Politik

Pentagon fürchtet Ausbreitung IS marschiert weiter voran

Kurdische Peschmerga-Kämpfer inspizieren ihre Waffen.

Kurdische Peschmerga-Kämpfer inspizieren ihre Waffen.

(Foto: REUTERS)

Im Westen des Irak erobert der IS neues Gebiet: Die Stadt Al-Bagdadi fällt in die Hände der Terroristen. Während die USA vor einer weiteren Ausbreitung des IS warnen, setzen die Vereinten Nationen alles daran, den Dschihadisten den Geldhahn abzudrehen.

Kämpfer der IS-Miliz haben im Westen des Irak weiteren Boden gewonnen. Die Stadt Al-Bagdadi sei nahezu vollständig unter der Kontrolle des Islamischen Staats (IS), sagte der Bezirkschef Nadschi Arak. In der Nähe befindet sich der Luftwaffenstützpunkt Ain Al-Assad, wo irakische Soldaten von rund 320 US-Marineinfanteristen ausgebildet werden. Dort seien die Angreifer jedoch zurückgeschlagen worden, hieß es in Geheimdienstkreisen. Seit seiner im Sommer von Syrien aus gestarteten Offensive kontrolliert der IS große Teile der Provinz Anbar.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen fürchtet das US-Verteidigungsministerium eine Ausbreitung der Terrormiliz nach Afghanistan und Pakistan. "Die Expansion des IS in die Region bereitet große Sorge", sagte eine Pentagon-Sprecherin. "Wir bleiben unseren Zielen verpflichtet, dass Afghanistan oder Pakistan keine Zufluchtsorte werden, von denen gewaltbereite Extremisten die USA oder unsere Verbündeten angreifen können."

Derzeit befinden sich rund 10.000 US-Soldaten in Afghanistan. Das Pentagon will diese Zahl bis Ende des Jahres aber um etwa die Hälfte verringern. Bis Ende 2016 sollen nach den Plänen von Präsident Barack Obama nur noch 1000 amerikanische Soldaten in Afghanistan verbleiben.

UN verbieten Handel und Lösegeldzahlungen

Derweil verabschiedete der UN-Sicherheitsrat in New York eine Resolution, um der IS-Terrormiliz die eigene Finanzierung zu erschweren. Die Vereinten Nationen verboten den Handel mit Öl und Antiquitäten aus von den Extremisten beherrschten Gebieten. Zudem wurde allen 193 UN-Mitgliedern untersagt, Lösegeld an die Islamisten zu zahlen.

Die Entscheidung fand die Zustimmung aller 15 Mitglieder im mächtigsten UN-Gremium. Das Papier geht auf einen russischen Vorstoß zurück. Russlands Botschafter Vitali Tschurkin sagte, dass die Grausamkeiten des IS mit allen Mitteln bekämpft werden müssten. "Dazu zählt auch, ihnen die Grundlage für ihren Kampf zu nehmen - das Geld." Auch US-Botschafterin Samantha Power begrüßte die Resolution, kritisierte aber zugleich die Untätigkeit des Rates in der Syrienkrise: "Was dem Islamischen Staat die Kämpfer in die Arme treibt, sind Grausamkeiten des Regimes in Syrien, das schwere Bomben auf Wohngebiete abwirft."

Quelle: ntv.de, fma/rts/dpa

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