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"Rubymar" geht unter Erstes Frachtschiff sinkt nach Huthi-Beschuss

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Das Frachtschiff "Rubymar" wurde vor der jemenitischen Küste angegriffen und ist inzwischen gesunken.

Das Frachtschiff "Rubymar" wurde vor der jemenitischen Küste angegriffen und ist inzwischen gesunken.

(Foto: picture alliance/dpa/hasenpusch-photo)

Schon vor zwei Wochen beschädigt die Huthi-Miliz im Roten Meer ein Frachtschiff schwer - seitdem tritt massenhaft Öl aus, eine Umweltkatastrophe droht. Nun sinkt der Düngemittel-Transporter in stürmischer See. Es ist das erste Mal, dass ein Schiff nach einem Huthi-Angriff untergeht.

Ein vor knapp zwei Wochen von den Huthi aus dem Jemen angegriffenes Schiff ist im Roten Meer gesunken. Die mit Düngemitteln beladene "Rubymar" sei am Freitagabend bei stürmischer See untergegangen, teilte die international anerkannte Regierung im Jemen mit. Auch ein örtlicher Militärvertreter bestätigte, dass die "Rubymar" gesunken sei. Es ist das erste Mal seit Beginn ihrer Angriffe auf Schiffe in der Region, dass die Huthi ein Schiff zum Sinken gebracht haben.

Das in Großbritannien registrierte und von einer libanesischen Firma betriebene Frachtschiff "Rubymar" war am 18. Februar von Huthi-Raketen getroffen worden, als es auf dem Weg durch die Meerenge von Bab al-Mandab zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden war. In der Folge bildete sich ein kilometerlanger Ölteppich, das Schiff lief voll Wasser. Das US-Militär warnte vor einer Umweltkatastrophe.

Wegen der Angriffe der vom Iran hochgerüsteten Huthi meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste See-Verbindung zwischen Asien und Europa - mit erheblichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Fast täglich fliegt das US-Militär Angriffe, um Ziele der Huthi auszuschalten, darunter auf Schiffe gerichtete Raketen und Drohnen sowie Waffen, die zum Abschuss vorbereitet sind.

Auch die Bundeswehr ist mit einer Fregatte im Einsatz. Die "Hessen" hatte am Dienstagabend erstmals einen Angriff der Huthi abgewehrt. Das an der EU-Militärmission "Aspides" beteiligte Schiff schoss dabei hintereinander zwei Drohnen ab.

Die Huthi haben erklärt, Angriffe auf Handelsschiffe vor der Küste des Landes ausweiten zu wollen. Man setze auf Eskalation als Antwort auf die Eskalation Israels im Gazastreifen, sagte der Anführer der Gruppe, Abdel-Malik al-Huthi, in einer Fernsehansprache. Zudem kündigte er den Einsatz von Unterwasserwaffen an.

Neben den USA sind auch andere westliche Staaten wie Großbritannien an Einsätzen zur Abwehr der Angriffe beteiligt. Sie führen auch Gegenschläge durch. Zu den Zielen gehören US-Angaben zufolge unterirdische Waffenlager der Gruppe sowie Raketenlager, Drohnen, Luftverteidigungssysteme und Radaranlagen. Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps drohte den Extremisten mit weiteren Angriffen, falls sie ihre Attacken auf Handelsschiffe nicht einstellen.

An dem rein defensiv ausgerichteten EU-Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt sind 18 Länder beteiligt. Neben Deutschland schicken unter anderem Belgien, Italien und Frankreich Schiffe ins Rote Meer.

Quelle: ntv.de, vpe/AP/dpa

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