Politik

Soziale Netzwerke im Visier Europol jagt IS-Unterstützer im Netz

Mindestens 46.000 Accounts sollen allein bei Twitter IS-Unterstützern zuzuordnen sein. Europol geht dagegen nun mit einer Sondereinheit vor.

Mindestens 46.000 Accounts sollen allein bei Twitter IS-Unterstützern zuzuordnen sein. Europol geht dagegen nun mit einer Sondereinheit vor.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Rekrutierung neuer Dschihadisten durch IS-Propaganda soll unterbunden werden. Dafür wird nun eigens eine Sondereinheit der Europol eingerichtet. Polizeibeamte sollen Terroristen-Accounts auf sozialen Netzwerken aufspüren und sperren lassen.

Die EU-Polizeibehörde Europol will mit einer neuen Sondereinheit die Internetpropaganda von Dschihadisten bekämpfen. Die Polizisten sollen vor allem Konten von Unterstützern der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter aufspüren, wie Europol-Direktor Rob Wainwright in Den Haag bekannt gab. Stoßen sie auf problematische Accounts, informieren die Beamten die Betreiber der sozialen Netzwerke. Dort würden die Accounts dann "innerhalb weniger Stunden" entfernt, so Wainwright. Europol habe diesbezüglich mit den "größten sozialen Netzwerken" eine Vereinbarung getroffen.

Die Sondereinheit soll den Angaben zufolge Anfang Juli in Den Haag ihre Arbeit aufnehmen und zunächst aus 15 bis 20 Beamten bestehen. Das Hauptziel der Ermittler sind prominente IS-Unterstützer, die täglich tausende von Kurznachrichten verschicken, um neue Dschihadisten für den Kampf in Syrien und im Irak zu rekrutieren und Frauen für die Dschihadisten zu finden.

Nach UN-Angaben sind inzwischen mehr als 25.000 ausländische Dschihadisten aus mehr als hundert Ländern in Krisenregionen gereist, die meisten von ihnen nach Syrien und in den Irak. Allein beim Kurznachrichtendienst Twitter werden nach Schätzungen von US-Experten mindestens 46.000 Accounts von IS-Unterstützern betrieben. Drei Viertel der Kurzbotschaften sind demnach in arabischer Sprache verfasst.

Quelle: ntv.de, lda/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen