Risikoanalyse aus Großbritannien Forscher fürchten Trump als Präsidenten
17.03.2016, 10:49 Uhr
Donald Trump spaltet im Vorwahlkampf der Republikaner mit seinen provokanten Aussagen.
(Foto: AP)
Donald Trump steht kurz davor, sich als republikanischer Präsidentschaftsbewerber durchzusetzen. Würde er auch US-Präsident, prophezeien britische Forscher eine Gefahr für die globale Sicherheit - unter anderem wegen Trumps Haltung zu China.
Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wäre nach Einschätzung einer britischen Denkfabrik ein großes Risiko für die globale Sicherheit und die Weltwirtschaft. In einer Risikoanalyse hat die renommierten Economist Intelligence Unit (EIU) einen von 1 bis 20 reichenden Bedrohungsindex entworfen - eine mögliche Präsidentschaft von Trump erhielt in dem Ranking eine 12. Als derzeit größte Bedrohung sieht die EIU einen wirtschaftlichen Einbruch in China an.
Zur Begründung verweist die EIU in dem Bericht insbesondere auf Trumps abneigende Haltung gegenüber China, seine Ablehnung von Freihandelszonen und seine abfälligen Bemerkungen über Muslime im Zusammenhang mit islamischem Extremismus. Vor allem seine Forderung nach einem Einreisestopp für Muslime in die USA könne Terrorgruppen als "starkes Werkzeug für Rekrutierungen" dienen, heißt es in der Analyse.
Weiterhin verwies die EIU auf Trumps ablehnende Haltung zur Nordamerikanischen Freihandelszone (Nafta) sowie auf seine Äußerungen zu China, das er wiederholt als "Währungsmanipulator" gebrandmarkt hatte. In Gefahr sehen die EIU-Experten auch die Transpazifische Partnerschaft (TPP), das gerade erst unterzeichnete, größte Freihandelsabkommen der Welt zwischen zwölf Pazifik-Anrainerstaaten. Mit dem Abkommen wollen vor allem die USA als weltgrößte Wirtschaftsmacht ihre Vormachtstellung gegenüber China sichern.
"Seine feindliche Haltung zum Freihandel, seine Distanzierung vor allem von Mexiko und China, könnte schnell in einen Handelskrieg münden", erklärte die EIU. Diese Risiken bestünden insbesondere in den Fällen einer Wirtschaftskrise oder eines terroristischen Anschlags in den USA, heißt es in dem Bericht.
Trump führt das Kandidatenfeld bei den republikanischen Vorwahlen derzeit mit großem Vorsprung an. Im Sommer hatte er mexikanische Einwanderer als Vergewaltiger und Kriminelle bezeichnet. Eines seiner zentralen Wahlversprechen ist der Bau einer Mauer an der Südgrenze der USA. Mexiko gehört neben den USA und Kanada dem Nafta-Abkommen an.
Quelle: ntv.de, chr/AFP