Politik

Zum Internationalen Frauentag Frauen protestieren weltweit gegen Unterdrückung

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Allein in 150 Städten und Gemeinden in Frankreich waren Protestmärsche geplant.

(Foto: REUTERS)

In aller Welt zieht es Frauen zum internationalen Frauentag auf die Straßen. Unter lauten Parolen demonstrieren sie gegen Gewalt, Unterdrückung und Ungleichbehandlung. Auch in Afghanistan, in dem Frauen zunehmend ihrer Grundrechte beraubt werden, erheben Demonstrantinnen ihre Stimmen.

Weltweit haben Frauen zum Internationalen Frauentag gegen ihre Unterdrückung und Ungleichbehandlung protestiert. Die ersten Demonstrationen fanden unter anderem in Thailand und Indonesien statt. Selbst in der afghanischen Hauptstadt Kabul versammelten sich rund 20 Frauen, um für ihre von den radikalismalischen Taliban gestrichenen Rechte zu demonstrieren. Im Nachbarland Pakistan demonstrierten Tausende Frauen, teilweise hatten sie sich das Demonstrationsrecht vor Gericht ertrotzen müssen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm den 8. März zum Anlass, die Frauen zu ehren, "die für die Ukraine arbeiten, lehren, studieren, retten, pflegen und kämpfen". Er erinnerte auch an diejenigen, die seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund einem Jahr "ihr Leben geopfert haben". Kreml-Chef Wladimir Putin würdigte seinerseits die Frauen, die "ihre Pflicht erfüllen", insbesondere im militärischen Bereich.

Lage in Afghanistan besorgniserregend

Die Vereinten Nationen befassen sich derzeit mit Frauenrechtsverletzungen in Afghanistan, dem Iran und vielen anderen Ländern in einer zweiwöchigen Sitzung der UN-Frauenrechtskommission. Zum Auftakt hatte UN-Generalsekretär António Guterres am Montag beklagt, eine echte Gleichstellung von Frauen und Männern sei "noch 300 Jahre entfernt".

Sorge bereitet insbesondere die Lage in Afghanistan, wo die Taliban seit August 2021 Frauen und Mädchen wieder weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannt haben. Am Montag öffneten dort die Universitäten nach der Winterpause wieder - aber nur für Männer. Die EU verhängte am Dienstag erstmals gezielt Sanktionen wegen Gewalt gegen Frauen, die sich unter anderem gegen die Taliban richten.

"Das ist unsere Tag"

In Pakistan mussten Frauen in mehreren Städten gerichtlich erkämpfen, am Mittwoch auf die Straße gehen zu dürfen. In Lahore versammelten sich trotz eines Verbots rund 2000 Frauen. "Wir werden nicht mehr schweigend dasitzen", sagte die Lehrerin Rabail Achtar. "Das ist unser Tag, das ist unsere Stunde."

Protestmärsche und Aktionen waren im Laufe des Nachmittags und Abends auch in zahlreichen europäischen Ländern geplant, darunter in Spanien sowie allein in 150 Städten und Gemeinden in Frankreich. In London wollte Madame Tussauds eine Wachsfigur der britischen Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst enthüllen, die vor 120 Jahren ihren Kampf für das Frauenwahlrecht gestartet hatte.

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Die Bundesregierung wies zum Internationalen Frauentag auf die Aufstockung ihrer Mittel für die internationale Frauenförderung hin. Das Entwicklungsministerium teilte mit, es sei den Vereinten Nationen für 2023 ein Beitrag von 26 Millionen Euro für deren Frauenorganisation UN Women zugesagt worden, fast doppelt so viel wie vor zwei Jahren. Dies sei "gut investiertes Geld", erklärte Ressortchefin Svenja Schulze. Mit dem Geld sollen demnach vor allem Vorhaben finanziert werden, die der Gleichstellung der Geschlechter dienen.

In den USA waren vor allem Kundgebungen zur Verteidigung des Rechts auf Abtreibungen geplant. In anderen Staaten Nord- und Südamerikas richten sich die Demonstrationen gegen die grassierende Gewalt gegen Frauen und die zunehmende Zahl von Femiziden. Aktivistinnen in Kuba riefen zu einer "virtuellen Kundgebung" in den Onlinenetzwerken auf, um auf das Phänomen der Frauenmorde aufmerksam zu machen.

Quelle: ntv.de, lno/AFP

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