen einen Brexit, 49,3 Prozent dafür.
+++ 00:46 Insider-Informationen machen Farage pessimistisch +++
Nigel Farage, Kopf der Ukip-Partei, ist vor die Presse getreten - und noch immer klingt das, was er sagt, pessimitisch mit Blick auf einen von ihm gewünschten Brexit-Erfolg. Er will Informationen über Nachwahlbefragungen zum EU-Referendum in Großbritannien aus der Finanzwirtschaft erhalten haben, erklärte er vor seinem Presseauftritt der britischen Presseagentur PA. Er sei pessimistisch aufgrund dessen, "was ich von einigen meiner Freunde aus der Finanzwirtschaft weiß, die große Befragungen in Auftrag gegeben haben".
+++ 00:41 Gibraltar ist ausgezählt +++
Gibraltar gibt das Ergebnis der Auszählung bekannt: 20.172 Stimmen wurden in dem britischen Überseegebiet an der Südspitze der iberischen Halbinsel abgegeben. Das Ergebnis ist - wie zu erwarten - überwältigend zugunsten eines Verbleibs in der Europäischen Union: 19.322 (96 Prozent) stimmten für "Remain", 823 (4 Prozent) für "Leave". Die Wahlbeteiligung lag bei 83 Prozent.
+++ 00:29 Schottisches Ukip-Mitglied widerspricht Farage +++
Und noch eine Stimme: das einzige schottische Mitglied des EU-Parlaments der Partei Ukip, David Coburn, widerspricht seinem Parteivorsitzenden Farage. "Ich kann noch nicht einmal ansatzweise davon ausgehen, dass "Remain" gewonnen hat", verkündet er via Twitter. Es liegen noch keine Auszählungen vor.
+++ 00:14 Boris Johnson: "Dienst an der Demokratie" +++
Während Ukip-Chef Nigel Farage offenbar nicht an den Erfolg der Brexit-Kampagne glaubt, zeigt sich Boris Johnson zurückhaltender. Er dankt den Wählern, bezeichnet die Abstimmung als einen Dienst an der Demokratie und wartet auf "das Urteil der Menschen".
+++ 00:07 Weitere Umfrage deutet auf EU-Verbleib hin +++
Neben der YouGov-Erhebung gibt es eine weitere Umfrage, die einen Sieg der Brexit-Gegner vorhersagt - und zwar mit etwas größerem Abstand. Ipsos Mori, das zweitgrößte Marktforschungsinstitut Großbritanniens, teilt mit, man habe den ganzen Tag über eine Umfrage durchgeführt. Das Ergebnis: 54 Prozent sprechen sich für einen Verbleib in der EU aus, 46 für einen Brexit.
Den Liveticker mit allen Entwicklungen vom 23. Juni finden Sie hier.
Quelle: ntv.de, nsc/fma/jve