Politik

Pauline Brünger im "Frühstart" Fridays for Future: Flutdiskurs ist heuchlerisch

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Die Klimabewegung Fridays for Future findet die Forderungen der großen Parteien nach mehr Klimaschutz nicht ehrlich. "Wer hat denn das Land in den letzten 16 Jahren regiert?", fragt Sprecherin Pauline Brünger im "Frühstart".

Die Flutkatastrophen haben das Thema Klimaschutz noch einmal deutlich auf die politische Agenda gebracht. Für Pauline Brünger, Klimaaktivistin und Sprecherin der Fridays-for-Future-Bewegung, wirken die jetzigen Bekenntnisse der Politik zu mehr Tempo im Klimaschutz unglaubwürdig. "Merkel, Laschet und Söder fordern jetzt mehr Klimaschutz. Aber ich frage mich, von wem eigentlich?", sagte Brünger im "ntv Frühstart". "Wer hat denn das Land in den letzten 16 Jahren regiert, und wer hat denn immer wieder leere Versprechungen von sich gegeben aber am Ende nichts dafür getan, dass Emissionen reduziert werden?"

Brünger unterstellt den politischen Akteuren daher aktuell eher unaufrichtig und berechenbar zu sein: "Das ist ein absolut heuchlerischer Diskurs. So kurz vor der Bundestagswahl scheint es nicht um die ehrliche Solidarität mit den Betroffenen zu gehen, sondern ganz viel um Wahlkampf."

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Die Sprecherin der Klimabewegung appelliert an die Politik jetzt nicht nur zu reden, sondern auch schnell zu handeln: "Wir haben die Klimakrise noch nie so nah gesehen." Die Klimaaktivistin betont zugleich, dass die Klimapolitik der Regierung keine direkte Mitschuld an der aktuellen Flutkatastrophe hat: "Selbst die ambitionierteste Klimapolitik hätte diese konkrete Katastrophe nicht verhindern können." Das liege an der bereits erfolgten Erderwärmung. "Diese Katastrophen werden nicht weniger. Es muss politisch jetzt darum gehen, dass es in Zukunft nicht mehr werden."

Für Brünger ist klar, dass die Klimapolitik das beherrschende Thema bei der Bundestagswahl sein müsse. Doch mit Blick auf die jeweiligen Wahlprogramme zeigt sich die Aktivistin sehr enttäuscht: "Keine Partei hat ein konkretes Wahlprogramm vorgelegt das uns auf den 1,5-Grad-Pfad bringt." Dies ist das im Pariser Klimaabkommen definierte Ziel der maximalen Erwärmung. Das Klima hat sich schon mehr als 1 Grad aufgeheizt. Brünger fordert von der Politik konkretere Ziele: "Wir brauchen eine ganz klare Ansage, dass wir jetzt aus Kohle, Öl und Gas rausmüssen."

Quelle: ntv.de, dhe

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