Map zu Flüchtlingsheimen Google löscht #BrauneKarte
17.07.2015, 12:54 Uhr
Brandermittler durchsuchen die Ruine eines ehemaligen Landgasthofs in der Nähe von Reichertshofen. Unbekannte hatten einen Brandanschlag auf die künftige Flüchtlingsunterkunft verübt.
(Foto: imago/Christian Mang)
Google hat die umstrittene "Braune Landkarte" aus dem Netz gelöscht. Die Karte mit dem Namen "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft" sorgt seit Tagen für Furore im Netz. Nun zeigen die zahlreichen Beschwerden Wirkung.
Google hat die "Braune Landkarte" gelöscht. Damit beugt sich das Unternehmen der zahlreichen Kritik aus dem Netz. Google hatte mehrere Tage lang den Fall geprüft. Beim Aufrufen der Karte, die von der rechten Gruppierung "Der dritte Weg" angelegt worden war, steht nun: "Die Karte ist nicht mehr verfügbar."
Auf der mit dem Dienst My Maps erstellten Karte namens "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft" waren Hunderte Asylbewerberheime in Deutschland verzeichnet. Aktivisten sahen in der Landkarte eine Plattform für Fremdenhass und befürchteten noch mehr Anschläge auf Flüchtlingsheime.
Wie der "Spiegel" berichtet, soll es sich Google nicht leicht gemacht haben, die Karte zu löschen. Eine Sprecherin sagte dem Magazin: "Wir erachten den Zugang zu Informationen und die freie Meinungsäußerung als außerordentlich wichtig". Doch der Konzern stufte die Karte nun offenbar tatsächlich als fremdenfeindlich ein - damit liegt ein klarer Verstoß gegen eine interne Richtlinie des Unternehmens vor.
Zunächst war der Fall für Google nicht so eindeutig gelagert. Zwar deutet der Name der Initiative "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft" auf Fremdenhass hin. Doch in der Legende der Karte relativierte die Neonazi-Organisation: "Wir bejahen den grundsätzlichen Anspruch auf Asyl, lehnen aber Asylmissbrauch kategorisch ab."
Quelle: ntv.de, kpi